Weiter geht es mit Galerie II der Automobilsammlung Volkswagen Osnabrück. Noch fehlen bei einigen Fahrzeugen - vor allem aus den letzten Karmann-Jahren - die Informationen, aber die werden auch noch bei Gelegenheit nachgesetzt.

Volkswagen Typ 1 1303 Cabriolet, 1980

 

Das Volkswagen Käfer Cabriolet 1303 war die letzte Stufe des legendären Cabrios. 1973 wurde der VW 1303 eingeführt und sofort wurde er von der Firma Karmann in der offenen Version gebaut. Der 1303 hatte den längeren Vorderwagen des 1970 eingeführten Vorgängers 1302 und nun auch eine vorgewölbte Frontscheibe. Am 10.01.1980 ging die letzte Käfer Cabrio-Rohkarosserie mit der Produktionsnummer 331.847 aufs Band. Er hatte den Typischen Vierzylinder-Boxermotor unter der Haube mit einem Hubraum von 1,6 Liter und 50 PS. Von 1949 bis 1980 rollten für die Produktion 49.800 Eisenbahnwaggons voller Material mit einem Gesamtgewicht von fast 210.000 Tonnen nach Osnabrück. Aneinandergereiht wäre dies ein Güterzug, der von Osnabrück bis Lindau am Bodensee reichen würde.

Volkswagen Scirocco II, 1982

 

Dieser Scirocco II, eine Leihgabe aus dem Museum Stiftung Volkswagen Wolfsburg, ist ein Einzelstück und trägt unter der Haube einen von Oettinger getunten Motor.

Ford Escort Cabriolet XR 31, 1983

 

1980 kam das Nachfolgemodell für den seit 1967 gebauten Ford Escort auf den Markt. Diese nun dritte Generation war als Konkurrenz zum erfolgreichen Golf von Volkswagen geplant. Das zweitürige „Auto des Jahres 1981“ hatte ein Schrägheck, Quermotor mit Frontantrieb und hinterer Einzelradaufhängung an Trapezquerlenkern und Dämpferbeinen. 1981 kam mit dem „Turnier“ eine Kombiversion hinzu und ab 1983 gab es den Escort auch als Fünftürer. Die erste Generation des Ford Escort Cabrio (Typ FEC), eine gemeinschaftliche Styling- und Entwicklungsarbeit von Karmann und Giorgio Giugiaro (Ital Design) wurde von 1983 bis 1990 im Karmann-Werk Rheine gebaut. Über 104.000 Exemplare des offenen Ford wurden produziert. Die Karosserie war, im Vergleich zur Limousine und für den Laien kaum erkennbar, eine absolute Neuentwicklung: Fast 80 Prozent aller Blechteile mussten entweder modifiziert oder sogar neu konstruiert werden. Drei Motoren standen zur Verfügung: 69, 79 oder 105 PS. Den Viersitzer, der wie das Golf Cabrio einen Überrollbügel hatte, gab es auf Wunsch auch mit einem elektrisch zu öffnenden und zu versenkenden Verdeck.

(Ford) Merkur XR 4 Ti, 1984-89

 

Merkur war der Name einer vom Ford-Konzern in den Jahren 1984 bis 1990 geführte Automobilmarke, die deutsche Ford-Modelle in Nordamerika anbot. Der Vertrieb der Fahrzeuge erfolgte über die Mercury-Händler. Zur Auswahl gab es den Merkur XR4 Ti (1984-1989) und den Merkur Scorpio (1987-1990). Ausgangspunkt dieser Modellreihe war der luxuriöse und sportliche Ford Sierra, den Ford in Deutschland baut, In enger Zusammenarbeit mit den Spezialisten von Karmann wurde daraus der Merkur XR 4 Ti abgeleitet, um den anspruchsvollen Ford-Kunden in Nordamerika Rechnung zu tragen. Gebaut wurde der Merkur von 1984 bis 1989 im Werk Rheine unter Einsatz modernster Fertigungstechniken. Mehr als die Hälfte aller Schweißpunkte wurden von Robotern gesetzt, die Rohkarossen von "Autocarriern" - induktiv gesteuerten Transportsystemen - zwischen den Stationen bewegt. Der Ford Merkur XR 4 Ti wurde mit dem 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbo-Motor (175 PS) von Ford USA ausgestattet, der u.a. auch im Ford Mustang eingebaut war. 

Karmann Kleinwagen GL Studie, 1985

 

Ideen initiieren, Stylingtrends spüren und rechtzeitig aufnehmen - auch das gehört zur Unternehmensphilosophie von Karmann. So entsteht 1985 dieser Prototyp einer Cabrio-Limousine mit Stoffverdeck und einer Heckscheibe aus Kunststoff.

Volkswagen Golf I Cabriolet, 1985

Volkswagen Golf I Typ A1C Cabriolet, 1986

 

Zwischen 1979 und 1993 wurden rund 389.000 Einheiten gebaut. 1983 präsentiert Volkswagen den Golf II. Das Cabrio wird aber weiterhin bei Karmann auf Basis des Golf I gebaut. Nachfolgend ein Golf Typ A1C Cabriolet aus dem Jahr 1986. 1987 gab es ein umfangreiches Facelift („Große Produktaufwertung“). Hier ein Golf Typ A1/A2c GP Cabriolet aus dem Jahr 1993, dem letzten Produktionsjahr.

Volkswagen Fox Cabriolet Design-Studie, 1987

 

Unter dem Namen Fox wurde in den USA und Kanada zwischen 1986 und 1993 eine Stufenheckversion des bei Volkswagen do Brasil produzierten VW Golf angeboten. Das Design des Fox ähnelte dem VW Jetta, es gab ihn mit zwei und mit vier Türen. Ein weiteres Beispiel für die Kreativität der Stylisten, Konstrukteure und Techniker in Osnabrück war die Studie eines Fox-Cabriolets. Eine besonders auffällige Innenausstattung gab es mit dem farblich auf die Außenlackierung abgestimmten Leder. Gezeigt wurde die Studie auch auf der IAA 1987 in Frankfurt/Main.

Jaguar XJS-12 Cabriolet, 1989

 

Die Entwicklung des Jaguar XJS-12 Convertible begann im Mai 1985. Den Kontakt zur britischen Automobilindustrie hatte Karmann bereits in den 60er und 70er Jahren durch Karosseriearbeiten für Triumpf und Austin geknüpft. Karmann bekam nun von Jaguar den Auftrag, Prototypen zu bauen. Dabei wurde rund ein Drittel der Karosserieteile überarbeitet, die Motor- und Getriebelagerung musste komplett neu konstruiert werden. Das Stoffverdeck wurde ebenfalls in Osnabrück entwickelt. Die Besonderheit war ein elektrohydraulischer Antrieb, welcher das aufwendig gedämmte Faltdach mit der beheizten Glasscheibe in 12 Sekunden öffnete. Nach einer ersten Vorserie in Osnabrück übernahm Jaguar die Produktion; Karmann lieferte dafür Werkzeuge für die Pressteile, Vorrichtungen und eine komplette Rohbaustraße. Insgesamt entstanden rund 13.000 Cabriolets, die in der Bundesrepublik seinerzeit um die 120.000 DM kosteten.Angetrieben wurde das edle britische Cabriolet von einem V12-Zylindermotor mit 5.345 ccm Hubraum und 278 PS. Dieser brachte das 1.900 kg schwere Fahrzeug in nur 7,7 Sekunden auf 100 km/h.

Volkswagen Corrado Roadster Prototyp, 1989

 

Vom 1988 vorgestellten VW Corrado entwickelte Karmann im Auftrag von der Wolfsburger die Stilstudie "Corrado Roadster". Dank Z-Faltung des Verdecks und der gläsernen, beheizbaren Heckscheibe ergab sich eine elegante Seitenansicht. Die Studie wurde heiß diskutiert, aber nie verwirklicht.

Ford Escort Cabriolet CE 14, 1990

 

Im Herbst 1990 kam der Nachfolger des Ford Escort Typ FEC. Die interne Bezeichnung des neuen Ford-Cabrio lautete CE 14. Die Produktion lief ebenfalls bei Karmann in Rheine an. Das Fahrzeug basierte auf der völlig neuen Ford-Escort-Limousine. Ein Viersitzer, der noch sicherer, komfortabler und wirtschaftlicher als sein Vorgänger war. Zahlreiche Verbesserungen der aktiven und passiven Sicherheit wurden von Karmann realisiert: strukturelle Verbesserungen der Karosserie, seitlicher Aufprallschutz und das Sicherheitslenkrad. Den CE 14 gab es mit 1,4-Liter-Motor (71PS), mit 1,6-Liter-Motor (90 PS) und einem 1,8-Liter-Aggregat mit 105 oder 130 PS. Die 1,8-Liter-Motoren fanden sich in den sportlichen XR3-Modellen. Zusätzlich stellte Ford sogar einen 90 PS starken Turbodiesel für das Escort Cabrio zur Wahl. Insgesamt baute Karmann von 1983 bis 1997 188.220 Escort Cabrios der beiden erfolgreichen Generationen.

Karmann Studie „Idea“, 1991

 

Mit dem fahrbereiten und seriennahen Prototyp "Idea" stellte Karmann 1991 seine Gesamtfahrzeugkompetenz eindrucksvoll unter Beweis.. Karmann gelang mit dieser Entwicklung "der große Wurf", wie in der internationalen Designszene anerkannt wurde - ein besonderes Kompliment. Aufmerksamkeit erregte auch die neuartige Dachkonstruktion, bei der das feste Dachteil verstärkten Insassenschutz bot und durch die Z-Faltung gleichzeitig als Deckel Schutz für das voll versenkbare Verdeck war. 

Renault 19 Cabriolet, 1991

 

1988 stellte der französische Automobilkonzern Renault sein neues Modell Renault 19 vor. Das Design des R19 stammte vom Italiener Giorgio Giugiaro, der für Karmann kein Unbekannter war. Für den Bau eines Cabriolets versicherten sich die Franzosen der engen Mitarbeit des Hauses Karmann. So war man in Rheine von Anfang an an der Entwicklung, dem Bau der Betriebsmittel und der Produktion des viersitzigen Renault-Cabrios intensiv beteiligt. Karmann lieferte den kompletten Rohbau und das Verdeck in das Renault-Werk im französischen Maubeuge. Bei geöffnetem Dach verschwand das Stoffverdeck unter einer Klappe aus Kunststoff, so dass keine Dachwulst die keilförmige Silhouette beeinträchtigte. Auch verzichte Karmann auf einen damals üblichen Überrollbügel, sondern verstärkte stattdessen massiv den Windschutzscheibenrahmen sowie die Längsträger. Zwischen 1990 und 1994 war der R19 das meistverkaufte Importauto in Deutschland. Während die Schräg- und Stufenheckversion des R19 zugunsten des Nachfolgers Renault Megane 1995 eingestellt wurde, lief die Produktion des R19-Cabriolets in Rheine bis Anfang 1997 weiter. Insgesamt entstanden in Rheine 29.222 Cabriolets.

Ford RS Cosworth, 1992

 

Allein die technischen Daten dieser Straßenversion machten Lust auf mehr: permanenter Allradantrieb, 220 PS, 2,0-Liter-Motor mit 16 Ventilen, Turbolader, zweistufiger Ladeluftkühler und elektronisch gesteuerte Ladeluftregler, acht Zoll breite Leichtmetallfelgen. Das Projekt Escort RS Cosworth - intern ACE 14 genannt - diente Ford, um im internationalen Rallyesport vorne mitzufahren. Das war aber erst möglich, nachdem in Rheine die ersten 2.500 Serienfahrzeuge für die notwendige Homologation fertiggestellt wurden. Bis Produktionsende 1996 wurden bei Karmann insgesamt 8.082 dieser "Rennwagen" für den Privatmann aufgebaut.

Volkswagen Scirocco II, 1992

 

 

Der große Erfolg des Scirocco I forderte 1981 einen technisch und optisch überarbeiteten Nachfolger. Um 16,5 cm länger, bot der Scirocco II mehr Platz im Innenraum, mehr Kopffreiheit im Fond und einen größeren Kofferraum. Und: VW schaffte es, den Cw-Wert noch deutlich zu senken und den Scirocco II zu einem der Wagen mit dem geringsten Luftwiderstand weltweit zu machen. Es standen Motoren von 75 bis 139 PS zur Wahl. Das im Juni 1985 vorgestellte Toppmodell, der Scirocco 16V, war über 200 km/h schnell. Bis zum Produktionsende liefen 291.497 Exemplare in Osnabrück vom Band; insgesamt baute Karmann von der Modellreihe von 1974 bis 1992 rund 800.000 Autos. Übrigens: Am 23. Juni 1981 rollte ein ganz besonderer Wagen vom Band - der 1,5millionste VW, den Karmann in 30 Jahren für Wolfsburg gebaut hat. Es war ein schneeweißer Scirocco GTI. Dieser Scirocco II aus der Sammlung ist eines der letzten gebauten Exemplare aus dem Jahr 1992.

Mercedes-Benz 300 SL-24 „Flügeltürer“-Studie, 1993

 

Die Hohe Schule der Technischen Entwicklung und des Karosseriebaus demonstrierte Karmann 1993 erneut mit der Vorstellung dieser Stilstudie, die die Herzen der Automobil-Enthusiasten höherschlagen ließ und spürbar Begehrlichkeiten weckte. Als Verbeugung vor dem von 1954 bis 1957 gebauten Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer, der heute zu den wertvollsten Automobilen der Oldtimer-Szene gehört, zitierte Karmann auf der Basis eines aktuellen 300 SC-Sportcoupé die noch immer wieder bewunderten Flügeltüren.

Volkswagen Golf I Typ A1-A2c GP Cabriolet, 1993

 

Auch nach der Präsentation des Golf II wurde bei Karmann zunächst unverändert das Golf I Cabriolet weiterproduziert. Erst 1987 gab es im Rahmen einer so genannten "Großen Produktaufwertung" (GP) ein Facelift mit einem anders gerippten Kühlergrill, Doppelscheinwerfern und lackierten Kunststoffstoßfängern mit integrierten Radläufen sowie Schwellerverkleidungen. In dieser modernisierten Form wurde das Golf I Cabriolet bis 1993 prodoziert.

Volkswagen Golf III Typ A3C Cabriolet, 1994

 

Von der zweiten Golf-Generation wurde kein Cabriolet entwickelt. Das Golf I Cabriolet lief weiterhin in Osnabrück vom Band. Als der Golf III in Wolfsburg präsentiert wurde, gab es 1993 passend dazu das neue Volkswagen Golf Typ A3C Cabriolet. Auch dieses Cabrio hatte einen fest integrierten Überrollbügel. Nicht zuletzt wegen des in der Cabrio-Klasse neue Maßstäbe setzenden Sicherheits-Pakets mit Doppel-Airbag, ABS und Seitenaufprallschutz, wurde auch das neue Golf-Cabriolet zum "Quotenhit". Zwischen 1993 und 1997 entstanden 139.578 Einheiten. Das ausgestellte weiße Fahrzeug stammt aus dem Jahr 1994.

Volkswagen Corrado Coupé, 1995

 

Gedacht war er als Nachfolger des Scirocco II. Der VW Corrado war der zu Zeiten seines Produktionsstarts sportlichste und leistungsstärkste Volkswagen. Ursprünglich sollte der Scirocco II noch ein Jahr parallel gebaut und dann von einem preisgünstigeren Sportwagen auf Polo-Basis abgelöst werden. Dazu kam es jedoch nicht.  Der Corrado war zunächst mit einem Vierzylinder-, später auch mit einem Sechszylindermotor erhältlich. An der Entwicklung und Konstruktion ist maßgeblich Karmann beteiligt. Für den technisch und qualitativ anspruchsvollen 2+2-Sitzer sind neue Fertigungsstraßen und Kontroll- und Messeinrichtungen notwendig. Bis zur Produktionseinstellung 1995 werden bei Karmann 97.521 Fahrzeuge gebaut.

Jaguar XK8 Cabriolet, 1996

 

Die bereits im Kutschbau begründete und seit der Unternehmensgründung im Jahr 1901 aufmerksam gepflegte und ständig ausgebaute große Kompetenz in der Entwicklung und dem Bau von Vedecksystemen machte Karmann zu einem international gefragten Partner. So entwickelte und lieferte Karmann auch das Verdeckgestänge für das ab 1996 gebaute noble Jaguar XK8-Cabriolet just in time direkt an das Jaguar-Band.

Mercedes-Benz, 1996

Renault Megane I Cabriolet, 1996-2000

 

Den besonderen Ruf des Hauses Karmann auch in der Herstellung von Komponenten für den internationalen Automobilbau und deren Entwicklung unterstrich die enge deutsch-französische Kooperation mit Renault. Nachdem in Rheine bereits von 1990 bis 1996 fast 30.000 Rohkarosserien und Verdecksysteme für das Renault 19 Cabrio entstanden sind, wurden auch für das Nachfolge-Modell Megane in Rheine die komplette Rohkarosserie und das Verdeck gefertigt. Die KTL-lackierten Karosserien und Verdecksysteme lieferte Karmann anschließend an das französische Renaultwerk im französischen Dieppe.

Mercedes-Benz, 1996

Mercedes-Benz A208 Cabriolet Studie, 1997

Karmann AFB, 1998

 

Mit dem "Aluminium-Form-Body" (AFB) sorgten Entwicklungsingenieure weltweit für Aufsehen. Auf der Basis des vom Fraunhofer-Institut entwickelten Grundmaterials gelang es, tiefziehbare Sandwich-Platten zu realisieren, deren Geheimnis eine aufschäumbare Aluminiumstruktur war und so Gewichtsreduzierung im Automobilbau möglich machte. Das Verfahren: Mit einem Treibmittel versetztes Alu-Granulat wird zwischen zwei Aluminium-Deckbleche gebracht und erhitzt. Dadurch dehnt sich das Treibmittel wie ein Schaum aus und bildet zwischen den Blechen eine feste metallische Verbindung. So entsteht eine Struktur mit enormer Festigkeit und geringem Gewicht. 1997 stellte Karmann das AFB-Verfahren erstmals auf Fachkongressen in den USA vor. Im Januar 1998 wurde zur Detroit Motor-Show ein aufgeschnittenes Fahrzeug gezeigt, um deutlich zu machen, dass ein AFB-Spaceframe aus Aluminium ein für den Automobilbau wegweisendes Konzept ist. Die AFB-Konzeptstudie präsentierte Karmann im Märt 1998 in Genf.

Audi 80 B3 Cabriolet, 1999

 

Im Karmann-Werk in Rheine wurde das Audi 80 B3 Cabriolet zwischen 1997 und 2000 gefertigt. Das Cabriolet wurde von Audi bereits 1991 präsentiert und gebaut. 1997 ging es bei Karmann weiter. Rohbau, Lackierung und Fertigmontage der Cabriolets fanden vollständig in Rheine statt. Mit der Verlagerung wurde auch die Optik an das neue Modell A4 angepasst. Am 27.07.2000 verließ das letzte von 12.112 Audi 80 B3 Cabriolet das Werk in Rheine. Das ausgestellte Fahrzeug stammt aus dem Jahr 1999.

Karmann Coupé-Cabriolet-Studie, 1999

 

Ein viersitziges Coupé, dass sich innerhalb weniger Sekunden in ein echtes Cabriolet verwandelt - das war die Aufgabenstellung für Jörg Steuernagel, Chef des Karmann-eigenen "DesignStudios", und die Mitarbeiter der Technischen Entwicklung. Drei Dachteile - 2,21 Quadratmeter feste Dachfläche - werden von acht Antrieben über 36 Gelenke aufgestellt, nach hinten umgelegt und verschwinden im Kofferraum. Die Dachteile brauchen dann nur einen Quadratmeter Platz, so dass der Kofferraum auch bei geöffnetem Dach noch ein Volumen von 250 Kubikliter hat. Diese Dachentwicklung - konsequente Fortführung des RHT-Daches - wird zur IAA in Frankfurt/Main 1999 vorgestellt und sorgt weltweit für große Aufmerksamkeit. In der Sammlung befindet sich eine geschlossene braune und eine offene blaue Studie.

Audi A4 B6 Cabriolet, 2001

 

Ab November 2000 wurde die zweite Baureihe des Audi A4 produziert. Neben der Limousine und des Kombi wurde von Beginn an auch ein viersitziges Cabriolet für die Mittelklasse angeboten. Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Übernahme der Produktion des Audi B3 Cabriolets im Dezember 1997 war Karmann von Anfang an in die Entwicklung des Nachfolgemodells B6 Cabriolet einschließlich Dach-System eingebunden. Zudem wurde das neue Audi-Cabrio von Karmann in Rheine komplett gebaut. Der Produktionsstart ist im Herbst 2001. Das A4 Cabriolet besaß, im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern BMW 3er Cabriolet, Mercedes CLK Cabriolet und Saab 93 Cabriolet, einen optionalen Allrad-Antrieb („Quattro“) und die als Sonderausstattung erhältliche stufenlose Automatik Multitronic als Alleinstellungsmerkmal. In Anlehnung an das Audi B3 Cabriolet wurden einige typische Design- und Ausstattungsmerkmale übernommen wie z.B. der umlaufende, silberne Frontscheibenrahmen aus Aluminium, der sich in der Fensterlinie fortführt und auf dem Verdeckkasten unterhalb der Heckscheibe abschließt. Auch ein Stoffverdeck fand wieder Verwendung. Dieses kann serienmäßig elektrohydraulisch und vollautomatisch ohne erforderliche manuelle Entriegelung per Knopfdruck innerhalb von 24 Sekunden geöffnet werden und wird dabei vollständig unter der automatischen Verdeckklappe verstaut. Beim Audi A4 Cabriolet handelte es sich weitestgehend um ein von der namensgebenden Baureihe A4 eigenständiges Modell, da alle Karosserieteile mit Ausnahme der Außenspiegel ein eigenständiges Design besitzen und keine Anbauteile der Limousine oder des Kombi übernommen wurden. Das Verdeck war ab Werk in drei Farben erhältlich (rot, schwarz und blau) und meiner Glasheckscheibe mit serienmäßiger Scheibenheizung ausgestattet. Gebaut wurde das Audi A4 B6 Cabriolet von April 2020 bis Januar 2006.

Volkswagen Golf IV A3-A4C Cabriolet, 2001

 

Als der Golf IV im Frühjahr 1998 erschien, gibt es auch ein neues Cabriolet - zumindest optisch. Änderungen beim Design mit einer neuen Front- und Heckpartie und dem Rückleuchtenlayout machten aus dem Golf III Cabriolet das Golf IV Cabriolet. Vom Golf Typ A3/A4C Cabriolet wurden bis 2002 bei Karmann 600.585 Einheiten gebaut. Mit diesem Modell endete zunächst die Geschichte des Volkswagen Golf Cabriolet. Das silberne Fahrzeug aus dem Jahr 2001 gehört zu diesen letzten Modellen. Einen direkten Nachfolger gab es nicht mehr, im Frühjahr 2003 erschien das im mexikanischen Puebla gefertigte New Beetle Cabriolet.

Karmann Transformer Studie, 2001

Renault Megane II CC, 2003-2006

 

Das Megane II CC („Coupé-Cabriolet) stand im März 2003 bei den Händlern. Es basierte auf dem Renault Megane II und verfügte als Besonderheit über ein zweiteiliges Glas-Faltdach. Zum Vorgänger, dem Megane I Cabriolet mit Stoffverdeck, bestanden praktisch keine Gemeinsamkeiten mehr. Das Faltdach konnte auf Knopfdruck im Kofferraum elektrohydraulisch versenkt werden. Im Gegensatz zum Peugeot 307 CC, der über eine ähnliche von Magna gebaute Dachsektion verfügte, bestand beim von Karmann gebauten Renault-Dach neben der Heckscheibe auch das eigentliche „Dach“ aus Glas. Mit einem integrierten Sonnenrollo konnte es abgedunkelt werden. 2006 erfolgte eine Überarbeitung, die Fahrzeuge sind hauptsächlich an der leicht geänderten Frontpartie und zusätzlichen Schriftzügen am Heck zu unterscheiden.

Chrysler Crossfire Coupé, 2003-2007

Chrysler Crossfire Roadster, 2004-2007

 

Der Chrysler Crossfire war ein Projekt von DaimlerChrysler und wurde bei Karmann im Osnabrücker Werk gebaut. Dem Fahrzeug ging ein Konzeptfahrzeug voraus, das erstmals auf der North American International Auto Show (NAIAS) 2001 gezeigt wurde. Während die Produktion des Coupés am 03.01.2003 startete, begann der Bau des Roadsters erst ein Jahr später am 02.02.2004. Sowohl das Coupé wie auch der Roadster basierten auf dem Mercedes SLK Baureihe 170. Angetrieben wurden beide Varianten mit dem gleichen 3,2-Liter-V6-Basismotor, dem Mercedes M112, angetrieben. Die Motorleistung betrug mit einem Saugmotor 218 PS und als Crossfire SRT6 mit einem Kompressormotor mit maximal 335 PS.  Letzterer entsprach dem Motor des SLK 32 AMG, war jedoch um 19 PS gedrosselt. Das Coupé verfügte über ein festes Stahldach, während der Roadster ein klassisches Stoffdach besaß. Am 17.12.2007 wurde bei Karmann der letzte Crossfire gefertigt, da die Verkaufszahlen nicht den Erwartungen entsprachen. Insgesamt entstanden 76.045 Fahrzeuge, davon 45.506 Coupés und 30.539 Roadster.

Karmann Studie SUC, 2005

Nissan Micra CC Cabriolet Studie, 2005

Audi Cabriolet, 2007

Volkswagen Polo GTI Cabriolet Studie, 2007

 

Karmann war bekannt dafür, Cabrios auf verschiedensten Fahrzeugen zu entwickeln. Darunter war so manche Studie, die bedauerlicherweise nicht weiterverfolgt wurde. Dazu gehört sicherlich auch diese Studie für ein Volkswagen Polo GTI Cabriolet. Diese Studie wurde 2007 auf der Frankfurter IAA präsentiert. In das knapp geschnittene Stoffverdeck ist sogar ein Glas-Schiebedach integriert. Wie auch beim Golf Cabrio besitzt das Cabrio einen blitzschnell herausschnellenden Überrollbügel. Eine weitere Besonderheit ist das Softtop, das ohne Verdeckkastendeckel und Gestängeklappen auskommt, wodurch es mehr Platz im Innenraum gibt. Unter der Haube werkelt ein 150 PS starker 1,8-Liter-Vierzylindermotor.

Volkswagen Golf Cabriolet, 2011

 

Nach der Insolvenz hatte der Volkswagen-Konzern große Teile der Firma Karmann übernommen. Die lange Tradition des Baus von Fahrzeugen für Volkswagen und Porsche in Osnabrück geht somit weiter. 2011 ging es in Osnabrück mit dem Karosseriebau wieder los. Karmann baute einst hunderttausende Cabriolets für die Wolfsburger, nun produzierte Volkswagen selbst in Osnabrück im früheren Karmann-Werk. Wieder rollte auf Basis des Golfs die Cabrio-Variante vom Band. Doch das Golf 6 Cabriolet unterschied sich optisch in einem wesentlichen Punkt von seinen Vorgängern - der Überrollbügel war verschwunden! Dessen Funktion übernahm ein in Sekundenbruchteilen hochschnellender Überschlagschutz. Das hier gezeigte Golf Cabriolet ist das erste Fahrzeug, das am neuen Volkswagen-Standort in Osnabrück am 17.03.2011 vom Band lief. Der damalige Bundespräsident Christian Wulff, der sich zuvor als Niedersächsischer Ministerpräsident stark für den Standort Osnabrück eingesetzt hatte, und der ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Dr. Martin Winterkorn eröffneten die Produktion des Golf Cabriolet. Nach fünf Jahren Bauzeit Golf VI Cabriolet und 37 Jahren nach dem ersten Golf Cabriolet endete die Ära des offenen Golfs.

Porsche Cayman, 2012

 

2012 wurde die zweite Generation des Porsche Cayman der Öffentlichkeit präsentiert. Wie der Vorgänger trägt auch das neue Modell des Mittelmotor-Sportlers sein Herz am rechten Fleck: Der 3,4-Liter-Boxermotor ist vor der Hinterachse eingebaut und leistet im Cayman S 325 PS. Das Basismodell verfügt über 2,7 Liter Hubraum und 275 PS. Der neue Cayman lief ab dem 28.11.2012 im Werk Osnabrück vom Band. Ab März 2014 wurde hier auch der 385 PS starke Cayman GT4 gebaut. Der ausgestellte gelbe GT4 verfügt über diesen Motor, der den Mittelmotor-Sportwagen in nur 4,4 Sekunden auf 100 km/h bringt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 295 km/h. Gegenüber dem „normalen“ Cayman wurde die Karosserie des GT4 um 30 mm tiefergelegt, die Aerodynamik an Front und Heck optimiert und der mächtige Heckflügel aus Kohlefaser sorgt für den nötigen Abtrieb an der Hinterachse. Das variable Stoßdämpfersystem PASM regelt aktiv und kontinuierlich die Dämpferkraft – abhängig von der Fahrweise und von der Fahrsituation – für jedes einzelne Rad. Damit ist der GT4 sowohl für den Einsatz auf der Rundstrecke als auch für sportliche Straßenfahrten ausgelegt.

Porsche Boxter (Typ 981), 2012

 

Neben dem klassischen Porsche 911 ist in den letzten Jahren auch der Boxster seit 1996 ein überaus erfolgreiches Roadster-Modell. Da die Zuffenhausener die Nachfrage nicht bewältigen konnten, wurde ab 2012 die dritte Generation des schicken, offenen Sportwagens eine Zeitlang auch in Osnabrück gebaut, der erste Boxter aus Osnabrück verließ an 19.09.2012 das Band. Der in Mittelmotor-Bauweise gebaute Sportwagen leistete 265 PS und beschleunigte in 5,8 Sekunden auf 100 km/h. Ein langer Radstand, die nach vorne gezogene Windschutzscheibe und das geschlossen sehr flach verlaufende Verdeck unterstrichen die keilförmig gestreckte Silhouette. Das Dach öffnete und schloss in nur neun Sekunden – bei einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h. 2016 kam die nächste Generation des Boxters auf den Markt, nun als Porsche 718 Boxter (Typ 982).

Volkswagen Golf GTI Austria, 2013

 

Dieses spezielle Golf GTi Cabrio Austria wurde 2013 von Volkswagen-Auszubildenden für das GTi-Treffen am Wörthersee entworfen. Unter der Haube der Studie steckt ein 2,0-TSI-Benzinmotor, dessen Leistung auf 333 PS gesteigert wurde.

Volkswagen XL1, 2013

 

Ein Auto mit einem Verbrauch von maximal einem Liter – davon träumt angesichts der Benzinpreise der Autofahrer. Mit dem XL1 brachte Volkswagen ein in limitierter Auflage entstandenes Ein-Liter-Auto auf den Markt. Beim XL1 handelte es sich um einen Plug-in-Hybrid, der sowohl einen Elektro- wie auch einen Dieselmotor besaß. Über eine Distanz von bis zu 50 Kilometern fuhr der Zweisitzer rein elektrisch und damit emissionsfrei. Bei Bedarf schaltete sich ein 0,8 Liter kleiner Zweizylinder-TDi hinzu, der den XL1 auf bis zu 160 km/h beschleunigte und die Batterie wieder auflud. Das Design folgte stringent den Gesetzen der Aerodynamik und erreichte mit einem cw-Wert von 0,189 und einer Höhe von nur 1.153 Millimetern neue Dimensionen. Seine Karosserie bestand größtenteils aus Carbonfaser-verstärktem Kunststoff (CFK). Das Ergebnis: nur 795 kg Leergewicht. So reichten dem XL1 8,4 PS, um mit einer konstanten Geschwindigkeit von 100 km/h über die Ebene zu gleiten. Produktionsstart der kleinen Serie war der 17.04.2014 und bis 2016 entstanden rund 200 Fahrzeuge im Volkswagenwerk Osnabrück. Der Preis wurde mit 111.000 Euro beziffert. Das Fahrzeug konnte jedoch nur geleast werden.

Auch weiterhin werden in Osnabrück Fahrzeuge für den Volkswagenkonzern gefertigt. Wie einst bei Karmann ist die Technische Entwicklung auf offene Fahrzeuge wie Cabriolets und Roadtser, Hutentwicklungen sowie Kleinserien-Produkte mit hohem technischen Anspruch für alle Msrken der Volkswagen AG spezialisiert.. Am 18.04.2016 war der Produktionsstart für den VW Tiguan I und am 04.05.2017 der des aktuellen Porsche Cayman, Für Skoda wird seit dem 18.10.2018 das Modell Karoq montiert und seit Dezember 2019 läuft die Komplettfertigung des T-Roc Cabriolets

Drei weitere Klassiker, die sich in der Sammlung befinden, wurden jedoch nicht bei Karmann (oder später Volkswagen) gefertigt. Diese Fahrzeuge, ein Rolls Royce Wraith von 1939, ein Ford Model A aus dem Jahr 1927 und als ältester Klassiker und ein 1913 gebauter Mercedes, wurden damals von Karmann extra für die Sammlung erworben, da man selbst damals wenig Fahrzeuge aus dieser Zeit besaß. Allerdings hat Karmann damals ähnliche Aufbauten für Ford und Mercedes gefertigt.