7.   Die 1950er – Aufbruch in ein neues Zeitalter

 

 

1950

 

18.01.1950: Im kanadischen Saint-Jean-sur-Richelieu wird Joseph Gilles Henri Villeneuve geboren. Mit 15 Jahren bekommt Gilles Villeneuve von seinem Vater einen MGA geschenkt, den er ohne Führerschein fährt. 1967 nimmt er an ersten Beschleunigungsrennen teil, später an Schneemobilrennen, bei denen er im Winter 1974/1975  Weltmeister wird. In den Sommermonaten besucht er eine professionelle Rennfahrerschule. Anschließend kauft er sich einen gebrauchten Formel B-Wagen, mit dem er 1971 in den Motorsport einsteigt. Über die Formel Ford Provincial Series Quebeck (Gesamtsieger 1973), die Atlantic Championship (Gegenstück zur Formel 2) und der IMSA GT Championship kommt er 1976 zu seinem ersten Einsatz in der Formel 2. Dort bestreitet er für Ron Dennis' Project Four Racing in einem March 762-Heat ein Rennen im französischen Pau. 1977 holt er in seiner vierten Saison in der Atlantic Championship seinen dritten Titel und im gleichen Jahr debütiert er beim Großen Preis von Großbritannien bei McLaren im dritten Werkscockpit. Es bleibt zunächst bei diesem einen Rennen. Für die letzten beiden Rennen wird er dann als dritter Fahrer von der Scuderia Ferrari unter Vertrag genommen. Dieser gilt auch für die Saison 1978. Beim letzten Rennen der Saison in Kanada holt er sich seinen ersten Sieg. Im Jahr darauf wird Villeneuve Vizeweltmeister hinter seinem Teamkollegen Jody Scheckter. Das Jahr 1980 wird für Ferrari ein Misserfolg, die Saison 1981 verläuft nur unwesentlich besser. Zu Beginn der Saison 1982 kommt es zum Streit mit seinem Teamkollegen Pironi, der ihn - angeblich gegen eine Stallorder des Teams - beim Grand Prix von San Marino in der letzten Runde den Sieg überholt und den Sieg nimmt. Zwei Wochen später verunglückt Gilles Villeneuve im Qualifying zum fünften Saisonlauf im belgischen Zolder tödlich. Pironi hatte eine bessere Zeit vorgelegt und Villeneuve will diese in den letzten Minuten noch unterbieten - trotz gebrauchter Qualifikationsreifen und gegen eine Anweisung des Teams, wieder an die Box zu kommen. Bei einem Überholvorgang kommt es bei einer Geschwindigkeit von ca. 270 km/h zur Kollision mit dem RAM-Fahrer Jochen Mass. Villeneuves Ferrari überschlägt sich, der Rumpf zerbricht in zwei Teile und Villeneuve wird, noch an der Sitzrückwand angeschnallt, herausgeschleudert. Er wird sehr schnell von Ärzten behandelt, auf der Ladefläche des Streckensicherungsfahrzeugs zum Helikopter und dann ins Krankenhaus gebracht. Hier können erst die schweren Verletzungen des bewusstlosen und äußerlich unverletzten Villeneuve festgestellt werden. Daraufhin werden die lebenserhaltenden Systeme abgeschaltet und sein Tod bekanntgegeben. In der gleichen Saison verunglückt auch Riccardo Paletti beim Grand Prix von Kanada tödlich. Gilles Villeneuve ist der 28.  Fahrer, der im Rahmen eines Formel 1-Rennens (Training oder Rennen) ums Leben kommt. Noch zu Beginn die Rennens wird die Rennstrecke nach Gille Villeneuve benannt. 17 Jahre später, im Jahr 1997, wird sein Sohn Jacques Villeneuve Formel 1-Weltmeister.

 

17.02.1950 - Im Weißen Haus in Washington nimmt US-Präsident Harry S. Truman seinen neuen Dienstwagen, einen Ford Lincoln, in Empfang. Das Fahrzeug, das als das teuerste Auto der Welt gilt, verfügt über eine Sprechanlage zwischen Vorder- und Rücksitzen, vergoldete Türgriffe und -schwellen, einen Schirmständer sowie besondere Trittbretter für begleitende Geheimpolizisten.

 

04.03.1950 - Anlässlich der Produktion des 100.000. Volkswagen nach dem Krieg wird für die Beschäftigten der Volkswagenwerk GmbH eine jährliche Sonderzahlung von bis zu 120 DM eingeführt. Die Erfolgsprämie wird 1954 auf 4 Prozent des Bruttojahresverdienstes erhöht.

 

08.03.1950 - In Wolfsburg beginnt die Serienproduktion des VW Typ 2 T1, des Transporters, mit 10 Wagen pro Tag. Der Preis liegt zu Beginn bei 5.850 DM, knapp 150 DM über dem Preis eines vollausgestatteten Käfers. Es gibt ihn als Kleinbus, Kasten- und Pritschenwagen. Ab 1956 erfolgt die Produktion im neuen Transporterwerk Hannover. Insgesamt werden rund 1,8 Millionen T1 hergestellt. 1967 wird der T1 durch den T2 abgelöst.  Heute sind die gesuchtesten Modelle der ab 1950 von der Firma Westfalia gebaute Bus mit der Campingbox und der im April 1951 vorgestellte "Samba-Bus".

 

14.03.1950: Der Rover JET 1 absolviert seine ersten Fahrten. Es handelt sich um das weltweit erste Rennauto mit Gasturbinenantrieb. Bei ihm wurde das Fahrgestellt eines Rover P4 mit einer Roadster-Karosserie versehen, im Heck wird eine neue Gasturbine eingebaut. Die Turbinenstufe erreicht 26.000/min und gibt eine Leistung von max. 100 bhp (74 kW) ab. die Höchstgeschwindigkeit wird 1950 mit 136 km/h erreicht. Eine Weiterentwicklung dieses Fahrzeugs mit veränderter Front erhält 1952 die leistungsfähigere T8-Turbine mit 230 bhp (169 kW). Damit fährt der Prototyp 243,5 km/h und den Weltrekord für turbinenbetrieben Fahrzeug ein.

 

28.04.1950 - Der VW Käfer ist jetzt mit einem großen Falt-Schiebedach zu erhalten.

 

09.05.1950 - In Barcelona wird die Sociedad Espanola de Automobiles de Turismo S.A. (SEAT) durch die Institution Nacional de Industria gegründet. Gleichzeitig wird der Grundstein für das erste SEAT-Werk in Barcelona gelegt, das am 05.06.1953 eröffnet wird. Überwiegend verkauft das Staatsunternehmen seine Fahrzeuge, ausschließlich in Lizenz von Fiat, auf dem durch hohe Importzölle geschützten heimischen Markt. Lizenzvereinbarungen mit Fiat sorgen für Exportbeschränkungen. Erst zu Beginn der 70er Jahre beginnt ein nennenswerter Export, überwiegend in die Benelux-Staaten und nach Finnland. Anfang der 80er löst man sich vom Lizenzgeber Fiat und schließt 1982 ein Produktions- und Wirtschaftsabkommen mit Volkswagen. Der VW-Konzern hat schnell eine 75%-Beteiligung an SEAT .

 

07/1950 – Die Serienproduktion der im November 1949 in einer Vorserie vorgestellten Kabriolimousine Superior 600 beginnt im Gutbrod-Werk Calw. Den Kleinwagen gibt es als Kabriolimousine und als Kombi, angetrieben wird er von einem wassergekühlten Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 593 ccm Hubraum und 20-22 PS, als 700 Luxus (ab 1952) mit 663 ccm und 26 PS. Unter Leitung von Hans Scherenberg entwickelt Gutbrod zur gleichen Zeit wie Goliath eine mechanische Benzindirekteinspritzung. Beide Hersteller zeigen ihre Modelle mit Einspritzung 1951 auf der IAA in Frankfurt und gelten als weltweit erste Anbieter serienmäßig hergestellter Fahrzeuge mit Benzindirekteinspritzung. Zur Popularität des Superior trägt der Motorsport bei. Unter anderem starten zwei dieser kleinen Seriensportwagen beim ADAC-1000-km-Rennen 1953 auf dem Nürburgring in einem Feld von 51 meist wesentlich leistungsstärkeren Fahrzeugen. Beide Gutbrod halten durch und belegen zwar als Letzte mit 37 von 44 Runden und 843,6 gefahrenen Kilometern die Plätze 26 und 27, beweisen damit aber ihre Zuverlässigkeit. Das Standardmodell des Superior 600 wird bis April 1954 angeboten, während ein auf der Frankfurter Frühjahrsmesse 1950 ebenfalls vorgestelltes Cabriolet kein Interesse findet. Wenig erfolgreich ist auch ein „Superior-Sport“, ein knapp 8000 DM teurer Roadster mit Wendler-Karosserie, von dem 1951/52 zwölf Stück gebaut werden. Von einer für 1954 angekündigten viersitzigen Limousine entstehen nur noch zwei Prototypen. Im April 1954 muss die Fertigung der Gutbrod-Pkws wegen finanzieller Schwierigkeiten eingestellt werden. Das Werk Calw wird zusammen mit dem Werk in Plochingen an Bauknecht verkauft. In knapp vier Jahren entstehen 6.860 Kabriolimousinen und 866 Kombis.

 

26.08.1950 – In Lansing, Michigan, stirbt der US-amerikanische Automobilpionier Ransom Eli Olds, im Alter von 86 Jahren. 1897 gründet er die Olds Motor Vehicle Co. und die Olds Gasoline Engine Works, die zwei Jahre später zur Olds Motor Works fusionieren. Das von ihm gebaute Oldsmobile „Curved Dash“ ist das erste in Großserie gebaute und von einem Benzinmotor angetriebene Fahrzeug, das 1902 in den USA Marktführer wird. Dabei entwickelt Olds die erste Form der Fließfertigung, indem er die Fahrzeugkarosserie auf Holzgestelle mit Rädern setzt, die von einer Arbeitsstation zur nächsten gezogen wird. Doch schon 1904 verlässt Olds das von ihm gegründete Unternehmen und gründet erneut eine Automobilfirma, die Reo Motor Car Company. Während Olds Motor Works 1908 von General Motors übernommen wird, unter dem Namen Oldsmobile firmiert und 2004 komplett eingestellt wird, baut REO nur bis 1937 Pkw und bis 1954 Lkw. Dann wird REO mehrfach veräußert und 1975 endgültig eingestellt.

 

03.09.1950 –  Mit seinem Sieg beim Großen Preis von Italien auf Alfa Romeo auf dem Autodromo Nazionale Monza wird Giuseppe „Nino“ Farina erster Formel-1-Weltmeister der Geschichte vor seinem Teamkollegen Juan Manuel Fangio. Farina stammt aus einer Familie, die bereits früh mit Automobilen zu tun hat. Sein Vater Giovanni Farina betreibt seit 1906 das Karosseriebauunternehmen Stabilimenti Farina, sein Onkel Battista „Pinin“ Farina den Betrieb Pininfarina. Nino selbst ist gelernter Wirtschaftswissenschaftler und führt zusammen mit seinem Bruder Attilio von 1946 bis 1953 das Familienunternehmen Stabilimenti Farina. Seine Rennfahrerkarriere beginnt Nino Farina 1933 mit einem Alfa Romeo, drei Jahre später ist er Mitglied des Werksteams. Doch gegen die Dominanz von Mercedes-Benz und Auto Union haben die Italiener keine Chance in der Grand-Prix-Klasse.  Lediglich in der kleineren Voiturette-Klasse erzielt er mehrere Siege. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestreitet er mit einem privaten Maserati Rennen und gewinnt 1948 den Grand Prix von Monaco. 1950 schließt er sich dem Alfa-Romeo-Team an, zu dem auch Luigi Fagioli und Juan Manuel Fangio gehören. In der neuen Formel 1 gewinnt Farina drei Rennen und wird Weltmeister. 1952 wechselt er zu Ferrari und feiert 1953 im Alter von 47 Jahren seinen letzten Grand-Prix-Sieg beim Großen Preis von Deutschland. Drei Jahre später beendet er seine Rennfahrerkarriere und versucht sich als Autohändler, Fahrlehrer und Karosseriedesigner bei seinem Onkel Pinin Farina. Am 30.06.1966 verunglückt Nino Farina bei Chambéry tödlich, als er von der Straße abkommt und gegen einen Telegrafenmast prallt. In seiner Formel 1-Karriere startet er bei 33 Rennen, holt fünf Siege und 19 Podestplätze.

  

10/1950 - Als Nachfolger des Alfa Romeo 6C wird auf dem Automobilsalon in Paris der Alfa Romeo 1900 präsentiert. Gezeigt wird die von Orazio Satta Pulika konstruierte Stufenhecklimousine Berlina, die Basis für diverse Coupés und andere Varianten ist. Der 1900 ist das erste neu entwickelte Modell des italienischen Automobilherstellers nach dem Zweiten Weltkrieg. Er hat einen Vierzylindermotor mit einem Hubraum von zunächst 1.884 ccm und leistet in der einfachsten Version 80 PS. Die viertürige Berlina ist beliebt bei gutverdienenden Familienvätern. In der Werbung heißt es: "Die Limousine, die Rennen gewinnt", was nicht übertrieben war, denn die Höchstgeschwindigkeit des Viertürers erreicht für damals beachtliche 170 km/h, als 1900 ti Super sogar 190 km/h. Von der Berlina werden 17.390 Fahrzeuge gebaut. Auf einer verkürzten Bodengruppe werden aber auch elegante Zweitürer-Coupés und einige Cabriolets im Auftrag von Alfa Romeo bei Touring hergestellt. Aber auch Pininfarina, Zagato und Ghia stellen zweitürige Coupés und Cabriolets her. Diese mit dem Kürzel 1900C (C für corto = kurzer Radstand) und dem Zusatz "Sprint" oder "S" bezeichneten Fahrzeuge liegen 1954 preislich leicht über  dem  eines Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer. 1958  tritt der Alfa Romeo die Nachfolge der 1900er-Reihe an.

 

10/1950 – Noch vor dem Zweiten Weltkrieg wurde von der Auto Union der DKW F 9 entworfen, dessen Markteinführung für 1940 vorgesehen war. Mit dem Kriegsbeginn wurden die Pläne vorerst zurückgestellt. Der F 9 wird dann 1948 auf der Leipziger Frühjahrsmesse offiziell vorgestellt. Ab 1949 wird im VEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau zunächst das Vorkriegsmodell IFA F 8 hergestellt, ab Oktober 1950 geht auch der F 9 in Zwickau in Produktion. Die Karosserien werden im Zwickauer Horch-Werk produziert, der Motor kommt vom Motorenwerk Chemnitz, montiert werden die Wagen im ehemaligen Audi-Werk der Auto Union. Die Stückzahlen halten sich zunächst in Grenzen, insgesamt werden 1.920 F-9-Fahrzeuge in Zwickau hergestellt. 1952 kommt ein Cabriolet vom VEB Karosseriewerk Dresden (vormals Gläser-Karosserie) hinzu, im selben Jahr wird die Motorleistung von 28 auf 30 PS erhöht. Es werden Versuchswagen mit Kunststoffkarosserie hergestellt. Entwicklungsarbeiten in diese Richtung werden später jedoch nicht mehr weiter verfolgt. Im Sommer 1953 wird die Produktion in Zwickau zugunsten des neuentwickelten AWZ P 70 – einem F 8 mit Kunststoffkarosserie in Pontonform – beendet und nach Eisenach verlegt.

 

05.11.1950 – Am 18. Loch auf dem Gelände des Pebble-Beach-Golf-Links-Golfplatzes bei Moneterey (Kalifornien) findet der erste Pebble Beach Concous d’Elegance statt. Er findet in Ergänzung zum damaligen Pebble Beach Straßenrennen statt und entwickelt sich schnell zu einem der nobelsten Oldtimer-Schönheitsveranstaltungen weltweit. Die aus allen Teilen der Welt stammenden ausgestellten Fahrzeuge gehören zu den teuersten und seltensten Klassikern überhaupt. Eine Jury bewertet die Fahrzeuge nach den Kriterien Originalität, Funktionsfähigkeit und Eleganz. Der Eintrittspreis ist ebenfalls sehr exklusiv. 2022 gibt es je nach Kategorie Eintrittskarten zwischen $425 und $4.000.

 

25.11.1950 – Christian Riecken ist einer der wenigen Ingenieure, die auch als Rennfahrer erfolgreich sind. Der im Jahr 1880 geborene Riecken beginnt seine Laufbahn als mitfahrender Mechaniker bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft und gewinnt u.a. an der Seite von Christian Lautenschlager den Großen Preis von Frankreich 1908. Später wird er als Konstrukteur für die belgischen Automobilhersteller Métallurgique und Minerva. Mit Minerva erzielt er 1911 mit Rang zwei bei der RAC Tourist Trophy seinen ersten größeren Erfolg als Rennfahrer. 1914 wechselt er zur NAG nach Berlin und wird dort Chefkonstrukteur. Nach dem Ersten Weltkrieg ist Riecken u.a. für die Konstruktion des NAG-C4-Sportwagen. Anfang der 20er Jahre nimmt er seine Rennfahrerkarriere wieder auf und wird 1921 bei der Eröffnungsveranstaltung der Berliner AVUS Sieger des Hauptrennens auf einem NAG C4b, der von einem Vierzylindermotor mit 2.536 ccm und 30 PS angetrieben wird. Diesen Sieg wiederholt er im darauffolgenden Jahr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 135 km/h. 1924 gewinnt Christian Riecken zusammen mit Hans Berthold auf einem NAG C4b das 4-Stunden-Rennen Gran Premio della Notte in Monza. Innerhalb des Rennes legt das Duo mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 110 km/h ca. 2600 km zurück – eine Distanz, die zuvor kein Kraftfahrzeug in 23 Stunden bewältigt hat. Der Wagen erhält daraufhin den Zusatz „Monza“. 1926 feiert Riecken seine größten Erfolge im NAG C4b. Beim ersten Großen Preis von Deutschland auf der AVUS wird er trotz Reigenproblemen Zweiter hinter Rudolf Caracciola (auf Mercedes) und Sieger in der Klasse von 2000 bis 3000 ccm. Beim Rennen Rund um die Solitude in Stuttgart wird er Gesamtvierter und Klassensieger. Kurz nach diesem Ende verlässt Christian Riecken 1926 die NAG, die 1930 nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten mit Büssing fusioniert. Am 25.11.1950 verstirbt er im Alter von 69 Jahren.

 

13.12.1950 – Nachdem die 1924 in Berlin gegründete Verkehrswacht während der Zeit des Nationalsozialismus verboten war, wird sie nun als Bundesverkehrswacht e. V. neu gegründet und in das Vereinsregister des Amtsgerichts Bonn eingetragen. Heute hat die Deutsche Verkehrswacht rund 600 örtliche Verbände und 16 Landesverkehrswachten.

 

 

1951

 

30.01.1951 – Unzählige Automobilkonstruktionen sind mit seinem Namen verbunden: Ferdinand Porsche. 1900 das weltweit erste Fahrzeug mit Allrad-Antrieb, der Lohner-Porsche. Nach dem ersten Weltkrieg der Sportwagen Sascha, der bis 1922 bei 52 Starts 51.mal gewann, unter anderem bei der Targa Florio. 1924 der Mercedes-Benz Typ 630 (24/100/140 PS), ab 1926 die Mercedes-Benz-Typen S, SS und SSK. 1933 Entwicklung des Grand-Prix-Rennwagen für die Auto Union mit einem 16-Zylinder-Mittelmotor. Die vermutlich wirtschaftlich bedeutendste Entwicklung aus der Hand von Ferdinand Porsche war der KdF-Wagen, der spätere VW Käfer. Seine wichtigsten Entwicklungen waren der Radnabenmotor (1897), das Lohner-Porsche-Elektromobil (1899), die Drehstabfederung (Patent 1931), die Mittelmotorbauweise in Rennwagen (1933) und die Getriebesynchronisierung (Porsche-Synchronisierung, Patent 1953). Geboren wird Ferdinand Porsche am 03.09.1875 im böhmischen Maffersdorf als drittes Kind des Spenglers Anton Porsche. Er zeigt schon früh sein außergewöhnliches technisches Talent und installiert in der väterlichen Spenglerei eine elektrische Beleuchtungsanlage. Nach einer Lehre im Betrieb seines Vaters besucht er in Abendkursen die Reichenberger Staatsgewerbeschule. 1893 tritt er in die Vereinigte Elektrizitäts-AG Béla Egger in Wien ein und steigt in vier Jahren vom Mechaniker zum Leiter der Prüfabteilung auf. 1899 wechselt er zu den Lohner-Werken, entwickelt das Porsche-Lohner-Elektroauto und das erste Automobil mit Allradantrieb. 1906 wird er Entwicklungs- und Produktionsleiter von Paul Daimler bei der Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft (Austro-Daimler) in Wien. 1917 wird er Generaldirektor von Austro-Daimler. Ab 1923 arbeitet er in Stuttgart als Leiter des Konstruktionsbüros und Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Von Anfang 1929 bis April 1930 ist er technischer Vorstand der Steyr-Werke. Am 25.04.1931 gründet er mit dem Kaufmann und Rennfahrer Adolf Rosenberger und seinem Schwiegersohn Anton Piech die „Dr. Ing. h. c. F. Porsche GmbH, Konstruktionen und Beratung für Motoren und Fahrzeuge“ in Stuttgart, aus der später die heutige, zum Volkswagenkonzern gehörende Porsche AG hervorgeht. Am 30. Januar 1951 stirbt Ferdinand Porsche im Alter von 75 Jahren.

 

20.02.1951 – Die ersten Notrufsäulen an Autobahnen werden an der Autobahnstrecke Frankfurt – Siegburg aufgestellt, damals noch auf dem nicht-beleitplankten Mittelstreifen.

 

08.03.1951 – In Genf öffnet der 21. internationale Automobilsalon seine Pforten und offeriert den interessierten Zuschauern einen Einblick in die aktuelle Automobiltechnik. Spezial- und Serienkarosserien können Seite an Seite verglichen werden, die Fahrzeuge und nicht der Standbau und Marketing-Effekte stehen im Vordergrund. Die meisten Besucher dürfen allerdings den Salon nicht mit einem Kaufvertrag, sondern mit Futter für Träume verlassen haben. Zu den Fahrzeugen, die in Genf präsentiert werden, gehört der Jaguar XK 120 FHC (Fixed Head Coupé), ein gegenüber dem 1948 vorgestellten XK 120 komfortabler und mit festem Stahldach ausgestattetes Modell. Sein 180 PS starker Reihen-Sechszylinder mit 3.500 ccm Hubraum ist zur damaligen Zeit beeindruckende 210 km/h schnell. Bis 1954 werden rund 2.700 Fahrzeuge gebaut. Die Carrosseria Worblaufen stellt ein viertüriges Luxus-Cabriolet Typ 2050 der Marke Hotchkiss aus und Kreidler seine neue „K 50“.

 

08.03.1951 – In Wolfsburg beginnt die Serienfertigung des Volkswagen Typ 2 T1. Den später auch „Bulli“ genannte Transporter gibt es zu Beginn ab 5.850 DM. Insgesamt laufen in Wolfsburg und im später errichteten VW-Transporterwerk in Hannover 1,8 Millionen T1 in verschiedenen Varianten vom Band. 1967 wird er vom Nachfolgemodell T2 abgelöst.

 

13.04.1951 – Der VW Käfer erhält für das Modelljahr 1952 seine seitlichen "Rheumaklappen" zur besseren Belüftung. Diese entfallen aber schon im darauffolgenden Jahr wieder, da die Belüftung des Innenraums dann durch die seitlichen Dreiecksfenster erfolgt.

 

19.04.1951 – In Frankfurt am Main wird die 34. IAA eröffnet, die erste IAA seit 1939, damals noch in Berlin. Obwohl sich die meisten Bundesbürger kurz nach Ende des Krieges noch gar kein Auto leisten können, besuchen rund 570.000 Interessierte die Automobilmesse. Ausgestellt werden außer neuen großen Modellen wie dem BMW 501 die in der Zeit des gerade beginnenden Wirtschaftswunders beliebten Kleinwagen wie der Lloyd 300 sowie die für den Wiederaufbau benötigten Muldenkipper und schweren Lastkraftwagen, darunter der MAN MK 26 als erster deutscher LKW mit Diesel-Abgasturbolader.  Als völlig neue Nutzfahrzeugklasse werden Kleinlaster wie der DKW-Schnellaster und der Tempo Matador ausgestellt. Auffallend sind die erstmals vorgestellten Rundhaubenlastwagen von Magirus-Deutz mit einer neuartigen, bisher bei Nutzfahrzeugen unüblichen flüssigen Karosseriegestaltung. In seiner Eröffnungsrede zur 34. IAA bezeichnet Bundespräsident Theodor Heuß – im scharfen Gegensatz zur Euphorie der 1930er-Jahre – das Automobil als „eine banale Angelegenheit“. Gleichzeitig kritisiert er die veraltete Technik deutscher Produkte. Präsentiert werden das erste Nachkriegsmodell von BMW, der 501, der Opel Kapitän mit neuer Karosserie, mehr Chrom und mehr PS, von Ford der neue "Taunus de Luxe" und Borgward zeigt seinen Prototypen des "Hansa 1800" mit "Strompontonform".

 

19.04.1951 – Auf der 34. IAA  in Frankfurt präsentiert Hanomag den bei Karmann gebauten "Partner", mit dem Hanomag auch in der Nachkriegszeit wieder in die Automobilproduktion einsteigen will. Der Wagen hatte eine moderne, jedoch nach Ansicht von Wilhelm Karmann jun. nicht gerade elegante Ponton-Karosserie mit drei Sitzen nebeneinander, dahinter zwei Klappsitze für kleinere Kinder. Angetrieben wird der Wagen von einem Dreizylinder-Zweitaktmotor mit 700 ccm Hubraum und 28 PS. Damit sollte der Wagen über 100 km/h schnell sein. Doch der "Partner" floppt bei Journalisten und Publikum und alle elf Prototypen sollen laut Hanomag verschrottet werden. Ein Exemplar überlebt jedoch und steht heute in der Automobilsammlung Volkswagen Osnabrück (ehemals Karmann-Sammlung).

 

19.04.1951 – Neben dem Prototypen des „Hansa 1800“ zeigt die Borgward-Marke Goliath mit dem Goliath Sportcoupé als erster Autohersteller ein Fahrzeug mit Benzin-Direkteinspritzung – ein weiterer technischer Meilenstein der Bremer. Der neue Zweitakter verbrauchte nur 5,9 Liter auf 100 Kilometer und leistet 29 PS. Gefertigt werden zwei Coupés vom Delmenhorster Karosseriebauer Rudy, später folgen sehr ähnliche Zweitürer mit schnittiger Karosserie von Rometsch aus Berlin. Für das formschöne Coupé bohrt Borgward später den Zweitakter auf 845 ccm und erreicht mit 36 PS eine Leistung, die 1951 fast an den 1100er-Boxer von Porsche heranreicht. Diese Leistungssteigerung erhalten aber nur die Rometsch-Coupés. Insgesamt werden 27 Goliath Sportcoupés gebaut.

 

11.05.1951 - Das Bundesverkehrsministerium teilt mit, dass es im Bundesgebiet derzeit 2,281 Millionen Kraftfahrzeuge gibt. Davon sind 643.749 Personenwagen, 393.874 Lastkraftwagen und 1,044 Millionen Krafträder.

 

06/1951 - Im Daimler-Benz-Werk Gaggenau, dass die Produktion des Unimog von der Maschinenfabrik Gebr. Boehringer in Göppingen übernommen hat, läuft unter der Baureihenbezeichnung 2010 das erste bei Daimler-Benz gebaute Exemplar des Universal-Motor-Geräts vom Band. Abgelöst wird dieses, ab 1949 zunächst als Boehringer Unimog 70200 gebaute Ur-Modell 1953 vom Unimog 401, weitere Ausführungen entstehen.

 

17.06.1951 – Den Großen Preis von Belgien machen die italienischen Rennfahrer Giuseppe Farina (Alfa Romeo 159), Alberto Ascari und Luigi Villoresi (bei auf Ferrari 375) unter sich aus. Insgesamt sind nur 13 Fahrer gemeldet, von denen neun ins Ziel kommen. Letzter wird Juan Manuel Fangio (Alfa Romeo 159), der als Führender nach einem missglückten Boxenstopp nur noch hinterher fahren kann.

 

08/1951 – Walter Glöckler setzt den Glöckler-Porsche 1500 (Nr. 3) erstmals beim Schauinslandrennen ein und gewinnt die Veranstaltung. Im Laufe des Jahres kann er noch einige Geschwindigkeitsrekorde auf europäischen Kursen aufstellen. Ende 1951 übernimmt der amerikanische Auto-Importeur Max Hoffman den Glöckler-Porsche.

 

06.-16.09.1951 – Auf der IAA in Berlin stellt Rometsch das Coupé aus, das in der Presse unter anderem als „Leckerbissen für die Autofreunde“ gelobt wird. Das Käuferinteresse an dem Wagen, der ausschließlich über die Goliath-Händler vertrieben wird und mit 9.700 DM nur 500 DM weniger kostet als der Porsche, ist allerdings gering. Doch der verhältnismäßig hohe Preis dürfte nicht der alleinige Grund für die Zurückhaltung sein. Möglicherweise erscheinen auch der 36-PS-Zweitaktmotor gegenüber dem Porsche-Viertakter mit 40 PS wenig attraktiv. Nur 25 Fahrzeuge statt geplanter 50 werden bis 1953 gebaut. Der Beeskow kostet doppelt viel wie der VW Käfer, auf dessen Technik er gebaut wird. Die vorne und hinten in den Linien herabgezogene Pontonkarosserie handelt ihm den Spitznamen „Banane“ ein. Ein dritter Sitz wird hinter dem Fahrersitz um 90 Grad gedreht eingebaut, der zugehörige Fußraum hinter dem Beifahrersitz vorgesehen. Wie es heißt, kauft der Schauspieler Viktor de Kowa den ersten Beeskow vom Genfer Autosalon weg. Da der Preis nicht feststeht, soll Friedrich Rometsch einen Blick auf den Messestand von Porsche geworfen haben, wo der Porsche 356 für 10.000 DM angeboten wurde, worauf er Viktor de Kowa den Preis von 9.800 DM nennt. Das entspricht 25.588 EUR nach heutiger Kaufkraft. Auch Gregory Peck und Audrey Hepburn legen sich Beeskows zu. Konstrukteur Johannes Beeskow wird in den späten 1950er-Jahren Leiter der technischen Entwicklung bei Karmann in Osnabrück. Designelemente des Beeskow finden sich bei anderen Autos wieder, zum Beispiel die sogenannten „Radpfeifen“ in den Kotflügeln am Mercedes-Benz 300 SL.

 

04.-14.10.1951 -  Auf dem Automobil-Salon in Paris debütiert der Typ 300 S (W188), eine sportliche zweitürige Variante des Typs 300, die als Coupé, Cabriolet A und Roadster angeboten wird. Die Markteinführung erfolgt im Mai 1952. Der Zweitürer wird vom Sechszylindermotor der W 186-Limousine angetrieben, dessen Hubraum 2.996 ccm beträgt und 150 PS leistet. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bis zu 175 km/h. Ab 1955 leistet er im 300 Sc 175 PS (max. 180 km/h). Vom 300 S und Sc werden 314 Coupés, 252 Cabriolet A und 194 Roadster gefertigt, einige werden von namhaften Karosseriebauern wie z.B. Pininfarina eingekleidet. Über den gesamten Produktionszeitraum ist der W188 das teuerste Fahrzeug im Mercedes-Programm, lediglich 760 Fahrzeuge werden zum April 1958 gebaut. Zusammen mit der 300er Limousine ist es der letzte Pkw von Daimler-Benz, der noch auf einem Rahmen (Fahrgestell) aufbaut.

 

04.-14.10.1951 – Ebenfalls in Paris vorgestellt wird der Pegaso Z-102. Pegaso gehört zum spanischen Staatskonzern ENASA und baut unter dem Markennamen PEGASO vorwiegend Nutzfahrzeuge. Entworfen wird der Sportwagen Z-102 vom ehemaligen Alfa-Romeo-Motorenkonstrukteur Wilfredo Ricart. Anfangs hat er einen 2,5-Liter-V8-Motor, später einen 2,8-Liter- oder 3,2-Liter-V8-Motor. Die Leistung reicht von 175 bis 360 PS). Auf Wunsch kann der größere Motor auch mit einer Motoraufladung versehen werden, was die Leistung weiter steigert. Die schnellsten Z-102 erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h, schneller als ein damaliger Ferrari. Kaum ein Wagen ähnelt einem anderen, da die Werkskarosserien als wenig gelungen gelten und sich alle namhaften Karosseriebauer förmlich darum reißen, die Sportwagen von Pegaso zu gestalten, überwiegend als Coupé, aber auch einige wenige als Cabriolet. Der Z-102 gilt nach dem Urteil zeitgenössischer Experten und Tester als fortschrittlicher Wagen. Dennoch wird er bis 1958 nur knapp 100 Mal gebaut (je nach Quelle 86-100). Dies liegt daran, dass trotz aller fortschrittlichen Technik die Fahrzeuge die Fahrzeuge schwer zu fahren sind und nach der Devise „Geld spielt keine Rolle“ konstruiert werden, was zu finanziellen Schwierigkeiten für das gesamte Unternehmen führt.

 

06.10.1951 - Der deutsche Ingenieur und Erfinder Walter Linderer meldet seine "Einrichtung zum Schutze vor in Fahrzeugen befindlichen Personen gegen Verletzungen bei Zusammenstößen" zum Patent an. Dieser Airbag erhält die Patent-Nr. 896312 DE und wird 1953 erteilt. Das System ist jedoch noch wenig praktikabel und wird stetig weiterentwickelt.

 

28.10.1951 -  Der Argentinier Juan Manuel Fangio gewinnt auf dem Circuit de Pedralbes im abschließenden Rennen der Saison den Großen Preis von Spanien und wird auf der Alfetta mit Alfa Romeo zugleich Weltmeister in der Formel 1. Es ist sein erster Weltmeistertitel in der Formel 1, vier weitere folgen in den Jahren 1954 (auf Maserati), 1955 (Mercedes), 1956 (Ferrari) und 1957 (Maserati).

 

10.11.1951 - Der bundesdeutsche “Ring der Mitfahrerzentralen” erhebt beim hessischen Verwaltungsgericht in Wiesbaden Klage gegen die Schließung der Kasseler Mitfahrerzentrale durch das hessische Ministerium für Arbeit, Landwirtschaft und Wirtschaft. Das Vorgehen gegen die Mitfahrerzentrale wird mit einem Erlass des Reichsverkehrsministeriums von 1936 begründet, der “ungesetzliche Personenbeförderung” verbietet.

 

01.12.1951 - Die sogenannte Hauptuntersuchung (HU) durch den TÜV wird für alle Fahrzeughalter zur Pflicht. Die neue Regelung ist für die damals nur 56 Prüfer in Deutschland eine Herausforderung: Auf freien Flächen vor Ort müssen sie die rund 700.000 zugelassenen Pkw untersuchen. Feste TÜV-Stationen gibt es noch nicht. Weil damals wirksame Kontrollmechanismen und Personal fehlen, ignorieren allerdings immer mehr Autofahrer die Einladungen zu ihren TÜV-Terminen. Daher wird zum 01.01.1961 eine Prüfplakette eingeführt, die auf dem hinteren Kennzeichen aufgebracht wird. Sie zeigt Monat und Jahr der nächsten HU an und erleichtert durch wechselnde Farben die Überwachung. Bei abgelaufener TÜV-Plakette drohen nun Bußgelder, und um den passenden Prüftermin muss sich jeder Fahrzeughalter nun selbst kümmern.

 

08.12.1951 – Bundeskanzler Konrad Adenauer erhält seine neue Dienstlimousine, einen Mercedes-Benz 300. Wenige Tage nach seinem IAA-Besuch trifft eine Order des Bundeskanzleramts in Stuttgart ein, und vier Wochen nach Produktionsbeginn wird einer der ersten neuen Oberklassewagen nach Bonn ausgeliefert. Fortan begleitet der 300 den Kanzler im Alltag ebenso wie zu Auslandsbesuchen, wo er neben den prunkvollen amerikanischen und russischen Staatskarossen bescheiden, aber selbstbewusst wirkt. Adenauer und sein Mercedes werden ein Stück DNA der noch jungen Republik. Neben dem Repräsentieren geht es dem "Alten" ums Rasen. "Jeben Se Jas", weist er Fahrer Willy Klockner so oft an, dass der Spruch im Politbetrieb zum geflügelten Wort wird. Auch zum Schnellfahren ist der 300 einsame Spitze, dem Konkurrenten BMW 501 geht bei 135 km/h die Luft aus. Es ist also nicht die Sache mit dem Hut, der Adenauer beim Besteigen des BMW angeblich vom Kopf fiel und ihn zum Mercedes greifen lässt.

 

 

1952

 

02.01.1952 - Bei der Firma Ford in Köln wird mit dem Taunus 12M (M = Meisterstück) die erste deutsche Ford-Neukonstruktion nach dem Zweiten Weltkrieg produziert. Das Fahrzeug der unteren Mittelklasse orientiert sich am Studebaker Champion und wird von der Kölner Konstruktionsabteilung an die deutschen Verhältnisse angepasst. Statt des Propellers am Studebaker wird eine kleine Weltkugel anstelle einer Kühlerfigur gewählt, was zum Kosenamen „Weltkugeltaunus“ führt. Der 12M wird als Limousine, Kombi und ab Dezember 1952 von der Karl Deutsch GmbH als zwei- oder viersitziges Cabriolet gebaut.  Der Kombi wurde u.a. vom Osnabrücker Karosseriebauer Karmann gefertigt und im März 1953 eingeführt. Gebaut wird der „Weltkugeltaunus“ bis 1959.

 

03/1952 – Auf dem Genfer Auto-Salon überrascht Fiat mit dem Modell 8V („otto vu“), einem zweisitzigen Sportwagen, der auch als Rennfahrzeug konzipiert ist. Unter der Haube werkelt ein Achtzylinder-V-Motor mit 2,0 Liter Hubraum. Insgesamt entstehen nur 114 Einheiten, wobei einige als Fahrgestell zu namhaften Karosseriebauern wie Ghia, Pininfarina, Vignale oder Zagato gehen, die wunderschöne Karosserien entwerfen. Überwiegend entstehen Coupés, die lediglich den Frontmotor, Hinterradantrieb und zwei Sitzplätze gemeinsam haben.

 

10.05.152 – Der deutsche Automobil- und Motorradrennfahrer Paul Greifzu stirbt im Alter von 50 Jahren in Dessau. Nach der Lehre als Werkzeugmacher und Mechaniker arbeitet Greifzu ab 1920 in der Kraftfahrzeugreparaturwerkstatt seines Vaters. 1921 nimmt er an einer Langstreckenfahrt auf einem Automobil Dixi von Meiningen nach Suhl teil. 1925 gewinnt er mit der Saalfelder Bergprüfungsfahrt sein erstes Rennen. 1938 entscheidet Greifzu den Großen Preis von Deutschland für Sportwagen für sich. Während des Zweiten Weltkriegs setzte Greifzu sich für die menschenwürdige Behandlung und Unterbringung von Zwangsarbeitern ein, daher gilt er auch als „Oskar Schindler von Suhl“. 1950 siegte er beim Sternbergrennen von Zella-Mehlis nach Oberhof. Am 19.08.1950 überlebt Paul Greifzu einen schweren Unfall beim Rennen auf dem Nürburgring. 1951 ist das Jahr der großen Erfolge, die er mit einem BMW-Eigenbau erzielte. So erzielt er den 4. Platz im Lauf der Formel 2 beim Eifelrennen auf dem Nürburgring hinter Paul Pietsch, Fritz Riess und Willi Heeks, wird Sieger beim Eröffnungsrennen der Autobahnspinne Dresden, Sieger beim mit 29 Wagen besetzten internationalen Formel-2-Rennen auf der AVUS in Berlin, Sieger beim Rennen auf der Halle-Saale-Schleife und Sieger auf dem Sachsenring vor Hans Stuck. Das folgende Jahr beendet die Karriere von Greifzu auf tragische Weise. Am 10. Mai 1952 kommt er bei einem Trainingsunfall auf der Dessauer Rennstrecke für das 3. Dessauer Wagen- und Motorradrennen ums Leben. Als Ursache wird ein Materialfehler vermutet. Ein Gegengewicht der Kurbelwelle reißt aus und der Motor blockiert. Greifzu wird aus dem Wagen geschleudert und stirbt an der Unfallstelle.

 

16.05.1952 - Im Werk I des Osnabrücker Karosseriebauers Karmann wird das 10.000. Käfer-Cabrio an Volkswagen übergeben. Die Festrede hält noch der Firmengründer Wilhelm Karmann sen. persönlich. Gut vier Monate später verstirbt er im Alter von 81 Jahren.

 

14.-15.06.1952 - Das 20. 24-Stunden-Rennen von Le Mans findet dem Circuit des 24 Heures statt. Nach 22 Jahren Abwesenheit kehrte Mercedes-Benz dabei nach 22 Jahren Abwesenheit zum 24-Stunden-Rennen zurück. Das letzte Mal war 1931 ein Mercedes-Benz-Rennwagen in Le Mans am Start gewesen, als Henri Stoffel und Boris Iwanowski auf einem Mercedes-Benz SSK den zweiten Gesamtrang belegten. Mercedes-Benz-Rennleiter Alfred Neubauer verpflichtet mit Hermann Land, Fritz Riess, Theo Helfrich, Helmut Niedermayr, Karl Kling und Hans Klenk ausschließlich deutsche Rennfahrer, was dem Unmut der Franzosen sieben Jahr nach Kriegsende erst recht Vorschub leistet. Porsche vertraut wieder auf die 356-Coupés. Zu Auguste Veuillet und Edmond Mouche kommen der spätere Porsche-Rennleiter Huschke von Hanstein und Petermax Müller ins Team. Die Veranstaltung 1952 ist auch für Ferrari ein historisches Rennen. Die roten Fahrzeuge aus Maranello sind zwar seit der Wiederaufnahme des Rennens 1949 an der Sarthe am Start, in diesem Jahr kommen jedoch erstmals die Wagen des Werksteams zum Einsatz. Für Alberto Ascari und Luigi Villoresi wird die 250 Sport Experimental Berlinetta vorbereitet. Wenige Wochen vor Le Mans hat Giovanni Bracco mit diesem Coupé, nach einer dramatischen Aufholjagd, die Mille Miglia mit vier Minuten Vorsprung auf Kling im 300 SL gewonnen. Den zweiten Werkswagen, einen 225S Berlinetta, fuhren der Franzose Pierre Boncompagni und der US-Amerikaner Tom Cole. Als Levegh mit seinem Talbot T26GS in der Mulsanne ausrollt, bricht auf den Tribünen Entsetzen aus. Die größtenteils französischen Zuschauer haben fest mit einem Sieg Leveghs gerechnet, der zum Zeitpunkt des Ausfalls unglaubliche sieben Runden Vorsprung auf die beiden verbliebenen Mercedes-Benz hat. Dass Levegh vor Müdigkeit eingeschlafen ist, stellt sich jedoch rasch als Gerücht aus. Als nach 24 Stunden die Werks-Mercedes als Sieger abgewinkt werden, herrscht auf den Haupttribünen Totenstille. Selten davor und danach gibt es für den Sieger so wenig Akklamation durch das Publikum. Der Sieg von Hermann Lang und Fritz Riess ist bis heute nicht nur der einzige Gesamtsieg von Mercedes in Le Mans, sondern markiert auch den ersten Erfolg für einen geschlossenen Sportwagen bei diesem Rennen.

 

20.06.1952 - Luigi Christiano Fagioli stirbt beim Training zu seinem Sportwagenrennen in Monaco am Steuer seines Lancia Aurelia B20. Infolge eines Defektes prallt er ausgangs des Tunnels gegen die Straßenbegrenzung und wird schwer verletzt. Drei Wochen später stirbt an seinen Verletzungen. 1925 beginnt Fagioli seine Automobilrennfahrerkarriere, nachdem er zuvor bereits bei Motorradrennen aktiv war.1927 nimmt er erstmals an der Mille Miglia teil, ohne jedoch das Ziel zu erreichen. Auf einem Maserati 1500 gelangen im anschließend mehrere Siege bei Bergrennen 1928 erreichte der den siebten Platz bei der Targa Florio auf einem Maserati Tipo 26 und ist 1930 als Maserati-Werksfahrer bei zahlreichen Rennen sehr erfolgreich. 1931 liefert sich Luigi Fagioli beim Großen Preis von Monaco einen heftigen Zweikampf mit Louis Chiron auf Bugatti Type 51, dem er sich nur um drei Sekunden geschlagen geben muss. Beim Großen Preis von Tunesien bleibt er ebenfalls Zweiter, erneut geschlagen von einem von Archille Varzi gesteuerten Bugatti T51. Beim Großen Preis von Frankreich in Montlhéry fährt er die schnellste Runde, bevor er den Großen Preis von Italien in Monza auf seinem Maserati vor Größen wie Baconin Borzacchini, Achille Varzi und Tazio Nuvolari gewinnt. Als Tazio Nuvolari Enzo Ferraris Scuderia Ferrari verlässt, um einen eigenen Rennstall mit Maserati-Fahrzeugen zu gründen, nimmt Ferrari Luigi Fagioli unter Vertrag. Bei seinem ersten Rennen für das neue Team, dem Großen Preis von Nizza, wird er Vierter. Er gewinnt mit dem Alfa Romeo einige Rennen, darunter den Großen Preis von Italien, bei dem Tazio Nuvolari Zweiter wird und die Fahrer Baconin Borzacchini, Giuseppe Campari und Stanisław Czaykowski tödlich verunglücken. Obwohl sowohl Tazio Nuvolari als auch Carlo Felice Trossi genauso viele Rennen wie Luigi Fagioli gewinnen, wird er am Ende der Saison zum italienischen Meister erklärt. 1933  verpflichtet ihn Alfred Neubauer für Mercedes-Benz und Fagioli ist auch für die Stuttgarter sehr erfolgreich. So gewinnt er die Großen Preise von Spanien, Italien und Monaco. 1936 trennt er sich von Mercedes-Benz nach Problemen mit Neubauer und Caracciola wegen fehlender Gleichbehandlung und Stallorder. Er wechselt zur Saison 1937 zum überlegenen Auto-Union-Team, kann aber wegen großer Rückenprobleme kaum fahren. Ende des Jahres zieht er sich wegen seines Rückenproblems vom Rennsport zurück. 1947 kehrt er in verbessertem Gesundheitszustand jedoch wieder zurück und fährt auf Cisitalia und Maserati. 1949 fährt er wieder, nun für Alfa Romeo, im Grand-Prix-Sport und nimmt an der Formel-1-Weltmeisterschaft teil. 1951 hört er bei Alfa Romeo auf und konzentriert sich auf Sportwagenrennen. Bei der Mille Miglia 1951 wird er Klassensieger mit seinem OSCA, 1952 für Lancia mit einem Aurelia B20 Dritter.

 

05.06.1952 - Ausgliederung des Werkes aus der sowjetischen Aktiengesellschaft Awtowelo. Nunmehr Volkseigener Betrieb mit der neuen Werksbezeichnung VEB IFA Automobilfabrik EMW Eisenach (Eisenacher Motorenwerk). Das frühere Eisenacher BMW-Werk wurde am 13.08.1946 von der Sowjetischen Militäradministration als "Automobil-Fabrik der sowjetischen Aktiengesellschaft AWTOWELO Werk BMW Eisenach" übernommen.

 

29.06.1952 - Felice Bonetto gewinnt mit einem Vorsprung von drei Minuten auf seinen Teamkollegen Luigi Valenzano die 36. Targa Florio. Zehn Minuten dahinter kommt Enrico Anselmi als Dritter ins Ziel. Alle drei Rennfahrer sind mit einem der neuen Lancia Aurelia B20 Competizione gestartet. Eine weitere Neuentwicklung ist der Fiat 8V. Einen dieser zweisitzigen Sportwagen fährt Ovidio Capelli. Mit Fahrzeugen von Ferrari starten unter anderem Giovanni Bracco und der US-Amerikaner Tom Cole, der einen Ferrari 225S fährt. Hubraumstärkster Wagen im Feld ist der Talbot T26GS von Pierre Levegh. Zwei wesentliche Protagonisten des Rennens sind der inzwischen 44 Jahre alte Giovanni Bracco in seinem Ferrari 340 America und der 29-jährige Giulio Cabianca im Osca MT4 1350. Bracco fährt eine schnelle erste Runde und liegt nach 72 Kilometern bereits 52 Sekunden vor der Konkurrenz, ehe er mit einem Motorschaden ausfällt. Danach ist es Cabianca, der sich vom übrigen Starterfeld absetzen kann. Nach vier Runden liegt er bereits drei Minuten vor dem Werks-Lancia von Bonetto. Den schon sicher geglaubten Sieg verliert er in der siebten Runde, als auf der langen Geraden nach Campofelice an seinem Osca die Antriebswelle reißt. Das Rennen geht mit einem Dreifachsieg der Werks-Lancia zu Ende.

 

7/1952 - Der neue Ford 12 M geht in Serie. Der Zweitürer hat noch den 1,2 Liter-Motor des Vorgängers, nun aber mit 38 PS und eine gefällige Ponton-Karosserie. Zusätzlich wird es einen Kombi- bzw. Kastenwagen geben, der ab April 1953 bei Karmann in Osnabrück gebaut wird.

 

09.-16.09.1952 - Die Tour de France für Automobile 1952 wird als Etappenrennen für Automobile ausgetragen. 1952 wurde die Tour Auto zum zweiten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg veranstaltet und wie im Vorjahr in Nizza gestartet. Die erste Etappe führt über 2.352 km von Nizza nach La Baule in der Bretagne. Über Reims geht es zurück nach Nizza. Die 108 Teilnehmer, von denen 58 das Ziel erreichen, müssen insgesamt 5.533 km zurücklegen und sieben Wertungsprüfungen bewältigen. Der Sieg geht an das Ehepaar Gignoux auf einem kleinen Deutsch-Bonnet. Die Damenwertung sichert sich das Trio Pochon/Trott/Boucher, das auf einem Renault 4 CV 1063 Siebzehnte der Gesamtwertung wird.

 

28.09.1952 – In Osnabrück stirbt mit Wilhelm Karmann eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Hasestadt. Der am 14.02.1972 geborene Wilhelm Karmann, Sohn des Holzkohlehändlers und Wagenbauers August Karmann aus Krefeld, absolviert im elterlichen Betrieb eine Ausbildung zum Stellmacher. Fasziniert von den Möglichkeiten seiner Zeit besucht er nach den sonntäglichen Kirchgängen einen Kursus für technisches Zeichnen und träumt vom Bau von Motorwagen. Er verlässt den elterlichen Betrieb und schließlich führt ihn nach mehreren Stationen sein Weg nach Osnabrück, wo er zum 01.08.1901 den renommierten Wagenbetrieb des verstorbenen Christian Klages übernimmt. Mit zehn Mitarbeitern baut er zunächst wie üblich Kutschen, doch schon 1902 liefert er seinen ersten Karosseriebauten an die Dürkopp-Werke in Bielefeld. Später folgen Aufträge von Privatkunden und den Automobilfabrikanten Adler, DKW, Opel und Minerva. 1913 meldet Wilhelm Karmann das erste Patent an: Eine Mechanik für Klappverdecke. Die Firma Karmann entwickelt sich zu einem der führenden Cabriolet-Spezialisten. 1924 reist Karmann mit einer Delegation in die USA, u.a. zur damals größten Fahrzeugfabrik der Welt, der Fisher Body Company. Dort studiert er insbesondere die Fließband-Fahrzeugfertigung und die Halbstahlbauweise von Karosserien. Beides setzt er anschließend in seiner eigenen Fabrik um. Er erkennt auch die Bedeutung der Entwicklung und Herstellung von Presswerkzeugen. Nach dem Zweiten Weltkrieg startet er mit seinem Sohn Wilhelm Karmann jun. Erneut mit dem Automobilbau. 1949 erhält er vom Volkswagenwerk den Auftrag zum Bau von 2.000 viersitzigen Käfer Cabriolets. Am 16.05.1952 hält er die Festrede anlässlich des 10.000 VW Käfer Cabriolets, dass in Osnabrück vom Band läuft. Vier Monate später verstirbt der bedeutende Unternehmer. Sein Sohn Wilhelm Karmann jun. Übernimmt die Wilhelm Karmann GmbH. Drei Jahre später erscheint das Automobil, dass den Namen des Unternehmers in die ganze Welt trägt: Der Volkswagen Karmann Ghia.

 

10/1952 - Mit dem Borgward Hansa 2400, der ab Oktober 1952 gebaut wird, platziert der Bremer Autobauer einen Konkurrenten  zum Mercedes 220 und zum Opel Kapitän. Doch das Modell kann sich nicht durchsetzen. Die Form findet wenig Anklang, vor allem aber leidet der Wagen unter technischen Mängeln, wie dem unzureichenden Bremsen und dem störungsanfälligen Strömungsgetriebe. Bis  zum Sommer werden  1.032 Fahrzeuge gebaut.

 

01.10.1952 - Der VW Käfer erhält in den Türen jeweils ein Drehfenster. Außerdem erhält der Käfer ein Synchrongetriebe (II. bis IV. Gang synchronisiert), 15 Zoll Räder und eine neue Instrumententafel.

 

30.10.1952 – Mit der Nummer (DE-)854157 wird die Patentschrift von Bela Bareny ausgegeben.  Seine Visionen, Konstruktionen und Erfindungen sorgen dafür, dass Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz zu den sichersten ihrer Zeit wurden. Erstes Projekt ist ein neuartiger Plattformrahmen für das Mercedes-Benz-170V-Cabriolet (Baureihe W 136), der Insassen bei einem Seitenaufprall besser schützt als bei früheren Konstruktionen. Seine Patentschrift gilt heute als die Basis der passiven Sicherheit im Fahrzeugbau. Die Serieneinführung dieses Konzepts erfolgt 1953 bei der „Ponton“-Baureihe W 120. 1948 erfindet er ein Prinzip für versenkte Scheibenwischer, die in abgeschaltetem Zustand von der Karosserie verdeckt sind und dadurch ein geringeres Verletzungsrisiko für Fußgänger bedeuten. Verwirklicht wird diese Idee in der von 1979 bis 1991 gebauten S-Klasse W 126. Die Sicherheitslenksäule geht auf eine Barényi-Idee aus dem Jahr 1947 zurück.

 

11/1952 – Die ersten der bereits zur IAA 1951 angekündigten BMW 501 – das erste BMW-Nachkriegsmodell – wird an die Händler ausgeliefert.

 

 

1953

 

14.01.1953 - Die Idee der Schülerlotsen wird in Deutschland übernommen. Geboren wurde diese Idee zuvor in den USA, die Einführung in der Bundesrepublik geht auf eine Initiative mehrerer Partner zurück, darunter auch der Deutschen Verkehrswacht (DVW). Im Nachbarland Österreich werden Schülerlotsen erstmals am 13.11.1964 vor einer Schule im Salzburger Stadtteil Leihen mit der Bezeichnung „Nothelfer“ eingesetzt. Schülerlotsen sind Schüler. Sie dürfen den Verkehr nicht aufhalten, sondern geben den Fahrzeuglenkern durch ein deutliches Zeichen zu erkennen, dass Kinder am Schutzweg die Fahrbahn überqueren wollen. In Großbritannien werden Schülerlotsen als „Lollopop-Man/Lady“ bezeichnet, in den USA heißen sie „Hall monitors“ oder „Safety patrolers“.

 

23.01.1953 - In der jungen Bundesrepublik Deutschland werden Geschwindigkeits-beschränkungen aufgehoben - für Motorräder, PKW und sogar LKW. Die Aufhebung gilt für alle Straßen innerorts und außerorts. Die Straßenverkehrsordnung fordert nun lediglich, dass der Fahrzeugführer jederzeit in der Lage sein muss, seinen Verpflichtungen im Verkehr Genüge zu leisten und dass Fahrzeug notfalls rechtszeitig anhalten zu können.

 

01/1953 - Die erste Corvette wird auf der „Motorama“ im New Yorker Hotel Waldorf Astoria der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Publikum reagiert begeistert und ein halbes Jahr danach beginnt die Serienproduktion. Als zweites Serienauto nach dem in kleiner Stückzahl gebauten Woodill Wildfire hat die Corvette C1 eine Karosserie aus Fiberglas. Außer der Gewichtsersparnis sprechen die größere Gestaltungsfreiheit der Designer und die schneller zu fertigenden Produktionswerkzeuge für dieses Material – anders wäre der zügige Serienstart nicht zu realisieren gewesen. An der ersten Corvette wird sichtbar, was man aus den Originalteilen anderer Chevrolet-Modelle alles machen kann. So will man den Preis niedrig halten, da man das Auto nicht von Grund auf neu konstruieren muss. Ursprünglich werden drei Karosserievarianten als Prototypen gebaut: Der Roadster wird die Corvette, der Fastback geht nicht in Serie und aus dem Sportsback (Kombi) wird der Chevrolet Nomad.

 

03/1953 – Opel stellt den Olympia Rekord vor. Neu am Nachfolger des Opel Olympia ist die neue, aus den USA übernommene Pontonform das teilsynchronisierte Getriebe und ein verbessertes Fahrwerk. Innen und außen am Fahrzeug sind viele Teile verchromt. Nach dem Vorbild des US-amerikanischen Opel-Mutterkonzerns General Motors werden zu jedem neuen Modelljahr Retuschen an der Karosserie vorgenommen. Am Gebrauchtmarkt führt dies zu einem höheren Wertverlust für das jeweils „alte“ Modell des Vorjahres. Erst später lässt Opel wieder wie andere europäische Anbieter seine Modelle länger unverändert. Den Olympia Rekord gibt es als Limousine, Kombi, Cabriolimousine und Kastenwagen. Motorisiert ist er mit einem Vierzylinder-Reihenmotor mit 1.488 ccm Hubraum mit einer Leistung von 40 PS (ab 1956 mit 45 PS). Gebaut wird der Olympia Rekord 1957 und wird dann im August vom Opel Rekord P1.

 

03/1953 – Auf der 36. Deutschen Automobilausstellung stellt Ford den Transporter FK 1000 vor, mit dem die Kölner ihr Nutzfahrzeugprogramm aus der FK-Serie nach unten hin ab. Dieser soll als Kastenwagen, Kleinbus oder Pritschenwagen dem T1-Transporter von Volkswagen Konkurrenz machen. Im Gegensatz zum VW sitzt der 1,2-Liter-Vierzylndermotor mit einer Leistung von 38 PS vorne und treibt die Hinterräder an. Die Karosserien werden bei Drauz in Heilbronn gefertigt, teilweise lackiert und per Binnenschiff zum Kölner Ford-Werk befördert, wo sie fertig montiert werden. Obwohl der Ford FK 000 einen leistungsstärkeren Motor, deutlich schneller ist und einen größeren, ungeteilten Laderaum besitzt, dessen breite hintere Tür gut geeignet ist für Ladung an der Rampe, kann er an den Erfolg des VW T1 Transporters nicht heranreichen. Verantwortlich dafür ist das einfache Fahrwerk mit blattgefederten Starrachsen, was einen relativ schlechten Fahrkomfort bedeutet, zusätzlich stört der vorne zwischen den Sitzen eingebaute Motor als Lärmquelle.

 

05.03.1953 – Anlauf der Produktion des IFA F 9 mit 900 ccm Dreizylinder-Zweitaktmotor im VEB Automobilwerk Eisenach. Die Limousine hat fortan eine modernere Windschutzscheibe sowie eine veränderte Heckscheibe: Die Frontscheibe besteht nicht mehr aus zwei planen, winklig zueinander angeordneten Teilen mit Mittelsteg, sondern ist nun größer, einteilig und gewölbt. Eine große einteilige Panoramaheckscheibe ersetzt das bisher zweigeteilte kleine Rückfenster. Wegen der deutlich vergrößerten Scheiben wird damals auch von einer Vollsichtkarosserie bzw. einer Vollsichtlimousine gesprochen. Im Laufe des Jahres 1954 hält die durchgehende Frontscheibe auch bei allen anderen Karosserievarianten Einzug. Ergänzt wird das Fertigungsprogramm durch einen Kombiwagen mit wahlweise Stahl-Holz- oder Ganzstahlaufbau, dessen Stückzahl allerdings recht gering bleibt.

 

10.03.1953 - Aus dem "Brezel" wird ein "Ovali". Der VW Typ 1 "Käfer" mit der Fahrgestell-Nr. 1-0454951 erhält eine neue Heckscheibe in Ovalform, bei der der bisherige Mittelsteg entfällt. Das neue durchgehende Fenster ist leicht gewölbt und um 23 % größer. Der "Ovali" wird bis August 1957 gebaut.

 

19.-29.03.1953 – Zur 36. IAA in Frankfurt am Main erscheinen 750.000 Besucher. Sie interessieren sich vor allem für bezahlbare Fahrzeuge wie den neuen Messerschmitt Kabinenroller und einen mit Stahlteilen statt wie bisher Holz aufgewerteten Lloyd 400. Bei größeren Fahrzeugen wie dem erstmals gezeigten Opel Olympia Rekord und der ebenfalls neuen DKW-Sonderklasse geht der Trend zu immer größeren Fensterflächen. Eine weitgehend neue Karosseriebauform bieten die erstmals präsentierten Kombiwagen. Im Bereich der Nutzfahrzeuge wird der neuentwickelte Ford FK 1000 als Konkurrent zum VW Transporter vorgestellt. 568 Unternehmen stellen aus, davon 43 aus dem Ausland, die die Fahrzeugproduktion von zehn Nationen vertreten.

 

23.03.1953 - In Brasilien wird die "Volkswagen do Brasil S.A." mit Sitz in Sao Bernardo do Campo bei Sao Paulo gegründet. Gleichzeitig wird die Montage des VW Käfer 1200 und des VW T1 gestartet.

 

22.04.1953 - Auf dem "XXXV. Salone dell'automobile di Torino" wird der Stammvater der Lancia Appia vorgestellt. In den zehn Jahren seiner Bauzeit rollen ca. 98.000 Exemplare vom Fließband.

 

30.06.1953 – Sechs Monate nach der Präsentation beginnt im Chevrolet-Werk in Flint, Michigan, die Produktion eines für amerikanische Verhältnisse kleinen, zweisitzigen Roadsters: Die ersten Corvette laufen vom Band. Zunächst noch mit einem Sechszylinder-Motor wird der Roadster in niedriger Stückzahl gebaut. Der Grund für die geringe Stückzahl von nur rund 300 Stück ist unter anderem die problematische Fertigung der Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Der 150 PS starke Sportwagen ist nicht schnell genug und dennoch teurer als die prestigeträchtigeren Modelle von Jaguar und Cadillac. So kann Chevrolet im ersten Jahr nicht einmal die Hälfte der Produktion verkaufen. Es fehlt ein hubraumstarker V8-Motor mit genügend Leistung. Noch dramatischer wird die Lage im folgenden Jahr 1954. Statt der geplanten 10.000 Einheiten rollen nur 3.640 Corvette vom Band, von denen 1.100 Einheiten nicht einmal einen Käufer finden. Das Aus für die Corvette droht 1955: Knapp 700 Corvette verlassen die neuen Produktionsanlagen in St. Louis und dies vielleicht auch nur noch, um Flagge zu zeigen, als Ford seinen ersten zweisitzigen Sportwagen, den Thunderbird, erfolgreich ins Rennen schickt. Innerhalb von zehn Tagen kann Ford 3.500 Einheiten absetzen, überwiegend mit dem 212 PS starken V8. Die Rettung für die Corvette bringt ein neuer Chefingenieur: Zora Arkus-Duntov, ein früherer Rennfahrer, demonstriert den GM-Verantwortlichen, was der Corvette fehlt, und legt damit die Basis für einen erfolgreichen Neustart. Die Premierenfeier der überarbeiteten Corvette wird 1956 erneut im New Yorker Hotel Waldorf Astoria ausgerichtet. Im Jahr 1958 steigen die Corvette-Verkaufszahlen auf über 9.000 Einheiten – genug, um erstmals schwarze Zahlen zu erwirtschaften. Um zu beweisen, dass die Corvette auch auf der Rennstrecke ein konkurrenzfähiges Auto ist, nahm Briggs Cunningham 1960 mit mehreren Modellen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil. Das beste Ergebnis ist ein achter Platz. Die Corvette C1 ist heute noch unter Fans sehr beliebt. Diese Modelle sind sehr begehrte Corvette-Klassiker und dementsprechend relativ teuer. Bis August 1962 werden insgesamt 69.015 Corvettes produziert. Da die C1 noch nicht als Coupé lieferbar ist, wurden ausschließlich Roadster (Cabrios) gefertigt. Danach wird die Produktion eingestellt und 1963 wurde schließlich die neue Corvette C2 vorgestellt.

 

23.07.1953 - Der 500.000ste Volkswagen läuft vom Band. Die Belegschaft erhält eine Prämie von insgesamt 2,5 Millionen Mark.

 

08/1953 - Produktionsbeginn des Triumph TR2. Mit dem TR2 beginnt eine Serie, die erst  1981 mit dem TR7 endet. Der TR2 hat einen  Vierzylindermotor mit 2 Liter Hubraum und 90 PS.  Das reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 170 km/h. Gebaut werden bis Oktober 1955 8.628 Roadster. Das "TR stand für "Triumph eXperimental".

 

11.08.1953 - Der "fliegende Mantuaner" Tazio Nuvolari stirbt. Der von Ferdinand Porsche einst als "größten Fahrer der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" bezeichnete Novulari gewinnt in seiner Rennfahrer-Zeit zahlreiche Grand Prix auf Bugatti, Alfa Romeo, Maserati und Auto Union und 1930 auch die Mille Miglia auf Alfa Romeo als erster mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 100 km/h.

 

30.08.1953 - Der Lancia D24 gibt sein Renndebüt beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Juan Manuel Fangio teilt sich das Chassis 0002 mit Felice Bonetto, das Chassis 0001 fahren Robert Manzon und Piero Taruffi. Beide Wagen fallen nach technischen Defekten aus. Beim Fangio/Bonetto-Wagen streikt nach einem Boxenstopp die Benzinpumpe; eine defekte Batterie stoppt das zweite Fahrzeug. Bei der Carrera Panamericana gibt es einen Doppelsieg durch die Teams Fangio/Bronzoni und Taruffi/Maggio. Über diesem Erfolg kann sich bei Lancia aber niemand besonders freuen, da Felice Bonetto bei diesem Rennen in einem D24 tödlich verunglückt. Das Chassis 0002 wird dabei zerstört. 1954 wird ein erfolgreiches Jahr für den D24. Nach einem Dreifachausfall beim 12-Stunden-Rennen von Sebring siegen Piero Taruffi und Copilot Carlo Luoni beim Giro di Sicilia, Alberto Ascari bei der Mille Miglia und Piero Taruffi bei der Targa Florio. Es folgen weitere Erfolge von Eugenio Castellotti bei nationalen italienischen Sportwagenrennen und die Ränge zwei und drei bei der Tourist Trophy. Nach Ablauf der Saison beendet Lancia das Sportwagen-Engagement und konzentriert sich ganz auf den Monoposto-D50 und die Formel-1-Weltmeisterschaft. Einer der Wagen wird 1955 an Juan Perón verkauft. 1980 kehrt dieses Fahrzeug nach Italien zurück und gehört einem italienischen Adeligen. Der zweite noch erhaltene Wagen steht heute im Lancia-Museum. Abgesehen von den Rallyeversionen der Fulvia, des Stratos, des Delta und dem reinrassigen Rallyewagen Rally 037, ist der D24 der erfolgreichste Sportwagen der Lancia-Motorsportgeschichte.

 

09/1953 - "Ein allzu konservatives Beharren auf einmal gefundenen Lösungen und auf der sogenannten Tradition eines Unternehmens könnte über kurz oder lang die Unverkäuflichkeit der Produkte nach sich ziehen." Mit diesen deutlichen Worten stellt Daimler-Benz-Vorstandsvorsitzender Dr. Fritz Könecke der Fachpresse den neuen Typ 180 vor, der den bewährten 170 Sb ablöst. Mit diesem Modell der gehobenen Mittelklasse beginnt eine neue Ära bei Daimler-Benz, denn erstmals wird ein Fahrzeug mit Ponton-Karosserie beim Stuttgarter Unternehmen gebaut. Ponton-Karosserie bedeutet einen Aufbau mit voll integrierten Kotflügeln und rechteckigem Grundriss. Diese Bauweise wird erstmals 1946 in den USA von Kaiser-Frazer praktiziert und 1949 von Borgward mit dem 1949 herausgekommenen Hansa 1500 übernommen. Gebaut wird der mit einem Reihen-Vierzylindermotor (1,767 ccm, 52 PS) ausgestattete Typ 180 (W 120 I) von Juli 1953 bis 1957. Es entstehen 52.186 Fahrzeuge.

 

09.10.1953 - In Wolfsburg läuft der 100.000. Transporter (VW Bulli) vom Band. Gleichzeitig wird die Errichtung eines eigenen Transporter-Werkes in Hannover-Stöcken offiziell bekanntgegeben.

 

16.11.1953 - Wilhelm Karmann führt den Entwurf für ein Sportcoupé auf Käfer-Basis VW-Chef Heinrich Nordhoff vor. Beide beschließen noch am gleichen Tag die Serienproduktion des bei der Turiner Carrozzeria Ghia entworfenen Karmann Ghia. Mit dem sportlichen Coupé wird der Name Karmann weltberühmt. Zwischen 1955 und 1974 entstehen 362.585 Coupés und zwischen 1957 und 1974 80.881 Cabriolets vom Volkswagen Typ 14 Karmann Ghia. Der Karmann Ghia wird seinerzeit auch als „Hausfrauen-Porsche“ tituliert.

 

21.12.1953 - Der VW Käfer wird schneller. Eine satte Steigerung der PS-Zahl um 20 Prozent bedeuten nun 30 PS statt bis 25.

 

 

1954

 

04.01.1954 – Die Stadt Duisburg installiert als erste Stadt in Deutschland 20 sogenannte Parkographen in der Straße „Am Buchenbaum“. Hergestellt werden die Geräte von der Firma „Roberto Ehrismann“ aus Lugano. In Deutschland beginnen noch 1952 die Firmen „Telefonbau und Normalzeit“ in Frankfurt am Main, die „Kienzle Apparate GmbH“ in Villingen und die „Deutsche Parkometer GmbH“ in Hannover mit der Produktion von Parkuhren. 1954 darf in Duisburg noch für einen Groschen eine Stunde geparkt werden. 1954 gibt es in der Bundesrepublik Deutschland noch keine rechtliche Regelung, Autofahrer zum Bezahlen von Parkgebühren zu zwingen. Es ist umstritten, ob Parkuhren mit dem deutschen Verkehrsrecht vereinbar sind. Erst am 1. Mai 1956 wird die Straßenverkehrsordnung geändert und Parkuhren somit rechtlich legitimiert.

 

06.02.1954 - Der Mercedes 300 SL wird auf der International Motor Sports Show in New York vorgestellt. In der Bauweise mit den von 1954 bis 1957 gebauten "Flügeltüren" wird er 1999 von den Lesern der Oldtimer-Zeitschrift Motor Klassik zum "Sportwagen des Jahrhunderts" gewählt.

 

13.03.1954 – Auf dem Autosalon Genf zeigt die Carroserie Beutler seine Interpretation eines Sportwagen auf Basis des VW 1200. Für happige 16.000 Schweizer Franken gibt es ein hübsches Coupé und ein ebenso schönes Cabriolet mit rundlich harmonischer Linienführung. Rund 10 Jahre bleibt das Coupé im Programm der Schweizer. 1957 gibt es zusätzlich den sogenannten VW-Porsche, ein 2+2-sitziges Coupé auf Käfer-Chassis, aber mit dem Motor des Porsche 356 1600 sowie Bremsen und Instrumenten gleicher Herkunft. Dieses Modell gibt es für 22.000 Schweizer Franken. Trotz des recht langen Produktionszeitraumes entstehen nur einige Dutzend Fahrzeuge.

 

04/1954 – Nach vier Jahren Bauzeit muss die Produktion des Gutbrod-Pkw Superior wegen finanzieller Schwierigkeiten eingestellt werden. Das Werk Calw wird zusammen mit dem Werk Plochingen an Bauknecht verkauft. Insgesamt entstehen 6.860 Cabrio-Limousinen und 866 Kombis.

 

01.-02-05.1954: Mit ihrem Porsche 550 Spyder holen Hans Herrmann und sein Co-Pilot Herbert Linge den Klassensieg für das Porsche-Werksteam und belegen in der Gesamtwertung einen hervorragenden 6. Platz. Sieger des Rennens wird Alberto Ascari, der mit seinem Lancia D24 für die Scuderia Ferrari an den Start gegangen ist. Bei diesem Rennen macht Hans Herrmann durch eine spektakuläre Aktion auf sich aufmerksam: Als direkt vor ihm die Bahnschranken für den herannahenden Schnellzug nach Rom im letzten Moment geschlossen werden, kann Herrmann nicht mehr bremsen. Er und sein Beifahrer Herbert Linge ducken sich in das Cockpit des flachen Porsche 550 Spyder, und der Wagen fährt unter den Schranken gerade noch vor dem Zug hindurch. 

 

12.06.1954 – Am Brandshof in Hamburg wird eine neue Tankstelle eröffnet. Im Gegensatz zu den damals schonfertigen System- und Baukastentankstellen wie sie von den externen Architekten Wilhelm Mastiaux und Ulrich Rummel entworfen und gebaut. Im Juli 1954 eröffnet die Deutsche Benzol-Vertrieb-GmbH die Großtankstelle mit den damals drei hochmodernen Zapfinseln und insgesamt sieben Säulen. Doch keine zehn Jahre später wird der neue Großmarkt gebaut und der Billhorner Röhrendamm wird nun eine Sackgasse und auf der Tankstelle bleibt die Zeit stehen. 1883 wird aufgrund des Neubaus der S-Bahn-Hochbrücke nach Harburg der Tankbetrieb eingestellt. Aus Angst vor einem Tankbruch in Folge der zum Fundamentbau notwendigen Grundwasserabsenkung werden die Tanks ausgebaut und die Tankstelle geschlossen. Es folgt eine Restnutzung durch Kfz-Werkstätten und Fähnchenhändler und ein schleichender Verfall. Doch zwischen August 2010 und September 2011 wird die alte Tankstelle restauriert und rekonstruiert unter Rücksicht auf den Bestand. Heute ist sie ein beliebtes Fotomotiv und Treffpunkt Hamburger Oldtimerfahrer.

 

04.07.1954: Mercedes-Benz kehrt auf die Rennstrecke zurück. Nach den großen Erfolgen in der Vorkriegszeit startet Juan Manuel Fangio auf einem Mercedes-Benz W 196 R in Reims beim Großen Preis von Frankreich. Insgesamt werden neun Rennen gefahren, Mercedes-Benz startet erst ab dem vierten Rennen, da der Wagen vorher nicht fertig war. Insgesamt gewinnt Mercedes-Benz vier Rennen. Fangio startet die ersten drei Rennen auf Maserati und wird 1954 Formel 1-Weltmeister. Karl Kling und Hans Hermann (beide ebenfalls auf Mercedes-Benz) belegen die Plätze 5 und 7.

 

09/1954 - Auf Anraten des Porsche-Importeurs für die USA, Max Hoffman, realisiert Porsche eine Billig-Variante des Porsche 356 Cabriolets mit Notverdeck, seitlichen Steckscheiben, aufgesetzter niedriger Windschutzscheibe und deutlich weniger Ausstattung. Damit soll den britischen Sportwagen von MG, Triumph und Austin-Healey Konkurrenz gemacht werden. Der Porsche 356 Speedster ist geboren. Damaliger Preis: 12.200 Mark. Heute gehört der "Billig-356" zu den teuersten Porsche überhaupt). Gebaut werden zwischen 1954 und 1958 insgesamt 4.221 Speedster.

 

24.10.1954 - Juan Manuel Fangio wird nach 1951 (mit Alfa Romeo) zum zweiten Mal Formel 1-Weltmeister, nun mit dem in die Formel 1 zurückgekehrten Mercedes-Werksteam.  Zu Saisonbeginn war er von Mercedes verpflichtet worden. Da der neue Rennwagen erst zum GP von Frankreich fertig ist, startet Fangio in den beiden ersten Rennen für Maserati. 1955 folgen mit Mercedes, 1956 mit Ferrari-Lancia und 1957 mit Maserati drei weitere Weltmeistertitel für den Ausnahmerennfahrer.

 

 

1955

 

01/1955 - Die Serienfertigung des wunderschönen Borgward Isabella Coupés beginnt. Bis zum Borgward-Konkurs im Jahr 1961 entstehen knapp 10.000 eines der schönsten deutschen Autos der Nachkriegszeit.

 

16.01.1955 - Mit seinem Sieg beim Großen Preis von Argentinien legt Juan Manuel Fangio den Grundstock für seinen dritten Formel 1-Titel und den zweiten mit Mercedes-Benz.

 

27.02.1955 - Auf der Leipziger Frühjahrsmesse wird der Wartburg 311 präsentiert. Optisch kann er mit den vergleichbaren West-Fahrzeugen mithalten, ein Manko ist jedoch sein Dreizylinder-Zweitakt-Motor. Die Motoren des  bis 1965 gebauten Wartburg 311 haben 0,9 bis 1,0 Liter (Wartburg 1000) Hubraum und 37 bis 50 PS. Den Wartburg 311 gibt es in verschiedenen Varianten: Standartlimousine (311/0, 130.411 Exemplare), Luxuslimousine (311/1, 55.660), Kabriolett (311/2, 2.670), Coupé (311/3, 5.487), Polizeieinsatzwagen/Kübelwagen (311/4, 791), Campinglimousine mit Faltdach (311/5, 8.362), Limousine mit Rechtslenkung (311/6, 737), Schnelltransportwagen/Pickup (311/7, 4.938), Faltdachlimousine (311/8, 14.749), Kombi (311/9, 23.568) und Sportwagen (313/1, 469 Exemplare, davon sogar 8 in die USA). Nachfolger ist der Wartburg 312, von dem bis 1967 insgesamt 35.868 Fahrzeuge hergestellt werden.

 

24.02.1955 - Alain Prost wird in Saint-Chamond geboren. Er ist einer der erfolgreichsten Formel 1-Rennfahrer und wird in seiner Karriere viermal Weltmeister, viermal Vizeweltmeister und gewinnt 51 Grand Prix-Rennen.

 

03/1955 - auf dem Genfer Autosalon wird der erste überarbeitete Mercedes-Benz 190 SL gezeigt. Zwei Monate später beginnt im Werk Sindelfingen die Serienfertigung.  Bis 1963 werden insgesamt 25.881 Exemplare des kleinen SL gebaut. Er besitzt zahlreiche Stilelemente des großen 300 SL Roadsters. Während dieser einen Sechszylindermotor unter der Haube hat, sind dies beim 190 SL zwei Zylinder weniger. Der Hubraum hat 1.897 ccm, was für 105 PS und  173 km/h ausreicht. Von den rund 25.000 Exemplaren gehen nur ein Fünftel in die deutsche Auslieferung, ca. 20.000 Fahrzeuge gehen in den Export, die Hälfte davon in die USA. Bekannt wird das Modell auch als "Nitribitt-SL". Rosemarie Nitribitt war eine Frankfurter Prostituierte, der enge Kontakte zu namhaften Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft nachgesagt wurde. Sie wird 1957 ermordet. R. Nitribitt besaß einen schwarzen 190 SL mit roten Ledersitzen. Angeblich soll der Verkauf des 190 SL aufgrund des "anrüchigen" Images anschließend spürbar zurückgegangen sein.

 

03/1955 - Die Serienproduktion des Glas Goggomobil beginnt. Der im Herbst 1954 vorgestellte Kleinwagen wird zunächst nur als Limousine gebaut. Angetrieben wird er durch einen Zweitakt-Zweizylinder-Motor mit 247 ccm Hubraum und 13,6 PS. Anfang 1957 kam ein Coupé dazu, beide Fahrzeuge sind neben dem 250er-Motor auch mit einem 14,8 PS starken 300ccm-Motor erhältlich.

 

05.03.1955 - BMW stellt die Isetta vor. Die Fachpresse zeigt sich von dem neuen Modell beeindruckt. Doch ist die Isetta keine Eigenproduktion. In der Nachkriegszeit baut BMW nur Motorräder und den Oberklassewagen 502/503. Nun droht der Konkurs. Da keine Zeit für die Planung und Entwicklung eines Kleinwagens bleibt, greift BMW auf den Lizenzbau der italienischen Iso-Isetta zurück, die 1954 von Iso Rivolta vorgestellt wurde. Mit der BMW Isetta bekommt BMW wieder wirtschaftlich auf die Beine. Die Isetta ist ein voller Erfolg. Da für Fahrzeuge bis 250 ccm damals noch der alte Führerschein IV galt, nutzten viele Moped- und Motorradfahrer den Umstieg in der Zeit des Wirtschaftswunders. Bis 1962 werden 161.728 Exemplare gebaut. Die Isetta ist ein Kleinstwagen, mehr ein Rollermobil.  Wie bei einem Kühlschrank öffnet man die Fronttür. Das Lenkrad schwenkt mit zur Seite und so können zwei Personen bequem einsteigen. Die Isetta hat einen Einzylindermotor aus dem BMW-Motorradprogramm mit zunächst 250 ccm und 12 PS.

 

04/1955 - Mit dem Modell 403 machte Peugeot  den Schritt zum international erfolgreichen Großserienhersteller. Er überschreitet als erstes Peugeot-Modell die Millionengrenze. Das Design des Prototyps und des Serienmodells stammt vom italienischen Designunternehmen Pininfarina. Es gibt den 403 als Limousine, Kombi, Cabriolet, Pickup und Kastenwagen. Das Cabriolet wird besonders durch die Krimiserie "Columbo" bekannt, in der Hauptdarsteller Peter Falk ein Cabrio fährt. 1967 wird der Peugeot 403 durch das Modell 404 abgelöst.

 

01.05.1955 - Mit der Rekordzeit von 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden siegen Stirling Moss und Denis Jenkinson auf einem Mercedes-Benz 300 SLR bei der Mille Miglia 1955. Es ist das dritte nichtitalienische Fahrzeug, dass in die Siegerlisten eingetragen wird (1931 siegte Rudolf Caracciola mit einem Mercedes 720 SSKL und 1940 Huschke von Hanstein im BMW 328 Berlinetta Touring). Zweiter wird Juan Manuel Fangio, ebenfalls im Mercedes-Benz 300 SLR. Erst auf dem dritten Platz überquert ein Ferrari 118 LM Spider Scaglietti die Ziellinie. Auf den Plätzen 5, 7 und 10 folgen  weitere 300 SL.

 

26.05.1955 - In Monza stirbt der zweifache Formel 1-Weltmeister Alberto Ascari im Alter von 37 Jahren. Der Italiener ist einer der erfolgreichsten Rennfahrer der frühen fünfziger Jahre. Er gewinnt 13 Grand-Prix-Rennen und wird 1952 und 1953 auf Ferrari Weltmeister. Anschließend wechselt er zu Lancia. Mit einem Lancia gewinnt er die Mille Miglia. Ascari stirbt bei einer privaten Testfahrt mit einem Ferrari-Sportwagen in Monza. Wie auch Alberto Ascari starb 30 Jahre zuvor sein Vater, ein ebenfalls sehr erfolgreicher Rennfahrer, bei einem Rennunfall.

 

29.05.1955 – Beim Eifelrennen auf dem Nürburgring holen sich die DDR-Rennfahrer Edgar Barth und Paul Thiel mit ihrem 1,5-Liter-AWE-Rennsportwagen den Doppelsieg in der Sportwagenklasse bis 1,5 Liter, Dritter wird Wolfgang Seidel auf Porsche 550. Der 1500RS hat einen neuen Sechszylinder-Motor mit zwei oben liegenden Nockenwellen, Doppelzündung und drei Weber-Doppelvergasern. Der Motor leistet bis zu 140 PS. Andere Quellen nennen 167 PS bei 7500/min. Er ist der erfolgreichste Rennwagen der DDR, der bei internationalen Rennen Erfolge einfuhr. 1956 gewannen Barth/Rosenhammer mit einem Werks-1500RS die Klasse bis 2 Liter bei den 1000 Kilometer von Paris in Montlhéry. Nach der Saison 1956 wird die Entwicklung von Rennsportfahrzeugen im Automobilwerk Eisenach eingestellt und das Rennkollektiv im April 1957 aufgelöst. Edgar Barth wechselt daraufhin 1957 in die Bundesrepublik zu Porsche.

 

11.06.1955 - Beim 24-Stunden-Renne von Le Mans kommt es zur Katastrophe. Aufgrund eines nicht vorhersehbaren Fahrmanövers des Jaguar-Fahrers Mike Hawthorn  muss Lance Macklin mit seinem Austin-Healey 100 ausweichen. Dadurch kommt es zur Berührung mit dem Mercedes-Benz 300 SL des Franzosen Levegh. Der Mercedes hebt ab und wird auf einen Erdwall geschleudert, der zum Schutz der Zuschauer dient. Der Wagen überschlägt sich, Wrackteile werden in die Zuschauer geschleudert. Der Treibstoff gerät in Brand, die Magnesium-Legierung der Karosserie fängt an zu brennen. Durch Löschversuche mit Wasser wird der Brand noch heftiger. Levegh und über 80 Zuschauer sterben. Trotz der Katastrophe wird das Rennen fortgesetzt, Mercedes nimmt jedoch seine beiden verbliebenden Teams trotz Führung aus dem Rennen. Mike Hawthorn gewinnt das Rennen. 

  

14.07.1955 - Das von der Karosseriefirma Karmann in Zusammenarbeit mit Luigi Segre entwickelte Karmann Ghia Coupé wird in Georgsmarienhütte im Kasino Hotel ausgewählten VW-Händlern und Journalisten vorgestellt. Niemand kannte das Fahrzeug, das präsentiert wird, es ist vorher absolut nichts nach außen gedrungen. Die Überraschung ist gelungen, die Begeisterung groß. Mit seinem italienischen Design formschön gelungen, lädt der VW-Zweisitzer dank seines 30 PS-Motors, der hydraulischen Bremsanlage und des an der Vorderachse angebrachten Stabilisators zu einer sportlichen Fahrweise ein. Der auf technischer Basis des Export-Modells stehende Wagen verfügt im Gegensatz zur Volkswagen Limousine bereits über Blinker statt Winker. Zu einem Preis von 7.500 DM findet der Typ 14 im Startjahr im Inland 664 Abnehmer. Bis zum 31.07.1974 werden 362.585 Coupés und 80.881 Cabriolets (ab dem 01.11.1957) gebaut.

 

08/1965 – Wenige Wochen nach der Präsentation beginnt die Serienfertigung des Karmann Ghia Coupés in Osnabrück. Daneben wird das Käfer Cabriolet und auch noch das DKW Cabriolet gebaut.

 

05.08.1955 - Der einmillionste Volkswagen Typ 1 ("Käfer") rollt vom Band. Er hat eine goldfarbene Lackierung und auf den Chromteilen geschliffene Glasperlen (ursprünglich Farbe mit Goldstaub und geschliffene Steine aus Südamerika)

 

29.08.1955 - Der Messerschmitt KR 200 "Super" startet zu einer Rekordfahrt über 24 Stunden auf dem Hockenheimring.  Die Leistung des 200 ccm-Motors wurde auf 13 PS angehoben. Die fünf Fahrer stellen 21 Rekorde über unterschiedliche Strecken und Zeiten, sie brechen u.a. die Weltrekorde in der 350 ccm-Klasse über 1.000 Meilen, über 2.000 Kilometer und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 103 km/h über 24 Stunden.

 

09/1955 - Auf der IAA in Frankfurt wird am Stand des Osnabrücker Autobauers Karmann der Karmann Ghia vorgestellt. Ein eidesgrüne Coupé mit tiefgrün abgesetztem Dach und ein schwarzes Coupé zogen die Besucher und Kaufinteressierten an, der Karmann-Stand war immer dicht umlagert. Auch Bundespräsident Theodor Heuss und Wirtschaftsminister Ludwig Ehrhard lassen es sich nicht nehmen, Wilhelm Karmann auf dessen Stand ihre Aufwartung zu machen.

 

09/1955 - Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung stellt Daimler-Benz seinen neuen Dreihunderter vor. Der 300c unterscheidet sich nicht nur alleine durch seine größere Heckscheibe vom 300/300b, sondern auch durch die neue Eingelenk-Pendelachse. Auch kann man den 300er nun mit Getriebeautomatik kaufen. Für 1.500 Mark Aufpreis bekommt man eine Anlage mit hydraulischem Drehmomentwandler und Dreigang-Planetengetriebe, Lizenz Borg-Warner. Es gibt den 300c als Limousine und als Cabriolet D, wobei von dieser Version bis Juni 1956 nur 51 Exemplare gebaut werden. Von der Limousine entstehen 1.432 Stück. Der 300c besitzt einen Reihen-Sechszylindermotor mit 2.996 ccm Hubraum und 125 PS. Auch BMW stellt ein beeindruckendes neues Fahrzeug vor: Den BMW 507. Der zweisitziges, von Albrecht Graf von Goertz entworfene Roadster liegt preislich im Bereich des Mitbewerbers Mercedes-Benz 300 SL Roadster. Während von diesem insgesamt 3.258 Coupés und Roadster entstehen, fertigt BMW zwischen 1956 und 1959 lediglich 252 Exemplare des 507.Angetrieben wird der BMW von einem V8-Motor mit 3.168 ccm Hubraum und 150 PS oder mit geänderter Verdichtung 165 PS. Der 507 kostet rund 26.500 DM – das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen eines Arbeitnehmers liegt 1957 bei 5.043 DM. Zu den Käufern gehören u.a. Alain Delon, John Surtees, Ursula Andres und Elvis Presley.

 

09/1955 – Der mit einem 600 ccm-Viertaktmotor versehene Lloyd LP 600 mit 600-cm³-Viertaktmotor kommt heraus; es wird das erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte: Über 58.000 Fahrzeuge werden gebaut. Damit liegt der zur Borgwardgruppe gehörende Lloyd nach VW und Opel auf Platz drei der deutschen Zulassungsstatistik und stellt mit fast 70 Prozent deutlich den höchsten Anteil aller Pkw der Borgward-Gruppe. In der Ausführung mit synchronisiertem Getriebe, Kurbelfenstern und von außen zu öffnendem Kofferraum heißt der deutlich verbesserte Lloyd 600 ab 1957 „Alexander“. Eine TS-Version mit neuem Kühlergrill wird 1958 zusätzlich ins Programm genommen; diese hat 25 PS und ist über 110 km/h schnell. Aus Gründen der Versicherungseinstufung wird die Leistung später auf 23 PS gedrosselt, sodass die Höchstgeschwindigkeit nur noch 107 km/h beträgt. Vom 600er laufen insgesamt 176.524 Stück  vom Band, die letzten beiden Fahrzeuge werden 1963 aus Restbeständen gefertigt.

 

30.09.1955 - In seinem neuen Porsche 550 Spyder verunglückt der 24jährige amerikanische Theater- und Filmschauspieler James Dean, nachdem ein abbiegender Ford-Fahrer ihm die Vorfahrt genommen hat. Dean verstirbt noch an der Unfallstelle. James Dean spielte in zahlreichen Fernsehserien und drehte  drei Filme, die ihn legendär machten: "Jenseits von Eden", "...denn sie wissen nicht, was sie tun" und "Giganten". Für seine Rollen in Jenseits von Eden und Giganten erhielt er postum zwei Oscarnominierungen als Bester Hauptdarsteller.

 

09/1955 - Als Nachfolger des Triumph TR2 wird der TR 3 vorgestellt. Der kernige Roadster verfügt zunächst über einen Vierzylindermotor mit zunächst 2 Liter Hubraum und 95 PS, ein Jahr später sind es 100 PS. Als Neuheit besitzt der TR3 an den Vorderrädern Scheibenbremsen. Nach 13.377 Exemplaren erhält der TR3 ein leichtes Facelift (u.a. breiterer Kühlergrill) und wird als TR3A weitere 58.236 x bis 1962 verkauft. Zusätzlich entstehen für die USA weitere 3.331  TR3B parallel zum TR3A-Nachfolger TR4.

  

08.10.1955 – Vorstellung des neuen Citroen DS 19 auf dem Pariser Autosalon. Er löst den 23 Jahre lang gebauten und dabei äußerlich kaum veränderten Traction Avant ab und sorgt bei Fachpresse und Besuchern für Aufsehen. Der DS, auch "die Göttin" genannt, überrascht mit vielen Neuheiten. Am Abend des ersten Präsentationstages gehen über 12.000 Bestellungen ein. Als technisch vereinfachte und ausstattungsbereinigte Version kommt im Frühjahr 1957 die ID-Modellreihe hinzu. Die ID, DS, Pallas und Break genannten D-Modelle vereinen in bislang einzigartiger Weise avantgardistisches Design mit einer Fülle von technischen Innovationen und stellten eine Sensation dar. So wird bei den D-Modellen zum ersten Mal bei einem Serienfahrzeug ein zentrales hydraulisches System für Federung (Hydropneumatik), Bremsen, Schaltung sowie Lenkunterstützung (Servolenkung) eingesetzt. Die avantgardistische Karosserieform ermöglicht dank guter Aerodynamik eindrucksvolle Leistungs- und Verbrauchswerte. Entgegen anfänglicher Bedenken erweist sich die aufwändige Hydraulik als dauerhaft funktionssicher und die gewagte Formgebung als zweckmäßig. In ihrer 20-jährigen Produktionszeit werden die D-Modelle in ihren wesentlichen Grundzügen unverändert produziert. Bis heute ist ihr Status als Technik- und Designikone unbestritten. In der Zeit vom 4. Oktober 1955 bis zum 24. April 1975 werden insgesamt 1.456.115 Fahrzeuge der D-Reihe gebaut.

 

18.10.1955 – Start des EMW / Wartburg 311 mit dem Bau einer Vorserie von 156 Fahrzeugen. Die offizielle Serienfertigung startet drei Monate später.

 

31.12.1955 – General Motors verkündigt als erstes amerikanisches Unternehmen einen jährlichen Umsatz von über einer Milliarde US-Dollar.

 

 

1956

 

02.01.1956 – Offizieller Produktionsbeginn des Wartburg 311, nachdem bereits seit dem 18. Oktober 1955 eine Voraus-Serie gefertigt wurde. Der mit einer formschönen Pontonkarosserie versehene Wagen mit seiner zweckmäßigen Konzeption und Variantenvielfalt findet auch internationale Anerkennung. Es gibt ihn als Limousine, Kombi, Coupé, Cabriolet, Kübelwagen und Pick-up. Als Motor dient ein Dreizylinder-Zweitakt-Vergasermotor mit 900 ccm und 37 PS (ab 1961: 40 PS). Insgesamt entstehen 247.368 Fahrzeuge des Wartburg 311, der 1965 vom Wartburg 312 abgelöst wird.

 

08.03.1956 - In Hannover-Stöcken läuft der erste Volkswagen-Transporter vom Band. Schon am nächsten Tag werden die ersten dort gefertigten Wagen an die Händlerschaft ausgeliefert.

16.03.1956 - Der 10.000. Porsche 356 entsteht. Gleichzeitig feiert die Firma Porsche ihr 25jähriges Firmen-Jubiläum.

 

01.05.1956 - In der Bundesrepublik Deutschland gilt seit dem 1. Mai 1956 an Sonn- und Feiertagen in der Zeit von 0 bis 22 Uhr ein Fahrverbot für Lastkraftwagen über 7,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse sowie für alle Lkw ungeachtet ihrer zulässigen Gesamtmasse, die einen Anhänger mit sich führen. Soweit ein Tag nicht im gesamten Bundesgebiet gesetzlicher Feiertag ist, gilt das Verbot nur in den Bundesländern, in denen der Tag gesetzlicher Feiertag ist

 

05/1956 - Mercedes-Benz stellt den Typ 190 vor. Das Fahrwerk stammt vom seit 1953 gebauten Typ 180, der Motor ist eine entschärfte Variante des eleganten 190 SL Roadsters. Vierzylinder, 1.897 ccm und 75 PS treiben die viertürige Limousine mit der Ponton-Karosserie voran.  Der 190 entwickelt sich zu einem Verkaufsschlager.  Bis August 1959 werden 61.345 Fahrzeuge hergestellt. Mit einem kleinen Facelift und einem etwas leistungsfähigeren Motor ging es dann mit dem Typ 190b weiter.

 

26.07.1956 - Auf dem Weg nach New York City kollidiert das italienische Passagierschiff Andrea Doria vor der Küste von Nantucket mit schwedischen Passagierschiff Stockholm. 1.660 Menschen werden gerettet, bevor die Andrea Doria am nächsten Tag sinkt. 46 Menschen finden den Tod. Ebenfalls an Bord ist der Chrysler Norseman, eine Designerstudie von Chrysler-Designer Virgil Exner. Dieser Prototyp war von der Carrozzeria Ghia gebaut worden. Außerdem gehen mit dem Schiff 50 Neuwagen des nur 240 x gebauten Lancia Aurelia B24 Spiders unter.

  

28.09.1956 - Einweihung des brasilianischen Mercedes-Werkes São Bernardo do Campo. Heute stellt die Fertigungsanlage die größte Nutzfahrzeugherstellung von Mercedes-Benz außerhalb Deutschlands. Nahe Sao Paulo gelegen, produziert das Werk Trucks, Busfahrgestelle und LKW-Führerhäuser wie auch Hauptkomponenten wie Motoren, Getriebe und Achsen.

 

19.11.1956 - Der Volkswagen Typ 1 "Käfer" erhält serienmäßig auf der linken Fahrzeugseite einen Außenspiegel.

 

11/1956 - Da die Sportwagenweltmeisterschaft ab 1957 nach neuen Regeln ausgetragen wird (Hubraumobergrenze 3 Liter), stell Ferrari im November 1956 den auf diese Rennklasse zugeschnittenen 250 Testa Rossa, eine Weiterentwicklung des vierzylindrigen Ferrari 500TR, mit Dreiliter-V12 vor. Die Form der leichten Aluminiumkarosserie gestaltet Pinin Farina, gebaut wird sie beim Karossier Scaglietti. Typisch für die frühen Testa Rossa sind die „Pontonform“ der vorderen Kotflügel, die hinter den Vorderrädern vom Karosseriekörper abgesetzt sind. Der Dreiliter-V12 mit einer obenliegenden Nockenwelle je Zylinderbank aus dem Ferrari 250 leistet hier, 9,8 : 1 verdichtet, mit sechs Weber 38DCN-Vergasern und Einfachzündung 300 PS bei 7200/min. Die Kraft wird über ein Vierganggetriebe an die Hinterräder übertragen. Bis Juli 1958 werden vom 250 Testa Rossa insgesamt 19 Kundenversionen gebaut.

 

11/1956 - Mit dem BMW 507 baut der bayrische Automobilhersteller das eleganteste Fahrzeug seiner Firmengeschichte. Bis März 1959 entstehen nur 250 dieser herrlichen Cabriolets. Es kostet anfangs 26.500 DM und wird von einem V8-Motor mit 3.168 ccm und 180 PS vorangetrieben. Einer der berühmtesten Besitzer ist Elvis Presley. Dieses Fahrzeug gilt lange als verschollen, tauchte in äußerst mäßigem Zustand vor einigen Jahren wieder auf und wird von BMW komplett restauriert. Am 21.08.2016 wird das Fahrzeug beim Concours d’Elegance von Pebble Peach präsentiert.

 

11/1956 - Das Rallyefahrerteam Walter Schock/Rolf Moll erringt die Europameisterschaft der Tourenwagen auf Mercedes-Benz 220 a und 300 SL.

 

12/1956 - Die "Karmann-Post" erscheint zum ersten Mal. Die eigene Hauszeitung ist nicht nur für die Mitarbeiter gedacht, sondern auch die Auftraggeber erhalten dadurch Einblick hinter die Kulissen und können so die Leistungsfähigkeit der Osnabrücker kennenlernen.

 

12/1956 – Zwei Deutsche und zwei Schweizer fahren abwechselnd einen DKW Monza um das Motodrom von Monza – 72 Stunden lang ohne Anhalten der Uhr und ohne Unterbrechung, wenn auch mit Tankstopps und Fahrerwechsel. Bei einem Durchschnitt von 140 km/h stellt das Fahrerteam fünf internationale Rekorde auf. Das zweisitzige Sportcoupé "Monza" basiert auf dem unveränderten Fahrgestell des Großen DKW 3=6 bzw. des Auto Union 1000. Gebaut werden 1956 etwa 10 Einzel-Exemplare bei Dannenhauer  Stauss in Stuttgart und 1957/1958 eine kleine Serie von ca. 100 Wagen durch die DKW-Vertretung Fritz Wenk (Heidelberg). Wenk muss 1958 seine Produktion einstellen, nachdem die Auto Union 1957 den Auto Union 1000 Spezial vorstellt und es ablehnt, zusätzliche Chassis für den Monza zu liefern.

 

1956 – In diesem Jahr kommt der erste von Dante Giacosa konstruierte Fiat 600 Multipla auf den Markt, ein viertüriger Sechssitzer, dessen Front verlängert und vergrößert wurde. Er ist einer der ersten PKW in Frontlenkerbauweise. Neben der Ausführung als Sechssitzer gibt es einen kleinen Campingbus, mit dem vier bis fünf Personen befördert werden können, sowie eine spezielle Taxivariante.

 

 

1957

 

13.01.1957 - Beim Grand Prix von Argentinien in Buenos Aires gibt Wolfgang Graf Berghe von Trips sein Debüt in der Formel 1.

 

02/1957 - Im franko-belgischen Comic-Magazin Tintin erschient die erste Geschichte des fiktiven Rennfahrers Michel Vaillant. Dieser tritt im familieneigenen Renn-Team als Fahrer an und wird in den Geschichten mehrfach Formel 1-Weltmeister. Als Konkurrenten treten in den Comics auch reale Rennfahrer auf. Noch heute gibt es die Comics mit Michel Vaillant und über die Jahrzehnte wurde in den Comics die Entwicklung des Motorsports dokumentiert. In Deutschland erscheinen die ersten Michel Vaillant-Abenteuer 1965 im Magazin Mickeyvision bzw. MV COMIX. Die größten Auflagen erreichten die Comics von Michel Vaillant in den 70'er Jahren, heute ist die Auflage bescheidener.

 

12.02.1957 – Mehrere Exemplare des Jaguar XK-SS verbrennen, als Teile der Werkshalle in Flammen aufgehen. Die XK-SS waren unverkaufte Jaguar D-Type, die man mit Verdeck, Stoßstangen und Gepäckbrücke versah und an amerikanische Kunden verkaufte. Beim XK-SS ist der Sechszylindermotor des D-Type mit 3.442 ccm Hubraum eingebaut, erreicht aber u.a. wegen der vergleichsweise hohen Windschutzscheibe nur rund 250 km/h statt der knapp 300 km/h des D-Type. Außerdem haben sie ein Wetterverdeck und eine Gepäckbrücke. Bis zum Brand entstehen 17 dieser umgebauten Fahrzeuge. Dabei werden 270 fertige und nahezu fertige Fahrzeuge zerstört, unter anderem auch alle noch nicht umgebauten D-Type-Modelle.

 

03/1957 - Einer der Stars auf dem Genfer Autosalon ist der Maserati 3500 GT. Er wird als Nachfolger des A6 G54 vorgestellt. Der GT ist als von der Carrozzeria Touring (Mailand) als geschlossene Variante und von Vignale als Spider zu erhalten. Der 3500 GT, 3500 GTI bzw. der Spider Vignale haben  einen Reihensechszylinder mit 3.485 ccm. Die Leistung betrug 220-230 PS (3500 GT), bzw. 235 PS (3500 GTI). Damit kann der Wagen auf bis zu 245 km/h (Spider: 230 km/h) beschleunigt werden. Insgesamt werden zwischen 1957 und 1966  (Spider: 1959-1964) 1.972 Exemplare mit Werkskarosserie von Touring und 245 von Vignale hergestellt. Dazu gibt es noch zahlreiche Sonderaufbauten von Allemano (vier Coupés, 1958 und 1959), Bertone (2+2-sitziges Coupé), Boneschi (zwei merkwürdige Coupés), Pietro Frua (vier Coupés und ein Spider), Moretti (ein Fließheckcoupé) und Pininfarina (ein Spider). Einige dieser Sonderaufbauten waren stilistische Vorläufer anderer Fahrzeuge, die später erschienen. Zu den bekanntesten Käufern gehören damals Prinz Rainier III. von Monaco, Tony Curtis, Stewart Granger, Rock Hudson, Dean Martin und Anthony Quinn. Auch der Matra 530 wird in Genf vorgestellt. Lancia präsentiert die serienreife Flaminia. Die Form dieser Limousine (Berlina genannt) ist modern und schlicht. Das Auto prägt die Fahrzeuggestaltung der kommenden Jahre wie kaum ein anderes: Nicht nur die Pininfarina-Designs für Peugeot (404) und die British Motor Corporation orientieren sich an der sogenannten Trapezform der Flaminia, sondern auch US-amerikanische (Pontiac), japanische (Prince) und deutsche Hersteller (DKW, Borgward, Sachsenring).

 

12.05.1957 – Bei der Mille Miglia kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Nach einem Reifenschaden bei hoher Geschwindigkeit gerät der Ferrari des Spaniers Alfonso de Portago ins Schleudern und tötet zehn Zuschauer, darunter fünf Kinder. Auch Portago und sein Beifahrer Edmund kommen ums Leben. Gegen das Team und den Reifenhersteller Englebert wird in einem drei Jahre dauernden Prozess mit dem Vorwurf ermittelt, auf einen Reifenwechsel kurz vor dem Ziel verzichtet zu haben. Der Unfall ist ausschlaggebend dafür, dass die Mille Miglia als Langstreckenrennen nicht mehr stattfindet. Bei diesem letzten Rennen der Mille Miglia erreichen Paul-Ernst Strähle und Herbert Linge mit ihrem Porsche 356A Carrera den Klassensieg (GT 1.6) und den 20 Platz in der Gesamtwertung. Drei Jahre zuvor war Paul-Ernst Strähle erstmals bei der Mille Miglia mit einem VW Käfer 1300 gestartet, fuhr auf Platz 43 und ließ u.a. Dutzende Porsche und Alfa Romeo hinter sich.

 

07/1957 - Er wird ein Dauerbrenner: Gebaut von 1957 bis 1975, als Limousine und Kombi  ("Giardiniera") kommen 3.702.078 Exemplare auf die Straße: Der Fiat Nouva 500. Der kleine Italiener ist klein, nicht gerade leistungsstark (abgesehen von den heißen Abarth-Ausführungen), war aber trotzdem Transportfahrzeug für italienische Großfamilien mitsamt Gepäck für die Ausfahrt ans Meer. Der kleine Zweizylindermotor im Heck hat zunächst 479 ccm und 13,5 PS, dies wird bis 1975 auf 594 ccm und 18 PS gesteigert.  In den 60er Jahren entstehen auf Basis des Nuova 500  das NSU Fiat Neckar Weinsberg 500 Coupé und  der Vignale Gamine in geringen Stückzahlen. Der Vignale Gamine ist in Deutschland über das Versandhaus Otto zu bestellen.

 

01.07.1957 – Nachdem vier Jahre zuvor in der Bundesrepublik Deutschland sämtliche Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgehoben worden waren - für Motorräder, PKW und sogar LKW - , wird nach einem dramatischen Anstieg der Unfallzahlen innerorts (neuer Begriff: "Geschlossene Ortschaft") ein Limit von 50 km/h eingeführt. Das 100 km/h-Limit auf Landstraßen folgt 1972.

 

08/1957 - Nach 4 1/2 Jahren erhält der VW Käfer (nicht nur) eine neue Heckscheibe. Das bisherige Ovalfenster weicht einer deutlich größeren Heckscheibe. Damit ist der neue "Rechteck"-Käfer erhältlich.

 

08/1957 – Der schweizer Karosseriebauer Ghia-Aigle stellt ein von Giovanni Michelotti gezeichnetes Coupé auf Basis des VW Käfer vor. Das Coupé bleibt jedoch ein Einzelstück, den die Karosserie überzeugt nicht. Knubbelig, mit stilisierten kleinen Heckflossen, Panorama-Frontscheibe und einem Dachaufbau, der nach vorne zu kippen scheint, dazu ein voluminöser Kühlergrill und protzige Speichen-Radkappen – der Entwurf ist keine Sternstunde des als freier Designer für den in Aigle ansässigen Betrieb tätigen Michelotti. Positiv fällt jedoch der Motor. Angetrieben von einem MAG-Kompressor leistet er 50 PS. Das reicht für eine Spitze von 150 km/h. Üppig auch der Preis: 15.000 Schweizer Franken. Dafür gibt es 1957 auch einen echten Porsche.

 

01.08.1957 - In Osnabrück startet die Serienfertigung des neuen Karmann Ghia-Cabriolets. Zwei Jahre zuvor hat Volkswagen das Karmann Ghia Coupé auf den Markt gebracht, das von Karmann und Luigi Segre entwickelt worden war. Der Erfolg des Coupés spricht für eine offene Variante, die vom Osnabrücker Cabrio-Spezialisten perfekt umgesetzt wird. Auch das Cabriolet kommt bei der internationalen Fachpresse und beim Publikum gleichermaßen gut an. In den nächsten 19 Jahren werden 81.053 Karmann Ghia Cabriolets gebaut, davon 176 Exemplare im brasilianischen Werk Karmann Ghia do Brasil. Vom Coupé wurden 362.585 Exemplare gebaut, davon ca. 23.500 in Brasilien). Am 31. Mai 1974 rollt der letzte Karmann Ghia in Osnabrück vom Band.

 

13.08.1957 - In der Stadthalle Wiesbaden stellt Edward W. Zdunek, Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG, den schicken neuen Opel Olympia Rekord P1 vor. Das elegante Fahrzeug wird zu Beginn nur zweitürig angeboten, hat deutliche Anleihen an die amerikanischen Schwestermodelle von GM und vermittelt mit der neu konstruierten Doppelquerlenker-Vorderachse mit negativem Radsturz und unterschiedlich langen Querlenkern sowie einem neu vollsynchronisiertem Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung ein völlig neues Fahrgefühl. Der P1 hat einen Vierzylinder-Reihenmotor mit 1.196, 1.488 und zum Schluss 1.680 ccm Hubraum, die Leistung reichte von 40 bis 55 PS. In der Bauzeit von 1957 bis 19620 entstehen  509.110 Limousinen (394.692), Kombis (109.282) und Lieferwagen (15.136) Dazu kommen noch 67.952 Opel 1200, die bis Dezember 1962 gebaut werden.

 

27.08.1957 - In der kleinen Gemeinde Feldafing am Starnberger See präsentiert BMW geladenen Pressevertretern den BMW 600. Das viersitzige Fahrzeug auf Basis der zwei Jahre zuvor vorgestellten Isetta hat ebenfalls ein Fronttür, einen längeren Radstand, vier Sitze und auf der rechten Seite eine zusätzlichen Tür für die Fahrgäste in der hinteren Sitzreihe. Der Zweizylinder-Boxermotor im Heck hat 585 ccm Hubraum und 19,5 PS. Das reicht sogar für eine Geschwindigkeit von 103 km/h. Gebaut wird der BMW 600 nur zwei Jahre, von Dezember 1957 bis November 1959, dann wird er vom BMW 700 abgelöst.

  

09/1957 – Piaggio stellt auf dem Pariser Autosalon den Vespa 400 vor. Während des Zweiten Weltkriegs hat Piaggio Rüstungsgüter, aber auch Flugzeuge produziert. Als mit dem Kriegsende die Nachfrage nach Flugzeugen einbricht, sieht das 1884 gegründete Unternehmen wie viele europäische Konkurrenten in der Produktion von zivilen Kraftfahrzeugen ein zukunftsträchtiges Betätigungsfeld. Ab 1946 stellt Piaggio zunächst den Motorroller Vespa her, später auch den dreirädrigen Kleintransporter Ape. Nachdem sich Mitte der 1950er-Jahre Fahrzeuge wie die Isetta oder das deutsche Goggomobil als erfolgreich erweist, wendet sich Piaggio ebenfalls vierrädrigen Kleinstwagen zu. Die Entwicklung von Piaggios erstem vierrädrigen Personenwagen beginnt 1955. Ein Jahr später werden die ersten Prototypen getestet; im September 1957 stellt Piaggio das mit Blick auf seinen Hubraum Vespa 400 genannte Auto schließlich auf dem Pariser Autosalon öffentlich vor. Der Vespa 400 wird werksseitig als Cabriolet vermarktet, im Grunde ist es aber eine Cabriolimousine. Die Türrahmen und die seitlichen Dachteile stehen fest; allerdings lässt sich das Stoffdach – ähnlich wie beim Citroën 2CV – nach hinten abrollen. Die Karosserie ist im Pontonstil gehalten. Angetrieben wird der Vespa 400 von einem luftgekühlten Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 394 ccm Hubraum und einer Leistung von 14 PS. 1961 gibt es eine Exportversion mit 20 PS. Zur gleichen Zeit zeichnet sich der Produktionsbeginn des Fiat Nuova 500 ab, der in der gleichen Klasse wie Piaggios Auto antritt. Im Hinblick auf den neuen 500 rechnet sich Piaggio für seinen 400 nur Außenseiterchancen auf dem italienischen Markt aus. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen von Beginn an auf Frankreich und Belgien als Hauptabsatzmarkt. Deshalb entscheidet es sich früh dazu, den 400 ausschließlich im französischen Vespa-Werk Ateliers de Construction des Motocycles et Automobiles in Fourchambault in Burgund zu produzieren. Zwischen 1957 und 1961 stellt Piaggio 30.076 Vespa 400 her. Die Fahrzeuge werden überwiegend in Frankreich verkauft, einige Autos finden auch Abnehmer in Italien und Deutschland. 1700 Autos werden in die USA exportiert.

 

01.09.1957 - In der Bundesrepublik Deutschland tritt eine Verordnung in Kraft, mit der die Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge auf 50 km/h beschränkt wird. Vier Jahre zuvor waren sämtliche Höchstgeschwindigkeiten in der Bundesrepublik Deutschland aufgehoben worden, auch innerhalb geschlossener Ortschaften. Stark steigende Unfallzahlen sind Grund für die erneute Einführung der Beschränkung.

 

02.09.1957 – Im italienischen Castelfusano bei Rom eröffnet das erste Autokino Europas. Das erste deutsche Autokino in Deutschland öffnet 1960 in Gravenbruch nahe Frankfurt am Main.

 

03.09.1957 - Die rund 700 Teilnehmer am 32. Kongress des internationalen Vereins für öffentliches Verkehrswesen in Hamburg warnen einmütig vor einer Überlastung der Innenstädte durch Privatfahrzeuge. Als Lösung schlagen sie Park- oder Fahrverbote für die Stadtkerne vor - ein Thema, das auch heute sehr aktuell ist.

 

03.09.1957 - Die NSU-Motorradwerke stellen ihre Neuentwicklung vor - den "Prinz". Das Modell soll nach Werksangaben diejenige Käuferschicht ansprechen, "die sich einen Volkswagen noch nicht leisten kann, sich aber nicht mehr mit einem Zweiradfahrzeug begnügen will".

 

04.09.1957 - Ford stellt seine neue Marke Edsel vor, die sich jedoch zu einem Flop entwickelt und bereits 1960 wieder eingestellt wird.

 

19.09.1957 - In Osnabrück wird das  zweisitzige Karmann Ghia-Cabriolet (Typ 141)  der Öffentlichkeit vorgestellt. Es kostet zunächst 8.250 DM.

 

01.11.1957 - Beginn der Fertigung des auf der IAA 1957 vorgestellten Karmann Ghia Cabriolets. Zwei Jahre nach dem Start des Coupés folgt nun die offene Variante des sportlichen Volkswagens aus Osnabrück. Aber auch im fernen Brasilien entstehen Karmann Ghia. So werden von den 81.053 Cabriolets 176 Exemplare im Karmann-Werk in Sao Bernardo do Compo gefertigt. Am 31. Juli 1974 endet die Produktion des Karmann Ghia.

 

11.11.1957 - Die erste Schwacke-Liste wird veröffentlicht. Sie gibt den zustandsneutralen Restwert von gebrauchten Kraftfahrzeugen anhand des Fahrzeugtyps, des Baujahres, der Ausstattung und des Kilometerstandes auf dem deutschen Markt an. Sie wird nach dem ursprünglichen Herausgeber Hanns W. Schwacke benannt.

 

1957 erscheint der Auto Union Spezial (AU 1000 SP), ein zweisitziger Sportwagen auf Basis des Auto Union 1000 S. Der wie eine Miniaturausgabe des amerikanischen Ford Thunderbird aussehende Dreizylinder-Zweitakter wird als Coupé (5004 Exemplare) und Roadster (1640)  bis 1965 bei Baur in Stuttgart gebaut und kostet zu Beginn 10.950 DM.

 

 

1958

 

02.01.1958 - Beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg wird die 1957 gesetzlich verankerte sog. "Verkehrssünderkartei" in Gebrauch genommen. Offiziell heißt es Verkehrszentralregister, ab dem 01.05.2014 Fahreignungsregister (FAER). Am 31.12.2012 sind im Verkehrszentralregister 9,045 Millionen Personen erfasst, davon sind 7,002 Millionen männlich.

 

02.02.1958 - Juan Manuel Fangio feiert seinen letzten Sieg auf der Rennstrecke beim Gran Premio Ciudat de Buenos Aires auf einem Maserati 250F. Insgesamt gewinnt er in seiner Karriere 70 Rennen, davon 24 Grand Prix, wird 5 x Formel 1-Weltmeister. Er feierte seine Erfolge u.a. auf Alfa Romeo 6C 3000, Tipo 158, Ferrari 801, Lancia D 24, Maserati 4 CL, 250 F, 300 S, Mercedes-Benz W 196 Monoposto, 300 S, 300 SLR,... Er gilt als der größte Rennfahrer aller Zeiten.

 

02/1958 - Auf der Amsterdamer Automobilausstellung wird der DAF 600 vorgestellt. Der Kleinwagen des niederländischen Fahrzeugherstellers ist der erste Pkw der Marke. Er hat einen Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor mit 590 ccm Hubraum und einer Leistung von 20 P, womit er auf eine Geschwindigkeit von 90 km/h kommt. Ausgerüstet ist er auch mit einer Fliehkraftkupplung und einer stufenlosen, mit Keilriemen betriebenen Automatik "Variomatic". Zur Rückwärtsfahrt hat der DAF 600 ein eigenes Wendegetriebe, wodurch er rückwärts genauso schnell wie vorwärts fährt. Gebaut wird der DAF 600 von 1959 bis 1963.

 

03/1958 - Die Produktion des bereits im September 1957 vorgestellten NSU Prinz beginnt. Er verfügt über eine selbsttragende Karosserie mit im Heck eingebauten Zweizylinder-Reihenmotor mit 583 ccm Hubraum und 20 PS.

 

03/1958 - Ein ganz besonderer Citroen 2CV wird den Fachjournalisten vorgestellt: Der 2CV 4x4 Sahara oder auch 2CV bimoteur. Bei diesem Fahrzeug wird jede Fahrzeugachse durch einen eigenen Motor angetrieben. Die zusätzliche Motor-Getriebe-Einheit ist umgekehrt montiert und treibt die Hinterräder an. Beide Motoren - und damit auch die Achsen - können unabhängig voneinander, aber auch einzeln betrieben werden und leisten zunächst 12 PS, später 16 PS. Am Armaturenbrett befindet sich jeweils ein Zündschloss mit Starterhebel, Kontrollleuchte und Choke. Beide Motoren haben jeweils einen getrennten 15-Liter-Benzintank. Diese sind unter den Vordersitzen angebracht und werden über Löcher in den Türen betankt. Zur Geländegängigkeit ist der Rahmen an einigen Punkten verstärkt und im Frontbereich befindet sich ein Unterfahrschutz. Aus dem Citroen Ami 6 kommen die stärkeren Radlager. Der "Sahara" kostet doppelt so viel wie die Standart-"Ente" und wir bis 1968 lediglich 693 x gebaut.

 

01.05.1958 – Um die angestrebten Produktionszahlen des neuen Volksautomobils Trabant erreichen zu können, werden die VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerk Zwickau und die VEB Automobilwerk Zwickau (AWZ) zum VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau zusammengefasst. Die LKW-Produktion wird an das Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau abgegeben.

 

15.05.1958 - Nach 3 1/2jähriger Bauzeit wird in Basel ein sog. Autosilo, ein Parkhaus mit kleiner Grundfläche, fertiggestellt.

 

18.05.1958 - Mit Maria Teresa de Filippis startet erstmals eine Frau in der Formel 1. Mit einem Maserati 250 F will sie in Monaco an den Start gehen, scheitert jedoch in der Qualifikation. Zwei Monate später fährt die Italienerin in Spa beim Großen Preis von Belgien auf den 10. Platz. 1959 holt Porsche sie in sein Werksteam, doch kurz darauf beendet de Filippis im August 1959 nach dem Unfalltod ihres guten  Freundes Jean Behra ihre Karriere. Am 09.01.2016 stirbt sie im Alter von 89 Jahren.

 

01.06.1958 - Stirling Moss (Großbritannien) und Jack Brabham (Australien) auf Aston-Martin gewinnen das 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring in der Eifel vor dem britischen Gespann Mike Hawthorn und Peter Collins auf Ferrari.

 

14.06.1958 - Der ersten Wagen des neuen Opel Kapitän P 2,5 wird von den Rüsselsheimer Opel-Werken ausgeliefert. Das Styling der mit reichlich Chromzierrat versehenen Karosserie mit seinen Heckflossen und den Panoramascheiben orientiert sich sehr stark an den aktuellen amerikanischen GM-Modellen. Doch kommt dieses Design bei den deutschen Kunden nicht wie erhofft an. Aufgrund des hinten stark geneigten Dachs, der Panoramascheiben und der etwas schmalen Türen ist das Einsteigen für erwachsene Personen in den Fond recht unbequem. Dazu ist die Sicht der Insassen im Fondbereich seitlich eingeschränkt, auch bewirkt das heruntergezogene Dach eine schlechte Sicht nach hinten, zusätzlich sorgt es für eingeschränkte Kopffreiheit. Nach nur einem Jahr Bauzeit und 34.842 gebauten Exemplaren wird der P 2,5 bereits durch einen Nachfolger abgelöst. Heute wird das Modell wegen seiner schlüssellochförmigen Heckleuchten auch als „Schlüssellochkapitän“ bezeichnet.

 

22.6.1958 - Olivier Gendebien (Belgien) und Phil Hill (USA) gewinnen auf Ferrari das 24-Stunden-Rennen von Le Mans

 

10.07.1958 - Im VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau beginnt die Serienfertigung des Trabant P50, einem von einem luftgekühlten Zweizylinder-Zweitaktmotor angetriebenen Kleinwagen der DDR. Das zunächst nur als Stufenhecklimousine gebaute Fahrzeug hat ein selbstragendes Stahlskelett mit Duroplastbeplankung. Der Motor hat 499 ccm Hubraum und leistet 18 PS. Ab 1960 gibt es auch den Kombinationswagen  mit 20 PS. 1962 wird der P50 vom P60  (Trabant 600) abgelöst,  der bis 1964 gebaut wird und dessen Motor nun 599 ccm Hubraum und 23 PS hat. Die Karosserie bleibt jedoch unverändert.

 

08/1958 - Als Nachfolger des Modells "Speedster" kommt der 356 Convertible D in das Programm des Porsche 356. Er soll "unter Beibehaltung des betont sportlichen Charakters eines Roadsters wesentliche Verbesserungen an Komfort gegenüber dem bisherigen Speedsters bringen". Die neue offene 356-Variante ist mit 60 oder 75 PS erhältlich.

 

26.08.1958 - Das "große" Goggomobil-Modell "T 700" (mit 30 PS) läuft im niederbayerischen Dingolfing bei Glas vom Band und wird dem seit dem 12.06.1958 gebauten "großen" Goggomobil "T 600" (mit 20 PS) zur Seite gestellt. Bis Anfang Oktober soll die Produktion auf 100 Stück pro Tag gesteigert werden. Um sich vom Kleinstwagen Goggomobil zu lösen, erhalten die Fahrzeuge ab November 1959 die Namen Isar T 600 bzw. Isar T 700. Gleichzeitig kommen auch die dreitürigen Kombiversionen der beiden Modelle auf den Markt. Gebaut werden die "großen" Goggomobile bzw. Isar bis August 1965. Insgesamt entstehen rund 88.000 Fahrzeuge.

 

29.08.1958 - Der Autohersteller Volvo meldet den "Dreipunkt-Sicherheitsgurt" in Schweden zum Patent an. Bereits ein Jahr später werden in Skandinavien zwei Volvo-Modelle mit einem solchen Sicherheitssystem auf den Markt gebracht. Rasch ziehen andere Autofirmen nach, da Volvo die Erfindung allen zugänglich macht.  Die Lösung kommt vom schwedischen Ingenieur Nils Bohlin. Er verbindet Beckengurt und Schultergurt miteinander. Seine Konstruktion wird der Prototyp des heutigen Sicherheitsgurts. Die offizielle Bezeichnung der Konstruktion lautet "Dreipunkt-Sicherheitsgurt". Der Fahrer wird durch ihn an drei Stellen fixiert: rechts und links der Hüfte und oberhalb der Schulter. "So einfach und doch die beste Lebensversicherung, die du haben kannst, wenn du dich in dein Auto setzt", sagt Bohlin.

 

9/1958 - Für den Opel Olympia Rekord ist als Sonderausstattung die automatisch betätigte Kupplung "Olymat" lieferbar. Entwickelt wurde die elektro-pneumatisch betätigte Kupplung unter der Bezeichnung Saxomat von der Firma Fichtel  Sachs. Der Saxomat kann sich jedoch nicht richtig auf dem Markt durchsetzen. Dies wird auf die Unzuverlässigkeit des Systems und die schwierige Einstellbarkeit zurückgeführt, die auch dazu führte, dass viele Fahrzeuge auf ein normales Schaltgetriebe zurückgerüstet wurden. Des Öfteren wurden Anfahrkomfort und unpräzises Rangieren bemängelt. Auch erwies sich diese Technik mitunter als anfällig.

 

09/1958 – Mit dem Sportprinz stellt der deutsche Automobilhersteller ein schickes kleines Coupé vor. Entworfen hat die Karosserie der italienische Designer Bertone, bei dem auch die ersten Coupés gefertigt werden. Das Fahrwerk stammt vom Prinz II ab Herbst 1960 vom Prinz III und ab 1964 vom Prinz 4. Auch der von 20 auf 30 PS gesteigerte Motor stammt zunächst vom Prinz II. Gebaut werden bis zum Produktionsende 1967 20.831 Exemplare, davon 2.715 direkt bei Bertone. Während der Preis beim Verkaufsstart 6.560 DM beträgt, sind es im April 1965 nur noch 5.135 DM.

 

21.09.1958 – Bei der Tour die France automobile verunglückt der britische Rennfahrer Peter Whitehead tödlich. Mit seinem Halbbruder Graham Whitehead, der als verlässlicher Kopilot bei Langstreckenrennen gilt, fährt er auf einem Jaguar. Am 21. September 1958 steuert Graham nach Einbruch der Dunkelheit den Boliden, als in Lasalle bei Nimes der Wagen ein morsches Brückengeländer durchschlägt und in eine Schlucht stürzt. Während Graham den Unfall überlebt, kommt für Peter jede Hilfe zu spät.

 

19.10.1958 - In Adelsried an der heutigen A8 wird die erste Autobahnkirche eingeweiht. Sie soll am Rand der Autobahn einen „Hafen vertrauter Stille“ schaffen. Gestiftet wird sie durch den Augsburger Papierfabrikanten Georg Haindl. Der Name der Kirche „Maria, Schutz der Reisenden“ bezieht sich auf die Flucht der hl. Familie nach Ägypten. Heute gibt es rund 40 Autobahnkirchen, die je nach Spender evangelisch oder katholisch und keiner übergeordneten kirchlichen Institution unterstellt sind. Die nächste Autobahnkirche im Raum Osnabrück ist die 1970 gebaute ökumenische Autobahnkapelle am Rasthaus Dammer Berge.

 

1958 - Nach nur einem Jahr Bauzeit verschwindet der Zündapp Janus wieder vom Markt. Seine Konstruktion, bei der Fahrer und Passagiere Rücken an Rücken sitzen und die Passagiere auf der Rücksitzbank nach hinten schauen und über eine separate Tür auch nach hinten aussteigen, hat sich nicht durchgesetzt. Insgesamt entstehen 6.902 Exemplare.

 

1958 - Die ersten deutschlandweit verwendbaren Autotelefone kommen auf den Markt. Die Geräte kosteten circa 50 % des Wagens. Die Gespräche mit den Autotelefonen wurden handvermittelt.

 

1958 - In diesem Jahr sind fast 11.900 Verkehrstote auf deutschen Straßen zu beklagen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang von rund 800 Toten. Dies ist vermutlich eine Folge des im Vorjahr eingeführten Tempolimits von 50 km/h in geschlossenen Ortschaften.

 

 

1959

 

22.01.1959 - Im Alter von 29 Jahren stirbt der britische Le Mans-Sieger von 1955 und Formel 1-Weltmeister von 1958, Mike Hawthorn. Hawthorn verursacht 1955 bei seinem Sieg in Le Mans einen Unfall, bei dem 84 Menschen sterben. Er selbst bleibt mit seinem Jaguar D-Type im Rennen und gewinnt dieses sogar. Er startet bei 45 Rennen in der Formel 1 und holt drei Siege, 1958 wird er Weltmeister. Daneben startet er bei Langstreckenrennen in Le Mans oder Sebring. Am Abend des 22.01.1959 fährt er auf einer Umgehungslandstraße bei Guildford bei starkem Regen auf einen Mercedes 300 SL auf. Beim Überholen erkennt er den Fahrer, den schottischen Rennstallbesitzer Rob Walker, mit dem er befreundet ist, und fordert ihn zu einem Wettrennen heraus. Walker macht mit, kann jedoch nicht mithalten. Angesichts eines entgegenkommenden LKWs will Hawthorn ausweichen, verliert in einer langgezogenen Linkskurve bei Aquaplaning und starkem Seitenwind die Gewalt über sein Fahrzeug  und prallt gegen eine Eiche. Er verstirbt an seinen schweren Kopfverletzungen. Aufgrund seiner einst zur Schau getragenen Gefühlskälte, vor allem nach dem Unfall in Le Mans, gilt er bei Rennsport-Journalisten als der unbeliebteste Weltmeister.

 

15.02.1959 - Im Regierungsbezirk Düsseldorf wird am 15. Februar 1959 erstmals in Deutschland ein mobiles Radargerät zur Geschwindigkeitskontrolle eingesetzt (Telefunken VRG 2). Später kommen zur mobilen Ausstattung die Laserpistole, das Laserfernglas, das Lichtschrankenmessgerät oder die Videokamera im Polizeiauto dazu.

 

01.04.1959 - Mit dem Gesetz vom 1. April 1959 werden auch scharfkantige Lichtschirme an Scheinwerfern und Flügelmuttern an Zentralverschlüssen aus dem Verkehr gezogen. So darf der stilisierte Düsenjäger des Oldsmobils nicht mehr weiterfliegen, und auch das Markenzeichen von Jaguar, die Wildkatze Leaper, setzt zum vorerst letzten Sprung an. Ursprünglich ist der Kühlerschmuck als reine Zierde gedacht. Die Fahrzeughersteller empfinden dies allerdings als Schnickschnack und überlassen den Zulieferern und Teilehändlern das Geschäft. Erst als die Figuren immer bizarrere Formen annahmen, entschließen sich die Autobauer dazu, eigene auf den Markt zu bringen und so den Platz an der Front des Wagens für sich selbst einzunehmen. In der Blütezeit der Kühlerfiguren - in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts - thront vorne so manche skurrile Figur, von der Schnecke über die Ente bis hin zur Streichholzschachtel.

 

05/1959 - Bei der BRDC International Trophy erscheint ein schneller Aston Martin DB 4 in der Öffentlichkeit. Mit einem Prototyp des DB4 GT gewinnt Stirling Moss ein Rahmenrennen. Ein halbes Jahr später wird der Wagen auf der London Motor Show öffentlich präsentiert. Mit einem überarbeiteten Triebwerk und einer Leistung von offiziell 302 bhp (tatsächlich aber nur ca. 270 bhp) erreicht der GT mit der längsten Übersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von 246 km/h. Im Gegensatz zum Serien-DB4 hat der GT ein verkürztes Fahrgestell und ist ein reiner Zweisitzer. Insgesamt entstehen 75 Fahrzeuge. Knapp 60 Jahre später wird 2017 die Produktion wieder aufgenommen und weitere 25 Exemplare entstehen für Sammler. Auf Basis des DB4 GT entsteht als separates Modell der DB 4 GT Zagato.  Die eigenständige, wunderschöne Karosserie entwirft Ercole Spada. Der DB4 GT Zagato verfügt über 314 PS. Es entstehen 19 Exemplare. 2015 erzielt eines dieser 19 Fahrzeuge einen Verkaufspreis von 14,3 Millionen Pfund (ca. 15,7 Mio. Euro).

 

29.06.1959 - Als Nachfolger des Panhard Dyna Z kommt das Modell PL 17 auf den Markt. Der Wagen ist eine Weiterentwicklung seines Vorgängers, weist aber eine noch stromlinienförmigere Karosserie auf. Das „PL“ steht für „Panhard & Levassor“ (so hieß die Firma bis 1945) und soll eine ähnliche Eleganz wie das „DS“ von Citroën ausstrahlen. Die „17“ stellt die Summe aus 5 CV (französische Steuer-PS), 6 Sitzplätzen und 6 l / 100 km (Benzinverbrauch) dar. Gebaut wird der PL 17 bis 1965.

 

24.06.1959 - Auf der Rennstrecke in Monza wird der Presse die offizielle Produktionsversion der Alfa Romeo Giulietta Sprint Speciale vorgestellt.  Der Tipo 750 SS  entsteht zunächst in 101 Einheiten, um das Auto gemäß den FIA-Bestimmungen zu homologieren. Einige Fahrzeuge entstehen komplett aus Aluminium, die meisten jedoch erhalten eine Stahlkarosserie und nur die Türen, die Motorhaube und der Kofferraumdeckel sind aus Aluminium. Der Luftwiderstandsbeiwert beträgt 0,28. Das zweitürige Sportcoupé erhält den Alfa Romeo Twin Cam-Motor mit 1.290 ccm Hubraum.  1963 erhält sie den 1.570 ccm großen Motor der Alfa Romeo Giulia SS mit 112 PS. Bis 1966 entstehen 1.366 Giulietta Sprint Speciale und 1.400 Giulia Sprint Speciale.

 

01.07.1959 - Zu diesem Stichtag beträgt der Fahrzeugbestand in der Bundesrepublik Deutschland  1.989.400 einspurige Krafträder, 3.337.600 Pkw und Krankenwagen, 603.600 Lkw, 784.100 Zugmaschinen, Autobusse: 30.100. Inclusive Westberlin ereignen sich 327.594 Unfälle mit Personenschaden. Dabei müssen 13.819 Personen ihr Leben lassen, 419.835 Verletzte gibt es zu beklagen. Das Straßennetz in der BRD erstreckt sich über 132.900 km. Davon entfallen auf Autobahnen 2.408 km und auf Bundesstraßen  24.23 km.

 

07/1959 – Nur ein Jahr nach seiner Präsentation wird der Opel Kapitän P 2,5, auch genannt „Schlüssellochkapitän“ aufgrund der Form seiner Heckleuchten, schon wieder abgelöst. Vom Sommer 1959 an wird der neue Kapitän, der P 2,6, gebaut. Die neue Karosserie hat eine flachere, gestreckte Linienführung mit einer noch größeren Panoramascheibe vorn. Das beim Vorgängertyp kritisierte hinten stark heruntergezogene Dach ist geändert, sodass man hinten wieder besser einsteigen kann. Mit dem auf 2605 cm³ vergrößerten Hubraum steigt die Motorleistung auf 90 PS und die Höchstgeschwindigkeit auf 150 km/h. Der Kapitän P 2,6 wird das erfolgreichste Modell der Baureihe. Nach dem bis Mitte 1960 verwendeten Overdrive bietet Opel bei diesem Modell ab Sommer 1960 erstmals als Extra ein automatisches 3-Gang-„Hydramatic“-Getriebe und ab 1962 eine Servolenkung an. Außerdem gibt es wieder eine höherwertige Ausstattungsvariante („L“-Version). Opel nimmt auch davon Abstand, nach amerikanischem Vorbild nahezu jedes Jahr ein abgeändertes Fahrzeug zu präsentieren. Vom Opel Kapitän P 2,6 gibt es auch eine zweitürige Coupé-artige Variante in sehr geringen Stückzahlen, die bei Autenrieth in Darmstadt gebaut wird. Zwei davon sind noch bekannt, eine ist fahrbereit. Von Juli 1959 bis Dezember 1963 werden insgesamt 145.616 Kapitän P 2,6 gebaut. Die letzten Neuzulassungen sind im Februar 1964 verzeichnet. Der P 2,6 ist der letzte Kapitän, der in der Sechszylinder-Klasse noch vor Daimler-Benz in der Zulassungsstatistik liegt.

 

01.08.1959 - Erstmals kann an bundesdeutschen Tankstellen mit Tankschecks bargeldlos bezahlt werden.

 

08/1959 - Die Serienproduktion des bereits 1957 auf der IAA vorgestellten DKW Junior beginnt. Der Wagen kommt mit einem Dreizylinder-Reihenmotor mit 750 ccm Hubraum und 34 PS auf die Straße. Mit der Karosserie des Junior verlässt die Auto Union die rundlichen Formen der auf einer Vorkriegskonstruktion beruhenden DKW-Personenwagen. Die ausschließlich zweitürige Karosserie in Trapezform mit leicht angedeuteten Heckflossen und einer nahezu waagerechten Linie der vorn leicht über die Scheinwerfer hinausgezogenen Seitenteile bietet verhältnismäßig viel Innenraum und nicht zuletzt dank schmaler Dachpfosten eine sehr gute Übersicht. Hinzu kommt ein großer Kofferraum, in dem das Reserverad rechts stehend und nicht wie bei den älteren Modellen unter dem Gepäck untergebracht ist. Gebaut wird der Junior bis 1962 und wird dann vom überarbeiteten Modell Junior de Luxe abgelöst, der zwischen 1961 und 1963 gebaut wird. Von beiden Modellen entstehen rund 240.000 Fahrzeuge.

 

18.08.1959 - Die ersten Austin Mini kommen auf den Markt. Der Mini wird von Sommer 1959 bis Herbst 2000 von der British Motor Corporation (BMC), dem Zusammenschluss der Austin Motor Company mit der Morris Motor Company, bzw. den durch weitere Zusammenschlüsse entstandenen Nachfolgefirmen British Leyland und Rover sowie von Lizenzpartnern (wie zum Beispiel Innocenti (Italien), Authi (Spanien) und IMA (Portugal)) gebaut. Sein Frontantrieb und der quer eingebaute Vierzylindermotor in Verbindung mit der neuartigen Kompaktkarosserie machen ihn zu einem Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte des Automobils. Bis zum Jahr 2000 werden in verschiedenen Karosserievarianten 5.387.862 Minis gebaut. Der Mini ist auch im Rallyesport erfolgreich. Er gewinnt von 1964 bis 1967 viermal in Folge die Rallye Monte Carlo.

 

21.08.1959 - Der 3.000.000. Volkswagen läuft in Wolfsburg vom Band. Am gleichen Tag wird der 500.000. Transporter in Hannover-Stöcken fertiggestellt.

 

09/1959 - Auf der IAA Frankfurt wird der Porsche 356 B präsentiert. Die Weiterentwicklung des 356 A wird zwischen 1959 und 1963 als Coupé, Cabriolet und Roadster produziert, zusätzlich produziert Karmann in Osnabrück das „Hardtop-Coupé“ mit fest verschweißtem Dach, dass sich vom normalen Coupé durch eine abgesetzte Dachlinie, schmale B-Säulen und ein größeres Heckfenster unterscheidet. Neben den „normalen“ Modellen gibt es auch Sportversionen wie das 356 1600 GS Carrera GT-Coupé mit 115 PS (bis 1961), das zwanzigmal gebaute 356 Carrera GTL-Abarth-Coupé mit 115 PS bzw. in zwei Versionen mit 128 und 135 PS (knapp über 230 km/h), ab 1962 den 356 2000 GS Carrera 2 als Cabrio und Coupé mit 130 PS bzw. 155 PS. Zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1962 erscheint der2000 GS-GT, ein Prototyp mit 2-Liter-Motor und einer speziellen Karosserie für Höchstgeschwindigkeitsfahrten. Auch Borgward präsentiert ein neues Modell: Den P 100. Das Fahrzeug ist im Bereich der oberen Mittelklasse angesiedelt und wird als Großer Borgward bis 1962 in Bremen-Vegesack produziert. Dort entstehen 2.591 Fahrzeuge. Der P 100 ist das erste deutsche Automobil mit Luftfederung. Angetrieben wird er von einem Sechszylinder-Viertakt-Reihenmotor mit 2.240 ccm Hubraum, der 100 PS leistet. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Die Produktion läuft zunächst nur langsam an. Bis Ende des Jahres werden lediglich 6 Fahrzeuge hergestellt, im ersten Halbjahr 1960 sind es 35 Fahrzeuge. Bis Ende 1960 verlassen insgesamt 869 P 100 die Produktionsbänder. Die Zahlen bleiben nach den im Januar 1961 bekanntgewordenen Liquiditätsproblemen weiterhin niedrig. 1961 werden nur 1.680 Große Borgward hergestellt. Im September 1961 wird das Anschlusskonkursverfahren eröffnet. 1962 sind es noch 38 Fahrzeuge, dann ist Schluss mit dem P 100 – und mit Borgward. Die Produktionsanlagen werden 1963 nach Mexiko verkauft, das dort geplante Projekt der Impulsora Mexicana Automotriz S. A. scheitert an Finanzierungsproblemen. Ein zweiter Anlauf der Firmengruppe FANASA ist erfolgreicher: Zwischen 1966 und 1970 entstehen 2.267 Fahrzeuge unter der Bezeichnung 230, ohne Heckflossen und hinterer Panoramascheibe, bzw. 230 GL Pullman mit verlängerter Karosserie, Heckflossen und Panoramascheibe. 1970 war erneut Schluss, wieder aufgrund finanzieller Probleme.

 

10/1959 - Der Chevrolet Corvair wird von GM als zweitüriges Coupé und viertürige Limousine auf den Markt eingeführt. Das Mittelklassefahrzeug gibt es in den Variationen Limousine, Kombi, Coupé und Cabriolet. Geplant ist er in erster Linie als Alternative zum VW Käfer, einem zunehmend in den USA erfolgreichen Importwagen. Einzigartig für ein amerikanisches Fahrzeug ist sein luftgekühlter Boxermotor im Heck, wie der Konkurrent VW Käfer, jedoch mit sechs Zylindern und 2 Liter Hubraum. Obwohl das Fahrzeug mit 200.000  bis 300.000 Stück jährlich durchaus erfolgreich war, gab es aufgrund der Fahreigenschaften Probleme. 1965 kommt der Corvair in die Schlagzeilen, als der vor allem durch seine Verkehrssicherheitskampagne bekannte Verbraucheranwalt Ralph Nader dem Wagen im Buch „Unsafe at Any Speed“ ein „gefährliches Fahrverhalten“ vorwirft. Nach Erscheinen des Buches bricht der Absatz ein, obwohl deutliche Verbesserungen eingeführt werden. 1969 wird der Corvair ohne Nachfolger eingestellt. Knapp 1,7 Millionen Fahrzeuge entstehen.

 

10/1959 - Auf der London Motor Show wird der AC Greyhound präsentiert. Das zweitürige, viersitziges Coupé soll die bisherigen Modelle, den offenen Zweisitzer Ace und den geschlossenen Zweisitzer Aceca , ergänzen. Den AC Greyhound gibt es mit drei Motorvarianten: Einem eigenen Zweiliter-Reihensechszylinder mit 75 php (76 PS), einem Zweiliter-Sechszylinder von Bristol mit 105 bhp (106,5 PS) bzw. 125 bhp (127 PS) oder einem Bristol-Motor mit 2,6 Liter Hubraum und 170 bhp (172 PS). Zwischen 1959 und 1963 entstehen 83 Exemplare (inclusive eines Prototyps). Der Wagen verkaufte sich u.a. schlecht, da er zu teuer war. Er kostet mehr als 50% als der Jaguar XK 150 mit 190 bhp).

 

18.11.1959 - Die im brasilianischen São Bernardo do Campo errichtete Automobilfabrik von Volkswagen wird offiziell eröffnet. Aus dem Montagewerk hat sich inzwischen eine selbstständige Produktionsstätte entwickelt – mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei, Motorenbau, Montage und galvanischer Abteilung. Im September 1957 war bereits die Transporter Fertigung angelaufen. Nach Inbetriebnahme der Halle für die mechanische Fertigung im Jahr 1960 steigt der brasilianische Materialanteil bei der Limousinen-Produktion auf 90 Prozent. Im Folgejahr setzt sich die Volkswagen do Brasil mit 47 320 verkauften Fahrzeugen und einem Absatzplus von rund 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr an die Spitze der brasilianischen Automobilindustrie. Der Marktanteil wächst auf 41 Prozent, die Belegschaft auf über 8.000 Beschäftigte an, die arbeitstäglich fast 220 Fahrzeuge fertigen.

 

1959 – Volvo stattet weltweit erstmalig seine Modelle P120 und PV544 serienmäßig mit einem 3-Punkt-Sicherheitsgurt aus. BMW stellt nach vier Jahren die Produktion des wunderschönen Sportcabriolets 507 ein, dieser wurde nur 251 Mal gebaut und verkauft. Im August verlassen in Birmingham die ersten Mini das Werk und auch die deutschen Fahrzeuge zeigen an ihren Fahrzeugen nun dezent Heckflossen. 1959 setzt Volkswagen in Deutschland 230.000 Fahrzeuge des VW 1200 ab.

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