9.   Die 1970er – Safety first

 

 

1970

 

1970 – Zum Auto des Jahres wird der Fiat 128 gewählt. Zweitplatzierter ist der Autobianchi A112, Drittplatzierter der Renault 12.

 

16.01.1970: Im Werk Saarlouis rollt der erste Ford Escort vom Band. Der von den britischen Ford-Werken entwickelte erste Escort mit seinem charakteristischen Kühlergrill (auch „Hundeknochen“ genannt) wird seit dem 17. November 1967 im britischen Halewood produziert.  Anfang Januar 1968 wird der neue Ford in Marokko der Presse vorgestellt, wenige Tage später findet die offizielle Präsentation anlässlich des Brüsseler Autosalons statt. Die Verkaufszahlen übertreffen die optimistischen Erwartungen des Herstellers bereits nach zwei Monaten um 30 %. Weniger als fünf Monate nach der Vorstellung läuft am 4. Juni 1968 der 100.000 Escort in Halewood vom Band. In Deutschland verlässt der erste Wagen am 16. Januar 1970 in Saarlouis das Werk. Die vorher in Deutschland verkauften Wagen werden im britischen Werk produziert. Die Technik orientiert sich am Vorgängermodell Ford Anglia. Der Escort ist insbesondere in Großbritannien sehr populär, bleibt in Deutschland aber hinter den erwarteten Stückzahlen zurück. Der Marktführer VW Käfer ist zwar technisch veraltet, aber qualitativ deutlich überlegen, und zudem gibt es mit dem Opel Kadett B einen weiteren bestens etablierten und in manchen Bereichen überlegenen Konkurrenten. Mitte 1973 kommt in Westdeutschland der RS2000 als Topmodell hinzu. Erkennbar ist er an der auffälligen zweifarbigen Lackierung und den verbreiterten Radläufen vorn. Mit 100 PS ist der leichte Escort mehr als ausreichend motorisiert, daraus resultieren viele Erfolge im Motorsport. Weit erfolgreicher im internationalen Autosport-Geschehen sind allerdings der britische Escort TwinCam und sein Nachfolger, der RS1600 mit Cosworth BDA-16V-Motor. Mit dieser Motorisierung kann der RS1600 neben der Rallyecross-Europameisterschaft 1973 im selben Jahr auch den Finnland-Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft und einige Läufe zur Deutschen Rennsport-Meisterschaft gewinnen.

 

03/1970 – Auf der Messe Genf wird der Mercedes-Benz C111 vorgestellt. Die C 111-Serie besteht aus Prototypen und Experimentalfahrzeugen in den 1960er und 1970er Jahren. Mercedes-Benz experimentiert dabei mit neuartigen Motoren und Kunststoff-karosserien.  Die C 111-Plattform wird als Versuchsträger für Versuche mit Wankel- und Dieselmotoren und Turboladern verwendet. Zusätzlich stattet die Firma den Sportwagen experimentell mit Flügeltüren, Klappscheinwerfern und mit einem luxuriösen Interieur aus Leder sowie einer Klimaanlage aus. Der erste C 111 wird 1969 fertiggestellt. Er hat eine Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff und einen Dreischeiben-Wankelmotor mit Benzineinspritzung als Mittelmotor. Monatelang werden heimliche Fotos von Erlkönigen in den einschlägigen Fachzeitschriften wie auto motor und sport publiziert und Mutmaßungen über die heimliche Entwicklung eines Mercedes-Supersportwagens und dessen Leistungsdaten angestellt. Die Karosserie des ersten C 111 gleicht eher einer Notlösung und weniger einem Designmodell, wie man es von der damals noch allgemein als perfektionistisch veranlagt geltenden schwäbischen Autoschmiede erwartete. Dennoch führt dies zu Spekulationen ungeahnten Ausmaßes: Bereits kurz nach der Veröffentlichung von Fotos, die einen Mittelmotorwagen mit den legendären, an den 300 SL erinnernden Flügeltüren zeigen, treffen in Untertürkheim die ersten Bestellungen ein, denen sogar unterschriebene Blankoschecks beigelegt werden. Aber die mangelnde Qualität der Verarbeitung – die Kunststoffkarosserie wurde von einer externen Waggonfabrik gefertigt – und die mangelnde Standfestigkeit des Dreischeibenmotors stehen von Anfang an einer Serienfertigung im Wege.

 

05/1970 - In Großbritannien beginnt die Produktion der Krimi-Serie "The Persuaders!". In Deutschland wird sie unter dem Namen "Die Zwei" ausgestrahlt. Hauptdarsteller sind Roger Moore alias Lord Brett Sinclair und Tony Curtis alias Danny Wilde. Die Serie floppt in den USA, erreicht jedoch in Deutschland aufgrund der hervorragenden, vom Original erheblich abweichenden Übersetzung Kultstatus. Erst als die deutsche Übersetzung ins englische zurückübersetzt wird, hat sie auch in den USA Erfolg. Neben den beiden Protagonisten gibt es noch zwei weitere Hauptdarsteller: Die beiden Fahrzeuge der Helden. Seine Lordschaft Brett Sinclair fährt einen  "bahamagelben" Aston Martin DBS mit dem Kennzeichen "BS 1" und Danny Wilde steuert einen roten Ferrari Dino  246 mit dem Original-Kennzeichen 221 400 MO der Provinz Modena. Da die erste Staffel in den USA zunächst keinen Erfolg hat, wird die Serie nicht weitergedreht.

 

13.-14.06.1970 – Bei den 24 Stunden von Le Mans wird ein harter Zweikampf zwischen Ferrari und Porsche erwartet. Im vergangenen Jahr standen Jacky Ickx und Jackie Oliver auf dem Siegerpodest, die das Rennen vor Hans Herrmann und Gérard Larrousse und ihrem Porsche 908 Coupé gewonnen hatten. In diesem Jahr will Porsche es wissen. Zu Saisonbeginn schließt man eine Vereinbarung mit John Wyer und macht dessen britischen Rennstall zu einem Werksteam. In Le Mans geht das Team mit drei Fahrzeugen an den Start, zwei Porsche 917 und einem Porsche 908. Auch Louise Piäch, Tochter von Ferdinand Porsche, bringt über ihre Salzburger Porsche Holding zwei Porsche 917 mit den Fahrern Vic Elford, Kurt Ahrens, Hans Herrmann und Richard Attwood an den Start. Ferrari setzt mit seinem Werksteam und vier neuen Ferrari 512S dagegen, auch andere Teams setzen den 512S im Rennen ein. Dazu kommen das Matra Team mit den 3-Liter-V12-Zylinder-Spyder und Autodelta mit vier Alfa Romeo Tipo 33. Bereits in der zweiten Rennstunde kommt es für Ferrari zum Desaster, als an der Box gleich drei der vier Werksfahrzeuge ineinander fahren und der vierte mit Derek Bell zwar noch stark abbremsen kann, dabei aber den Motor überdreht und ebenfalls ausscheidet. Außerdem hat nachts der an zweiter Stelle liegende Jacky Icks mit seinem Ferrari einen Unfall, bei dem ein Streckenposten getötet wird. Zum Schluss kommen 16 Fahrzeuge ins Ziel, von denen sieben gewertet werden. Porsche fährt einen Dreifachsieg ein. Hans Herrmann und Richard Attwood gewinnen mit ihrem Porsche 917K (Porsche KG Salzburg), dahinter landen Gérad Larrousse und Willi Kauhsen (Martini International Racing) mit ihrem Porsche 917L und auf Platz 3 fahren Rudi Lins und Helmut Marko (ebenfalls Martini International Racing). Erst auf den Plätzen vier und fünf kommen zwei Ferrari 512 S, auf Platz sechs landet ein Porsche 914/6 GT und auf Platz sieben ein Porsche 911 S. Die Porsche vom John Wyer-Team fallen aus. Am Rennen nimmt auch ein mit drei Kameras bestückter Porsche 908 teil, gefahren von Herbert Linge und Jonathan Williams. Ihre Aufnahmen finden Verwendung im Film „Le Mans“ mit Steve McQueen und Siegfried Rauch, der im Herbst 1971 in  die Kinos kommt.

 

17.06.1970 – „Ein Geländewagen ist robust, stark, nicht formschön und völlig frei von jeglichem Komfort“ - so die Beschreibung für Geländewagen bis zum Januar 1970. Dann wird der britische Range Rover vorgestellt. Er sieht gut aus, besitzt Luxus und Komfort und eine volle Straßentauglichkeit. Mit seinem permanenten Allradantrieb und dem 3,5-Liter-V8-Motor kommt man gut durchs Gelände und ist gleichzeitig ideales Transportmittel für den Theater-Besuch. Gebaut wird der Begründer der SUV-Klasse zunächst nur als Dreitürer, erst ab 1980 wird von Monteverdi und ab 1981 direkt von Range Rover eine Fünftürer-Version produziert. Im Gegensatz zu den heutigen Prestige-SUV ist der Range Rover auch tatsächlich geländegängig. 1979 gewinnt ein Range Rover die erste Rallye Paris-Dakar. Bis 1995 wird die erste Generation gebaut. Nach Übernahmen von BMW (1994) und Ford (2000) gehört Jaguar Land Rover seit 2008 zu Tata Motors.

 

07/1970 - In Houthalen in der  Provinz Limburg wird das erste Automobilmuseum in Belgien eröffnet: Das Provinciaal Automuseum van Houthalen. Grundlage ist die Sammlung von Ghislain Mahy, der zum damaligen Zeitpunkt rund 950 Fahrzeuge besitzt. 1983 wird das Museum aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen und von der Familie unter der Geschäftsleitung von Ivan Mahy (dem Sohn Ghislain Mahys) wiedereröffnet und in die Gewinnzone gebracht. 1986 zieht das "Musee Communal de l'Automobile Mahymobiles" nach Brüssel um und zeigt bis heute rund 200 Fahrzeuge. 2000 eröffnet zusätzlich in einer früheren Textilfabrik ein Museum in Leute-en-Hainot und zeigt dort mehr als 300 weitere Fahrzeuge.

 

01.07.1970 - Ab diesem Datum müssen alle  Pkw, Kombiwagen, land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge Arbeitsmaschinen und sonstige Kraftfahrzeuge ein Warndreieck mit sich führen. Bei neu zugelassene Fahrzeuge gilt diese Regelung bereits seit dem 01.07.1969.

 

10.07.1970 - Nachdem Shell in Hamburg-Altona und Aral im Ruhrgebiet im Jahr 1969 zunächst Testbetriebe in Pilotanlagen durchführten, eröffnet die BP nun in Hamburg-Hausbruch die erste reine Selbstbedienungstankstelle Deutschlands mit neuzeitlichen Zapfanlagen. Ende 1970 verfügt Shell über 30 solcher Stationen, bis Ende 1973 sind es bei BP ca. 10 % ihrer 4.150 Tankstellen. Die Kunden erhalten den Kraftstoff hier seinerzeit mit einem Preisvorteil von 2–3 Pfennig pro Liter gegenüber den herkömmlichen Tankstellen.

 

08/1970 - Den bis dahin technischen Höhepunkt der Käferentwicklung in Deutschland markiert das im August 1970 erschienene Modell 1302. Ein längerer Vorderwagen mit MacPherson-Federbeinen, im Kofferraumboden verborgen liegendes Reserverad, Schräglenkerhinterachse, die es bis dahin ausschließlich in den Automatik-Käfern gab, und ein 50-PS-Motor im S-Modell sind die Merkmale des 1302.

 

08/1970 - Produktionsbeginn des Karmann Ghia TC  (Typ 145) bei Karmann-Ghia do Brasil. Vom diesem Fließheck-Coupé mit dem großen 1600er-Boxermotor mit 54 PS und einem Fahrwerk vom Typ 3 entstehen in den nächsten fünf Jahren 18.119 Fahrzeuge - jedoch nur für den südamerikanischen Markt.

 

09/1970 - Präsentation des VW K 70. Ursprünglich soll das noch von NSU entwickelte Fahrzeug bereits im März 1969 auf dem Genfer Autosalon präsentiert werden, doch stoppt VW dies nach der Übernahme von NSU durch Audi. Da die Ingolstädter ein vergleichbares Fahrzeug mit dem Audi 100 im Programm haben, nimmt VW sich des K 70 an. Der K 70 wird, geringfügig geändert, im Volkswagenwerk Salzgitter gebaut, jedoch nur als Limousine. Die Kombi-Variante, von der einige Prototypen gebaut werden, entfällt, um dem VW 411 Variant keine Konkurrenz zu machen. Der K 70 ist das erste wassergekühlte und viertürige Fahrzeug bei VW, Das Konzept des wassergekühlten Frontmotors mit Frontantrieb wird sich erst einige Jahre später bei VW mit dem Passat und dem Golf durchsetzen. Die Verkaufszahlen sind jedoch bescheiden, denn die VW-Marketingabteilung hat Probleme, gleichzeitig den modernen K 70 objektiv zu bewerben, ohne den im Grunde veralteten luftgekühlten Modellen zu schaden. So gerät der K 70 völlig zu Unrecht ins Hintertreffen. Bis zur Produktionseinstellung 1975 entstehen lediglich 210.000 Fahrzeuge.

 

09/1970 - Opel bringt ein kleines, aber schickes Coupé auf den Markt. Gebaut wird es auf der Plattform des Opel Ascona, der zwei Monate später vorgestellt wird: Den Manta. Der Manta ist die Reaktion auf das Ford-Coupé Capri, der europäischen Version der amerikanischen "Pony-Cars". Er ähnelt dem Coke-Bottle-Design der Corvette Stingray ("Stachelrochen") und der Opel wurde folgerichtig mit dem Namen des Mantarochens belegt. Zielgruppe sind junge sportliche Männer. Das Grundmodell ist jedoch mit seinem 1,2-Liter-Motor und den 60 PS des Kadett B untermotorisiert, während der Manta GT/E mit 1,9-Liter-Motor und 90 PS mehr Fahrspaß bereitet. Bis 1975 wird der Manta A gebaut, es entstehen 498.553 Exemplare. Nach den Werksferien 1975 folgt der deutlich veränderte Manta B, wieder auf Basis des parallel vorgestellten Ascona B. Der Manta B wird bis 1988 gebaut. Dann endet die Manta-Ära und es folgt der Opel Calibra auf Basis des Vectra A.

 

05.09.1970: Der Österreicher Jochen Rindt verunglückt beim Training zum Großen Preis von Italien in Monza tödlich. Sein großer Punktevorsprung zu diesem Zeitpunkt reicht jedoch aus, um als einziger Formel 1-Pilot postum Weltmeister zu werden. Rindt wird 1942 in Mainz geboren und wächst, nachdem seine Eltern beim Luftangriff der Operation Gomorrha auf Hamburg ums Leben kamen, als Waise bei seinen Großeltern in Graz auf. Auf Betreiben seines Großvaters behält er später die deutsche Staatsangehörigkeit.  1961 beginnt er seine Rennsportkarriere mit einem privaten Simca und auch auf einem wenig konkurrenzfähigen Formel-Junior-Cooper. Wegen seiner guten Leistungen wird Ford Österreich auf ihn aufmerksam und unterstützt ihn 1964 mit einem Formel-2-Brabham-Cosworth. 1965 erhält er einen Platz im Formel-1-Team von Cooper, als Teamkollege von Bruce McLaren. Mit dem unterlegenen Wagen holt er den vierten Platz beim Großen Preis von Deutschland. Nebenbei fährt er in der Formel 2 mit einem privaten Brabham-Team. Er gewinnt in Reims und wird Dritter in Pau und Vallelunga. In Österreich ist er bereits in Star, da er mit einer österreichischen Rennlizenz fährt und daher trotz seiner deutschen Staatsangehörigkeit als Österreicher geführt wird. 1964 wird Jochen Rindt zusammen mit Jo Bonnier auf einem Porsche Dritter beim 1000-km-Rennen auf der Nordschleife, ein Jahr später gewinnt er einem Ferrari 250LM von NART zusammen mit Masten Gregory das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Ende des Jahres verlässt McLaren das Cooper-Team, Rindt wird die Nummer 1 bei Cooper, bis John Surtees kommt. 1967 kann Rindt nur zwei vierte Plätze holen, er etabliert sich aber in der Formel 2 und holt mit seinem Winkelmann-Brabham neun Siege. Seinen Rif als furchtloser Pilot wird er gerecht, als er in Indianapolis verunglückt, aus seinem brennenden Wagen steigt und sein Puls bei der nachfolgenden medizinischen Untersuchung völlig ruhig ist. 1968 wechselt er wieder in die Formel 1 zu Jack Brabham, doch das Fahrzeug ist nicht konkurrenzfähig gegen den überlegenden Ford Cosworth. Am Ende der Saison wechselt er zum Team Lotus von Colin Chapman, dem Titelverteidiger in der Konstrukteurswertung als auch der Fahrerwertung mit Weltmeister Graham Hill. 1969 verunglückt er beim Grand Prix in Barcelona. Trotz nur leichter Verletzungen hat er anschließend Seh- und Gleichgewichtsprobleme.  Doch bald ist er wieder genesen und liefert sich Zweikämpfe mit Jacky Stewart. In Watkins Glen holt er seinen ersten Sieg in der Formel 1. Mit dem weiter entwickelten Lotus 72 gewinnt Rindt 1970 die Rennen in Frankreich und Deutschland. Dann kommt der Große Preis von Italien in Monza. Im Abschlusstraining überholt Rindt Denis Hulme, als er im Bremsbereich vor der Parabolica-Kurve herunterschaltet und in diesem Moment – vermutlich – die rechts Bremswelle an seinem Lotus bricht. Der Wagen prallt in die Leitplanken, dreht sich mehrere Male, touchiert dabei mehrfach die Begrenzung und bleibt einige Meter neben der Leitplanke stehen. Der Lotus ist auseinandergebrochen, Rindts Beine ragen heraus. Noch im Rettungswagen verstirbt er; Ursache ist eine zerrissene Luftröhre und ein eingedrückter Brustkorb. Aus Angst, bei einem der damals häufigen Feuerunfälle nicht aus dem Rennwagen herauszukommen, hatte er den Sicherheitsgurt nicht korrekt angelegt und war beim heftigen Aufprall durch die Gurte gerutscht. Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er bei fünf Siegen 45 Punkte. Keiner der Fahrer schaffte es, ihn in den verbliebenen Rennen noch einzuholen. Den Weltmeisterpokal nahm nach dem letzten Rennen seine Witwe Nina entgegen.

 

01.10.1970 - Mercedes Benz ist der Titel eines A-cappella-Songs, der am 1. Oktober 1970 von Janis Joplin für das Album Pearl aufgenommen wird. Der Text der ersten Zeile (Oh Lord, won't you buy me / a Mercedes Benz) stammt von Michael McClure. Das übrige Lied komponiert und textet Joplin gemeinsam mit Bob Neuwirth. Es ist das letzte Lied, das Joplin vor ihrem Tod (am 4. Oktober 1970) aufnimmt. Das Lied greift, so Chris Neal, in ironischer Weise den Glauben auf, man könne durch den Kauf hochwertiger Konsumartikel wie eines Autos der Marke Mercedes-Benz sein Heil finden.

 

11.10.1970 - Das 1000-km-Rennen von Zeltweg des Jahres 1970 ist das letzte Rennen, das im Rahmen der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1970 ausgefahren wird. Bereits vor dieser Veranstaltung war die Entscheidung in der Gesamtwertung gefallen; Porsche sichert sich den Titel eines Markenweltmeisters. Vor allem die Porsche 917 des Teams von John Wyer sind in diesem Jahr kaum zu schlagen. Leo Kinnunen und Pedro Rodríguez gewinnen vier, Joseph Siffert und Brian Redman zwei Saisonrennen. Am Nürburgring, beim dortigen 1000-km-Rennen, siegt ein Porsche 908, gefahren von Vic Elford und Kurt Ahrens. Nur einmal bleibt Porsche nicht siegreich. Beim 12-Stunden-Rennen von Sebring siegt der Werks-Ferrari 512S von Ignazio Giunti, Nino Vaccarella und Mario Andretti. Am Österreichring ist neben dem Team von John Wyer auch die österreichische Porsche Holding mit einem Porsche 917 am Start; gefahren wird das Fahrzeug von Helmut Marko und Kurt Ahrens. Die Werksmannschaft meldet zwei Porsche 908. Ferrari bringt nur einen Werkswagen an die Strecke, der von Jacky Ickx und Ignazio Giunti gefahren wird. Überraschend stark sind die Werks-Alfa Romeo Tipo 33, die von Autodelta eingesetzt werden. Andrea de Adamich und Henri Pescarolo erreichen am Ende den zweiten Rang in der Gesamtwertung. Nach dem Ausfall von Pedro Rodríguez nach nur vier Runden durch Ventilschaden, wird dem Rennen früh die Spannung genommen. Als der zwischenzeitlich führende Jacky Ickx nach 53 Runden mit einem Schaden an der Elektrik ausrollt, gibt es für den zweiten Wyer-Porsche keinen ernsthaften Gegner mehr. Joseph Siffert und Brian Redman siegen mit deutlichem Vorsprung auf besagten Alfa Romeo und den Porsche 908 von Gérard Larrousse und Rudi Lins.

 

28.10.1970 - Auf dem Bonneville Salt Flats (Utah, USA) kann das erste Auto die 1000 km/h-Marke knacken. Mit dem Raketenauto Blue Flame fährt der US-amerikanische Rennfahrer Gary Gabelich 1001,67 km/h. Dieser Rekord wird erst 1983 gebrochen. Gabelich selbst fährt danach wieder Boots- und Drag-Rennen und verliert 1972 bei einem Rennunfall seine rechte Hand, die jedoch wieder angenäht werden kann. Im Januar 1984 stirbt er im Alter von 44 Jahren bei einem Motorradunfall.

 

30.10.1970 - Auf der 17. Tokyo Motor Show wird der Toyota Celica präsentiert. Ein Jahr später kommt der Celica (oder die Celica?) in Deutschland auf den Markt. Die gängigste Variante ist hierzulande das mit einem 1600-ccm-Motor und Doppelvergaser ausgerüstete Coupé TA22 (Modellbezeichnung „ST“) mit 86 PS. Das serienmäßige 5-Gang-Getriebe gehört 1971 nicht zum üblichen automobilen Standard. Daneben ist auch das Modell "LT" mit Einzelvergaser erhältlich, das mit 5-Gang-Getriebe 79 PS und mit einer 3-Stufen-Automatik 75 PS mobilisiert. Im Jahre 1972 wird die Baureihe durch das Modell GT ergänzt, das einen 1600-ccm-Motor mit Doppelvergaser und zwei obenliegenden Nockenwellen hat und 107 PS leistet.

 

11/1970 - Der Verkauf des auf der Weltausstellung Expo 67 in Montreal als Designstudie von Marcello Gandini  erstmals vorgestellte Alfa Romeo Montreal startet. Der erstmals bei Alfa Romeo in einem Serienfahrzeug verwendete Achtzylindermotor mit obenliegenden Nockenwellen stammt aus dem im Rennsport eingesetzten Alfa Romeo Tipo 33 ab, allerdings wird die Alltagstauglichkeit verbessert und der Motor auf 2,6 Liter Hubraum vergrößert. Der Frontmotor leistet damit 200 PS. Die Bodengruppe sowie die komfortable Fahrwerksauslegung stammt vom Giulia GT. Im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen des italienischen Herstellers wird beim Montreal eine deutlich bessere Rostvorsorge getroffen, so dass auch heute noch zahlreiche der knapp 4.000 gebauten Fahrzeuge existieren. Gebaut wurde der Alfa Romeo Montreal von 1970 bis 1977.

  

02.11.1970 – Im Alter von 67 Jahren stirbt im französischen Èze Pierre Veyron. Mit 29 Jahren wird er von Jean Bugatti 1932 als Testfahrer und Entwicklungsingenieur bei Bugatti eingestellt. Als Werksfahrer startet er für Bugatti bei zahlreichen Rennen und gewinnt u.a. 1933 und 1934 das Berliner AVUS-Rennen  mit einem Typ 51 A. 1939 siegt er im Wechsel mit Jean-Pierre Wimille beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Als Entwickler arbeitet Pierre Veyron vor allem am Typ 57, dessen Verkauf ab 1933 das wirtschaftliche Rückgrat von Bugatti bildet. Im Zweiten Weltkrieg kämpft Veyron wie viele Bugatti-Mitarbeiter auf Seiten der Resistance gegen die deutschen Besatz. Für seine Verdienste während der Besatzungszeit erhält Veyron das Kreuz der französischen Ehrenlegion. Nach dem Krieg fährt er noch einige Rennen, widmet sich aber in erster Linie seiner Familie und seinem Unternehmen. Der Volkswagenkonzern, zu dem die Marke Bugatti heute gehört, ehrte den Rennfahrer mit dem Supersportwagen Bugatti Veyron 16.4.

 

 

1971

 

1971 – Zum Auto des Jahres wird der Citroen GS gewählt. Zweitplatzierter ist der VW K 70, Drittplatzierter der Citroen SM.

 

01.01.1971 – Seit 1. Januar 1971 ist das Mitführen des Verbandskastens im Auto verpflichtend und gehört auch zum Prüfumfang der Hauptuntersuchung nach § 29 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO).

 

17.02.1971 - Ein Test des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) in München ergibt, dass bei 54% aller Personenwagen der Anteil von Kohlenmonoxyd in den Auspuffgasen über der gesetzlich zugelassenen Höchstmenge liegt.

 

24.03.1971 - Auf der deutschen Industriemesse in Sao Paulo präsentiert Volkswagen den SP1 und den SP2. Das zwischen 1972 und 1976 gebaute Sportcoupé wird in Brasilien für den dortigen Markt gebaut und ab Juli 1971 an die dortigen Händler ausgeliefert. Der Serien-SP2 basiert auf der Plattform des brasilianischen VW 1600 Variant, besitzt aber einen auf 1700 ccm vergrößerten Vierzylinder-Boxermotor mit 65 PS, während der SP1 den 1,6-Liter-Motor mit 54 PS unter der Haube hat – natürlich im Heck. Aufgrund seiner schwachen Leistung wird die Bezeichnung „SP“ schnell zu „Sem Poténca“ – „ohne Leistung“ umgedeutet. Insgesamt entstehen 10.193 Exemplare, von denen zwar ca. 670 in den Export gehen, offiziell jedoch nicht nach Europa.

 

29.03.1971 – Im Alter von 70 Jahren stirbt der aus Amorbach stammende Hermann zu Leiningen. Geboren wird er als  Sohn von Eich Eduard Carl Fürst zu Leiningen (1866–1939) und Prinzessin Feodore Viktoria Alberta zu Hohenlohe-Langenburg (1866–1932). Im Jahr 1927 startet er als wohlhabender Herrenfahrer auf Bugatti und bestreitet größtenteils Bergrennen. Dann wechselt auf einen Amilcar und 1928/29 auf Mercedes-Benz SSK. 1930 wird von Leiningen von Heinrich-Joachim von Morgen als zweiter Fahrer engagiert und gewinnt mit ihm auf einem Bugatti Typ 35 B den erstmals ausgetragenen Großen Preis der Tschechoslowakei. Zur Saison 1934 wird er als Werksfahrer von der Auto Union für deren neu gestartetes Grand-Prix-Engagement in der 750-kg-Formel der AIACR verpflichtet. Von acht Rennen beendet er drei. Größter Erfolg ist der zweite Platz beim Großen Preis von Italien im Autodromo di Monza. Bei diesem Rennen fällt Hermann zu Leiningen mit seinem Auto Union Typ A nach wenigen Runden aufgrund technischer Probleme aus. Sein Teamkollege Hans Stuck, der damals der Nummer-1-Fahrer der Auto Union ist, muss nach 59 Runden in Führung liegend die Box ansteuern muss, um sich behandeln zu lassen. Ein heiß gelaufener Kühler hatte seine Füße verbrannt. Zu Leiningen übernimmt den Wagen, was zur damaligen Zeit erlaubt und durchaus üblich ist. Er steuert den etwa 295 PS starken Typ A über die noch folgenden 56 Runden und hat nach 500 Kilometern und fünfdreiviertel Stunden Renndauer im Ziel 1:38,2 Minuten Rückstand auf Rudolf Caracciola/Luigi Fagioli (Mercedes-Benz W 25). Beim folgenden Großen Preis von Spanien auf dem Circuito Lasarte bei San Sebastián muss zu Leiningen seinerseits seinen Wagen dem ausgefallenen Stuck zur Verfügung stellen, der von Rang zehn noch auf Platz vier vorfährt. Eine Woche später wird zu Leiningen im Alleingang hinter Stuck, Fagioli und Tazio Nuvolari Vierter beim Großen Preis der Tschechoslowakei. 1935 tritt Hermann zu Leiningen auf der AVUS, beim Eifelrennen und im französischen Montlhéry an. Sein bestes Resultat ist dabei Rang neun auf dem Nürburgring zusammen mit Achille Varzi. Danach trennen sich seine Wege mit der Auto Union, zu Leiningen bestreitet den Großen Preis der Schweiz auf einem Werks-ERA in der Voiturette-Klasse und beendete danach seine aktive Rennfahrerlaufbahn.  Nach dem Zweiten Weltkrieg bestreitet Hermann zu Leiningen zu Beginn der 1950er-Jahre einige Rallyes.

 

01.04.1971 – Der regionale Verkehrsfunk wird in Deutschland Anfang der 1970er Jahre geschaffen. Vorreiter ist der Bayerische Rundfunk mit dem ab 1. April 1971 als Servicewelle gestarteten Programm Bayern 3. 1974 wird die ARI-Kennung in Deutschland eingeführt, die erstmals ein automatisches Umschalten von Kassette auf den Verkehrsfunk bzw. ein Erhöhen der Lautstärke ermöglicht. Seit 1988 wird diese Funktion auch im RDS realisiert, das veraltete ARI wird von allen ARD-Hörfunkketten nach über 10 Jahren Übergangszeit am 28.02.2005 abgeschaltet. Ältere, nicht RDS-fähige Autoradios können daher keine automatische Umschaltung auf Verkehrsfunksendungen mehr durchführen.

 

04.04.1971 – Auf Alfa Romeo T33 gewinnen der Italiener Andrea De Adamich und sein französischer Beifahrer Henri Pescorolo das Langstreckenrennen über 1000 km in Brands Hatch (England). Wie früher üblich, fährt De Adamich neben Langstreckenrennen zwischen 1968 und 1973 in der Formel für Ferrari, McLaren, March, Surtees und Brabham. Bei 31 Starts holt er sechs Punkte. In der von 1968 bis 1975 ausgetragenen Markenweltmeisterschaft für Sport-Prototypen, Sportwagen und GT-Wagen gewinnt er 1971 neben dem Rennen in Brands Hatch auch in Watkins Glen und wir mit 111 Punkten Zweiter der Gesamtwertung hinter Pedro Rodriguez. Seine Formel-1-Karriere muss er 1973 nach einem Unfall beim Großen Preis von Großbritannien beenden, als er bei der durch einen Drehen von Jody Scheckter ausgelösten Massenkollision Knochenbrüche an beiden Beinen erleidet.

 

08.04.1971 – Über Ostern kommt es auf den bundesdeutschen Straßen zu chaotischen Verkehrsverhältnissen gekommen. Bei Unfällen kommen rund 150 Menschen um und mehr als 3.000 Menschen werden verletzt.

 

14.04.1971 - Mit dem 350 SL präsentiert Mercedes-Benz der internationalen Presse in Hockenheim das erste Modell der neuen Sportwagen-Baureihe 107 und den ersten SL mit einem Achtzylindermotor. Mit seinen waagerecht angeordneten Scheinwerfern, den großformatigen Blinkleuchten und den großflächigen gerippten Rückleuchten ist er stilprägend für künftige Pkw von Mercedes-Benz. Neue Maßstäbe in der Fahrzeugsicherheit setzt das integrale Sicherheitskonzept mit zahlreichen innovativen Details, darunter auf Wunsch lieferbaren Dreipunkt-Automatikgurten, die erstmals direkt am Sitz verankert sind.

 

25.04.1971 – Ebenfalls auf Porsche siegen der Mexikaner Pedro Rodriguez und sein britischer Beifahrer Jackie Oliver beim 1000-km-Langstreckenrennen in Monza. Pedro Rodriguez gewinnt bereits im Alter von 12 Jahren sein erstes Motorradrennen. Zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Ricardo fährt er Langstreckenrennen, gemeinsam mit ihm siegt er in den frühen 1960er Jahren u.a. bei den 24 Stunden von Daytona Beach. Doch am 1. November 1962 verunglückt sein Bruder im Training zum Großen Preis von Mexiko tödlich in seinem Lotus. Pedro Rodriguez beginnt nach einer Pause 1963 wieder mit dem Motorsport. Er gewinnt erneut die 24 Stunden von Daytona und fährt in der Formel 1 für Cooper, B.R.M. und Ferrari. Bei 55 Starts in der Formel 1 siegt er 1970 in Spa-Francorchamps und 1971 in Oulton Park und holt insgesamt 71 WM-Punkte. 1968 sieht er an der Seite von Lucien Bianchis auf einem Ford GT40 bei den 24 Stunden von Le Mans, gewinnt zweimal das 24-Stunden-Rennen- von Daytona (1970, 1971) auf einem Porsche 917K in John Wyers Rennteam und kann 1970 auf Porsche 917 die Sportwagen-Weltmeisterschaft für sich entscheiden. Am 11.07.1971 stirbt er im Alter von nur 31 Jahren auf dem Norisring beim Rennen zur Europäischen Interserie bei einem Unfall in einem Ferrari 512M.

 

03.05.1971 - Zum zweiten Mal im laufenden Jahr erhöhen die Mineralölgesellschaften ihre Benzinpreise um einen Pfennig je Liter. Normalbenzin kostet nun zwischen 58 und 64 Pfennig, der Preis für Super liegt 6 bis 7 Pfennig höher.

 

07.05.1971 - In Paris wird das Stammwerk des Automobilkonzerns Renault von rund 8.000 Arbeitern besetzt. Damit protestieren sie gegen die Aussperrung von Renault-Arbeitern, die um höhere Löhne kämpfen.

 

07.05.1991 - Die Mercedes-Benz AG entscheidet sich für Papenburg im Emsland als Standort eine neuer Prüfstrecke.

 

09.05.1971 - Das 1000-km-Langstreckenrennen von Spa-Francorchamps in Belgien gewinnen der Mexikaner Pedro Rodriguez und sein britischer Beifahrer Jackie Oliver.

 

16.05.1971 - Der Italiener Nico Vaccarella und sein niederländischer Beifahrer Toine Hezemans gewinnen auf Alfa Romeo T33/3 das Langstreckenrennen Targa Florio auf Sizilien. Für den Lehrer und Schulleiter Varccarella ist dies nach 1965 (auf Ferrari 275P2) der zweite Sieg bei der Targa Florio, ein dritter folgt 1975, ebenfalls auf Alfa Romeo. 1964 siegt er bereits mit einem Ferrari 275P bei den 24 Stunden von le Mans und beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring.

 

18.05.1971 - Auf dem Hockenheim-Ring (Baden-Württemberg) erreicht Dr. Georg von Opel mit einem elektrogetriebenen Opel GT die Rekord-Geschwindigkeit von 240 km/h. Insgesamt stellt er sechs neue Weltrekorde auf. Im Fond des Wagens sind 360-Volt-Batterien in vier Trögen untergebracht. Den Kilometer mit fliegendem Start legt von Opel mit 188 km/h zurück, die 10-Meilen-Distanz mit 127,16 km/h.

 

23.05.1971 – Den Großen Preis von Monaco gewinnt der Brite Jackie Stewart auf Tyrell vor Ronnie Peterson im March-Ford und Jacky Ickx im Ferrari.

 

30.05.1971 - Auf Porsche 908-3 gewinnen der Brite Vic Elford und sein französischer Beifahrer Gerard Larousse das 1000-km-Langstreckenrennen auf dem Nürburgring. Bereits 1968 (mit Joseph Siffert) und 1970 (mit Kurt Ahrens) siegte Elford in der Eifel.

 

13.06.1971 - Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans (Frankreich) holen der Österreicher Helmut Marko und sein niederländischer Beifahrer Gijs Van Lennep vom deutschen Martini Racing Team auf Porsche 917K den Gesamtsieg. Auch die für das Team John Wyer Automotive Engineering Ltd. fahrenden Richard Attwood (GB) und Herbert Müller (CH) sind mit einem Porsche 917K unterwegs und sorgen für einen Porsche-Doppelsieg.

 

20.06.1971 -  In Zandvoort siegt der Formel-1-Rennfahrer Jacky Ickx (Belgien) auf Ferrari beim Großen Preis von Holland. Ihm folgen Pedro Rodriguez (Mexiko) auf B.R.M und der der Schweizer Clay Regazzoni, der ebenfalls mit einem Ferrari unterwegs ist.

 

27.06.1971 – Für das Team John Wyers Automotive gewinnen der Mexikaner Pedro Rodriguez und sein britischer Beifahrer Dick Altwood auf einem Porsche 917K das 1000-km-Langstreckenrennen im österreichischen Zeltweg. Die beiden nachfolgenden Plätze belegen zwei Alfa Romeo T33/3 des italienischen Teams Autodelta SpA..

 

23.07.1971 - Die Gebühren der Technischen Überwachungsvereine (TÜV) für Kontrollen nach Paragraph 29 der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung werden erhöht. 17,66 DM kostet nun die Pflichtuntersuchung für PKW anstatt 12,66 DM zuvor.

 

24.07.1971 - Beim 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa-Fracorchamps erringen Hans Heyer und Clemens Schickentanz auf 300 SEL 6.8 AMG einen Klassensieg und den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Ihr Renntourenwagen, wegen seiner roten Lackierung und seiner Martialischen Erscheinung liebevoll "rote Sau" genannt, ist bei der Firma AMG entstanden, die Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher 1967 gegründet haben.

 

08/1971 – Der Volvo P1800 ES, ein Kombi-Coupé auf der technischen Basis des 1800 E, wird vorgestellt. Trotz des hohen Preises wird das auch als „Schneewittchensarg“ bezeichnete Fahrzeug in den USA ein Verkaufserfolg, während in Europa die Nachfrage begrenzt bleibt. Da in den USA für das Jahr 1974 neue Sicherheitsvorschriften in Kraft treten, die unter anderem große Stoßstangen in einer bestimmten Höhe vorschrieben, beschließt man bei Volvo, die Produktion des 1800 ES zum Herbst 1973 einzustellen. Die zur Erfüllung der Vorschriften notwendigen Änderungen wären zu umfangreich. Nach Veröffentlichung dieses Beschlusses steigert sich – vor allem in den USA – die Nachfrage nach dem 1800 ES, so dass die gesamte restliche Produktion innerhalb weniger Wochen ausverkauft ist. Gebaut werden 8.077 P1800 ES. Unter der Motorhaube des Sportcoupés werkelt ein 1.986 ccm großer Vierzylinder-Reihenmotor mit 115 oder 124 PS.

 

08/1971 – Als 150.000. Unimog läuft in Gaggenau ein U 52 der Baureihe 421 vom Band und wird am 27.09.1971 von Vorstandsmitglied Dr. Hanns Martin Schleyer als Spende für das Jugend- und Kinderdorf Wahlwies übergeben. Gebaut wird der Unimog 421 zwischen 1966 und 1989, es entstehen 18.995 Fahrzeuge.

 

01.08.1971 - Der Brite Jackie Stewart gewinnt den 33. Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring mit großem Vorsprung vor dem Franzosen François Cevert. Beide sind für das Team Tyrrell mit einem Tyrrell-Ford Cosworth unterwegs. Dritter wird der Schweizer Clay Regazzoni Ferrari 312B2.

 

15.08.1971 - Nach dem Großen Preis von Österreich in Zeltweg, dem achten Rennen der Formel-1-Saison 1971, steht der Brite Jackie Stewart als Automobil-Weltmeister der Formel 1 fest, obwohl er im Rennen ausfällt. Das Rennen selbst gewinnt der Schweizer Joe Siffert auf BRM P160, der für das Yardley Team B.R.M. startet.

 

06.09.1971 – Im Rüsselsheimer Opel-Werk wird gefeiert: Der Rekord C, der soeben vom Band lief, ist das zehnmillionste Fahrzeug der Marke mit dem Blitz, seit sie im Jahr 1899 mit dem Automobilbau begonnen hat.

 

07.09.1971 - Im Daimler-Benz-Werk Sindelfingen wird der einmillionste Diesel-Pkw seit Beginn der Nachkriegsproduktion im Jahr 1949 fertiggestellt.

 

19.09.1971 - Auf Tyrell gewinnt der Brite Jackie Stewart den Großen Preis von Kanada. Auf dem Kurs von Mosport fährt er mit 39 Sekunden Vorsprung vor dem Schweden Ronnie Peterson (March) und dem US-Amerikaner Mark Donohue (McLaren) ins Ziel.

 

24.09.1971 - Zum neuen Vorstandsvorsitzenden bestimmt der Aufsichtsrat der Volkswagen AG Rudolf Leiding. Dieser tritt die Nachfolge von Kurt Lotz an, der aus dem Vorstand ausscheidet. Der gelernte Kfz-Mechaniker Leidungbeginnt bereits 1945 seine Karriere als Kfz-Sachverständiger im Volkswagenwerk Wolfsburg und ist dort für die Reparaturen von Armee-Fahrzeugen verantwortlich. 1958 wird er Werksleiter des Volkswagenwerks Kassel und 1965 wechselt er zur Auto Union GmbH in Ingolstadt und wird dort Vorsitzender der Geschäftsführung. Bereits 1968 verlässt er die Auto Union GmbH wieder und übernimmt den Vorsitz von Volkswagen do Brasil. Dort lässt er u.a. den VW SP2 entwickeln. Am 01.04.1971 wird Leiding bei der Audi NSU Auto Union AG Vorstandsvorsitzender. Unter seiner Führung werden erfolglose Modelle wie der Typ 4 und der VW 1600 abgesetzt und das Modellprogramm mit den Modellen Passat (1973), Scirocco (1974), Golf (1974), Polo (1974) und den beiden Audi-Modellen Audi 80 (1972) und Audi 50 (1974) ausgebaut. Damit bringt Leiding Volkswagen auf den Weg zu einem modernen Automobilkonzern. 1975 scheidet Leiding aus dem Unternehmen aus. 

 

04.10.1971 - Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat startet unter dem Motto „Hallo Partner! Danke schön!“ eine großangelegte Sicherheitskampagne. Angesichts steigender Unfallzahlen und vieler Verkehrstoter soll der „Hallo-Partner“-Slogan mit positiven Leitbildern die Rücksichtnahme und die Hilfsbereitschaft im Straßenverkehr fördern und einen „Klimawechsel im Verkehr“ – so das Motto der Kampagne – herbeiführen. Die Aktion läuft von 1971 bis 1974.

 

09.10.1971 - Der Film "Le Mans" wird uraufgeführt. Der Film über das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1970 gilt als einer der bekanntesten Rennsportfilme und ist ein Dokument des Motorsports jener Epoche. In den Hauptrollen sind der US-Schauspieler Steve McQueen und der deutsche Schauspieler Siegfried Rauch zu sehen. Die eigentlichen Hauptdarsteller sind aber der Porsche 917 und der Ferrari 512S.

 

18.10.1971 - In der größten Automobilfabrik Spaniens, dem SEAT-Werk, findet eine Schießerei zwischen der Polizei und der Belegschaft statt, die sich in dem Werk verschanzt hat. Die Ursache der Auseinandersetzung ist die Entlassung von 20 Arbeitern nach einem früheren Streik. Die gesamte Belegschaft ist nach den Entlassungen in den Ausstand getreten.

 

23.10.1971 - Daimler-Benz meldet seine Entwicklung des Airbag als Aufprallschutzvorrichtung für den Insassen eines Kraftfahrzeugs für ein deutsches Patent an.

 

24.10.1971 - Einer der besten Formel-1-Rennfahrer seiner Zeit, der Schweizer Jo Siffert, kommt bei einem Nachsaisonrennen in Brands Hatch, GB in einem Feuerunfall ums Leben. 1957 startet er mit einer alten Gilera Pillers recht erfolgreich bei einigen Schweizer Motorradrennen in der 125-cm³-Klasse, 1958 pilotiert er eine 350-cm³-A.J.S., 1959 wird er Schweizer Motorradmeister in der Klasse bis 350 cm³. Ebenfalls 1959 nahm Siffert als Beifahrer seines Landsmanns Edgar Strub am Großen Preis von Frankreich für Motorräder in Clermont-Ferrand auf BMW in der Gespann-Klasse teil und erreicht den dritten Platz. Eine Woche zuvor haben die beiden bereits den Grand Prix von Finnland, der in diesem Jahr noch nicht zur WM zählt, und das Eiläintarhanajo gewonnen. Im Jahr 1960 wechselt Siffert vom Motorrad- zum Automobilrennsport. Er kauft sich einen gebrauchten Stanguellini-Rennwagen, mit dem er bei Bergrennen und Slaloms an den Start geht. Die Saison verläuft so erfolgreich, dass Siffert sein eigenes Rennteam gründet und für das nächste Jahr einen Lotus Formel Junior kauft. Auf Anhieb wird er 1961 punktgleich mit dem Südafrikaner Tony Maggs Formel-Junior-Europameister. Neben seinen Einsätzen im Formelsport bestreitet Siffert in den 1960er Jahren zahlreiche Sportwagen- und Langstreckenrennen. 1961 beendet er sein erstes 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring mit einem geliehenen Ferrari 500 auf dem dritten Platz. Mit diesen Erfolgen macht er sich einen Namen in der Motorsportszene, und die Siegprämien helfen ihm bei der Finanzierung seines Rennteams. 1965 startet Siffert mit einem Maserati erstmals beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, scheidet aber wegen eines technischen Defekts aus. Schon im folgenden Jahr wird er mit einem vom Werk eingesetzten Porsche 906 Sieger der 2-Liter-Klasse und Vierter im Gesamtklassement. Von 1967 bis 1969 geht er zusätzlich zu den Formelsport-Meisterschaften für das Porsche-Werksteam bei der Sportwagen-Weltmeisterschaft an den Start. Mit seinen Teamkollegen Hans Herrmann und Brian Redman erzielt Siffert zahlreiche Siege und Podiumsplätze bei den Klassikern der Langstreckenrennen. So gewinnt er 1968 auf Porsche 907 das 24-Stunden-Rennen von Daytona (mit Hans Herrmann, Vic Elford, Rolf Stommelen, Jochen Neerpasch), das 12-Stunden-Rennen von Sebring und das 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring (mit Vic Elford). 1969 folgen Siege bei den 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, von Monza und Spa-Francorchamps sowie der vierte Gesamtrang in der CanAm-Serie auf einem neuen Porsche 917 PA Spyder. 1970 und 1971 dominiert Porsche. Siffert gewinnt mit Brian Redman auf einem vom Gulf Team eingesetzten leichten Porsche 908 die legendäre Targa Florio und mit dem leistungsstärkeren Porsche 917 die 1000-km-Rennen von Spa und Zeltweg. 1962 erhält Siffert vom neu gegründeten Schweizer Ecurie Filipinetti Team die Möglichkeit, in die Formel 1 einzusteigen. Beim Großen Preis von Belgien kann er sich mit einem Lotus-Climax für seinen ersten Formel-1-Grand-Prix qualifizieren und das Rennen als Zehnter beenden. Die Saison 1963 beginnt nicht vielversprechend. Nachdem er häufig wegen technischer Pannen Rennen nicht bestreiten kann, kommt es nach dem Großen Preis von Monaco zum Zerwürfnis mit dem Team. Er muss sich sowohl aus seinem Vertrag freikaufen als auch den Lotus 24 übernehmen. Mit diesem Rennwagen bestreitet er, wieder als Fahrer seines eigenen Siffert Racing Team, die folgenden Formel-1-Rennen und einige Bergrennen. Für die Saison 1964 kauft er sich bei Brabham einen Formel-1-Wagen mit B.R.M.-Motor. Trotz einiger Erfolge kann er gegen Saisonende die Teilnahme an den Überseerennen in den USA und in Mexiko nicht finanzieren. Um dennoch starten zu können, lässt Siffert sich als dritter Fahrer für das Rob Walker Racing Team verpflichten und lackiert seinen Wagen in die Teamfarbe Blau um. Den Großen Preis der USA kann er hinter Graham Hill und John Surtees mit einem Podiumsplatz beenden. Zusätzlich nimmt Siffert für sein Team ab 1964 auch an Formel-2-Rennen teil. 1967 wird er Werksfahrer für das BMW-F2-Team. Ab 1965 startet er regulär für das Rob-Walker-Racing-Team. Sifferts erster großer Erfolg in der Formel 1 ist der Sieg im Großen Preis von Großbritannien 1968 in Brands Hatch vor Chris Amon und Jacky Ickx auf Lotus-49-Cosworth. Am Ende der Saison wird er in der Meisterschaft Siebter. 1970 wechselt er für ein Jahr zu March. Da Siffert dort aber keinen konkurrenzfähigen Wagen hat und keine Erfolge einfahren kann, wechselt er für die Saison 1971 zu B.R.M. Seine letzte Formel-1-Saison soll auch seine erfolgreichste werden. Er gewinnt mit dem Zwölfzylinder-BRM-P160 den Großen Preis von Österreich und wird beim Großen Preis der USA hinter François Cevert Zweiter. In der Weltmeisterschaft belegt er den fünften Platz. Am 24. Oktober 1971 startet Siffert bei einem Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus, dem World Championship Victory Race (zu Ehren des schon feststehenden WM-Siegers) in Brands Hatch, seinem 41. Autorennen in diesem Jahr. Siffert hat in der Startphase eine zunächst harmlos erscheinende Kollision mit Ronnie Peterson. Er setzt das Rennen fort, bis in der 15. Runde bei hoher Geschwindigkeit, entweder als Folge des Unfalls oder durch einen Materialdefekt, eine Radaufhängung bricht. Der B.R.M trifft einen Erdwall, überschlägt sich und beginnt zu brennen. Der bewusstlos und mit gebrochenen Beinen eingeklemmte Siffert stirbt an Sauerstoffmangel und Rauchgasvergiftung. Bei seiner Beerdigung säumen rund 50.000 Menschen die Straßen Freiburgs. Dies ist eine der größten Trauerfeiern, die es je in der Schweiz gab. Postum wird Jo Siffert 1971 zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt. Im Juni 1984 wird zu seinem Andenken der Jo-Siffert-Brunnen («Fontaine Jo Siffert») eingeweiht, ein Geschenk seines Freundes Jean Tinguely an die Stadt Freiburg.

 

25.10.1971 - Das letzte Teilstück der Autobahn A-45, der Sauerlandlinie, wird zwischen Lüdenscheid und Freudenberg fertiggestellt. Die A-45 ist die erste neu gebaute Autobahnstrecke nach dem Zweiten Weltkrieg, die nicht auf Reichsautobahn-Planungen der NS-Zeit zurückgeht. Die Gesamtlänge der A-45 beträgt 257 km/h, beginnt in Castrop-Rauxel, führt durch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen sowie Bayern und endet in Mainhausen.

 

22.11.1971 - Die Bundesministerien für Wirtschaft, Finanzen und Verkehr haben sich in Bonn auf neue Kraftfahrzeugsteuersätze geeinigt. Diese sollen ab 1972 gültig sein. Für Pkw gibt es dann vier Steuerklassen. Für ihre Einstufung ist die Motorleistung ausschlaggebend. Diese werden nun nicht mehr in PS, sondern in Kilowatt gemessen.

 

07.12.1971 – Die Volkswagenwerke in Wolfsburg sind durch den anhaltenden Arbeitskampf in der Metallindustrie zur vorläufigen Produktionseinstellung gezwungen. Ein Schlichtungsversuch von Bundeskanzler Willy Brandt, der vermittelnd in die Gespräche der Tarifpartner eingreift, scheitert.

 

14.12.1971 – "James Bond 007 - Diamantenfieber" kommt in die deutschen Kinos. Nachdem im Vorgängerfilm "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" George Lazenby die Rolle des "007" gespielt hatte, kehrt nun Sean Connery in die Rolle des britischen Geheimagenten zurück. Diesmal verhindert er die Erpressung der Nuklearmächte. Ein mit zahlreichen Gadgets ausgestattetes "Bond-Car" gibt es nicht, 007 fährt in „Diamantenfieber“ Ford Mustang Mach 1, Triumph Stag, Aston Martin DBS und ein Mondfahrzeug.

 

17.12.1971 – Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR wird das Transitabkommen unterzeichnet. Es ist das Abkommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik über den Transitverkehr von zivilen Personen und Gütern zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West). Grundlage ist das von den Alliierten geschlossen Viermächteabkommen vom 03.09.1971. Am 03.06.1972 treten beide Abkommen in Kraft.

 

26.12.1971 – Als erstes Land der Welt macht Australien das Anlegen von Sicherheitsgurten in Autos für Autofahrer und Mitfahrer zu einer gesetzlichen Pflicht. Ausgenommen sind schwangere Frauen, von Haus zu Haus fahrende Milchmänner und Taxifahrer.

 

31.12.1971 – „Dudu“ kommt in die deutschen Kinos. Der Schotte James Butler nimmt mit seinem Wunderkäfer Dudu an der East African Rallye teil. Dabei müssen die beiden sich gegen andere Teilnehmer behaupten, die auch vor unfairen Mitteln nicht zurückschrecken, um die Rallye zu gewinnen. Die Kritik ist deutlich, der Film ist ein handwerklich schludriger Aufguss des Disney-Klassikers "Ein toller Käfer". Schludrig auch deshalb, weil der VW Käfer Dudu während des Films in völlig unterschiedlichen Varianten gezeigt wird. Mal ist er ein 60er-Jahre-Käfer mit großer Heckscheibe, in einer anderen Szene ein Ovalkäfer aus den 50ern. Bis 1978 folgen vier weitere "Dudu"-Filme, die nach ähnlichem Muster gestrickt sind.

 

 

1972

 

19.01.1972 – Opel stellt den Rekord D vor. Der vom Designer Chuck Jordan gezeichnete Opel Rekord D wurde im Januar 1972 offiziell als Nachfolger des Opel Rekord C vorgestellt. Anfangs hieß er „Rekord II“, um nicht als Dieselmodell missgedeutet zu werden. Die selbsttragende Ganzstahlkarosserie bot Platz für fünf Personen. Es gab sie in fünf verschiedenen Varianten: als zwei- und viertürige Limousine, als drei- und fünftürigen CarAVan und als Coupé. Es waren auch dreitürige Caravans ohne hintere Fenster unter der Bezeichnung Lieferwagen erhältlich. Der Rekord D wurde von Dezember 1971 bis Juli 1977 in 1.128.196 Exemplaren produziert. Sein Nachfolger wurde der Opel Rekord E1.

 

17.02.1972 – Im Wolfsburger Volkswagenwerk rollt in Wolfsburg ein 1302 S in Marathonblaumetallic als 15.007.034. Fahrzeug vom Band und löst damit die Tin Lizzy – Fords Modell T – als meistgebautes Auto ab. Der Ford hielt stolze 45 Jahre seinen Rekord. Das Volkswagenwerk legt zum Jubiläum die Sonderserie „Weltmeister“ auf.

 

03/1972 – Renault führt das neue Modell R5 ein. Der R5 ist zunächst als Ergänzung zum  Renault 4 und als modernere und billiger zu produzierende Alternative zum Renault 6 gedacht, jedoch entwickelt sich der Kleinwagen schnell zum Verkaufserfolg. Zunächst gibt es ihn nur als Dreitürer mit Schrägheck, im September 1979 folgt eine fünftürige Alternative. Für den Renault 5 gibt es verschiedene Motorvarianten von 0,8 bis 1,4 Liter, zuletzt auch mit Turboaufladung im R5 Alpine Turbo mit 107 PS. Die Basisversion hat einen Vierzylindermotor mit 782 ccm Hubraum und 34 PS.

 

03/1972 – Opel führt den Commodore B auf Basis des Rekord B auf dem Genfer Autosalon ein. Vom Commodore B gibt es als Karosserievarianten eine viertürige Limousine und ein zweitüriges Coupé. Dazu entstehen einige Prototypen mit dem 2.8-Einspritzmotor als fünftüriger Kombi (beispielsweise für den Deutschen Ski-Verband), sowie ein dreitüriger Lieferwagen mit dem GS/E Motor. Trotz Sechszylindermotor gelten sie offiziell aber als Rekord-Modelle. Zwischen Januar 1972 und Juli 1977 werden 140.827 Fahrzeuge produziert, davon 42.279 Coupés.

 

04/1972 – Im Alfa-Romeo-Werk in Pomigliano d’Arco beginnt die Serienfertigung des im November 1971 vorgestellten Alfasud, das erste von Alfa Romeo in Serie produzierte Modell mit Frontantrieb. Das in der Kompaktklasse angesiedelte Modell hat einen längs eingebauten Boxer-Ottomotor mit vier Zylindern. Zunächst gibt es ihn mit 1,2 Liter Hubraum und 63 PS. Später erfolgen der 1,5-Liter-Motor (Limousine) und der 1,7-Liter-Motor (Sprint). Zunächst ist nur die Schräghecklimousine mit vier Türen und kleiner Kofferraumklappe erhältlich, ab Oktober 1973 folgen ein Zweitürer, ab Februar 1975 ein dreitüriger Kombi und im September 1975 das dreitürige Coupé Alfasud Sprint. Im Juni 19283 wird die Produktion der Limousine nach 906.824 Einheiten eingestellt (zusätzlich 5.899 des Kombis Giardinetta), das Coupé wird als Sprint noch bis Dezember 1989 gebaut, von ihm entstehen 121.434 Fahrzeuge.

 

05/1972 – Der Fiat 132, Nachfolger des Fiat 125, wird vorgestellt. Zu Beginn gibt es drei Modellvarianten: 132 1600 N, 132 1600 S und 132 1800 S. Autozeitschriften zeigen sich über Marcello Gandinis Entwurf enttäuscht: Man kritisiert die „japanische Linienführung“, die mehr an den von 1966 bis 1972 gebauten Mazda 1500 als an einen Fiat erinnere. Auch sei die Lenkung zu "teigig" und das Fahrwerk zu schwammig, so die Autotester. Auch der Verkauf bleibt hinter Fiats Erwartungen zurück. Daher wird das Fahrzeug überarbeitet und ab 1974 gibt es die Modelle 132 1600 GL/GLS und 132 1800 GLS. Obwohl die Linienführung mit den vergrößerten Fenstern nun etwas besser gefällt und das Fahrwerk unter anderem durch einen Vorderachsstabilisator verbessert wird, ist der Verkaufserfolg weiter bescheiden. Im April 1981 wird der Fiat 132 nach einer Modellpflege in Fiat Argenta umbenannt. Da der Seat 132 in Spanien nicht sehr erfolgreich ist, gibt es für ihn keinen Nachfolger. Der Fiat 132 wird in Korea von Kia ab 1979 in Lizenz gebaut. Ebenso wird er in Sambia bei den Livingstone Motor Assemblers montiert.

 

21.05.1972 – Die 56. Targa Florio ist der siebte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres. Nach den Vorfällen bei der Targa Florio 1971 steigt die Kritik an der sizilianischen Rennveranstaltung. Die Zuschauer, die zu Hunderttausenden an der Strecke stehen, werden immer undisziplinierter. Begeisterte Menschen versuchen in Serpentinen-Kurven die Wagen anzufassen. Menschenmassen, Felsen, Bäume und Abgründe säumen die Rennstrecke. Verlorene Hufnägel von Pferden sind ein Problem, Hühner sind nicht selten auf der Fahrbahn und zwei unwissende Einheimische fahren 1971 trotz Absperrungen während des Trainings mit ihren Fahrzeugen auf die Strecke. Nur durch Glück können schwere Unfälle verhindert werden. Im Rennen hat Brian Redman im Porsche 908/03 einen schweren Feuerunfall, bei dem er sich Verbrennungen zweiten und dritten Grades zuzieht. Der Unfall des Triestiners Fulvio Tandoi endet fatal. Er prallt mit seinem Alpine A110 gegen einen Baum und stirbt noch an der Unfallstelle. In den Medien wird Stimmung gegen das Rennen gemacht. In der FISA, die für die Ausrichtung der Rennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft verantwortlich ist, machen vor allem die in der Grand Prix Drivers’ Association organisierten Formel-1-Fahrer Stimmung gegen das Rennen. Trotz aller Widerstände findet 1972 die Targa erneut als Weltmeisterschaftslauf statt. Nach 16 Teilnahmen in ununterbrochener Folge ist Porsche zum ersten Mal seit 1959 bei der Targa nicht mit Werkswagen vertreten. Bisher hat Ferrari mit dem Rennwagenmodell 312PB die Weltmeisterschaftsläufe dieses Jahres dominiert. Alle Wertungslauf bis zur Targa werden von den Werkswagen und Werksfahrern der Scuderia gewonnen. Nach Sizilien bringt die Scuderia nur ein Fahrzeug, das von Arturo Merzario und Sandro Munari gefahren wird. Munari, der für Lancia in der Rallye-Weltmeisterschaft an den Start geht, wird nach einer Anfrage von Enzo Ferrari für das eine Rennen verpflichtet. Nach einigen Testrunden mit dem Prototyp in Fiorano lernt Munari an vier Trainingstagen mit einem Ferrari Dino 246 die Rennstrecke kennen. Mit Munari kommt für dieses eine Rennen auch Cesare Fiorio zur Scuderia; er ersetzt Peter Schetty als Rennleiter. Auf Anregung von Fiorio kommt bei Ferrari erstmals Funk zwischen Box und Fahrer zum Einsatz. Der Fahrer kann zwar nicht sprechen, aber Anweisungen über Radiosignal aus der Box empfangen. Nachdem Carlo Chiti diese Technologie auch bei Alfa Romeo zum Einsatz bringt, ist die Targa Florio 1972 das erste Rennen der Motorsportgeschichte, bei dem diese Technologie zum Einsatz kommt. Im Unterschied zu Ferrari meldet Alfa Romeo vier Fahrzeuge. Die Alfa Romeo T33/TT/3 werden von Nanni Galli, Andrea de Adamich, Toine Hezemans, Nino Vaccarella, Rolf Stommelen, Gijs van Lennep, Helmut Marko und Vic Elford gefahren. Marko und Elford sind in den letzten Jahren für Porsche am Start gewesen. Elford hat das Rennen 1968 gemeinsam mit Umberto Maglioli auf einem Werks-Porsche 907 gewonnen. Fiorio legt vor dem Start fest, dass Merzario die ersten drei Runden fahren soll, um sich dann jede zweite Runde mit Munari am Steuer abzuwechseln. Merzario übernimmt die Führung und baut diese bis zur dritten Runde auf einen 40-Sekunden-Vorsprung auf Vaccarella aus. Als Munari den Wagen übernimmt, sind zwei Alfa Romeo schon ausgefallen. In der vieren Runde kollidiert Munari mit einer Lancia Fulvia und verliert dabei viel Zeit. Dadurch kann Marko in Führung gehen. Es folgt ein Rennen-langer Zweikampf zwischen dem Ferrari und dem Alfa Romeo von Galli und Marko, der beinahe durch ein Boxenproblem bei der Scuderia zugunsten von Alfa Romeo entschieden wird. Nach einem Boxenstopp lässt sich der heiße 12-Zylinder-Ferrari-Motor einmal zwei Minuten nicht starten, allerdings gibt es auch bei den Alfa-Stopps Verzögerungen, sodass Merzario und Munari einen Vorsprung von 16 Sekunden ins Ziel retten können.

 

11.06.1972 - Karl Joakim „Jocke“ Jonas Bonnier, auch Jo Bonnier oder kurz JoBo genannt, stirbt in Le Mans beim 24-Stunden-Rennen im Alter von 42 Jahren. Der in Stockholm geborene schwedische Sportwagen- und Formel-1-Rennfahrer hatte als Mitbegründer der Fahrergewerkschaft (GPDA) entscheidenden Einfluss auf die Fahrsicherheit des Grand-Prix-Sports.

 

11.-12.06.1972 – Die 24-Stunden-Rennen von Le Mans finden statt. Nach der Absage von Ferrari sind die Matras die großen Favoriten auf den Gesamtsieg. Porsche hat keine Werkswagen ins Rennen geschickt, dennoch sind sechs Porsche 908, ein Porsche 907 und Porsche 910 – alle gemeldet von privaten Teams – am Start. Alfa Romeo ist erneut mit drei Tipo 33 vertreten. Nach dem Start übernimmt ein Lola T280 mit Jo Bonnier am Steuer die Führung. Der Schwede teilt sich das Cockpit mit dem Niederländer Gijs van Lennep und dem Franzosen Gérard Larrousse. Nach einer Rennstunde gehen jedoch die Werks-Matra in Führung. Obwohl der Wagen von Jean-Pierre Beltoise und Chris Amon schon in der ersten Runde ausfällt, haben die französischen Prototypen eine komfortable Drei-Wagen-Führung. Um 8 Uhr am Sonntagmorgen unterläuft dem erfahrenen schwedischen Rennfahrer Jo Bonnier ein verhängnisvoller Irrtum, als er den Ferrari Daytona des Schweizer Privatfahrers Florian Vetsch beim Anbremsen auf die Indianapolis-Kurve überholen will. Um Bonnier vorbeizulassen, bremst Vetsch hart. Bonnier versteht dies möglicherweise falsch, sodass er nach zweimaligem Spurwechsel mit dem Ferrari bei ca. 250 km/h kollidiert. Sein Lola wird acht Meter in die Höhe katapultiert, schleudert den Fahrer aus dem Cockpit in die Pinienbäume und explodiert beim Bodenkontakt. Bonnier stirbt noch am Unfallort. Der hinter ihm fahrende Vic Elford nimmt an, Bonnier habe die Fehlentscheidung aus Übermüdung getroffen. Das Rennen wird trotz des tödlichen Unfalls fortgesetzt. Nach dem Ausfall des Jean-Pierre Jabouille/David Hobbs-Matra MS660 und einem langen Boxenstopp des zweiten MS670 ist der Weg zum Sieg frei für Henri Pescarolo und Graham Hill. Für Pescarolo ist es der erste Sieg in Le Mans. Graham Hill kann seinen beiden Formel-1-Weltmeistertiteln und dem Sieg beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis auch den Triumph in Le Mans hinzufügen. Dritter wird Reinhold Joest, der mit seinen beiden Partnern einen Porsche 908 fuhr, der ursprünglich Joseph Siffert gehört hatte.

 

08/1972 - Die höchste Entwicklungsstufe des Volkswagen Typ 1 „Käfer“ erscheint: Der VW 1303. Herausragende Merkmale: große Panorama-Windschutzscheibe, große Rückleuchten (spöttisch auch "Elefantenfüße" genannt). Den 1303 gibt es in der Basisversion mit 44 PS, außerdem kann man den 1303 S mit 50, den 1303 L mit 44 PS und Komfortpaket, den 1303 LS mit 50 PS und Komfortpaket und  natürlich passend das bei Karmann gebaute 1303 LS Cabriolet erwerben. Ein Jahr später kommt noch die Sparversion 1303 A mit 34 PS hinzu. 1974 verschwinden die Blinker auf den Kotflügeln, sie sind nun in die Stoßstangen integriert. Im Juli 1975 wird die Produktion wieder eingestellt. Nun wird ausschließlich der 1200er Käfer weitergebaut - nur das 1303 Cabrio wird in Osnabrück bis 1980 produziert. Der heute begehrteste 1303 dürfte der nur 3.500 x gebaute "gelb-schwarze-Renner" auf Basis des 1303 S sein. Er hat den 1,6 Liter Boxermotor mit 50 PS und fällt durch seine Lackierung auf. Zusätzlich gibt es ein griffiges Lederlenkrad, Sportsitze, sportlich gestylte Stahlfelgen und breite 175/70 HR-15-Reifen. Rund 50 Original-Renner sollen noch existieren, dazu viele nachträgliche Umbauten.

 

09/1972 – Sechs Monate nach seiner Einführung kommt der Opel Rekord II (D) auch mit einem Diesel-Motor heraus. Erkennbar sind diese Fahrzeuge an einem Buckel auf der Motorhaube. Der Vierzylinder-Reihenmotor hat einen Hubraum von 2.068 ccm und leistet 60 PS.

 

09/1972 – BMW bringt den 5er (E12) auf den Markt. Der E12 ist das Nachfolgemodell der „Neuen Klasse“. Mit diesem Modell leiten die Münchner eine Neuordnung der Modellbenennung ein. Die erste 5er-Reihe wird nur als Stufenhecklimousine angeboten. Die Plattform übernimmt BMW im Wesentlichen von der Neuen Klasse: Frontmotor und Hinterradantrieb, einzeln aufgehängte Räder und hydraulisch betätigte Bremsen (vorne Scheibenbremsen, hinten Trommelbremsen). Das Design stammt von Paul Bracq. Den E12 gibt es mit Vier- und mit Sechszylindermotoren mit 1.766 ccm bis 3.453 ccm und 90 bis 218 PS. Außerdem veredelt Alpina die Motoren zu einer Leistung von bis zu 330 PS.

 

09/1972 – Mercedes-Benz bringt mit dem W116 ein Fahrzeug heraus, mit dem erstmals der Begriff „S-Klasse “ins Leben gerufen wird. Die Bezeichnung W 116 steht für Limousinen, die Langversion „SEL“ wird als V 116 bezeichnet. Die zwischen 9/1972 und 9/1980 gebaute Baureihe wird nur als Limousine gefertigt. Die Motorisierung besteht aus Sechs- und Achtzylinder-Ottomotoren und einem Fünfzylinder-Dieselmotor. Mit der Baureihe werden einige Neuheiten eingeführt. So ist der 96-Liter-Tank kollisionsgeschützt über der Hinterachse angeordnet, es gibt ein Vierspeichenlenkrad und 1978 ist der W/V 116 das erste Auto weltweit, das mit einem elektronisch analog gesteuerten Antiblockiersystem lieferbar ist.

 

09/1972 – Produktionsbeginn des Citroen BX. Dieser wird bis Herbst 1994 im bretonischen Rennes gebaut und ist mit über 2,3 Millionen hergestellten Exemplaren ein wirtschaftlicher Erfolg. Einzigartig sind die Bedienungselemente: ein Walzentacho, von der Fachpresse häufig „Badezimmerwaage“ genannt, und Bedienungssatelliten. Eine typische Citroën-Lösung stellt der Drehzahlmesser in Form einer Vakuum-Fluoreszenzanzeige als grüne Leuchtkette dar, der allerdings nur in den Modellen BX 16 TRS und BX 19 TRD (ab Januar 1984) zu finden ist.

 

15.-24.09.1972 - Die Tour de France für Automobile 1972 wird als Etappenrennen für Automobile in Frankreich, Belgien und Spanien ausgetragen. Das Rennen startete in diesem Jahr in Biarritz und führt über acht Teilstücke und die Etappenorte Barcelona, Albi, Vichy, Le Mans, Le Touquet, Flaine und Bandol nach Nizza. 97 Teams haben 4950 km zurückzulegen, 36 erreichen das Ziel in Südfrankreich. Die 18 Wertungsprüfungen umfassen Rundstreckenrennen auf den Rennpisten von Nogaro, Barcelona, Albi, Clermont-Ferrand, Magny-Cours, Le Mans, Rouen, Nivelles, Dijon und Le Castellet. Favoriten des Rennens sind die beiden Ferrari Daytona von Jean-Claude Andruet und Vic Elford. Außenseiterchancen haben Gérard Larrousse auf einem Ford Capri 2600RS und Jean-Luc Thérier auf einer Alpine A110. Von diesen vier Piloten bleibt am Ende des Rennens nur Andruet über, der das Rennen gewinnt. Die Damenwertung geht wie im Jahr zuvor an Marie-Claude Charmasson, die mit neuer Copilotin Christine Giganot auf einer Chevrolet Corvette Fünfte der Gesamtwertung wird.

 

10/1972 – Auf dem Mondial de l’Automobile in Paris stellt Porsche den 911 Carrera RS 2.7 vor. Geplant ist eine Kleinserie von ursprünglich 500 Fahrzeugen, um die Homologation für den Rennsport zu erlangen. Der Wagen unterscheidet sich äußerlich von den anderen 911ern durch seine vorne und hinten ausgestellten Kotflügel, die charakteristisch für alle späteren Carrera-Modelle sind. Der spezielle Frontspoiler hat für den Ölkühler in der Mitte eine Öffnung. Das Heck ziert erstmals ein Spoiler, der wegen seiner Form Entenbürzel genannt wird. Der mit einer mechanischen Doppelreihen-Einspritzpumpe versehene Boxermotor hat 2,7 Liter Hubraum und leistet bei 6300/min 210 PS. Der Wagen ist serienmäßig mit den sogenannten Fuchsfelgen in 15 Zoll versehen und Porsche verwendet bei dem Modell unterschiedliche Reifendimensionen an Vorder- und Hinterachse: Vorn: 185/70 VR 15; Hinten 215/60 VR 15. Wie beim 911 S ist der nun aus Kunststoff gefertigte Tank 85 Liter groß. Zur Gewichtsverringerung hat der Carrera RS unter anderem eine vordere Haube aus Dünnblech und einen Motordeckel aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Im Modell RS-Sport wird durch den Verzicht auf Teppichboden (stattdessen nur Gummimatten), Dämmmaterial, Rücksitze, Beifahrer-Sonnenblende, Türarmlehnen, Ablagekästen, Uhr, Ersatzrad und die zweite Batterie ein Leergewicht von 975 kg erreicht. Auch Details wie Tieftonhorn, das Fehlen ausstellbarer hinterer Seitenscheiben, sowie Zierleisten aus PVC statt Gummi und ein Porsche-Wappen als einfacher Aufkleber tragen dazu bei. Für den Fahrer ist ein Recaro-Schalensitz eingebaut. Nach dem unerwarteten Verkaufserfolg wird die erste Auflage um mehr als 1000 Fahrzeuge erweitert, sodass 1590 Wagen (1308 RS-Touring, 217 RS-Sport, 55 RSR 2.8 Gruppe 4 und 10 Prototypen) das Werk verlassen. Die Wagen werden sehr erfolgreich im Rennsport eingesetzt und sind heute noch bei historischen Rennveranstaltungen beliebt. Die charakteristische Abrisskante („Heckspoiler“) auf der Motorraumabdeckung bringt dem Carrera RS 2.7 den Spitznamen Entenbürzel ein. Für jene, die 1972/73 keinen der „Urmodell“-Carrera RS 2.7 erwerben können, wird bis Mitte 1975 das G-Modell mit dem gleichen 210-PS-Motor als 911 Carrera angeboten. Auch diese 911er gibt es nur in geringer Stückzahl (Coupé: 1534 Targa: 610).

 

10/1972 – Auf dem Pariser Autosalon wird der Maserati Merak vorgestellt. Der 2+2-sitzige Sportwagen ist Maseratis Versuch, ein kostengünstigeres Fahrzeug unterhalb der großen Achtzylindermodelle zu etablieren. Die Rohkarosserie und das Fahrwerk werden vom 1971 vorgestellten Mittelmotorsportwagen Bora übernommen, woraufhin der Merak in der italienischen Presse auch die Bezeichnung „La Borina“ (kleiner Bora) erhält. Für die Technik nutzt Maserati hingegen vielfach Teile des französischen Herstellers Citroën, zu dem Maserati seit 1967 gehört. Das schließt auch einen für Citroën entwickelten Sechszylindermotor mit ein. Der 2.965 ccm große Sechszylinder-V-Motor leistet anfangs 190 PS und damit eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h. Wenig später nach der Präsentation beginnt die Serienfertigung. Zu dieser Zeit konkurriert der Merak mit Lamborghinis Urraco, dem Dino 308 GT 4 und seinem Nachfolger 308 GTB. Mit der Übernahme Maseratis durch Alejandro de Tomaso 1975 erscheinen weitere Motorvarianten für den Merak. Zudem wird der Wagen schrittweise mit dem Ziel überarbeitet, die Citroën-Komponenten durch eigene Teile zu ersetzen. Die Karosserie ist ein Entwurf von Giorgio Giugiaro. Verantwortlicher Konstrukteur des Maserati Merak ist Giulio Alfieri, der seit 1953 alle Straßensportwagen Maseratis konstruiert hat und auch an der Entwicklung des Citroën-SM-Motors beteiligt ist. Alfieri leitet allerdings nur die Konstruktion des Basismodells. Die ab 1975 erscheinenden Motorvarianten und technischen Überarbeitungen verantwortet er nicht mehr, da ihn Alejandro de Tomaso unmittelbar nach der Übernahme Maseratis entlässt. Der Merak bleibt bis 1983 im Maserati-Programm, länger als jedes andere Modell der Citroën-Ära. Von allen Versionen entstehen insgesamt ca. 1.830 Fahrzeuge Exemplare.

 

23.10.1972 – Der britische Motorradrennfahrer Dave Simmonds erliegt zwei Tage vor seinem 33. Geburtstag seinen schweren Verbrennungen, die er sich bei der Explosion einer Gasflasche im Wohnwagen des Fahrers Jack Findlay zugezogen hatte. Der 1939 in London geborene Simmonds debütiert 1966 auf Honda in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Ab 1967 startet er für den japanischen Hersteller Kawasaki in den Hubraumklassen von 125 bis 500 cm³. Seine mit Abstand beste Saison hat er 1969 in der 125-cm³-Klasse. In diesem Jahr gewinnt Simmonds acht der elf ausgetragenen Rennen und wird zweimal Zweiter. Damit sichert er sich mit großem Abstand vor dem deutschen Suzuki-Piloten Dieter Braun den WM-Titel. Gleichzeitig stellt dieser Fahrer-WM-Titel auch den ersten für Kawasaki in der Geschichte der Motorrad-WM dar. 1971 kann Simmonds beim Großen Preis von Spanien seinen einzigen 500-cm³-Sieg feiern, am Saisonende belegt er den vierten Gesamtrang in dieser Klasse.

 

10/1972 – Der von Giovanni Michelotti entworfene DAF 66, Nachfolger des DAF 55, kommt auf den Markt. Neben der Limousine ist der niederländische Kleinwagen auch als Kombi und als Coupé erhältlich. Der von einem Vierzylindermotor von Renault mit einem Hubraum von 1100 ccm  bzw. 1300 ccm angetriebene DAF 66 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h. Eine Besonderheit der Fahrzeuge mit DAF-Variomatic ist, dass sie rückwärts genauso schnell fahren können wie vorwärts. In den Niederlanden werden mit diesem Wagen spezielle Rückwärtsautorennen veranstaltet. Der DAF 66 ist das letzte bei DAF erschienene Pkw-Modell, da 1975 die Volvo Personvagnar die Pkw-Sparte übernimmt. Zwischen Oktober 1975 und Dezember 1979 wird das Fahrzeug als Volvo 66 weitergebaut.

 

 

1973

 

1973 – Zum Auto des Jahres wird der Audi 80 B1 gewählt. Zweitplatzierter ist der Renault 5, Drittplatzierter der Alfa Romeo Alfetta.

 

10.03.1973 – Das erste „Internationale Historische Rennen“ findet auf dem Nürburgring statt, gemeinsam durchgeführt vom Automobilclub von Deutschland (AvD), dem Club Historischer Renn- und Sportfahrzeuge Nürburgring (CHRSN) und dem Hesse Motor Sport Club Wiesbaden (HMSC). Einige Jahre später wird die Veranstaltung, die heute noch durchgeführt wird, in „AvD-Oldtimer-Grand-Prix“ umbenannt. Bei den Rennen nehmen rund 500 historische Rennwagen statt, die zwischen Ende der 1920er bis Anfang der 1980er Jahre gebaut wurden.

 

05/1973 – Ende Mai wird von Volkswagen das neue Modell „Passat“ als Nachfolger des VW 1600 vorgestellt. Zunächst kommt dieser als Fließheck-Limousine (Typ 32) ab Juli auf den Markt, im Januar 1974 folgt der Variant (Typ 33). Abgeleitet ist der Passat vom bereits erfolgreichen Audi 80. Der Passat ist 1973 mit einem Vierzylinder-Reihenmotor mit 1.297 ccm Hubraum (55 PS), 1.471 ccm Hubraum (75 bzw. 85 PS) erhältlich. Von 1973 bis 1975 wird das Modell im Volkswagenwerk Salzgitter gebaut, von 1974 bis 1977 im VW-Werk Wolfsburg und seit 1977 im VW-Werk Emden sowie seit 1992 im VW-Werk Zwickau. Produziert wird die erste (Passat B1 Typ 32) von mittlerweile acht  Baureihen bis 1980.

 

18.05.1973 – Der bayerische Automobilhersteller BMW eröffnet sein Automobilmuseum in München. Die Optik entspricht einer silbergrauer Schüssel. 2004 wird das BMW-Museum im Zusammenhand mit dem Bau der BMW Welt umgebaut und 2008 neu eröffnet. Dargestellt wird die technische Entwicklung von BMW von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft. Zu sehen sind neben Motoren und Turbinen, Flugzeuge, Motorräder und Fahrzeuge in den verschiedensten Versionen.

 

09.06.1973 - Matra präsentiert anlässlich der "24 Stunden von Le Mans" das Mittelmotor-Sportcoupé Bagheera.

 

07/1973 - Volkswagen stellt die Produktion des Typ 3 ein. In den ersten Jahren leidet das Modell unter erheblichen Schwächen, erreicht dann aber als VW 1600 eine anerkannt hohe Ausreifung. Jahrelang liegt der VW 1600 nach VW Käfer und Opel Kadett an der dritten Stelle der Zulassungsstatistik. Insgesamt werden vom Typ 3 von 1961 bis 1973 2.583.015 Fahrzeuge gebaut, wobei 1.202.483 auf den Variant entfallen.

 

09/1973 - Der seit 1970 gebaute Citroen GS kommt mit einem Zweischeiben-Wankelmotor ("Birotor") auf den Markt. Der Motor verfügt über 105 PS und stammt Comotor, einem Gemeinschafts-unternehmen von Citroen und NSU.  Insgesamt wurden 847 GS Birotor eingesetzt. Im Oktober 1975 endete die Produktion und Citroen versuchte alle verkauften Fahrzeuge zurückzukaufen, um keine Ersatzteilversorgung gewährleisten zu müssen. Daher haben nur sehr wenige Fahrzeuge überlebt.

 

13.10.1973: "I'm no longer a racing driver" - mit diesen Worten erklärt Sir Jackie Stewart im Carlton Tower-Hotel in London seinen Abschied als aktiver Rennfahrer. Drei Weltmeistertitel in der Formel 1 bei 99 Starts und 27 Siegen machen ihn zu einem der ganz Großen des Rennsports. Aber auch sein Engagement für mehr Sicherheit führt zu vielen Verbesserungen für ihn und seine Kollegen.

 

25.11.1973 - Erster von vier Sonntagen mit Fahrverboten aufgrund der Ölkrise. Als Reaktion auf die Ölkrise wird in der Bundesrepublik Deutschland an vier Sonntagen ein allgemeines Sonntagsfahrverbot auch für den Pkw-Verkehr eingeführt. Autofrei sind der 25. November sowie der 2., 9. und 16. Dezember 1973. Ausnahmen gibt es für die Versorgung und die öffentliche Personenbeförderung. Lkw mit frischen Lebensmitteln sind ebenfalls vom Fahrverbot ausgenommen und dürfen die Autobahnen benutzen. Außerdem bleibt wieder der „Berlinverkehr“ vom Fahrverbot verschont. Neben Deutschland beteiligen sich damals noch fünf weitere europäische Staaten an dem Verbot. Offizielles Ziel der Aktion ist das Einsparen von Öl, das durch eine Reduzierung der Förderung durch die OPEC knapp geworden ist. Ein weiterer Grund für die Maßnahme ist, der Bevölkerung den Ernst der Situation nahe zu bringen. Die Auswirkungen des Verbotes sind eher symbolischer Natur, denn die Menge des eingesparten Brennstoffs ist nur gering. Allerdings findet damals ein erstes Umdenken in Energie- und Umweltaspekten seinen Anfang. Der „Berlinverkehr“ ist außerdem bis zum 3. Oktober 1990 (Wiedervereinigung) als Straßentransporte zwischen der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin vom Sonn- und Feiertagsverbot ausgenommen.

 

22.12.1973 – In Royal Oak, Michigan, USA verstirbt Virgil Max „Ex“ Exner sen. im Alter von 64 Jahren. Exner studiert Kunst an der University of Notre Dame in Indiana, muss seine Studien jedoch 1928 wegen Geldmangels aufgeben. Er nimmt eine Stelle als Hilfskraft in einem Studio für Werbegrafik an. Seine erste Designarbeit führt er für General Motors aus, wohin er vom GM-Stylingzar Harley Earl geholt worden war. 1938 verlässt er die Firma und arbeitet im Designstudio von Raymond Loewy, wo man vor und während des Zweiten Weltkrieges Entwürfe für Autos und Militärfahrzeuge fertigt. Er zeichnet nebenbei die Entwürfe für die Studebaker-Modelle von 1947 an. Als Loewy 1944 von dieser nicht genehmigten Nebentätigkeit erfährt, kommt es zur Entlassung. Als Inhaber des Designbüros nimmt Loewy zudem die offizielle Urheberschaft dieser Fahrzeuge in Anspruch, insbesondere auch für das ebenfalls 1947 angekündigte Starlight Coupé. Loewy ist auf dem Designpatent als alleiniger Erfinder angegeben. In der Folge arbeitet Exner für Studebaker. 1949 wechselt er zu Chryslers Advanced Styling Group und kooperierte mit den Besitzern der Carrozzeria Ghia in Turin. Dieser Zusammenarbeit entspringen zahlreiche bekannte Entwürfe. Er ist verantwortlich für die Einführung der „Heckflossen“ bei Chrysler. 1956 erleidet er während der Arbeiten für die Modelle von 1961 einen Herzinfarkt. Am 25.07.1957 wird Exner Vizepräsident für Styling bei Chrysler. 1962 wird er für einen Einbruch der Verkaufszahlen, für den er nicht verantwortlich ist, gefeuert. Anschließend berät er noch viele Automobilhersteller und Entwarf weiterhin Fahrzeuge.

 

 

1974

 

1974 – Zum Auto des Jahres wird der Mercedes-Benz 450 SE gewählt. Zweitplatzierter ist der Fiat X1/9, Drittplatzierter der Honda Civic.

 

01.01.1974 - In der Bundesrepublik Deutschland werden Dreipunkt-Sicherheitsgurte für die Vordersitze für neuzugelassene Pkw zur Pflicht. Auch die Nachrüstung für Pkw mit Erstzulassung nach dem 01.04.1970 wird rückwirkend vorgeschrieben. Doch viele Autofahrer wollen sich nicht anschnallen, da sie Angst haben, bei einem Unfall nicht aus dem Fahrzeug herauszukommen.

 

1/1974 – Ende Januar stellt Ford den Capri II vor. Mittels einer großen Heckklappe macht Ford das beliebte Modell zu einem Kombi-Coupé. Die Karosserieform wird rundlicher, was einige Vorteile mit sich bringt, aber den Capri längst nicht mehr so markant aussehen lässt. Beim Capri 1300 hat man den Taunus-OHC- durch den Escort-OHV-Motor ersetzt, wobei der eine wie der andere für ein Auto dieser Prägung zu wenig Kraftreserven besitzen dürfte.

 

02/1974 - Bei Karmann in Osnabrück entsteht der Nachfolger des legendären Karmann Ghia: Der VW Scirocco. Die erste Generation des auf Basis des Golf I gebauten Coupés wird bis März 1981 gebaut; es entstehen 504.153 Fahrzeuge.

 

01.07.1974 - Um 11.19 Uhr läuft in Wolfsburg der letzte VW Käfer vom Band. Insgesamt wurden seit 1945 in WOB 11.916.519 Käfer gebaut. Drei Monate später (am 04.10.1974) wird im Werk Emden der 18.000.000 Käfer gebaut.

 

23.09.1974 - Die Köhlbrandbrücke, eine beeindruckende Schrägseilbrücke über die Elbe, wird eröffnet. Sie verbindet die Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg mit der Bundesautobahn 7. Mit einer Länge von 3618 Metern ist sie die zweilängste Straßenbrücke Deutschlands und überspannt den Köhlbrand, einen Seitenarm der Elbe. Die Brücke wird zu einem Wahrzeichen Hamburgs. 2012 wird bekanntgegeben, dass die Köhlbrandbrücke abgerissen und bis 2030 durch einen Neubau ersetzt werden soll.

 

 

1975

 

1975 – Zum Auto des Jahres wird der Citroen CX gewählt. Zweitplatzierter ist der VW Golf I, Drittplatzierter der Audi 50.

 

02/1975 - Nach knapp fünf Jahren endet die Produktion des VW K70. Er wird insgesamt 211.127 x gebaut. Der K70 kommt durch die Übernahme von NSU zu Volkswagen und ist damit dort  das erste wassergekühlte Modell mit Frontmotor. Der K70 hat einen 4-Zylinder-Viertakt-Reihenmotor mit 1.605 bzw. 1.807 ccm und 90, 75 und 100 PS.

 

03/1975 - Als Sparversion des Audi 50 wird der Volkswagen Polo eingeführt. Der Kleinwagen ist ein spartanisch ausgestattetes Auto, das sogar noch unterhalb des Käfers angesiedelt ist. Die zweitürige kompakte Limousine mit großer Heckklappe hat einen wassergekühlten Quermotor mit 0,9 Liter Hubraum und 40 PS Leistung. Der Polo entspricht dem Audi 50 in Technik.

 

27.04.1975 – Beim Großen Preis von Spanien fährt die Italienerin Lella Lombardi als erste Frau in die Punkteränge beim einem Formel-1-Rennen. Nach Maria Teresa de Filippis in den 1950er Jahren ist Maria Grazia „Lella“ Lombardi die zweite Italienerin, die Formel-1-Rennen fährt. Zwischen 1982 und 1984 fährt Lombardi im Alfa Romeo GTV6 2.5 in der Tourenwagen-Europameisterschaft, meistens in werksunterstützten Teams. Zusammen unter anderem mit Giancarlo Naddeo, Giorgio Francia, Rinaldo Drovandi oder auch ihrer italienischen Landsfrau Anna Cambiaghi trägt sie dazu bei, dass Alfa Romeo mehrere Markentitel in der Europameisterschaft gewann. Dabei kommt die Tochter eines Metzgers aus dem Piemont erst über Umwege zum Rennsport. Als sie nach einer schweren Verletzung beim Handball mit dem Krankenwagen abtransportiert wird, hat sie dessen Geschwindigkeit so fasziniert, dass ihr der Gedanke kommt, statt Hallensport doch Autorennen auszuprobieren. Lella Lombardi fährt von 1974 bis 1976 zwölf WM-Rennen, siebenmal kommt sie ins Ziel. Ihr Formel-1-Debüt feiert sie 1974 in Brands Hatch für das Team Allied Polymer Group, ohne sich jedoch für das Rennen qualifizieren zu können. Erst 1975 startete sie erstmals bei einem Formel-1-Rennen, dem Großen Preis von Südafrika, für das Team March. Am 27. April 1975 belegt die damals 34-Jährige beim Großen Preis von Spanien in Barcelona Platz sechs und bekommt dafür einen halben WM-Punkt. Einen halben Punkt deshalb, weil das Rennen auf dem engen Stadtkurs am Montjuic nach einem folgenschweren Unfall, bei dem fünf Zuschauer sterben, des bei Halbzeit führenden Kölners Rolf Stommelen vorzeitig beendet wird. Außer ihrem halben WM-Punkt hält Lella Lombardi übrigens den Rekord für die höchste Startnummer in der Formel-1-Geschichte. Die „208“ auf ihrem Auto 1974 in Brands Hatch ist ein Hinweis auf ihren Sponsor Radio Luxemburg, der damals auf 208 mHz sendete. Diesen Rekord der zurückhaltenden und doch ehrgeizigen Italienerin, die wenige Tage vor ihrem 51. Geburtstag im März 1992 an Brustkrebs stirbt, wird Bestand haben, denn mittlerweile sind Startnummern in der Formel 1 nur noch bis zur „99“ erlaubt.

 

8/1975 . Die Produktion des Manta B begann nach den Werksferien im August 1975. Wie sein Vorgänger ist auch er wieder die Coupé-Variante des gleichzeitig vorgestellten Opel Ascona B und war mit ihm technisch weitgehend gleich. Beide Modelle basieren auf der Bodengruppe ihrer Vorgänger, der GM-H-Plattform, die für diese Generation von Fahrzeugen überarbeitet wird. Der Manta B hat einen längeren Radstand und eine gestrecktere Form, große Rechteck-Scheinwerfer und einen in die Karosserie integrierten Überrollbügel. Zunächst gibt es die Ausführungen Manta, Manta L, Manta Berlinetta, Manta SR und Manta GT/E. Die Werbekampagne zum Verkaufsstart erweist sich als peinlicher Flop. Opel hat Anzeigen mit Texten wie „Ich träumte, ich hätte im neuen Opel Manta dem Champion den Grandprix abgejagt“ oder „Ich träumte, ich wäre im neuen Opel Manta mit Caroline durch Monaco gefahren“ schalten lassen. Als daraufhin zahlreiche potentielle Kunden an Opel schreiben, dass sie sich wegen dieser Werbung den Manta nicht kaufen würden, weil sie fürchten, sich mit diesem Auto lächerlich zu machen, wird diese Werbung eingestellt. Als im August 1988 der letzte Manta B vom Band läuft, ist seine Technik mit der aus dem Kadett B von 1967 stammenden Starrachse (Zentralgelenkachse) und den seit 1965 produzierten CIH-Motoren überholt, obwohl er in den letzten Baujahren schon mit ungeregeltem Katalysator und 5-Gang-Getriebe ausgerüstet wird. Für Opel ist der Manta ein Erfolg: Von beiden Modellreihen werden zusammen 1.056.436 Wagen gebaut.

 

09/1975 - Der Opel Ascona B und der Manta B kommen auf den Markt. Es gibt ihn als zwei- und viertürige Limousine. Eine Kombiversion wie beim Ascona A gibt es nicht. Sechs Jahre lang wird der Ascona B gebaut, seine Vierzylinder-Reihenmotoren verfügten über 1,2 bis 1,9 Liter Hubraum und 60 bis 90 PS. 1979 gibt es eine besondere Sportausführung: den Ascona 400. Damit gewinnt 1982 Walter Röhrl die Rallye-Weltmeisterschaft.

 

09/1975 - der Triumph TR7 kommt auf den Mark als Nachfolger des TR6. Vorgestellt wird er in den USA. Aufgrund der dortigen neuen Sicherheitsbestimmungen auf dem Hauptabsatzmarkt wird die Karosserie völlig überarbeitet und unterscheidet sich durch ihre selbsttragende Bauweise deutlich von vom Vorgängermodell Triumph TR6. Dieser Traditionsbruch ist bei den Kunden umstritten, zumal der TR7 zunächst wegen des in den USA diskutierten Cabrioletverbotes als Coupé angeboten wird. Erst ab 1979 wird auch eine Cabrio-Version angeboten. Trotz seiner kontrovers diskutierten Keilform verkauft sich der TR7 bis zur Produktionseinstellung im Oktober 1981 über 112.000 Mal, davon sind etwa 28.000 Cabrios. Dies ist für Triumph die bisher größte Anzahl an produzierten Exemplaren bei einer Modellreihe. Die europäische Version des TR7 wird durch den auf 2 Liter aufgebohrten Vierzylinder-Reihenmotor aus dem Triumph Dolomite mit SU-Doppelvergasern angetrieben. Er leistet 106 PS, die anfangs über ein Viergang-Schaltgetriebe und ab 1977 über ein Fünfgang-Schaltgetriebe übertragen werden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 177 km/h. Aufgrund der Abgasbestimmungen in den USA besitzen die dort verkauften Modelle einen auf 90 PS gedrosselten Motor mit Stromberg-Doppelvergasern. Die Vorderräder des TR7 werden mittels Scheibenbremsen, die Hinterräder mittels Trommelbremsen gebremst. Optional ist der TR7 in den USA auch mit einem BorgWarner-Automatikgetriebe erhältlich. Ursprünglich beabsichtigt Triumph, auf Basis der TR7-Plattform verschiedene Modell- und Motorvarianten (u. a. ein viersitziges Coupé und eine Kombiversion, eine Motorvariante mit dem 127 PS Dolomite Sprint Motor) anzubieten. Diese Pläne werden jedoch auf Grund der Arbeitskämpfe in der britischen Automobilindustrie von Ende 1977 bis Anfang 1978 verschoben und danach aus wirtschaftlichen Gründen bis zur Produktionseinstellung nicht mehr umgesetzt. Lediglich die 8-Zylinder-Modellvariante, der TR8, kam auf den US-Markt. Etwa 60 Vorserien-Coupés mit dem 127 PS starken Dolomite Sprint-Motor kommen 1977 und 1978 über britische Händler zu den Kunden. Aufgrund der Streiksituation 1977/1978 sowie aus Rationalisierungsgründen wird der TR7 in den drei verschiedenen Fabriken in Speke, Canley und Solihull gebaut. Ein Jahr nach Einstellung der Produktion bemühen sich die Konkursverwalter der De Lorean Motor Company darum, die Rechte am TR7 und die Produktionsanlagen von British Leyland zu übernehmen. Der TR7 soll, optisch geringfügig verändert, in den Werkshallen in Dunmurry hergestellt und als De Lorean verkauft werden, um so zur Auslastung von De Loreans Werk beizutragen. Das Leyland-Management ist nach Maßgabe britischer Presseberichte zu diesem Schritt bereit; das Projekt scheitert allerdings im Herbst 1982, als John Z. De Lorean verhaftet wird. Im Jahr 2000 verkauft BMW auf Druck seiner Aktionäre die Rover Group für einen symbolischen Preis. Land Rover geht an Ford, Mini bleibt bei BMW, ebenso die nicht genutzten Marken Austin, Morris, Wolseley, Standard, Riley und Triumph. Somit obliegt es BMW, ob irgendwann noch ein "Triumph" gebaut wird.

 

10.09.1975 – Volkswagen präsentiert auf der IAA den ersten Golf GTI. Er ist mit dem 110 PS starken Motor des Audi 80 GTE ausgestattet, hat innenbelüftete Scheibenbremsen vorn und einen zusätzlichen Ölkühler. Die Vorderachse erhält einen Stabilisator und an der Hinterachse wird ein lastabhängiger Bremskraftregler montiert. Unter Berücksichtigung seiner Leistung erhält der GTI von Anfang an einen Bremskraftverstärker. Das Sportlenkrad ist mit drei gelochten Speichen versehen – der tiefe Pralltopf mit der Hupenbetätigung wird bald als „Spucknapf“ bezeichnet. Der Schaltknauf ist als Golfball gestaltet. Kotflügel-Verbreiterungen aus Kunststoff, ein größerer Frontspoiler, Reifen der Größe 175/70 HR 13, ein rot-gerahmter Kühlergrill und die mit schwarzer Klebefolie eingefasste Heckscheibe sind weitere Kennzeichen des damals stärksten Golf-Modells. Der Golf GTI bietet einen leistungsstarken Motor in einem für die breite Masse der Autofahrer erschwinglichen kompakten und alltagstauglichen Auto. Ausgestattet mit der mechanischen Einspritzanlage K-Jetronic von Bosch, einem 1,6 Liter-Motor und 110 PS Leistung bei einem Leergewicht von 810 kg kann der Golf GTI gut mit den Fahrleistungen der Konkurrenzmodelle Ford Escort RS und Opel Kadett GT/E mithalten. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 182 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h mit 9,2 Sekunden angegeben. Entgegen der Meinung vieler VW-Marketingleute wird der erste GTI zu einem Verkaufsschlager und ebnet den Weg für spätere sogenannte „Hot Hatches“ – sportliche Kompaktwagen mit relativ großer Leistung. Die Produktion startete 1976 mit einem Vierzylindermotor mit 1,6 Litern Hubraum und 110 PS Leistung, der 1982 durch einen mit 1,8 l und 112 PS ersetzt wird. Der Grundpreis der ersten Version 1976 beträgt 13.850 DM; das Modell mit 1,8-l-Motor kostet 1983 zuletzt 20.465 DM. Zum Ende der Golf-I-Produktion kommt im Mai 1983 das Sondermodell „Pirelli“ auf den Markt. Für 22.800 DM ist es in den Farben Marsrot, Lhasagrün Metallic, Alpinweiß und Heliosblau erhältlich. Grüne Colorverglasung, Pirelli Leichtmetallräder mit 185/60/HR14 Pirelli-P6-Reifen und in Wagenfarbe lackierte Kotflügelverbreiterungen, Stoßfänger und Außenspiegel sind enthalten. Der „Pirelli-Golf“ trägt den VW-Ausstattungscode W65. Um mit dem GTI die potentielle Kundschaft für den 'normalen' Golf nicht zu verschrecken, heißt es in einer an die weibliche Kundschaft gerichteten Pressemeldung: „Auch zum Einkaufen in Schrittgeschwindigkeit ruckfrei zu fahren“.

 

10.09.1975 - Auf der Frankfurter IAA wird als Nachfolger des E-Type der Jaguar XJ-S vorgestellt. Angetrieben wird er noch von dem V12 Motor aus der letzten E-Type-Serie mit 5,3 Liter Hubraum und 287 PS. Das Coupé ist zwar windschlüpfiger, aber auch schwerer als der E-Type. 1983 wird zusätzlich der XJ-SC angeboten, ein Cabriolet mit Targa-Dach und faltbarer Heckscheibe - und zunächst nur mit dem neuen Sechszylinder. 1988 kommt dann das vollwertige XJ-S Convertible, bei dessen Entwicklung auch der Osnabrücker Cabrio-Spezialist Karmann beteiligt ist. Bis 1996 werden 119.268 Exemplare gebaut. Damit ist der anfangs eher umstrittene XJ-S das erfolgreichste Jaguar-Sportmodell.

 

11.1975 - Die erfolgreichste Baureihe von Mercedes-Benz läuft an: Der W 123 oder auch /8 genannt. Bis Januar 1986 werden insgesamt 2.696.915 Fahrzeuge gebaut. Das Oberklassefahrzeug setzt Maßstäbe in der Fahrzeugsicherheit und ist Wegbereiter des Kombis in dieser Klasse sowie des Turbodiesels in Mercedes-Benz-Personenwagen. Den W123 gibt es als Limousine, Kombi und Coupé. Besonders bei Taxifahrern ist der W123 sehr populär.

 

 

1976

 

1976 – Zum Auto des Jahres wird der Simca 1307/1308 gewählt. Zweitplatzierter ist der BMW 3er (E21), Drittplatzierter der Renault 30.

 

1976 - Zum Auto des Jahres wird der Simca 1307 gewählt. Der Simca 1307 wird von Mitte 1975 bis Frühjahr 1984 vom Automobilhersteller Chrysler-Simca als Nachfolger des Simca 1300-1501 gebaut. In Großbritannien ist er unter dem Namen Chrysler Alpine bekannt. Er wird später zum Simca 1308, 1309, Talbot-Simca 1510 bzw. Talbot Solara weiterentwickelt

 

01.01.1976 - Aufgrund der vollen Straßen und der erhöhten Unfallzahlen (jährlich 15.000 Verkehrstote), gilt ab dem 1. Januar in Deutschland die Anschnallpflicht. Und diese hat schon im Vorjahr zu heftigsten Diskussionen unter den Autofahrern geführt!

 

02/1976 - Nach vier Jahren Produktionszeit läuft bei Karmann-Ghia do Brasil der letzte von 10.205 sportlichen VW SP2 vom Band. Dieses rassige Coupé wird nur für den südamerikanischen Markt gefertigt, hätte aber sicher auch auf europäischen Straßen für Aufsehen gesorgt. Der SP2 basiert auf der Plattform des brasilianischen VW 1600 Variant, besitzt jedoch einen auf 1.700 ccm vergrößerten Vierzylinder-Boxermotor.

 

02.05.1976 - Beim Großen Preis von Spanien kommt ein ungewöhnlicher Rennwagen zum Einsatz: Der Tyrrell P34. Er hatte sechs Reifen, hinten zwei wie gewohnt und vorne vier an zwei Achsen. Dabei können alle vier Vorderräder gelenkt werden aufgrund einer komplexen Radaufhängung. Beim Spanien-GP zeigen sich die von Jody Scheckter und Patrick Depallier gefahrenen Wagen als sehr konkurrenzfähig. Im gleichen Jahr belegen beide Fahrer die Plätze 1 und 2 beim GP von Schweden. Doch Reifen- und Gewichtsprobleme verhindern eine längere Karriere. Immerhin kann der Tyrrell P34 bei 30 Rennen eine Pole-Position und einen Sieg verbuchen.

 

12.-16.06.1976 -  Nach einer 64 Stunden dauernden Rekordfahrt auf der Versuchsbahn in Nardo, Italien, erzielt der C 111-II drei Weltrekorde und 16 Klassenrekorde. Der 190 PS starke Fünfzylinder-Dieselmotor OM 617 A mit Abgasturbolader basiert auf dem Großserien-Aggregat der Pkw-Typen 240 D 3.0 und 300 D.

 

03.07.1976 - Ein originalgetreuer Nachbau des Benz Patent-Motorwagens fährt 90 Jahre nach dem Original wieder durch Mannheims Straßen. Auszubildende des Werks Mannheim haben die Replika in ca. 8 200 Arbeitsstunden angefertigt.

 

01.08.1976 – Auf dem Nürburgring startet der „Große Preis von Deutschland“. Einer der Favoriten ist der Österreicher Niki Lauda, der mit seinem Ferrari 312T2 zu diesem Zeitpunkt vier der acht Rennen gewonnen hatte und stets unter den ersten drei im Ziel war. In der zweiten Runde kommt der Ferrari im Abschnitt „Bergwerk“ plötzlich ins Schleudern, prall gegen eine Felswand und schleudert die Fahrbahn entlang. Die knapp 200 Liter Benzin gehen sofort in Flammen auf. Weitere Rennwagen stoßen gegen Laudas Wagen. Die Fahrer ziehen Lauda aus dem brennenden Fahrzeug. Er hat besonders im Gesicht und am Kopf schwere Brandverletzungen erlitten und ist bei Bewusstsein. Lauda hat beim Rennen einen nach dem Reglement nicht zugelassenen und mit einem dicken Schaumstoffteil versehenen speziell modifizierten AGV-Helm getragen. Durch die Hitze hat sich das Polster aufgelöst und Lauda den Helm verloren, so dass sein Kopf den Flammen extrem ausgesetzt ist. Schwer verletzt kommt er ins Krankenhaus. Dort erweisen sich die Lungenverätzungen durch das Einatmen des giftigen Rauchs und des Löschschaums als viel kritischer als die Hautverbrennungen. Im Krankenhaus fällt Lauda ins Koma. Doch Lauda erholt sich schneller als erwartet und nur 42 Tage nach diesem schweren Unfall, nach zwei verpassten Rennen, sitzt er beim „Großen Preis von Italien“ erneut am Steuer eines von drei Ferraris. In der nächsten Zeit folgen jedoch noch zahlreiche Operationen und Transplantationen. In der Saison 1977 ist Niki Lauda wieder ganz vorne dabei und holt mit seinem Ferrari seinen zweiten Weltmeistertitel. 1979 tritt er von der Formel 1 zurück, um 1982 erneut einzusteigen. Zwei Jahre später holt er mit McLaren seine dritte Weltmeisterschaft. Sein letztes Formel 1-Rennen bestreitet er am 3. November 1985 beim „Großen Preis von Australien. In Führung liegend scheidet er jedoch nach einem leichten Unfall aus.

 

09/1976 - Im September 1976 erscheint der Golf Diesel, ein damals für Deutschland neues Konzept, den als schwerfällig, laut und unkultiviert geltenden Dieselmotor in einem Kompaktwagen unterzubringen. Bis zur Vorstellung des Dieselmotors für den Golf sind Dieselmotoren außer bei Peugeot in Kompaktwagen unüblich. Der Golf Diesel (mit einer Leistung von 50 PS ist mit einem DIN-Verbrauch von 6,5 Liter/100 km einer der sparsamsten Kompaktwagen der 1970er-Jahre. Der Dieselmotor wird aus einem bekannten Otto-Rumpfmotor (EA827) von Audi abgeleitet. Gegenüber diesem werden die Kühlung sowie einige Komponenten wie Kurbelwelle, Pleuel, Kolben, Kolbenbolzen, Zylinderkopf und Zahnriemen, die beim Dieselmotor einer höheren Belastung standhalten müssen, verstärkt. Der Zylinderkopf wird mit Wirbelkammern versehen. An der Stelle des beim Diesel nicht erforderlichen Zündverteilers wird eine Vakuumpumpe für den Bremskraftverstärker platziert. Die Verteiler-Einspritzpumpe (VESP) wird über den vorhandenen Zahnriementrieb der Nockenwelle betrieben. Damit ist der Dieselmotor nicht größer als der 1,5-l-Ottomotor. Der Dieselmotor hat zunächst einen Hubraum von 1,5 Liter mit einer Leistung von 50 PS, dann 1,6 Liter mit 54 PS. Das Laufverhalten (Geräusche, Vibrationen) insbesondere der beiden ersten Dieselmotor-Generationen können aber noch nicht befriedigen. Der Turbolader des ersten 70-PS-Dieselmotors bringt dann über die Dämpfung im Auspufftrakt mehr Geräuschkomfort.

 

07.09.1976 – Der 1.000.000 Opel Rekord II (D) läuft vom Band. Gebaut werden insgesamt 1.128.196 Exemplare zwischen Dezember 1971 und Juli 1977.

 

27.10.1976 - Im Wolfsburger VW-Werk läuft der 1.000.000ste Golf vom Band. In bisher sieben Generationen werden mehr als 30 Millionen Exemplare vom Käfer-Nachfolger gebaut.

 

18.12.1976 – Im italienischen Arese wird das Museo storico Alfa Romeo eröffnet. Das Museum der Alfa Romeo Automobiles S.p.A in Arese zeigt eben der Markengeschichte des Automobilbaus auch die Produkte und Projekte aus der Luftfahrtgeschichte des Unternehmens. Es wurde von Luigi Fusi errichtet. Im Februar 2011 schloss es für eine Renovierung und Neuausrichtung. Ende Juni 2015 wurde das Museum unter dem neuen Namen „La macchina del tempo – Museo Storico Alfa Romeo“ wieder eröffnet. Kurz vorher wird hier die neue Alfa-Romeo-Giulia-Limousine vorgestellt. Das Museum befindet sich auf dem ehemaligen Fabrikgelände des Fahrzeugbaus von Alfa Romeo, das 2003 stillgelegt wurde; bis 2005 werden dort noch Motoren gebaut. Die Ausstellungsfläche von 4800 m² ist über sechs Ebenen und vier Themenbereiche aufgeteilt.

 

 

1977

 

1977 – Zum Auto des Jahres wird der Rover 3500 gewählt. Zweitplatzierter ist der Audi 100 C2, Drittplatzierter der Ford Fiesta 76.

 

02/1977 - Der japanische Automobilhersteller Mazda präsentiert den 323. Er kommt zunächst als Drei- und Fünftürer auf den Markt, im September 1977 folgt der Kombi mit drei bzw. fünf Türen. Bis zum Herbst 2003 entstehen sechs Generationen.

 

02/1977 - Der vor zwei Jahren auf den Markt gekommene VW Polo bekommt einen Kofferraum. Das neue, von Audi entwickelte Fahrzeug kommt als VW Derby auf die Straße. Bis Anfang 1985 ist die Stufenheckvariante des Polos im VW-Programm. Der Derby I wird zwischen 1977 und 1981 gebaut, der Derby II von 1981 bis 1985.

 

03/1977 - Auf dem Genfer Autosalon wird "der große neue Sportwagen von Porsche" vorgestellt, der Porsche 928. Er soll das bisherige Modell 911 ablösen. Der 928 verfügt nicht nur über einen Achtzylinder-V-Motor mit einem Hubraum von 4.474 ccm, der 240 PS leistet. Auch seine Form hat nichts mit dem 911 gemeinsam. Die Form ist damals sehr modern und zeitlos, so dass sie bis zum Produktionsende 1995 nicht verändert wird. In der letzten  Variante, des von 1992 bis 1995 gebaute 928 GTS, gibt es einen 5.397 ccm großen Motor mit 350 PS. Ablösen kann der 928  den 911 jedoch nicht. Dieser wird auch heute noch gebaut.

 

07/1977 – Die Produktion des Opel Rekord D und des Commodore B läuft nach sechs Jahren Bauzeit aus. Insgesamt rollen vom Commodore 98.548 Limousinen und 42.279 Coupés vom Band. Vom Rekord B werden insgesamt 1.128.196 Einheiten produziert.

 

07.07.1977 - In London feiert der neue 007 James Bond Weltpremiere. Hauptdarsteller in 007 - Der Spion, der mich liebte" ist zum dritten Mal der Brite Roger Moore, der Anfang der Siebziger als "Sir Brett Sinclair" in "Die Zwei" an der Seite von Tony Curtis, einem Dino 246 und einem Aston Martin DBS glänzte. In "Der Spion, der mich liebte" spielt neben Curd Jürgens auch ein vierrädriger Star mit: Ein Lotus Esprit 51. Wie es sich für ein Bondahrzeug gehört, hat der weiße Lotus einige Extras: Minenwerfer, Zementsprüher, Fronttorpedos und einen Boden-Luft-Raketenwerfer. Außerdem kann er sich in Sekundenschnelle in ein U-Boot "verwandeln".  Vier Jahre später hat ein Lotus Esprit HC Turbo einen kurzen Auftritt. Er zerstört sich selbst, als ein Gangster ihn aufbrechen will. So muss 007 die Flucht mit einem Citroen 2CV antreten.

 

08/1977 – Der erste Opel Rekord E rollt vom Band. Der Opel Rekord E ist ein Pkw der oberen Mittelklasse der Adam Opel AG, der als Nachfolger des Opel Rekord D eingeführt wurde. Wie seine Vorgängermodelle ist der Typ auch als „Caravan“ erhältlich. Bis zur Modellpflege im Oktober 1982 bezeichnet man das Modell als E1, danach wird es E2 genannt. Die so genannte V-Plattform des Opel Rekord E wird auch in den Modellen Opel Commodore C, Senator A und Monza A verwendet. Das Fahrzeug mit Vierzylinder-Reihenmotor, hinterer Starrachse und Hinterradantrieb ist der letzte Vertreter der seit Frühjahr 1953 angebotenen Modellreihe Opel Rekord. Nach rund 1,4 Millionen gebauten Fahrzeugen wird der Rekord E im August 1986 durch den Opel Omega abgelöst.

 

03.09.1977 - Das schweizerische Bundesgericht in Lausanne hebt die Gurtpflicht für Autofahrer wegen unzureichender gesetzlicher Grundlagen auf.

 

28.09.1977 - Die britischen Rennfahrer Andrew Cowan, Colin Malkin und Michael Brad gewinnen auf Mercedes die erstmals ausgetragene Rallye London-Sidney. Mit 31.107 km ist sie das längste je gefahrene Autorennen der Welt.

 

01.12.1977 - Die DDR-Regierung bestellt bei der Volkswagen AG 10.000 VW Golf. Die Fahrzeuge sollen in der DDR in den freien Verkauf gelangen. Bereits sechs Wochen später liefert VW die ersten 200 „Gölfe“ – ohne Medien, denn die Lieferung passt ideologisch nicht ins System. Im Gegenzug erhält VW Pressen und Werkzeuge sowie ein Planetarium. Während der Listenpreis des Trabbi 7.850 Ostmark beträgt, muss der DDR-Bürger zwischen 27.000 und 36.000 Ostmark hinblättern. Bei einem Weiterverkauf als Gebrauchtwagen kann er aber noch Gewinn machen.

 

 

1978

 

1978 – Zum Auto des Jahres wird der Porsche 928 gewählt. Zweitplatzierter ist der BMW 7er (E23), Drittplatzierter der Ford Granada.

 

19.01.1978 - Die letzte in Europa gebaute VW Käfer-Limousine verlässt das Montageband im Werk Emden.  Sie hat die Fahrgestellnummer 1.182.034.030 und trägt die Farbe Dakotabeige. Nun werden die für den deutschen Markt bestimmten Käfer bei Volkswagen de Mexiko im Werk  Puebla gefertigt. Nur das 1303 Cabrio wird weiterhin in Deutschland bei Karmann in Osnabrück gebaut.

 

09.02.1978 - Hans Stuck, erfolgreicher deutsch-österreichischer Rennfahrer,  stirbt im Alter von 77 Jahren. In den dreißiger Jahren ist er sehr erfolgreich für Mercedes-Benz und Auto Union. Aufgrund seiner Erfolge bei Bergrennen wird er auch als „Bergkönig“ bezeichnet. Nach dem Krieg fährt er Rennen auf AFM und Cisitalia, kann jedoch an die früheren Erfolge nicht mehr anknüpfen.

 

04/1978 - Nach 1.650.000 Fahrzeugen wird die Produktion des Simca 1000 eingestellt. Das letzte Modell ist der Simca 1000 Rallye 3. Gebaut wird der französische Kleinwagen von 1961 bis 1978. Angetrieben wird er von einem zunächst 944 ccm großen Motor mit 32 PS. 1962 wird ein von Giorgio Giugiaro gezeichnetes Simca-1000-Coupé Bertone vorgestellt.

 

04/1978 – Fiat führt den Ritmo als Nachfolger des Fiat 128 ein. Seine Karosserieform mit den weit hochgezogenen grauen Stoßfängerverkleidungen gilt als gewöhnungsbedürftig. Vorn tragen sie Schlitze, um den Kühlergrill zu ersetzen und reichen bis zwischen die Scheinwerfer. Im Herbst 1982 gibt es unter anderem einen konventionell gestalteten Bug mit Kühlergrill und Doppelscheinwerfern. Der Fiat Ritmo wird in zwei Karosserievarianten angeboten: als Schrägheck mit drei oder fünf Türen und als Cabrio mit Stoffdach und Überrollbügel, von Bertone hergestellt.

 

10.04.1978: Die Volkswagen AG eröffnet in den USA als erster ausländischer Automobilproduzent in Westmoreland County (Pennsylvania) ein Montagewerk, welches das Modell Rabbit aus zugelieferten Teilen herstellt. Der Rabbit ist die amerikanische Variante des VW Golf.

 

05/1978 - Der Saab 900 wird vorgestellt. Er basiert auf dem Saab 99-Kombi, hat diesem gegenüber eine neue Frontpartei, ein neues Cockpit und mehr Verbesserungen bei der aktiven und passiven Sicherheit. Ab Sommer 1978 wird der 900 als Fließhecklimousine mit drei oder fünf Türen verkauft, erst zwei Jahre später kommt die Stufenhecklimousine ("Sedan") hinzu. 1986 wird der Saab 900 um ein schickes Cabrio ergänzt. Der Saab 900 wird bis 1994 gebaut. In dieser Zeit entstehen 908.810 Exemplare. 1993 erscheint der Saab 900 II - nach der Übernahme durch General Motors nun auf Basis des Opel Vectra A. Von diesem Modell entstehen bis 1998 mehr als 270.000 Fahrzeuge, dann wird der Saab 900 durch den Saab 9-3 abgelöst.

 

10.6.1978 - Die französischen Automobilrennfahrer Didier Pironi und Pierre Jaussaud gewinnen auf Renault-Alpine das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

 

10.7.1978 - Ein von Daimler-Benz und Bosch gemeinsam entwickeltes neues Bremssystem für Autos, das Anti-Blockier-System (ABS), geht in Produktion. Die technische Neuerung verhindert das Ausbrechen der Fahrzeuge bei Vollbremsung.

 

10.08.1978 - Die Chrysler Corp. verkauft in London ihre europäischen Produktionsanlagen an Peugeot-Citroen. Damit wird diese Gruppe zum damals größten Automobilkonzern Europas. Zwei Jahre zuvor hat Peugeot den Mitbewerber Citroen übernommen.

 

09/1978 – Der Audi 80 B2 wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Es gibt ihn als zwei- und viertürige Stufenhecklimousine. Die Form wird zunächst vom Designer Klaus Luthe gezeichnet, nach seinem Wechsel zu BMW überarbeitet Giorgio Giugiaro das Erscheinungsbild noch einmal deutlich. nach dem 1980 vorgestellten Audi quattro ist das Highlight der Modellreihe ist der 1982 erschienene  Audi 80 quattro 5E mit 136 PS, der zweite Audi mit permanentem Allradantrieb. 1986 wird die Produktion zugunsten des Nachfolgemodells eingestellt.

 

10/1978 - Auf dem Pariser Autosalon wird ein Supersportwagen aus Deutschland präsentiert: Der BMW M1. keilförmig, 114 cm hoch und 262 km/h schnell. Die vorhergehende Studie  "turbo" stammt von BMW-Chefdesigner Paul Bracq.  Die Karosserie ist auf einem Gitterrohrrahmen aufgebaut, viele Teile aus dem BMW-Programm finden Verwendung. Ungewöhnlich sind die Klappscheinwerfer. Der M1 wird in der Serienversion von einem Sechszylinder-Reihenmotor mit 3,5 Liter Hubraum mit 277 PS angetrieben. Zusätzlich gibt es die Rennversion mit 470 PS bzw. 850 PS  (mit Turboaufladung). Damit ist eine Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h möglich. Gebaut wird der M1 bis 1981. Auch ein Fahrzeug aus Osnabrücker Produktion wird präsentiert: Der VW Corrado. Er soll den Scirocco II ablösen, gerät aber zu teuer als direkter Nachfolger. Daher werden beide Fahrzeuge parallel bei Karmann in Osnabrück gebaut.  Die Motoren  reichen von 1.781 ccm und 107 PS bis zum 2.9 VR6 mit 2.861 ccm und 190 PS. In den acht Jahren Bauzeit laufen 97.521 Fahrzeuge vom Band.

 

 

1979

 

1979 – Zum Auto des Jahres wird der Simca Horizon gewählt. Zweitplatzierter ist der Fiat Ritmo, Drittplatzierter der Audi 80 B2.

 

14.02.1979 - Beim Karossier Karmann in Osnabrück läuft die Serienfertigung des neuen Golf Cabriolet von Volkswagen an, dass das seit 1949 gebaute Käfer Cabrio ablösen wird. Das neue Cabrio besitzt einen feststehenden Überrollbügel und ein gut gefüttertes, wasserdichtes Verdeck. Beides setzt neue Maßstäbe bei der Fahrzeugsicherheit und beim Komfort. Besonders von den Freunden des Käfer Cabriolets wird das Fahrzeug nicht positiv aufgenommen und aufgrund des Überrollbügels spöttisch als „Erdbeerkörbchen“ bezeichnet. Beim offenen Golf kann der Kunde zwischen zwei Motoren wählen, dem 1,5-Liter-Motor mit 70 PS und dem 1,6-Liter-GTI-Motor mit 110 PS. Der offene Golf startet mit Preisen ab 17.235 DM und avanciert zum meistverkauften Cabriolet in Europa. Vom Golf I Cabrio entstehen bis August 1993 insgesamt 389.000 Fahrzeuge.

 

08/1979 - Der Opel Kadett D ist ein Fahrzeugmodell der Kompaktklasse der Adam Opel AG und wird von August 1979 bis Juli 1984 gebaut. Er ist Nachfolger des Kadett C und dessen GM-T Plattform von 1973. Mit diesem Modell auf der GM-T Plattform von 1979 wird ein Antriebskonzept mit quer eingebautem Motor und Frontantrieb eingeführt. Der Kadett D ist für Opel aus wirtschaftlicher Sicht eines der wichtigsten Modelle dieser Zeit und kommt dem in dieser Klasse sehr erfolgreichen VW Golf in den Verkaufszahlen näher.

 

03.09.1979 - In Wolfsburg beginnt die Produktion des Jetta, einer Stufenhecklimousine der Mittelklasse, die die Angebotslücke zwischen dem Passat als Schräghecklimousine und dem Kompaktwagen Golf schließt. Technisch an den Golf angelehnt und anfangs mit Motoren von 60 PS, 70 PS oder 110 PS Leistung lieferbar, punktet die Mittelklasselimousine mit ihrem 630 Liter fassenden Gepäckraum. Für eine sportive Note sorgt der 1,6-Liter-Motor mit einer Leistung von 110 PS, die den Wagen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 178 Stundenkilometern bringt. Mit einem Preis ab 11 395 DM findet der Jetta 1980 schon 144 758 Abnehmer.

 

31.10.1979 - der letzte VW Typ 2 T2-Transporter verlässt im VW-Werk Hannover das Band. Zwischen seiner Einführung im Jahr 1967 und 1979 entstehen allein in Deutschland rund 2,5 Millionen Exemplare. Es gibt ihn als Kleinbus, Kasten- und Pritschenwagen, als Doka, mit Sonderaufbauten und vielen individuellen Ausführungen. Wie sein Vorgänger hat er einen luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor, zunächst mit 1584 ccm und 47 PS, später hat er bis zu 1.970 ccm und 70 PS. Bis zum Jahr 1995 wird der T2 noch in Mexiko hergestellt, bis 2013 noch in Brasilien.  

 

11/1979 – Der zuvor auf der Internationalen Automobil-Ausstellung Frankfurt vorgestellte Lancia Delta kommt in die Verkaufsräume der Lancia-Händler. Die erste Baureihe des Delta ist sehr erfolgreich und wurde von der internationalen Presse zum Auto des Jahres 1980 gewählt. In Schweden und Dänemark wurde der Delta als Saab Lancia 600 verkauft. Der Delta I basiert technisch auf dem Fiat Ritmo, von dem Bodengruppe und Motoren entlehnt werden. Die hintere Einzelradaufhängung des Delta wird allerdings wie beim Beta und Gamma als Camuffo-Hinterachse konstruiert und auch in anderen Konzernmodellen eingebaut. Die von Giorgetto Giugiaro entworfene Karosserie, deren Form eine Weiterentwicklung des Show Cars Maserati Medici II war, ist aufwändig konstruiert. So bestehen etwa die Stoßfänger vorne und hinten aus glasfaserverstärktem Polyester statt einfachem thermoplastischen Kunststoff, der beim Ritmo zum Einsatz kommt. Die Serienausstattung des Delta ist mit Heckscheibenwischer, von innen einstellbaren Außenspiegeln, dreistufigen Scheibenwischern und einem verstellbaren Lenkrad für seine Zeit sehr umfangreich. Die Motorenpalette wird schrittweise ausgebaut. Anfänglich sind lediglich zwei Motorisierungen verfügbar: je ein Vierzylindermotor 1301 ccm mit 75 PS und 1498 ccm mit 86 PS. Im Herbst 1983 debütiert als nochmals stärkeres der Delta HF Turbo mit dem 1,6-l-Motor auf Fiat-Basis, der mit einem Garret-T3-Turbolader ausgerüstet ist und in der Vergaserversion 131 PS leistet. Im Herbst 1986 kommt dann der Delta HF 4WD mit permanentem Allradantrieb, Ferguson-Viskokupplung und Torsen-Ausgleichsgetriebe auf den Markt. Diese Version wird von einem 1995 ccm großen Vierzylindermotor aus dem Lancia Thema angetrieben, der 165 PS leistet. Weiterentwicklungen dieser Variante sind der Delta HF Integrale (1987), der Delta HF Integrale 16v (1989) und der Delta HF Integrale Evoluzione (1991). Diese hoch motorisierten Varianten des Delta werden jeweils nur in geringen Stückzahlen produziert. Die Motorsporterfolge der abgeleiteten Wettbewerbsmodelle wie Delta S4 und Evoluzione, mit denen Lancia unter anderem sechsmal in Folge die Rallye-Weltmeisterschaft gewinnt (1987 bis 1992), wirken aber anhaltend verkaufsfördernd für die einfacher motorisierten Serienversionen, die sich bis in die frühen 1990er-Jahre hinein gut absetzen lassen. Auf der Basis des Lancia Delta 831 entstehen einige Sondermodelle, darunter der Lancia Hyena mit einer von Zagato entworfenen Karosserie.

 

1979 – Die Verbrauchsangaben der Automobilhersteller werden normiert, damit die Käufer leichter vergleichen können. Die Hersteller müssen nun gemäß einer DIN-Norm Angaben zum Verbrauch bei 90 km/h und 120 km/h machen, jeweils bei konstanter Geschwindigkeit und einem Durchschnittsverbrauch im Stadtverkehr.

 

1979 – Der Peugeot 505 erblickt als viertürige Limousine und als Kombi erstmals das Licht der Straße, bei BMW gibt es die großen Sechszylindermodelle mit sparsameren Einspritzmotoren und bei Mercedes-Benz feiert die neue S-Klasse Weltpremiere auf der IAA. Bei Opel gibt es 1979 den Kadett D als kompakten Vierzylinder-Diesel mit quer eingebautem Motor und Frontantrieb. Den Kadett D gibt es mit Schrägheck (drei- und fünftürig), als Caravan (drei- und fünftürig) und als Lieferwagen mit drei Türen. Auto des Jahres wird 1979 der Simca Horizon. Insgesamt werden in Deutschland in diesem Jahr rund 2,6 Millionen Neufahrzeuge zugelassen, davon sind 30% Volkswagen.

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