04.02.2024
Mein persönliches Highlight in diesem war die Sonderausstellung „LANCIA – LEISTUNG, LUXUS, LEIDENSCHAFT“. Zwölf ikonische Lancia-Automobile aus der über 100-jährigen Geschichte des legendären Automobilherstellers präsentierte sich die diesjährige Bremen Classic Motorshow.
Ein weiteres Highlight waren die die zahlreichen Clubstände, die ihre Vereine wieder liebevoll präsentierten. Sie sind für viele Besucher das "Salz in der Suppe" und zeigen die Bodenständigkeit der BCM. Rappelvoll war auch wieder das Parkhaus, in dem Privatpersonen ihre Klassiker anbieten konnten. Da mein Freund Thomas seinen Mercedes-Benz 450 SLC anbieten wollten, waren wir kurz nach 8 Uhr am Samstag im Parkhaus und hatten auf dem obersten Deck noch einen Platz ergattern können. Um diese Zeit konnte man wundervoll fotografieren, da noch keine Besucher eingelassen wurden. Als ich mittags erneut im Parkhaus war, konnte man die Autos kaum hinter den Menschenmassen erkennen.
Die Bremen Classic Motorshow ist nicht nur die erste Klassikermesse im Jahr, sondern für mich auch die schönste. Sie hat auch in diesem Jahr wieder bewiesen, dass sie deutlich bodenständiger und entspannter ist als die Techno Classica in Essen. Im Gegensatz zur TCM dominierten hier nicht die Hochpreisklassiker. Von den Automobilherstellern war wieder "nur" Volkswagen Classic mit Exponaten aus der Wolfsburger und der Osnabrücker Sammlung zum Thema "50 Jahre Golf" vertreten. Obwohl die BCM in den letzten Jahren stetig gewachsen ist, konnten „Headcoach“ Frank Ruge und sein BCM-Team den – aus meiner Sicht – geradezu familiären Charakter der Messe bewahren.
Gerade hatte ich die Sonderschau "Lancia" als mein diesjähriges Highlight bezeichnet. Das ist nicht ganz richtig: Mein wirkliches Highlight hätte ich sogar erwerben können. Es war ein Ovalkäfer mit Faltdach in korallenrot. in exakt dieser Lackierung mein absoluter Traumwagen. Es gab jedoch ein kleines, aber nicht unerhebliches Problem. Der Verkäufer wollte 29.900 Euro als Gegenleistung haben. Dieses kleine Problem führte leider dazu, dass das Fahrzeug nicht oder an eine andere Person veräußert wurde. So ist das Leben...
Wie schon erwähnt, präsentieren sich zahlreiche Oldtimerclubs auf der BCM, meist Markenclubs wie z.B. von Glas, Adler, Borgward, Volvo, Citroen, Peugeot oder der BMW-Isetta-Club und die Brezelfenstervereinigung. Aber auch markenunabhängige Vereine wie die Kult-Blech-Szene aus dem Emsland waren wie immer zu finden und standen bereitwillig jederzeit für Gespräche zur Verfügung. Auch hier gab es ein ganz besonders Highlight: Eins von 100 gebauten Goliath GP 700 Cabriolets - gebaut 1953 und das vermutlich einzige noch existierende Exemplar! Der Golf 1 Club hatte zum Jubiläum zwei bemerkenswerte Fahrzeuge auf seinem Stand: Die beiden "Feuerland-Käfer", mit denen 1974 Fritz B. Busch von Alaska bis Feuerland gefahren und die Zuverlässigkeit des neuen VW-Modells bewiesen hat. Nach der Messe ging es für die beiden Fahrzeuge aber wieder zurück nach Wolfsburg.
Nun kommen wir zur diesjährigen Sonderschau: "Lancia - Leistung, Luxus, Leidenschaft". Dicht umlagert waren besonders die Rallyefahrzeuge wie der Stratos, der HF oder der Delta Integrale. Mich zog es jedoch mehr zu den frühen Modelle wie dem Lambda, der Astura, der Aprilia - ein Fahrzeug ohne B-Säule und mit gegenläufig zu öffnenden Türen - , der Aprilia Barchetta oder der Appia Furgoncine und der Lancia Aurelia Gran Turismo, der Flaminia Sport oder das Flavia 1.8 Coupé - wunderschöne Fahrzeuge!
Sehr umfangreich war der Zweiradbereich auf der BCM. Im Gegensatz zu anderen Messen spielen Zweiräder - vom Fahrrad bis zum großen Vorkriegsmotorrad - in Bremen immer eine große Rolle. Auch in diesem Jahr gab es wieder eine einzigartige Sonderschau, in diesem Jahr unter dem Motto "Klasse 4: Ein Schnapsglas voller Dynamik". Gezeigt wurden Kleinkrafträder von den 1950er Jahren bis zum Ende der 1970er Jahre. Respekt, auch mich als Nicht-Zweirad-Kenner hatte die Sonderschau wieder in ihren Bann gezogen.
Es war wieder voll im Parkhaus, rappelvoll. Aber diesmal gar nicht so kalt wie in vorherigen Jahren. Zwischen zahlreichen Fahrzeugen aus den achtziger und neunziger Jahren standen auch einige richtige Oldtimer auf den sechs Parkdecks. Darunter ein DKW 3=6 von 1957 für 12.900 €, ein Lancia Fulvia von 1967 für 17.900 €, ein schöner VW 1500 Typ aus 1962 mit Frame-off-Restaurierung, ein 1954er Citroen 11CV Typ B Traction Avant, ein Porsche 912 von Karmann mit dem guten Jahrgang 1965 und ein beeindruckender DeSoto Firedome mit 4,5l Hemi V8 von 1952 für 49.900 € und mit einem seltenen, vollständig restaurierten 1963er Opel Olympia Rekord ein weiterer Kombi für 15.950 €.
Ein paar Klassiker gab es noch - vermutlich einige hundert. Viele zu verkaufen, aber nicht alle. Die Golf I und die Scirocco und die Bullis auf dem Stand von Volkswagen Classic natürlich nicht. Bevor ich hier alle Schmuckstücke aufzähle, schaut euch die nachfolgenden Bilder selbst an. Allerdings habe ich mich wie immer auf Klassiker konzentriert, die in der Regel mehr als 50 Jahr alt sind - natürlich bis auf ein paar wenige Ausnahmen.