Dietzhölztal-Ewersbach – dieses kleine, von 5.449 Einwohner:innen (Stand: 31.12.2023) bewohnte mittelhessische Örtchen sollte seit dem 23.07.202023 jeder Oldtimerfreund kennen. An diesem Tag öffnete Friedhelm Loh sein privates Automuseum der Öffentlichkeit. Ein Automuseum, dass in jeder Hinsicht beeindruckt. In einem komplett umgebauten historischen Fabrikgebäude befindet sich eine Sammlung einzigartiger Automobile mit Schwerpunkt Sport- und Rennwagen. Wohlklingende Namen wie Mercedes-Benz 710 SSK, Ferrari 330 P3/412P, Lancia Aurelia B24 S Spider America, Bucciali TAV 8-32 V12 Golden Arrow, Maserati A6G Frua Berlinetta Coupé oder Talbot Lago GS Saoutchik lassen die Herzen Freunde klassischen Blechs höherschlagen. Aber auch Citroen 2CV 4x4 „Sahara“, VW-Brezelkäfer, Kleinschnittger, Opel Olympia Rekord Cabriolet und auch ein Karmann Ghia aus Osnabrücker Produktion fehlen in dieser Sammlung natürlich nicht. Sensationell auch ein Benz Victoria Phaeton aus dem Jahr 1895, der einst von Carl Benz gefahren wurde, von ihm zu Henry Ford wechselte und aus dem Henry-Ford-Museum nun in das Nationale Automuseum – The Loh Collection nach Dietzhölztal-Ewersbach. Drei Kamera-Akkus waren leer und eine Speicherkarte war gut gefüllt, als ich zusammen mit den Freund:innen der Oldtimer IG Osnabrück e.V. das Automuseum wieder verließ. Rund 230 Fotos, aufgeteilt in mehrere Einzelgalerien, findet ihr hier auf meine Website.
Im neugebauten Eingangsbereich ist neben der Kasse auch ein Restaurant, ein Shop und eine (zu) kleine Präsentation von 2.500 Jahren Eisenproduktion in der Region untergebracht. Letztere wurde von der Geschichtswerkstatt Neuhütte Dietzhölztal erforscht und zusammengestellt. Natürlich finden sich hier auch die ersten Fahrzeuge: Eine Tankstellen-Szene mit einem 1960er Cadillac Series 62 Convertible und einem etwas versteckten Buick Skylark Series 70 Sport Convertible aus dem Jahr 1953 sowie zwei Formel-1-Rennwagen (Williams-BMW FW25 von 2003 – Siegerfahrzeug von Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya - und Ferrari F1-2000 – Siegerfahrzeug von Michael Schumacher beim Kanada Grand Prix). Hier kann man schon erkennen: Es werden nicht nur seltene Fahrzeuge gezeigt, sondern seltene Fahrzeuge mit einer besonderen Historie oder einem berühmten Fahrer. Wenn man den Neubau verlässt, kommt man zu einem Rondell mit zwei wunderschönen Statuen: Zwei Rennwagen von Bugatti und Alfa Romeo. So könnte man auch mal einen Kreisverkehr in Osnabrück gestalten – dann vielleicht mit einem Karmann Ghia und einem Käfer-Cabriolet…