Grummelnde V8 am Piesberg


Einmal im Moment müsste am Industriemuseum in Osnabrück-Pye die Flagge der USA gehisst werden. Dann treffen sich die Freunde amerikanischer Klassiker. Mit ihrem grummelnden sonoren Bass rollt ein großer Wagen nach dem anderen auf das Gelände am Museum. Understatement ist nicht ihre Sache, aber wer in den nordamerikanischen Weiten bemerkt werden will, der muss schon mit Größe auf sich aufmerksam machen.


Vom üppigen Vorkriegs-Plymouth über die schon etwas dezentere Cadillac-Flosse des Jahres 1961, dem "Pony-Car" Ford Mustang aus den Sechzigern, die sachlichen Schlachtschiffe aus den achtziger Jahren bis zum brandneuen Ford Mustang trafen sich im Mai knapp 30 Besitzer der US-Cars. Aber wer ausschließlich V8-Motoren erwartet hatte, wurde eines besseren belehrt. Ganz gezielt hatte der Besitzer eines frühen Ford Mustang die Sechszylinder-Variante ausgewählt. Der Motor ist bewährt, hat in tausenden Traktoren gute Dienste geleistet und ist absolut standfest. Neben dem Sechszylinder-Mustang war auch ein V8 aus der ersten Mustang-Serie vorgefahren.


Die Kraft förmlich anzusehen war dem Pontiac GTO, einem Muscelcar der Siebziger Jahre. Diese Fahrzeuge sahen schon im Stand schnell aus und suggerierten absoluten Fahrspaß. Im Gegensatz dazu sahen die Dickschiffe der 80'er und 90'er Jahre richtig gemütlich aus. Sie standen mehr für Größe und Luxus. Gegen sie sah das deutsche Schlachtschiff Opel Admiral schon fast mickrig aus. 


Vermisst habe ich mehr Fahrzeuge aus den Fünfzigern. Nur der Cadillac Sedan de Ville hielt hier die Fahne hoch. In dieser Zeit wurden die schönsten amerikanischen Automobile gebaut. Groß, aber nicht aufdringlich wie die Achtziger, verschnörkelt und nicht so kantig eckig, der leichte Flossenansatz, noch nicht so üppig wie gegen Ende des Jahrzehnts.

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