Louwman-Museum Den Haag (NL)

Am 05.11.2022 war ich mit der Oldtimer IG Osnabrück e.V. zu einem Besuch im Louwman Museum im niederländischen Den Haag. Im Vorfeld hatte ich schon gehört, dass die Sammlung einzigartig sein soll - und das war noch untertrieben! Eine solche Anzahl von Fahrzeugen aus der frühesten Zeit des Automobils, faszinierende Sportwagen aus der Vorkriegs- und der frühen Nachkriegszeit, eine umfangreiche Sammlung von Kleinstwagen und die edelsten Fahrzeuge der dreißiger Jahre. Dazu eine großartige Sammlung von Gemälden, Skulpturen und anderen Automobilia - das gibt es nirgends woanders. Zum Schluss kommt man in den Restaurantbereich. Mit den vielen kleinen historischen Geschäften aus England, die hier wieder aufgebaut wurden, fühlt man sich in der Anfänge des letzten Jahrhunderts versetzt. Vier Stunden waren wir im Museum - ich hätte ohne Probleme weitere vier Stunden dort bleiben können.

 

Die ganze Sammlung hier vorzustellen, würden den Rahmen sprengen. Daher werde ich peu á peu eine Auswahl meiner persönlichen Highlights vorstellen. Das alleine ist schon schwierig, denn dieses Museum bietet im Grunde nur Highlights.

1. Mercedes-Benz Typ Nürburg 500 Pullman-Limousine, Baujahr 1934, ehemals im Besitz von Kaiser Wilhelm II.

Zum Portrait: Auf das Bild klicken.

2. Pegaso Z-102 Cúpula, Baujahr 1952

Zum Portrait: Auf das Bild klicken

3. Daimler 6-HP Twin Cylinder Six-Seat Brake, Baujahr 1897

Zum Portrait: Auf das Bild klicken

 

4. Toyoda AA, Baujahr 1936

Zum Portrait: Auf das Bild klicken

5. Joswin Town Car, Baujahr 1922

Zum Portrait: Auf das Bild klicken

6. Peugeot VLV, Baujahr 1941

Zum Portrait: Auf das Bild klicken

7. Spyker 60 PS Four-Wheel-Drive Racing Car, Baujahr 1903

Zum Portrait: Auf das Bild klicken

8. Amilcar CGSS Coupé Duval, Baujahr 1927

 

Die Firma Amilcar wurde 1921 von Joseph Lamy und Émile Akar gegründet. Das erste Modell, der Amilcar CC, war zu Beginn der Bauzeit ein Cyclecar. Der Amilcar C Grand Sport war ein beliebter leichter Sportwagen der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, der aus dem Amilcar C entwickelt wurde. Der CGS hatten neben seinem größeren Motor ein längeres und steiferes Chassis und verbesserte Allradbremsen. Eine tiefergelegte und leistungsgesteigerte Version, der CGSS – das zweite S stand für „surbaisse“ (niedriger) – wurde im Oktober 1926 auf dem Pariser Autosalon präsentiert und löste den Type CGS ab. Der 1.074-ccm-Vierzylindermotor aus dem CGS wurde eingebaut, jedoch in einem etwas höher abgestimmten Zustand, der 35 PS leistete.1927 gewann ein CGSS die Rallye Monte Carlo. Die Karosserien, überwiegend Roadster, aber auch einige Coupés, wurden in der Regel vom französischen Karosserieunternehmen Charles Duval gebaut. Von Brichet aus Genf ist ebenfalls ein Coupé überliefert. Gebaut wurden knapp 1.000 Fahrzeuge vom Amilcar Type CGSS. Anfang 1927 begannen bei Amilcar finanzielle Probleme und im März 1927 folgte die Liquidation. Ein Nachfolgeunternehmen baute weiter Fahrzeuge unter dem Markennamen Amilcar, musste aber im August 1934 die Produktion einstellen. Ein neues Unternehmen wurde gegründet und baute wieder Amilcar-Fahrzeuge. Im September 1937 übernahm Hotchkiss die Mehrheit der Anteile und 1946 wurde das Unternehmen endgültig aufgelöst.

 

Dieses Amilcar CGSS Coupé mit einer Karosserie von Charles Duval ist ein Einzelstück, das für Miss Edita Morris gebaut wurde, eine schwedisch-amerikanische Schriftstellerin und politische Aktivistin, die das berühmte Buch „Die Blumen von Hiroshima“ (New York, 1959) geschrieben hat. Nach einer achtjährigen Restaurierung wurde das Einzelstück kürzlich in die Louwman-Sammlung aufgenommen.