Saisonauftakt der Oldtimer IG Osnabrück 2011
Was bedarf es zu einer perfekten Oldtimer-Veranstaltung? Eine hervorragende Organisation, eine tolle Location, ausgezeichnetes Wetter und wunderschöne Fahrzeuge. Wenn es nach diesen Anforderungen geht, dann hat die Oldtimer IG Osnabrück mit ihrem Saisonauftakt am Ostermontag eine perfekte Veranstaltung auf die Räder gestellt. Ab 10.00 Uhr ging es am Museum Industriekultur im Osnabrücker Stadtteil Pye los. Beim Eintreffen fiel mir gleich der schwarze Auburn 851 Boattail Speedster aus dem Jahr 1935 ins Auge. Dicht umlagert und damit kaum eine Chance für ein vernünftiges Foto.
Also ging es erst einmal weiter Richtung Gebäuderückseite. Bis dahin dauerte es noch ein wenig, da ich viele bekannte Gesichter traf und entsprechend geklönt wurde. Hinter dem Museum hatte man nicht nur einen schönen Blick auf Osnabrück, sondern auch auf zahlreiche Fahrzeuge der IG-Mitglieder. Allen voran der MG PA (1934) vom Vorsitzenden Wolfgang Schulz. Daneben ein Austin Healey Sprite Mk I („Frogeye“) und das Adler Trumpf Junior Kabriolet von Erwin Büttner mit einer Karosserie vom ehemaligen Osnabrücker Fahrzeugbauer Karmann.
Eine Rarität war auch der Citroen SM, der seinerzeit mit einem Maserati Sechszylinder für Furore sorgte. Aber auch absolut bodenständige Fahrzeuge wie der NSU TT, die drei BMW Isetta und die beiden Ovalkäfer von 1954 bzw. 1955 waren absolut sehenswert. Gefreut hat mich auch, dass Josef mit seiner Renault Floride S gekommen war. Dieser Wagen aus dem Jahr 1963 ist in Deutschland eine absolute Rarität. Nicht so selten, aber ebenso schön war der schwarze Mercedes-Benz 190 SL. Ein solcher Wagen gehört einfach zu jedem Oldtimertreffen.
Noch recht selten auf solchen Veranstaltungen sind jedoch Youngtimer wie die beiden Porsche 924 und der BMW Z1. Aber auch sie haben ihre Berechtigung und sind gern gesehene Teilnehmer. Weiter ging es über das Gelände, vorbei an einem 1303 Käfer Cabrio, dem Volvo P1800 von Thomas, dem 1303 Käfer von Thorsten, einem Karmann Ghia Typ 14 Coupé und einem weiteren Austin Healey „Frogeye“. Während ein Triumph TR6 gerade wieder vom Gelände fuhr, trafen zwei Fahrzeuge amerikanischer Herkunft ein: Ein Ford Mustang Coupé der ersten Generation und ein Ford Galaxie.
Mittlerweile bestand sogar eine Chance, ein paar Aufnahmen vom Auburn zu machen. Das Fahrzeug, dass in den Dreißigern von einem „Imker“ erworben wurde, dessen beiden „Bienchen“ seinerzeit in Paris arbeiteten, war der Star des Tages. Nebenbei bemerkt, laut Internet wurde ein baugleiches Fahrzeug vor zwei Jahren bei einer Auktion für 560.000 $ verkauft. Wenn der Auburn nicht gerade auf dem Treffen der Oldtimer IG zu finden ist, steht er entweder im Automuseum Melle oder kann einem durchaus auch mal in Osnabrück entgegen kommen.
Ikonen des Automobilbaus in Deutschland liefern regelmäßig die Stuttgarter Firmen. Porsche hatte 1949 losgelegt mit dem 356 und zwei späte Exemplare aus den frühen 60’ern waren natürlich auch am Industriemuseum zu finden. Darunter auch das gelbe 356 C Coupé von Joachim. Dazu gesellte sich noch ein Porsche 911 SC targa von 1978. Aus dem Hause Mercedes- Benz waren neben einigen SL auch eine Heckflosse und ein edles 220 SE Cabriolet zu finden. Nicht so edel, aber mittlerweile fast so selten wie ein 300 SL Flügeltürer war ein roter Renault R4. Vom diesem Fahrzeug, dass früher einmal in Massen über unsere Straßen fuhr, sind heute nur noch sehr wenige Exemplare zu finden. Neben diesem schönen roten R4 steht meist im Osnabrücker Katharinenviertel noch ein weißer R4, allerdings in deutlich schlechterem Zustand.
Was gab es noch unter dem sonnigen Osnabrücker Himmel zu sehen? Citroen DS und 11 CV, Ford Mustang I und Chevrolet Impala, Ferrari 330 und daneben als Gegensatz Trecker von Lanz und Deutz. Heinkel Tourist Roller, NSU Quickley und Zündapp Motorrad, Rover P 3500 S, Jaguar XK 120 Cabriolet, Sachsenring Trabant 601, Audi 80, Triumph GT6 und vor allem zahlreiche VW Käfer aus den 50’er und 60’er Jahren. Kurz bevor ich nach einer guten Stunde wieder fuhr, traf noch ein Renault Primaquatre als Pritschenwagen aus dem Jahr 1931 oder 1932 ein. Fazit des Tages: Es war rappelvoll am Industriemuseum, mit der Teilnehmerzahl stieß man an seine Grenzen. Aber es passte einfach alles. Das Wetter, die Organisation, die Örtlichkeit, die Fahrzeuge. Kurzum – es war ein nahezu perfektes Treffen, dass die Oldtimer IG Osnabrück auf die Räder gestellt hat. Viele stolze Oldtimerbesitzer hatten an diesem Ostermontag den Weg zum Industriemuseum gefunden. Wer noch Zeit hatte, besuchte auch gleich das Museum und kühlte sich bei einer Fahrt ins Bergweg ab. Sicher wird auch der eine oder andere Oldtimerfreund in Zukunft bei den regelmäßigen Treffen der Oldtimer IG zu finden sein. Diese finden regelmäßig am ersten Sonntag im Monat im bzw. vor dem Museum statt. Außerdem trifft man sich im Gasthaus Thies in 49205 Hasbergen immer am letzten Mittwoch im Monat.