Zwischen den beiden Klassikermessen in unserer Region mit der „Bremen Classic Motorshow“ und der „Techno Classica Essen“ liegt seit 2014 die „OSNA-Oldies“. Zunächst war die Osnabrücker Oldtimermesse zwei Jahre im Autohaus Härtel angesiedelt, dann einmal im Autohaus Beresa, seit vergangenem Jahr in der Halle Gartlage, Osnabrücks „größte“ für eine solche Veranstaltung geeignete Halle.

 

Nachdem wir in den ersten drei Jahren von Sonnenschein und Frühlingswetter verwöhnt wurden, war es im vergangenen Jahr regnerisch und kühl. In diesem Jahr gab es wieder Sonnenschein. Am Samstag allerdings mit deutlichen Minusgraden. Ob es diese Eiseskälte, die nur sehr dezente Berichterstattung in den hiesigen Medien oder die zahlreichen anderen Veranstaltungen in Osnabrück (Immobilienmesse, Fahrradmesse, Eröffnung eines neuen Sporthauses mit einer stehenden Surfwelle) waren – es war am Samstag ziemlich mau, was die Besucherzahlen anbelangte. Zeitweilig hatte man das Gefühl, die Aussteller sind unter sich. Dabei hatte Veranstalter Christian Werner sogar ein großes Zelt aufbauen lassen, um noch mehr Ausstellern Fläche zu bieten und damit das Angebot für die Besucher gegenüber den Vorjahren zu erweitern.

 

Wie in den vergangenen Jahren gab es auch 2018 eine Sonderschau. Sie stand unter dem Motto „The Race Is On – historischer Rennsport“. Die Sonderschau gab es im Zelt (Halle 3) zu sehen. Leider war sie nicht vollständig. Ausgerechnet das Highlight, ein lange verschollener, wieder aufgetauchter und restaurierter Opel Commodore GS/E 3.0 (Bergrenn-Klassiker), war aus unerklärlichen Gründen der Messe ferngeblieben. Im Zelt gab es vier Rennwagen aus dem Automuseum Melle zu sehen, das Automuseum „Alte Feuerwache“Ibbenbüren, die Oldtimerfreunde Wittlage, die NSU-IG und die Veranstalter der „20 nations rallye“ waren ebenfalls im Zelt untergebracht. Angesichts der arktischen Temperaturen, die mangels Fußboden unter den Zeltwänden hindurch ins Innere zogen, waren die Standbetreuer nicht zu beneiden.

 

Dem Motto der Sonderschau hatte sich auch die Oldtimer IG Osnabrück e.V. in der Halle 1 verschrieben. Auf einem liebevoll gestalteten Stand waren ein Lotus T200 Formel Ford von 1970, eine JAWA Speedway-Rennmaschine aus dem gleichen Jahr und eine seltene NSU Typ 251 SS aus dem Jahr 1928 detailliert mit Strohballen, Pokalen, Siegerkranz etc. in Szene gesetzt worden. Definitiv der schönste Stand auf der Messe, die Smartphones wurden zwecks Fotos immer wieder gezückt.  In Halle 1 waren auch die Polo-Bladers, die Lloyd-Freunde IG e.V., die SAAB-Freunde Osnabrück, das Audi Sport Team Osnabrück e.V., die Manta-Schmiede Bersenbrück, der Mercedes-Benz SLK-Club e.V. und der vdh – Mercedesclubs (Sektion Osnabrück). Hier präsentierten sich u.a. auch Firmen wie Oldtimer Technikum, das Oldtimer Center Osnabrück, das Classic Carré Peterwerth oder Auto Frömel, der Citroen-Spezialist La Passion oder die Firma Mobilium.

 

In Halle 2 waren wieder die Fahrzeuge zu finden, die sonntags im Rahmen einer Auktion versteigert werden sollten. Darunter ein wunderschöner Opel Kapitän L, ein Volvo PV 544, ein Fiat 500 oder ein Triumph TR5. Tatsächlich versteigert wurden jedoch nur ein Mercedes-Benz W 124 (noch Youngtimer), ein schicker Mercedes-Benz W123 und ein Motorrad. Im Nachgang wurde noch ein Audi 80 verkauft, der in zwei Jahren Anspruch auf ein H-Kennzeichen haben wird. Ob Osnabrück der richtige Ort für eine Klassikerauktion ist? In Halle 2 gab es auch einen für eine Oldtimermesse ungewöhnlichen Stand: Das Staubsaugermuseum Osnabrück stellte sich vor. Historische Technik der ganz anderen Art – aber nicht minder ein sympathischer Anziehungspunkt.

 

Obwohl es draußen trocken war, ließen sich nur wenige Oldtimerfreunde mit einem eigenen Klassiker blicken. Das viele Salz, das noch aus den Vortagen auf den Straßen lag, dürfte dafür mitverantwortlich gewesen sein. Mehrere Händler waren mit ihren Verkaufswagen ebenfalls auf dem Außengelände anzutreffen. Am Samstag waren sie sicher nicht sehr zufrieden, da angesichts der Kälte kaum ein Besucher freiwillig die Halle verließ – im Gegensatz zum Sonntag. Während das Publikum insgesamt am Samstag noch sehr übersichtlich war, sah es am Sonntag anders aus. Die Temperaturen waren deutlich in den Plusbereich gewandert und die Sonne ließ sich wieder blicken. Nun füllten sich die Gänge zwischen den Ständen, es gab deutlich mehr interessante Gespräche an den vielen Ständen.

 

 

Am Montag berichtete dann auch die hiesige Lokalzeitung über die 5. OSNA-Oldies. Offenbar hatte der zuständige „Reporter“ wenig Zeit, einen eigenen Bericht zu schreiben – falls er sich überhaupt auf den Weg zur Halle Gartlage gemacht hatte. So schrieb er die vorab übersandte (und bereits vor der Veranstaltung in der Online-Ausgabe der Tageszeitung veröffentlichte) Pressemitteilung des Veranstalters einfach 1:1 ab, änderte alle Zeitangaben kurzerhand in die Vergangenheitsform und merkte dabei nicht einmal, dass das Highlight, der Opel Commodore GS/E 3.0, überhaupt nicht auf der Messe stand. Qualitätsjournalismus sieht wohl anders aus…

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