10.   Die 1980er – Ein erstes Umweltbewusstsein

 

 

1980

 

1980 – Zum Auto des Jahres wird der Lancia Delta gewählt. Zweitplatzierter ist der Opel Kadett D, Drittplatzierter der Peugeot 505.

 

10.01.1980 - Das 331.847ste Käfer Cabriolet rollt vom Band - Weltrekord, das Fahrzeug hat die Fahrgestell-Nr. 152 044 140. Es ist damit der meistgebaute offene Personenwagen, gleichzeitig aber auch das letzte Käfer Cabriolet, das gebaut wird. Nun räumt es endgültig seinen Platz dem Golf Cabriolet, das bereits seit 1979 auf dem "Nachbarband" gebaut wird.

 

19.01.1980 - Im britischen Frome wird Jenson Button geboren. Mit acht Jahren beginnt er seine Karriere zunächst im Kart. 1991 gewinnt er alle 34 Rennen der British Cadet Kart Championship. Nach weiteren sehr erfolgreichen Jahren bei nationalen und internationalen Kartrennen mit diversen Titeln wechselt er 1998 in die britische Formel Ford, die er auf Anhieb gewinnt. 1999 tritt er in der britischen Formel 3-Meisterschaft an und wird zum Schluss Gesamtdritter. Nur ein Jahr später wechselt er zum Formel 1-Team Williams. 2001 und 2002 fährt er für Benetton und 2003 geht es weiter zum BAR-Team. Dieses wird 2006 in Honda umbenannt. 2009 übernimmt Ross Brawn das Team. Die Saison ist für das Bran-Team sehr erfolgreich: Mit elf Punkten Vorsprung wird Jenson Button Formel 1-Weltmeister vor Sebastian Vettel. Zur Saison 2010 wechselt Button zu McLaren. 2016 gibt er das Ende seiner Karriere bekannt, vertritt 2017 jedoch noch einmal beim Großen Preis von Monaco Fernando Alonso. Insgesamt tritt Jenson Button bei 306 Grand Prix-Rennen an, fährt 15 Siege ein, holt 50 Podestplätze und wird 2009 Weltmeister.

 

19.02.1980: Mit einer Länge von 176 Kilometern kommt es auf der Strecke Paris und Lyon zum bislang längsten Stau der Automobilgeschichte.

 

16.06.1980 – In Chicago feiert ein Kinofilm Premiere, der heute besonders in Europa Kultstatus hat: Blues Brothers. Der Film ist eine Mischung zwischen Roadmovie, Komödie und Musikfilm. Im Mittelpunkt stehen die Brüder Jake Blues (John Belushi) – frisch aus dem Staatsgefängnis entlassen – und Elwood Blues (Dan Aykroyd).  Als sie erfahren, dass das Waisenhaus, in dem sie aufwuchsen, aufgrund von Steuerschulden geschlossen werden soll, versuchen sie, das Geld aufzutreiben. Dies soll gelingen, in dem sie ihre alte Band zusammenzubringen, um mit einem Konzert die benötigten 5000 Dollar einzuspielen. Mit ihrem 1974 Dodge Monaco, einem ehemaligen Polizeifahrzeug, machen sie sich auf den Weg. In verschiedenen Rollen begegnen ihnen dabei geniale und mittlerweile weitestgehend verstorbene Musiker wie die Blues- und Soullegenden Aretha Franklin, John Lee Hooker, Ray Charles oder James Brown. Gejagt werden sie von der Polizei, üblen Nazis, einer Countryband und einer von Carry Fischer gespielten Ex-Freundin von Jake Blues. Die Verfolgungsjagten in einem Einkaufszentrum oder in Chicago sind legendär, ebenso der hervorragende Soundtrack. Das Lexikon des internationalen Films: „Ungewöhnliche Mischung aus Musik- und Actionfilm, die durch überdrehte Ausgelassenheit, eine unbändige Zerstörungswut, zündende Musiknummern und urige Hauptdarsteller gekennzeichnet ist.“ Der Film „Blues Brothers“ ist mein absoluter Lieblingsfilm, den ich mir immer wieder ansehen kann, dicht gefolgt von „Das Leben des Brian“. Aber der Film hat mit Autos nichts zu tun…

 

22.08.1980 – Mit seinem Namen sind die größten Erfolge der Renngeschichte von Mercedes-Benz verbunden: Alfred Neubauer. Im Alter von 99 Jahren verstirbt Neubauer 1980 in Stuttgart. Nach Ende des Ersten Weltkriegs geht er zum österreichischen Automobilhersteller Austro-Daimler, wo ihn Ferdinand Porsche 1920 zum Leiter der Einfahr-Abteilung ernennt. Ab 1922 fährt, jedoch recht erfolglos, selbst Rennen. 1923 wechselt er zusammen mit Porsche zur Daimler-Motoren-Gesellschaft. Dort erfindet er mangels eigenem Talents den Posten des Rennleiters. Die mittlerweile zu Daimler-Benz fusionierte Firma macht mit den Mercedes-SS- und SSK-Rennwagen auf den internationalen Rennstrecken Furore, dann kommt die Ära der legendären Silberpfeile. Zusammen mit den Wagen der Auto Union dominieren die Stuttgarter Rennwagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt eine neue Ära und wieder dominiert Mercedes-Benz unter Alfred Neubauer auf den Rennstrecken der neuen Formel 1 und bei Langstreckenrennen wie der Mille Miglia. Doch nach der Katastrophe von Le Mans 1955, bei der ein Mercedes-Benz 300 SL unverschuldet in die Zuschauer geschleudert wird und 84 Menschen sterben, zieht Mercedes-Benz seine Fahrzeuge zurück. Alfred Neubauer geht in Rente, sein Nachfolger wird der frühere Rennfahrer Karl Kling.

 

25.09.1980 – Die deutsche Road-Movie-Komödie „Theo gegen den Rest der Welt“ kommt in die bundesdeutschen Kinos. Marius Müller-Westernhagen spielt darin den Lastwagenfahrer Theo Gromberg aus Herne, der mit einem italienischen Freund Enno eine kleine Spedition betreibt. Ihr einziges Fahrzeug ist ein Volvo-Sattelschlepper. Auf dem Rückweg von einer Tour muss Theo völlig übermüdet eine kurze Pinkelpause einlegen. Diesen Moment nutzt ein Dieb, um den Volvo zu stehlen. Er springt in den Fiat 500 der Schweizer Kunststudentin Ines. Nachdem dieser überhetzt die Räder streckt, holt ihn Enzo mit einem geliehenen Peugeot 404 Kombi ab. Gemeinsam begeben sich die drei weiter auf die Suche nach dem gestohlenen LKW, der – wie Theo beichtet – auf der Rückfahrt illegale Ware geladen hat. Über Lüttich verfolgen sie die Spur über Mailand bis Marseille, orientieren können sich mittels einer kleinen Europakarte in Theos Taschenkalender. Warum Theo einen Finger verliert und ob sie den Volvo wiederbekommen – einfach mal den schrägen Film ansehen, der besonders vom Wortwitz Marius Müller-Westernhagens lebt. Dieser bekam für seine Rolle in Theo den Ernst-Lubitsch-Preis und den Jupiter als bester Darsteller. „Theo gegen den Rest der Welt“ der größte deutsche Filmerfolg der Jahre 1980/1981 mit mehr als drei Millionen Zuschauer.

 

01.10.1980 - in Mainz erscheint die "Markt für klassische Automobile und Motorräder", 1993 umbenannt in "Oldtimer Markt". Sie ist die größte Fachzeitschrift für klassische Fahrzeuge in Europa.

 

06.10.1980 – Der italienische Automobildesigner Giovanni Michelotti stirbt im Alter von 58 Jahren. Seine Karriere beginnt er im Alter von 15 Jahren beim Karosseriebauer Stablimenti Farina und arbeitet sich von einer Hilfskraft zum führenden Gestalter hoch. 1946 macht er sich als freischaffender Designer in Turin selbständig. Von Michelotti stammen u.a. der bei Vignale karossierte Maserati 3500 GT Vignale Spider, für Triumph den TR4, den Vitesse, den Herald sowie weitere Modelle, für DAF das Daffodil und den 55. Auch eine Mitgestaltung beim BMW 700 ist verbürgt. Der von ihm ausgehende Einfluss auf die allgemeine Karosseriegestaltung wird teilweise unterschätzt, da aufgrund seiner Arbeitsweise kaum ein ursprünglich von ihm gezeichnetes Automodell einen direkten Hinweis auf den tatsächlichen Gestalter trägt. Michelotti ist für eine große Anzahl von Entwürfen verantwortlich, er entwirft insgesamt über 1200 Karosserien. Zu seinen bekanntesten Entwürfen zählen der VW 1200 Ghia Aigle, Fiat 1200 Allemano, Lancia Aprilia Vignale Coupé, Maserati 3500 oder Maserati 5000 GT Allemano, Alfa-Romeo 2000 Vignale, Nardi 750 ND, Italia 2000, Abarth 2400, Alpine A106 und der Reliant Scimitar SS 1, sein wohl letzter Entwurf.

  

 

1981

 

1981 – Zum Auto des Jahres wird der Ford Escort 81 gewählt. Zweitplatzierter ist der Fiat Panda, Drittplatzierter der Austin Metro.

 

02/1981 – Die öffentliche Premiere eines Airbags in einem Serienmodell erfolgt auf der Amsterdamer International Motor Show mit der Mercedes-Benz S-Klasse W126. Die Kombination aus Fahrer-Airbag und Beifahrer-Gurtstraffer ist zunächst ausschließlich gegen Aufpreis erhältlich. Kurze Zeit später erfolgt auch der Einsatz im Mercedes-Benz W123. In den USA bieten verschiedene Hersteller bereits seit 1974 gegen Aufpreis ein Airbagsystem an.

 

03/1981 – Präsentation des neuen VW Scirocco auf dem Genfer Automobilsalon. Gebaut wird er bei Karmann in Osnabrück auf der Plattform des VW Golf I. Im Gegensatz zum Vorgängermodell Scirocco I konnte sich der Design-Vorschlag von Giugiaro diesmal nicht durchsetzen, das Fahrzeug wird auf einem hausinternen Entwurf von Volkswagen gebaut. Das Serienfahrzeug wird Anfang März 1981 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt und ab dem 16. März 1981 stehen an der Côte d’Azur Fahrzeuge der Presse zu Testfahrten zur Verfügung. Die VAG-Händler erhalten die Wagen ab Mitte Mai 1981. Im Juni 1981 werben fünf Anzeigenkampagnen für das neue Modell mit dem Slogan: „Der neue Scirocco. Aufregend vernünftig“. Insgesamt laufen bis zum 07.09.1992 in Osnabrück 291.497 Exemplare des Scirocco II vom Band. Die Rückleuchten des VW Scirocco II werden auch vom britischen Automobilhersteller Aston Martin für das ab 1990 gebaute Modell Virage verwendet.

 

03/1981 - Die Serienproduktion des DMC-12 startet in Dunmurry bei Belfast im britischen Nordirland. Das neue DMC-Werk wird fast komplett durch Zuwendungen der britischen Regierung finanziert, die eine weitere Stärkung der IRA verhindern will, indem sie die hohe Arbeitslosigkeit in Nordirland senkt. Vor dem Serienanlauf waren zwei Wagen hergestellt worden, mit denen Testfahrten über insgesamt nur 60.000 Meilen für das Bestehen der US-Abgasprüfung durchgeführt wurden. Dieser Aufwand war jedoch zu gering, um alle möglichen Mängel aufzuspüren und Fehler vor Beginn der Serienfertigung zu beheben. Dass DeLorean gleichwohl die Produktion aufnimmt, liegt am wachsenden Druck seiner Investoren und Händler, die nach sechs Jahren des Wartens nun endlich Geld verdienen wollen. Das Design der Karosserie stammt von Giorgetto Giugiaro (ItalDesign), der z.B. auch die VW-Modelle Golf und Scirocco I, Audi 80 oder De Tomaso Mangusta kreiert hatte. Die weitere Entwicklung zur Marktreife soll zunächst bei Porsche erfolgen, doch Porsche lehnt ab, da das Projekt in der vorgegebenen Zeit nicht seriös entwickelt werden könne. Bei Lotus war De Lorean erfolgreicher. Doch die Briten gaben nach zwei Jahren auf und kündigten 179 die Vereinbarung mit De Lorean. Doch 1981 kann die Produktion starten. Die Serienfahrzeuge leiden unter schwankender Produktqualität. Um für einen geplanten Börsengang als erfolgreicher Geschäftsmann dazustehen, lässt De Lorean die Produktion verdoppeln, obwohl bei weitem nicht entsprechende Kaufaufträge vorliegen Dies führt zum Kollaps des Projekts. Mehrere hundert DMC-12 stehen in Belfast auf Halde. Die britische Regierung unter der neuen Premierministern Thatcher weigert sich, weiteres Geld in die Firma zu investieren und so versucht De Lorean, über einen Kokainhandel zusätzliches Geld zu generieren. Er wird in den USA verhaftet, die DMC geht in Insolvenz. Zwar wird DeLorean in den USA freigesprochen, doch in Großbritannien erwartet ihn ein Verfahren wegen Veruntreuung. Er hatte zusammen mit Colin Chapman 17,5 Millionen Dollar Investorengelder unterschlagen. Berühmt wurde der DMC-12 in der erfolgreichen Film-Trilogie „Zurück in die Zukunft“ als Zeitmaschine.

 

06.05.1981 - In Baden-Württemberg wird das Auto & Technik Museum eröffnet, Initiator und Gründer ist der Unternehmer Eberhard Layher (verst. 30.12.2012). Heutet bietet das Museum mehr als 3.000 Exponate auf einer Fläche von über 30.000 m² Hallenfläche. Zu diesen Exponaten gehören auch mehrere Luftfahrzeuge wie z.B. eine Douglas DC-3, eine ausrangierte Iljuschin II-14 und eine Concorde. Zu den 300 Oldtimern gehört eine Mercedes- und Maybach-Ausstellung, eine American-Dream-Cars-Sammlung (aus den 50ern). Berühmt ist auch der experimentelle Rennwagen "Brutus", ein American LaFrance-Chassis von 1907 mit einem 12-Zylinder BMW-Flugzeugmotor mit knapp 47 Litern Hubraum. Außerdem gibt es noch rund 200 Motorräder, 27 Lokomotiven, 60 Flugzeuge, 150 Traktoren, LKW und vieles mehr zu sehen.

 

10.06.1981 - In Stuttgart rollt der letzte Mercedes-Benz 600 vom Band direkt ins Museum. Das im September 1963 auf der IAA in Frankfurt am Main präsentierte Fahrzeug diente vor allem als Staats- und Repräsentationsfahrzeug. Insgesamt werden in der 17jährigen Bauzeit 2.677 Fahrzeuge gebaut, davon 429 als Pullman-Variante oder Sechstürer und 59 als Landaulet; sie haben ein festes Dach vorne über dem Chauffeur und ein Cabriolet-Faltdach hinten über den Passagieren. Es gibt zwei Landaulet-Versionen, eine mit langem und eine mit kurzem hinteren Verdeck. Im Pullman sind im Fond zwei vis-á-vis angeordnete Sitzreihen oder Klappsitze mit oder entgegen der Fahrtrichtung vorhanden. Eine der bekanntesten Sonderanfertigungen ist das für Papst Paul VI. gebaute Landaulet, das heute im Mercedes-Benz-Museum ausgestellt ist. Angetrieben wird die Luxuslimousine von einem V8-Motor mit 6,3 Liter Hubraum, Saugrohreinspritzung und Achtstempel-Einspritzpumpe. Der 250 PS starke Motor wiegt alleine 400 kg und ermöglicht eine Spitzengeschwindigkeit von 205 km/h, die Beschleunigung dieses großen Mercedes auf 100 km/h ist in 10 Sekunden möglich. Damit ist er seinerzeit eines der schnellsten Serienfahrzeuge und wird auch als „Größter Sportwagen aller Zeiten“ betitelt. Zur Ausstattung des Mercedes-Benz 600 gehören eine elektrisch regulierbare Heizungs- und Lüftungsanlage, Klimaanlage, ein umfassendes hydraulisches Servosystem mit hydraulisch verstellbaren Sitzen, hydraulisch verstellbarer Sitzbank hinten, hydraulischen Fensterhebern und ebenfalls hydraulisch betriebenen Schiebedächern. Im Vergleich zu Elektroantrieben ist die Hydraulik nahezu geräuschlos, aber bei ausgeschaltetem Motor recht kraftlos. Im August 1964 beträgt der Listenpreis für einen 600er Mercedes-Benz 56.500 DM, gegen Ende seiner Bauzeit muss für den 600 lang, sieben/acht Sitze, sechs Türen 175.392 DM bezahlt werden. Der damals teuerste S-Klasse-Mercedes, der 450 SEL 6.9, ist schon für 78.960 DM zu haben. Dennoch ist der 600er aufgrund zahlreicher Kundensonderwünsche und der durchgängigen Handarbeit über die gesamte Fertigung immer ein Verlustgeschäft. Neben vielen Regierungen orderten auch finanzkräftige Prominente einen Mercedes-Benz 600, so z.B. John Lennon, Elvis Presley, Herbert von Karajan, Aristoteles Onassis, Max Grundig, David Bowie und Elisabeth Tylor, aber auch der sowjetische Generalsekretär Leonid Breschnew, der nordkoreanische Diktator Kim Il-sung und der kolumbianische Drogenbaron Pablo Escobar.

 

23.06.1981 - in Osnabrück wird der 1,5millionste Volkswagen gefeiert, den Karmann für die Wolfsburger seit 1949 gebaut hat. Es ist ein schneeweißer Scirocco GTi, der direkt in die hauseigene Fahrzeugsammlung "wandert".

 

07.08.1981 - Die Fahrt in einem gelben Citroen 2CV gehört zu den spektakulärsten Verfolgungsjagden der bisherigen 25 James-Bond-Filme. Quer durch Olivenhaine geht es für den britischen Geheimagenten "007", die Ente kippt um, wird von Passanten wieder aufgestellt. Schon alleine diese Szene rechtfertigt es, sich "James Bond 007 - In tödlicher Mission" mal wieder anzusehen. Nach dem Film legt Citroen eine Sonderserie des 2CV in Gelb auf, die an der Seite, der Motorhaube und dem Heck aufgeklebte "Einschusslöcher" und auf den Seiten den "007"-Schriftzug aufweist. Dieses Aufkleberset kann man noch bis in die 1990er Jahre bei Citroen beziehen. Einen Kurzauftritt hat das eigentliche Dienstfahrzeug des britischen Geheimagenten, ein Lotus Esprit Turbo. Dieser explodiert jedoch beim Versuch eines Gangsters, die Scheibe einzuschlagen. Dabei weist doch ein dreieckiger Aufkleber auf eine "Diebstahlsicherung" hin…

 

09.08.1981 – der US-amerikanische Autoimporteur Max Hoffman stirbt. Geboren wird Maximilian Hoffmann in Wien. 1934 gründet er zusammen mit einem Partner den Autohandel Hoffmann & Huppert und importiert u.a. Volvo-Fahrzeuge nach Österreich. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland muss er 1938 nach Frankreich fliehen, da Hoffmann Sohn einer katholischen Mutter und eines jüdischen Vaters ist. 1941 gelingt es ihm, in die USA emigrieren. Nach Kriegsende beginnt er, mit seiner in New York neugegründeten „Hoffman Motor Company“ europäische Automobile in die USA zu importieren. In seinem Programm sind Rolls-Royce, Bentley, Austin, Cooper, Rover, Lea-Francis, Healey und Morgan. 1950 wird Hoffman wird er Volkswagen-Importeur für die Ostküste, gibt dies jedoch 1953 wieder auf. Erfolgreich wird die Zusammenarbeit mit Porsche. Durch seinen Einfluss wird der 356 Speedster auf den Markt gebracht. 1952 beginnt auch seine Zusammenarbeit mit Daimler-Benz. Er überzeugte den Vorstand, die Mercedes-Modelle 300 SL und 190 SL zu bauen. 1957 trennte sich Daimler-Benz von Hoffman nach einer Neustrukturierung gegen eine Abfindungszahlung. Außerdem importiert Hoffman in den 1950er Jahren Fahrzeuge von Fiat und Alfa Romeo. Die Entwicklung des Alfa Romeo Giulietta Spider ist wesentlich von ihm beeinflusst. Er verpflichtet sich, die ersten 500 Fahrzeuge abzunehmen. Das Modell erscheint deshalb zunächst in den USA und erst danach auf dem italienischen Markt. Mitte der 1950er Jahre beginnt seine Zusammenarbeit mit BMW. Er entwickelt die Grundzüge für den von Albrecht Graf von Goertz entworfenen BMW 507. Mitte der 1960er Jahre kündigt Hoffman die meisten seiner Händlerverträge und wird exklusiver Vertreter für BMW. Die Fahrzeuge der sogenannten „Neuen Klasse“ verkauft er erfolgreich in den USA. 1975 lässt er sich ausbezahlen und BMW übernimmt den Verkauf in den USA über eigene Vertriebswege. 2004 wird Hoffman in die Automotive Hall of Fame aufgenommen.

 

10.08.1981 - Die Benzinpreise werden von der Aral AG um drei und die Dieselpreise um zwei Pfennig pro Liter erhöht. Die anderen Mineralölgesellschaften schließen sich innerhalb von wenigen Tagen dieser achten Preiserhöhung seit Jahresbeginn an.

 

17.09.1981 - In Frankfurt/Main findet bis zum 27.09.1981 die 49. Internationale Automobilausstellung statt. 1500 Aussteller aus 27 Ländern stellen ihre neuesten Modelle vor. Mitsubishi präsentiert das erste Serienauto mit Gasantrieb. Der L 300 besitzt zwei 50-Liter-Tanks, einer für Autogas, einer für Normalbenzin - die Umschaltung zwischen beiden Betriebsarten ist auch während der Fahrt möglich. Bei Opel wird der neue Ascona C vorgestellt - mit Frontantrieb. Bei Mercedes-Benz steht der Luxus im Vordergrund. Dafür sorgen die beiden neuen Coupés 380 SEC und 500 SEC. Porsche stellt den 944 vor, VW die sehr konservativ gezeichneten Stufenheckmodelle Derby und Santana, und bei Renault dürfen sich die Fans über den R5 Alpine Turbo freuen.  

 

01.10.1981 - Mit Tricks aller Art versuchen die Teilnehmer des illegalen Cannonball-Trans-America-Rennens, die Konkurrenten auszuschalten. Der Film "Auf dem Highway ist die Hölle los" ist ein starbesetzter Actionfilm um ein verrücktes Rennen, das in einer Folge lose miteinander verbundenen Episoden erzählt wird und Gelegenheit zu einigen qualitativ unterschiedlichen Selbstparodien und Filmzitaten bietet. Zu den Darstellern gehören Burt Reynolds, Roger Moore, Farrah Fawcett, Dean Martin, Dom deLuise, Sammy Davis Jr. und Jackie Chan. Farah Fawcett erhält für ihre schauspielerische Leistung  eine Nominierung für die Goldene Himbeere als schlechteste Nebendarstellerin. Die Kritiken bescheinigen dem Film viel Klamauk, Unterhaltsamkeit und Anspruchslosigkeit.

 

17.10.1981 - Der 29-jährige Brasilianer Nelson Piquet wird beim Grand Prix in Las Vegas auf Brabham Fünfter und damit Automobil Weltmeister 1981 vor dem Argentinier Carlos Reutemann im Williams. Sieger des Rennens ist Alan Jones, dem Weltmeister von 1980.

 

11/1981 - in Wolfsburg rollt der 40.000.000. Volkswagen vom Band, davon 20.000.000 Käfer und bereits 5.000.000 Golf.

 

08.11.1981 - Im Werk Berlin-Marienfelde erfolgt die Grundsteinlegung des neuen Forschungszentrums für die 1977 gegründete Daimler-Benz Forschungsgruppe Berlin. 25 Millionen DM investiert der Stuttgarter Konzern in den Bau eines Fahrsimulators, um das Verhalten von Fahrer und Fahrzeug im Straßenverkehr künftig noch intensiver erforschen zu können.

 

12.11.1981 - Der österreichische Rennfahrer Niki Lauda gibt seine Rückkehr zur Formel 1 bekannt.

 

 

1982

 

14.01.1982 – In Heßdorf bei Erlangen stirbt der frühere Motorradrennfahrer Walfried Winkler . Während seiner gesamten Karriere startet er für DKW und kann mit deren Zweitakt-Rennmotorrädern die Viertakt-Konkurrenz oftmals deklassieren. 1934 wird er Europameister in der Klasse bis 250 cm³, gewinnt vier Deutsche Straßenmeisterschaften, die Internationale Sechstagefahrt, wird zweimal Deutscher Zementbahn- und einmal Deutscher Bergmeister. 1938 nimmt er an der Nachwuchsfahrerprüfung der Auto-Union-Rennabteilung auf dem Nürburgring teil, wird aber wegen seiner hageren Statur nicht für fähig gehalten, eine ganze Renndistanz in einem der schweren Grand-Prix-Wagen zu absolvieren. Winkler stellt zahlreiche Weltrekorde auf, vor allem mit der 175-cm³-DKW. Insgesamt gelingen ihm in seiner Karriere mehr als 200 Rennsiege. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg und mehrjähriger Internierung im Speziallager Nr. 1 Mühlberg bestreitet Winkler auf einer ehemaligen 250er Werksmaschine noch zahlreiche Rennen in Ost- und Westdeutschland. Im Herbst 1950 verlässt er seine sächsische Heimat und geht nach Westdeutschland, wo er in Nürnberg bei Victoria arbeitet und 1952 die Leitung der Geländesportabteilung übernimmt. 1957, nachdem die Geländesportabteilung bei Victoria aufgelöst wird, wechselt Winkler zu Porsche und arbeitet dort in der Versuchsabteilung, in der er auch an der Entwicklung des ersten Porsche 911 mitwirkt. Trotz seines inzwischen fortgeschrittenen Alters nimmt er noch an einigen Rennveranstaltungen teil und bestreitet 1958 zusammen mit Herbert Linge auf Porsche 550 Spyder das 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. In den folgenden Jahren startet Winkler mehrmals bei der über 1000 Kilometer führenden Tour d’Europe. 1969 geht er in den Ruhestand, bleibt aber dem Rennsport bis zu seinem Tod im Jahr 1982 verbunden.

 

28.01.1982 – In Zschopau verstirbt der frühere Motorradrennfahrer Johannes „Hans“ Sprung im Alter von 61 Jahren. Sprung startet im Juni 1922 beim ersten auf der Berliner AVUS ausgetragenen Motorradrennen auf einem in Zschopau konstruierten Lomos-Roller mit DKW-Motor. Im folgenden Jahr siegt er mit einem DKW-Kleinstmotorrad bei dem zur Sachsenfahrt zählenden Bergrennen zum Forsthaus Lückendorf und ist auch bei der ADAC-Reichsfahrt erfolgreich. Im Jahr 1924 gewinnt er im Rahmen der Reichsfahrt die Etappe auf die Hohe Sonne bei Eisenach. In die folgende Saison startet Sprung mit zweiten Plätzen hinter seinem DKW-Kollegen Hermann Weber bei der Winterfahrt und beim Prager Bergrennen. Auf der AVUS besiegt er erstmals Weber, danach gewinnt er die Bahnrennen auf der Opelbahn und in Chemnitz und wird mit dem Sieg in Elberfeld Deutscher Kraftrad-Bahnmeister 1925 der 175-cm³-Klasse. Außerdem gewinnt er 1925 die Deutsche Straßenmeisterschaft in der 175er-Kategorie. Im Jahr 1927 siegt Hans Sprung mit seiner DKW bei den 175er-Läufen beim Eilenriederennen in Hannover, bei den erstmals ausgetragenen Motorradrennen auf dem Badberg-Viereck (dem heutigen Sachsenring und der Nürburgring-Nordschleife – dem Eifelrennen – sowie auf dem Marienberger Dreieck und krönt sich damit erneut zum Deutschen 175-cm³-Straßenmeister. Außerdem siege er zusammen mit Arthur Müller beim 24-Stunden-Rennen auf der Opelbahn bei Rüsselsheim. 1928 siegt Sprung erneut in Marienberg, diesmal in der 250er-Klasse, und gewinnt den Großen Preis der Tschechoslowakei sowie in Königsbrück. Im folgenden Jahr erringt er Siege bei den Bergrennen nahe Prag und in Lückendorf, 1934 nimmt er noch einmal mit Erfolg an der 2000-Kilometer-Deutschlandfahrt teil. In den 1950er-Jahren fördert und betreut Hans Sprung den MZ-Rennfahrer Hans Fischer.

 

16.-22.01.1982 - Die 50. Rallye Monte Carlo ist der 1. Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 1982. Sie findet vom 16. bis zum 22. Januar in der Region von Monaco statt. Es gewinnen Walter Röhrl und Christian Geistdörfer mit ihrem Opel Ascona 400 vor Hannu Mikkola und Arne Hertz auf Audi quattro.

 

05.02.1982 – Mit Arthur Geiss verstirbt im Alter von 78 Jahren einer der besten deutschen Motorradrennfahrer vor dem Zweiten Weltkrieg. Der „Pforzheimer Jockey“, wie er aufgrund seines geringen Körpergewichts und seiner markanten Körperhaltung auf dem Motorrad genannt wird, löst in den 20er und 30er Jahren mit seinen großen Erfolgen in seiner Heimatstadt eine regelrechte Motorsport-Euphorie aus, die zum Bau des Hockenheimrings führt. Arthur Geiss wird zunächst Mechaniker, da sein Vater in Hockenheim eine Reparaturwerkstatt und Fahrschule betreibt. Auch sein Bruder Wilhelm ist in diesem Berufsfeld tätig, hat sich aber in seiner Pforzheimer Werkstatt auf Motorräder spezialisiert. Seine ersten Rennerfolge sammelt Geiss bei kleineren Veranstaltungen rund um Pforzheim, er fährt dabei Maschinen verschiedener Fabrikate, darunter NSU, A.J.S. und Garelli. Sein erster Sieg gelingt ihm 1923 beim Karlsruher Wildparkrennen auf einer 175-cm³-DKW. Zwei Jahre später wechselte er endgültig zu den Zschopauer DKW-Werken, die ihn 1927 in den Kreis der Werksfahrer aufnehmen. 1935 zieht Arthur Geiss in das nahe „Rennfahrerdörfchen“ Adelsberg bei Chemnitz um, wo auch seine Kollegen und Freunde Walfried Winkler und Ewald Kluge wohnen. In den folgenden Jahren startet Arthur Geiss regelmäßig bei den in ganz Europa ausgetragenen Motorrad-Grand-Prix-Rennen sowie bei vielen Veranstaltungen in Deutschland und erzielt dabei eine unvergleichliche Siegesserie. Geiss gewinnt 1928 die Deutsche Meisterschaft in der 175-cm³-Klasse. 1930, 1931, 1933 und 1935 folgen vier Titel in der 250-cm³-Klasse. 1935 ist er außerdem beim Großen Preis der F.I.C.M., der in diesem Jahr im Rahmen des Ulster Grand Prix auf dem Clady Circuit in Nordirland ausgetragen wird, siegreich und sichert sich so den 250er-EM-Titel. Bereits kurz nach dem Start hat er sich in Führung gesetzt, diese in der dritten Runde wieder verloren und wenige Umläufe später mit zwei Rekordrunden zurückerkämpft. Nach einem Tankstopp und einem Zündkerzenwechsel liegt Geiss zwischenzeitlich wieder auf Rang zwei. Nachdem der führende Engländer Bob Foster auf New Imperial ebenfalls nachtanken muss, setzt sich der Deutsche erneut an die Spitze und überquert die Ziellinie schließlich mit 25 Sekunden Vorsprung auf Foster. Arthur Geiss wird damit der erste Nicht-Brite, der mit einer nicht-britischen Maschine den seit 1922 ausgetragenen Ulster Grand Prix gewinnen kann. In Ungarn stellt Arthur Geiss 1933 mit 161,46 km/h einen Geschwindigkeitsweltrekord in der 250-cm³-Klasse auf. 1935 gewinnt er, zusammen mit seinen langjährigen DKW-Stallgefährten Ewald Kluge und Walfried Winkler, in Oberstdorf im Allgäu die Silbervase bei der 17. Internationalen Sechstagefahrt. Geiss' Karriere, in der er über 150 Rennen bestreitet und elf Grand Prix gewinnen kann, findet im Herbst 1936 ein jähes Ende. Nach einem Unfall bei einer Fahrt zu einer Siegerehrung, der einen 15-monatigen Krankenhausaufenthalt nach sich zieht, ist sein linker Arm nicht mehr voll einsetzbar. In den Folgejahren wird Arthur Geiss als Betreuer der Nachwuchsfahrer eingesetzt.

 

08.05.1982 – Im belgischen Löwen stirbt der kanadische Automobilrennfahrer Gilles Villeneuve. Nachdem er erfolgreich in verschiedenen Rennserien startet ist, debütiert Villeneuve 1977 in der Formel 1. Für den Großen Preis von Großbritannien erhält er das dritte Werkscockpit bei McLaren. 36 Fahrer sind gemeldet, eine Vorqualifikation ist erforderlich und der Kanadier setzt sich durch. Er startet als Neunter, muss dann aber auf dem siebten Platz mit einem überhitzten Motor in die Box. Dennoch beendet er als Elfter das Rennen. Es bleibt jedoch das einzige Rennen für McLaren. Für die letzten beiden Rennen wird er von der Scuderia Ferrari verpflichtet. Auch in der kommenden Saison fährt er für Ferrari zusammen mit Carlos Reutemann. Bis 1982 startet Villeneuve bei 67 Formel-1-Grands-Prix, bei 66 von ihnen für die Scuderia Ferrari. In der Formel-1-Saison 1979 wird er Vizeweltmeister. Beim Abschlusstraining zum Großen Preises von Belgien auf der Rennstrecke in Zolder, dem fünften Saisonlauf 1982, kollidiert Villeneuve mit dem langsam fahrenden Jochen Mass, wobei sich Villeneuve lebensbedrohliche Verletzungen zuzieht und wenige Stunden später stirbt. Gilles Villeneuves Sohn Jacques wird 1997 Formel-1-Weltmeister.

 

19.-20.06.1982 – In Le Mans findet das 50. 24-Stunden statt. Wieder einmal hat der Automobile Club de l’Ouest das Reglement des 24-Stunden-Rennens geändert. Ziel ist es, die hohe Durchschnittsgeschwindigkeit weiter zu senken, ohne in die Technik der Fahrzeuge massiv einzugreifen. Im Jahr zuvor siegte der Werks-Porsche 936, gefahren von Jacky Ickx und Derek Bell, mit einem Schnitt über 200 km/h. 28 der 55 zum Start zugelassenen Wagen sind Gruppe-C-Prototypen. Porsche bringt drei völlig neu konzipierte Prototypen nach Le Mans. Durch Änderungen am Reglement ist schon 1981 klar gewesen, dass die offenen Porsche 936 1982 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft nicht mehr zum Einsatz kommen können. Bei Porsche wird mit dem 956 ein völlig neues Rennwagenkonzept verwirklicht. Da die bisher verwendeten Rohrrahmen nicht mehr zeitgemäß sind, konstruiert man erstmals ein Alu-Fahrgestell in Schalenbauweise. Der Motor wird vom Porsche-Interscope-Triebwerk abgeleitet und leistet 620 PS. Gefahren werden die drei Boliden von den Mannschaften Jacky Ickx/Derek Bell, Jochen Mass/Vern Schuppan und Hurley Haywood/Al Holbert. Ein Porsche 936 wird von Reinhold Joest so umgebaut, dass er dem Gruppe-C-Reglement entspricht. Gefahren wird dieser Wagen von Bob Wollek und den belgischen Martin-Brüdern. Ford kommt erstmals seit den 1960er-Jahren wieder werkseitig nach Le Mans. Aufgebaut werden die beiden C100 bei Zakspeed in Niederzissen. Gemeldet von Ford Deutschland fahren Manfred Winkelhock, Klaus Niedzwiedz, Klaus Ludwig und Marc Surer die beiden Boliden. Aus Frankreich sind sechs Rondeau am Start, drei davon Werkswagen von Jean Rondeau selbst. Die Werksmannschaft setzt die M382 ein und alle Rondeaus haben Cosworth-V8-Motoren als Triebwerke. Nach einigen Jahren der Abwesenheit kommt auch Gand Touring Cars wieder nach Le Mans. Den neu konzipierten Mirage M12 fahren Mario Andretti und dessen Sohn Mike. Bereits für die Gruppe C gebaut sind die WM P82 von Welter Racing, während der Werks-Lancia LC1 von Piercarlo Ghinzani, Riccardo Patrese und Hans Heyer noch der Gruppe 6 entspricht. Das Fahrzeug mit dem stärksten Motor ist der Chevrolet Camaro von Billy Hagan und Gene Felton mit einem 5,7-Liter-Chevrolet-Aggregat. Der Werks-Mazda RX-7 hat einen 1.3-Liter-Wankelmotor. Mario und Mike Andretti qualifizieren den Mirage M12 an der neunten Stelle, dennoch kann das Team nicht am Rennen teilnehmen. 20 Minuten vor dem Start, der Mirage steht längst an seinem Startplatz, eröffnen technische Delegierte des ACO einer völlig verblüfften Teamführung, dass der Wagen illegal sei und nicht starten könne. Was bei allen technischen Abnahmen nicht beanstandet wurde, ist plötzlich ein Problem. Der Getriebeölkühler ist hinter dem Getriebe angebracht. Die Offiziellen bestehen plötzlich darauf, dass dieser sich über dem Getriebe zu befinden habe. Was folgt, war eine Farce und geht als eine der unrühmlichsten Aktionen des ACO in die Geschichte dieses Rennen ein. Die Techniker von Grand Touring Cars sind nämlich kurzfristig in der Lage, den Umbau vorzunehmen. Während die Mechaniker an der Boxen arbeiten disqualifiziert der ACO den Wagen jedoch und lässt die erste Reserve nachrücken. Als das Rennen gestartet wird, steht der Mirage vollkommen regelkonform in der Box und darf nicht starten. Teamchef Harley Cluxton lässt den Wagen daraufhin vor den Bereich den Rennleitung schieben und dort über Stunden in der Boxengasse stehen. Sein Protest wird abgewiesen. Es ist der letzte Auftritt eines Mirage-Rennwagens in Le Mans. Vom Start weg dominieren die drei Werks-Porsche das Rennen. Nur die Rondeaus und die Ford C100 können in der Anfangsphase mithalten, der Gesamtsieg von Porsche ist über die 24 Stunden jedoch nie in Gefahr und das Rennen endet mit einem Dreifachsieg der Werksmannschaft. Ungemach gibt es nur bei den Fahrern. In den frühen Abendstunden verliert Hurley Haywood die Fahrertür, als er bei vollem Tempo kontrolliert, ob diese auch geschlossen sei. Dabei springt die Tür auf und wird vom Fahrtwind weggerissen. Zu diesem Zeitpunkt liegt der Wagen mit der Nummer 3 an der Spitze, fällt nach einer längeren Reparatur aber auf den siebten Rang zurück. In der Nacht erleidet Haywood dann einen Kreislaufkollaps und wird von den Porsche-Ärzten aus dem Rennen genommen. Für ihn kommt Ersatzfahrer Jürgen Barth ins Auto.

 

10.07.1982 - Nach einem jahrelangen Kampf wird im elsässischen Mülhausen  die sensationelle Oldtimer-Sammlung der Gebrüder Schlumpf mit dem Musée national de l'Automobile der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Kern der Sammlung sind 400 Oldtimer, darunter alleine 87 Bugatti. Auch ein Mercedes "Silberpfeil" Typ W 154 II (1939) gehört zur Sammlung.

 

08/1982 – Der Audi 100 C3 kommt auf den Markt. Der Wagen mit den bündig eingebauten, hochgezogenen Fenstern und einem cw-Wert von 0,30 gilt in den frühen 1980er-Jahren als strömungsgünstigstes Serienfahrzeug dieser Zeit und erhält viele Auszeichnungen. Die innovative Designsprache und technische Details stellen einen prägenden Impuls für das Automobildesign der 80er Jahre dar. Wegen des Leichtbaus und des niedrigen Luftwiderstandes verbraucht der Wagen weniger Kraftstoff als vergleichbare Fahrzeuge der Zeit. Im August 1983 folgen der „Avant“-Kombi mit Schrägheck und der Audi 200 mit Karosserie und Fahrwerk des Audi 100, aber stärkerem Motor und besserer Ausstattung. Gegenüber dem Vorgänger entfernt man sich vom Schrägheck-Konzept des ersten Avant-Modells von 1977 zugunsten einer eher typischen Kombivariante. Wie von Audi Anfang der 80er Jahre angekündigt, werden nach und nach alle Fahrzeuge mit Allradantrieb angeboten: Ab November 1984 sind die „quattro“-Versionen erhältlich. Der permanente Allradantrieb ist mit einem Mitteldifferentialgetriebe versehen. In einem bekannten Werbespot der damaligen Zeit fährt ein solcher Wagen eine schneebedeckte Skisprungschanze hinauf. Später wird der Spot mit dem Audi A6 wiederholt. Die Autos fahren bei den Dreharbeiten der Werbefilme aus eigener Kraft die Schanze hinauf, werden dabei nur mit einem Drahtseil gesichert. Bereits Mitte der 1980er Jahre experimentiert man außerdem mit Aluminiumkarosserien, mit denen Audi-100-Prototypen ausgerüstet werden. Der Schritt in die Serie wird jedoch erst mit dem späteren Audi A8 und dessen sogenannter „Space-Frame“-Karosserie vollzogen.

 

26.09.1982 – Die erste Folge der neuen Actionserie "Knight Rider" wird in den USA gezeigt. Sie dreht sich um den Ex-Polizisten Michael Knight (David Hasselhoff), dessen Leben nach einem schweren Unfall von einem geheimnisvollen Millionär gerettet wird. Ausgestattet mit einer neuen Identität und einem sprechenden Hightech-Superauto namens „K.I.T.T.“ bekämpft Knight von nun an das Böse und wird immer dann auf den Plan gerufen, wo der normale Polizeiapparat nichts ausrichten kann. Dabei kommt es in der Regel zu spektakulären Verfolgungsjagden und witzigen Interaktionen zwischen Knight und seinem eigensinnigen Auto. Die Erstausstrahlung in Deutschland erfolgt am 28.08.1985 auf RTLplus. Zwischen 1982 und 1986 werden vier Staffeln mit insgesamt 90 Folgen gedreht. Die Basis von K.I.T.T. ist ein Pontiac Firebird Trans Am, Modelljahr 1982, der für die Dreharbeiten grundlegend modifiziert wird. Optisch am auffallendsten sind das rot leuchtende Scanner-Lauflicht in der neugestalteten Frontschürze und das raumschiffähnliche Science-Fiction-Cockpit mit zahlreichen Anzeigen und Tasten. Der Filmproduzent und Schöpfer vieler Serien der 1980er-Jahre, Glen A. Larson, kann aus seinem eigenen reichhaltigen Ideen-Fundus schöpfen. Die Leuchtanzeige an der Motorhaube von K.I.T.T. wird erstmals in dem Film Kampfstern Galactica bei den Zylonen verwendet, viele Modelle für die Trickaufnahmen kommen erstmals bei „Ein Colt für alle Fälle“ zum Einsatz. Der Customizer Michael Scheffe modifiziert den Pontiac bis zur bekannten Serienform. In der letzten Staffel wird George Barris für eine weitere Überarbeitung des Äußeren beauftragt. Hervorzuheben ist, dass es nur drei Fahrzeuge gibt, die über das in der Serie zu sehende Cockpit verfügen. Diese Wagen werden für Nahaufnahmen mit David Hasselhoff und Studioaufnahmen verwendet. Die Fahrzeuge werden close-up cars genannt. Viele andere in der Serie verwendete Fahrzeuge sind mit leeren Instrumententrägern bestückt. Außerdem gibt es einen umgebauten Sandbuggy mit K.I.T.T.-Karosserie aus weichem Kunststoff. Dieses Fahrzeug wird nur für Rampenstunts verwendet. Es ist in verschiedenen Sprungszenen zu erkennen, weil der Unterboden aus einer einzigen Aluminiumplatte besteht. Für den Dreh der Szenen, in denen K.I.T.T. im „Super Pursuit Mode“ fährt, werden besonders umgebaute Fahrzeuge verwendet. Daher ist die Verwandlung nach dem Zuschalten des Modus auch stets nur in Detailaufnahmen zu sehen. David Hasselhoff bringt im Jahr 1987 im Rahmen seiner Tournee zwei Repliken der Filmfahrzeuge mit nach Europa, wovon eines an das Siegfried-Marcus-Automobilmuseum in Stockerau übergeben wird. Dieses Fahrzeug ist inzwischen in Privatbesitz. Das zweite Fahrzeug wird im Jahr 2008 für die Gumball-3000-Rallye restauriert, nachdem es in der österreichischen Garage von Georg Fechter „wiedergefunden“ wurde. Auch dieses Fahrzeug befindet sich inzwischen in Privatbesitz. Im Jahr 2018 benutzt Hasselhoff den K.I.T.T.-Nachbau vom Berliner Regisseur Martin Busker für die Begleitung seiner „30 Years Looking for Freedom“ Tour durch Deutschland und Österreich.

 

08.11.1982 - In Wolfsburg läuft der 20.000.000ste in diesem Werk gebaute Volkswagen vom Band. Es ist ein Golf Turbo-Diesel.

 

20.11.1982 - Zwischen Hamburg und Berlin wird die fertiggestellte Transitautobahn für den Verkehr freigegeben. Auf DDR-Seite öffnet der innerdeutsche Grenzübergang bei Zarrentin am Schaalsee.

 

16.12.1982 – Der britische Rennwagen-Konstrukteur und Gründer der Rennsportmarke Lotus Anthony Colin Bruce Chapman stirbt in Norfolk im Alter von 54 Jahren an Herzversagen. Schon als Kind ist er ein guter Zeichner und in handwerklichen Dingen begabt. So baut er unter anderem eine Seifenkiste mit Einzelradaufhängungen. Colin Chapman studiert Bautechnik und anschließend Luftfahrttechnik. Nach dem Krieg will er zunächst Pilot der Royal Air Force werden, doch davon wird ihm abgeraten, da ein Onkel als Flieger im Krieg fiel. Er konzentriert sich daher auf Automobile. Chapman fährt Trials im Gelände und baut kleiner sportliche Wagen auf. Am 12.05.1951 startet er zu seinem ersten Rundstreckenrennen in der 750-ccm-Klasse und gewinnt. Es ist der Lotus III auf Basis eines Austin. In London hat er nun eine Werkstatt eingerichtet, in der außer ihm zwei Freunde arbeiten. 1952 gründet er die Lotus Engenieering Co. Ltd. Und baut zunächst den Lotus Seven. Ihn bietet er sowohl als Komplettfahrzeug wie auch als Bausatz an. 1953 kommt Graham Hill als Mechaniker dazu, den Chapman zufällig in Brands Hatch getroffen hat. Daneben entwickelt er Rennsportwagen mit aerodynamisch günstig geformter Karosserie. 1954 gründet er sein erstes Rennsportteam. Ein Jahr später startet er mit seinem Lotus Mk IX beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, wird aber disqualifiziert. 1958 tritt er mit dem Frontmotor-Typ Lotus 12 in der Formel 1 an. Mit zahlreichen Innovationen im Rennwagenbau kann er immer wieder neue Maßstäbe setzen. Seine wichtigsten Erfindungen sind die Einführung der Monocoque-Bauweise in den 1960er Jahren, die Erfindung der sogenannten Wingcars in den 1970er Jahren (mit einem aerodynamisch ausgeformten Unterboden) sowie der legendäre Lotus 88 mit dem Doppel-Chassis.

 

08.12.1982 – Der „Baby-Benz“ wird der Presse vorgestellt. Der W 201 ist der erste Mittelklassewagen von Mercedes-Benz, mit dem die Stuttgarter vor allem die Käuferschicht des BMW 3er erreichen wollen. Vermarktet wird er als Mercedes-Benz 190, unabhängig vom Hubraum des Motors. Produziert wird er bis August 1993 mehr als 1,8 Millionen Stück. Damit zählt er zu den erfolgreichsten Modellen von Mercedes-Benz. Der Mercedes-Benz W 201 markiert für Daimler-Benz den Übergang zu einer neuen Fahrzeuggeneration. Raumlenkerhinterachse, neuentwickelte gekapselte Dieselmotoren und strömungsgünstige und sachliche Karosserie stehen für den neuen Stil. In den Grundzügen bleiben die Proportionen des W 201 bis zum Modell Baureihe 203 erhalten. Beim Design mit dem relativ kurzen, hohen und sich verjüngenden Heck bricht Mercedes radikal mit dem der bisherigen Modelle. Auch ist der W 201 das erste Modell, bei dem Mercedes, mit Ausnahme des Kühlergrills, auf Chromschmuck verzichtet. Der Luftwiderstandsbeiwert (cw) liegt nach Angaben von Daimler-Benz von 1983 bei 0,33. Später nimmt Mercedes in den Mittel- und Oberklassemodellen W 124 und W 140 Designelemente des W 201 auf. Ein großer Erfolg gelingt mit dem Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 in der Rennsaison 1992: Er gewinnt 16 von 24 Rennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) und belegt in der Endabrechnung die Plätze eins bis drei. Kein anderes Auto sammelt bis dato in einer DTM-Saison mehr Siege, mehr Punkte, mehr Trainingsbestzeiten, mehr schnellste Runden und mehr Führungskilometer als die von Mercedes-Benz-Haus-Tuner AMG vorbereiteten 190 E 2.5-16 in ihrer zweiten Evolutionsstufe (Kurzbezeichnung EVO II).

 

 

1983

 

1983 – Zum Auto des Jahres wird der Audi 100 C3 gewählt. Zweitplatzierter ist der Ford Sierra 82, Drittplatzierter der Volvo 760.

 

28.05.1983 - Als erster und auch bis heute einziger Rennfahrer umrundete Stefan Bellofs auf einem Porsche 956 die Nordschleife des Nürburgrings mit einem Schnitt von über 200 km/h. Am 01.09.1985 verunglückte er tödlich beim 1000 km-Rennen von Spa-Francorchamps.

 

08.1983: Der Golf II löst das Urmodell vom Volkswagen Golf ab. Bis zum Dezember 1992 wird er 6,3 Millionen Mal gebaut. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wird er nicht als Cabrio gebaut. Das läuft weiterhin auf Basis des Golf I bei Karmann in Osnabrück vom Band.

 

15.09.1983 - Der Über-Porsche wird auf der IAA Frankfurt vorgestellt: Der Porsche 959.  Sechszylinder-Boxermotor, 2.850 ccm Hubraum, 450 PS. Registeraufladung mit zwei parallel geschalteten, wassergekühlten KKK-Turboladern samt Ladeluftkühlern - bis dahin einzigartig für Otto-Motoren. Der 959 ist für den Einsatz bei Rallyes gedacht und soll Porsche auch dort Titel "erfahren". Für die Gruppe-B-Homologation müssen 200 Straßenmodelle gebaut wurden; diese werden schon auf der IAA bestellt. Insgesamt erden laut Porsche 292 Exemplare gebaut, 113 Stück im Jahr 1987 und 179 Stück 1988. Diese gehen an ausgewählte Kunden zum Stückpreis von 420.000 DM. 1992 wird eine Sonderserie von acht Exemplaren zum Preis von 747.500 DM verkauft. Die Preise beim Weiterverkauf übersteigen Ende der 80'er Jahre die Millionengrenze.

 

26.09.1983 - Im Karmann-Werk in Rheine verlässt das erste Ford Escort Cabriolet das Produktionsband. Nach den 50'er Jahren kommt es wieder zu einer Zusammenarbeit mit Ford. Bis zum Modellwechsel im Juli 1990 werden 104.237 Einheiten ausgeliefert.

 

14.11.1983 - In Buxtehude wird die Innenstadt von Buxtehude im Rahmen eines Modellversuchs zur ersten Tempo-30-Zone Deutschlands erklärt. Zahlreiche Städte folgen und richten in Wohngebiete vermehrt Tempo-30-Zonen ein, um die steigenden Unfallzahlen zu senken und die Sicherheit besonders für Kinder zu erhöhen. Heute sind sie nicht mehr wegzudenken.

 

 

1984

 

03/1984 - Europas erste Großraumlimousine ist erhältlich: Der Renault Espace. Ursprünglich ist er von Matra für Talbot als Nachfolger des Talbot-Matra Rancho gedacht. Doch infolge von Liquiditätsproblemen übernimmt Renault den fast serienreifen Van. Wegbereitend ist nicht allein das geniale Raumkonzept des Espace mit seinen sieben Sitzen, von denen fünf einzeln herausnehmbar sind und sich somit der Kofferraum bis auf 3 Kubikmeter Laderaum erweitern lässt, sondern besonders der von der im Kunststoff-Karosseriebau erfahrenen Firma Matra entwickelte mehrschichte Polyesteraufbau. Mittlerweile wird der Espace in der fünften Generation gebaut.

 

12.05.1984 - Die neue GP-Strecke des Nürburgrings wird eröffnet. Nachdem die alte Nordschleife nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen für Formel-1-Rennen entsprach, war die Serie 1977 mit dem „Großen Preis von Deutschland“ nach Hockenheim abgewandert. Diskutiert wurde vorher eine Erneuerung der Nordschleife. Die Wahl fällt letztlich auf eine aus Kostengründen nur etwa 4,5 Kilometer lange, moderne Rennstrecke, die lediglich die Start-und-Ziel-Gerade mit der alten Rennstrecke gemeinsam hat. Das erste auf der neuen Strecke ausgetragene Rennen ist ein Schaurennen mit 20 identischen Mercedes-Benz 190 E 2.3-16-Tourenwagen, bei dem viele hochkarätige Rennfahrer der damaligen Zeit antreten, darunter neun ehemalige Formel-1-Weltmeister: Jack Brabham (1959, 1960, 1966), Phil Hill (1961), Denis Hulme (1967), James Hunt (1976), Alan Jones (1980), Niki Lauda (1975, 1977 – der Titel von 1984 liegt zu diesem Zeitpunkt noch in der Zukunft), Keke Rosberg (1982), Jody Scheckter (1979) und John Surtees (1964). Weitere aus der Formel 1 bekannte Namen sind Elio de Angelis, Jacques Laffite, Stirling Moss, Alain Prost, Carlos Reutemann und John Watson. Sieger wird jedoch der damals noch wenig bekannte brasilianische Formel-1-Neuling Ayrton Senna, der den ursprünglich für seinen Landsmann Emerson Fittipaldi vorgesehenen Wagen übernommen hat und dem es als einzigem gelingt, sich nicht von dem ohne Training aus der letzten Reihe gestarteten Niki Lauda überholen zu lassen

 

16.03.1984 - Filmstart des Stephen-King-Klassikers "Christine". Schüler Arnie Cunningham (Keith Gordon) verliebt sich in "Christine", nicht die lokale Schulschönheit, sondern ein Auto, ein 1958er Plymouth Fury, das seine besten Tage schon hinter sich hat. Mit der Arbeit an dem reparaturbedürftigen Fahrzeug kompensiert Arnie seinen Außenseiterstatus, den er in der Schule innehat. Arnie wird besessen davon, das Auto wieder flott zu machen und in seinen Urzustand zu bringen. Doch dabei verändert sich nicht nur der Wagen, sondern auch er selbst. Zunächst scheint alles nur positive Auswirkungen zu haben. Denn Arnie lässt sich nicht mehr alles gefallen. Sein neues Selbstbewusstsein trägt aber auch negative Züge, weil er nicht mehr so verständnisvoll wie früher ist. Darunter leidet sein Freund Dennis (John Stockwell). Als ein paar Rowdys unter Führung Buddy Reppertons (William Ostrander) den Fehler begehen, sich an "Christine" zu vergreifen, hat das grausame Folgen. Im Roman spielt ein Plymouth Fury, Modell 1958, die „Hauptrolle“. Für die Verfilmung soll darauf Wert gelegt werden, nur originalgetreue 1958er Fury aufzukaufen. Weil aber nur noch wenige gut erhaltene Plymouth-Fury-Modelle zu finden sind, werden auch Fahrzeugmodelle vom Typ Plymouth Savoy und Plymouth Belvedere verwendet, die jedoch fast die gleiche Karosserie haben. Für die Dreharbeiten werden insgesamt 24 58-er Plymouth auf sämtlichen Schrottplätzen und von verschiedenen Fahrzeughaltern in den USA aufgekauft und restauriert sowie als Ersatzteillager verwendet, damit alle Fahrzeuge gleich aussehen. Während der Dreharbeiten werden die meisten von ihnen bis auf zwei Exemplare zerstört. Insgesamt werden für die Autos und die Restaurierung der Fahrzeuge ca. 1,5 Millionen Dollar aufgewendet. Die beiden übrig gebliebenen sowie gut erhaltenen Wagen werden für Promotionszwecke eingesetzt und später an Sammler weiterverkauft. Für die Regenerationsszenen des Plymouth hat man Karosserieteile von innen mit Zugdrähten versehen. Im Film laufen die entsprechenden Szenen dann rückwärts, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Das Buch erwähnt, dass es den Fury nicht in Rot gab, und dass Christine eine Sonderanfertigung mit rotem Lack war. In der Tat wird 1958 der Fury ausschließlich in der Farbe "Buckskin Beige" angeboten. Der Film gibt diese Tatsache wieder, indem in der Montagehalle alle Autos beige sind – außer der knallroten Christine. Dies ist auch eine schöne Einführung, in der ohne ein Wort zu sagen bereits gezeigt wird, dass Christine etwas Besonderes ist.

 

18.06.1984 - Nachdem Marineoffizier Thomas Magnum (Tom Selleck) seinen Dienst quittiert hat, beschließt er, Privatdetektiv zu werden. Er findet sein Glück in Oahu auf Hawaii, wo er als Sicherheitschef für das Anwesen des mysteriösen und sehr wohlhabenden Schriftstellers Robin Masters angeheuert wird. Im Gegenzug darf Magnum im Gästehaus des Anwesens wohnen und den roten Ferrari des Hausherren nutzen, der ständig verreist ist und so gut wie nie in Erscheinung tritt. Unter der strengen Aufsicht des Hausverwalters Jonathan Higgins (John Hillerman), einem früheren Soldaten der britischen Armee, versucht Magnum, die ihm zugedachten Privilegien immer weiter auszureizen – sei es beim Streit um die Nutzung des Tennisplatzes oder das Plündern des Weinkellers. Beim Lösen seiner Fälle helfen Magnum immer wieder seine alten Kumpels T.C. Calvin (Roger E. Mosley) mit seiner nahegelegenen Helicoptervermietung und Strandclubbesitzer Rick Wright (Larry Manetti), der den Privatschnüffler durch seine Kontakte zur Unterwelt mit wichtigen Informationen versorgt. Die wahre Identität des Hausbesitzers Robin Masters, der nur in wenigen Folgen der Serie persönlich auftritt und auch dann nur, ohne dass sein Gesicht zu sehen ist, bleibt auch am Ende der Serie ungeklärt. In der Serie findet eine intensive Produktplatzierung für Fahrzeuge statt. In erster Linie ist natürlich der Ferrari 308 GTS (Kennzeichen zunächst „56E-478“ und "561-068" und dauerhaft im Vorspann, dann „ROBIN 1“) zu nennen, der heute noch als der „Magnum-Ferrari“ ein Begriff ist. Ferrari ist von den Produzenten ursprünglich nicht nach Fahrzeugen für die Produktion gefragt worden. Sie haben Porsche um ein Gratisfahrzeug des Modells 928 gebeten, das ein extra großes Schiebedach für Kamerablickwinkel aus der Luft haben soll. Porsche lehnt das ab. Die Produzenten suchen sich ein anderes Fahrzeug und finden dann schließlich das damals noch aktuelle Modell 308 von Ferrari. Später sponsert Ferrari of America die Serie und stellt bis zu 17 Fahrzeuge, die für verschiedene Zwecke in der Serie genutzt werden. In allen Modellen, in denen Tom Selleck im Ferrari sitzend zu sehen ist, wird der Sitz so modifiziert, dass der großgewachsene Schauspieler trotzdem eine natürlich erscheinende Sitzhaltung einnehmen kann. Aus dem gleichen Grund gibt es kaum Szenen, in denen der Wagen mit geschlossenem Dach zu sehen ist. Bei dem ursprünglichen 308 GTS handelt es sich um eine Vergaserversion, die so von 1977 bis 1980 gebaut wird. Das erste Fahrzeug der Serie wird bei einem Bombenanschlag zerstört, bei dem „Mac“ sein Leben verliert, so dass der Nachfolger 308 GTSi (Einspritzer) und später der 308 GTS QV (Quattrovalvole Einspritzer Vierventiler) eingesetzt werden. Bei dem für die Serie gesprengten Fahrzeug handelt es sich jedoch nicht um einen Ferrari, sondern um eine Replika. Alle Modelle sind US-Versionen, was man an den gelben Reflektoren auf den vorderen und hinteren Kotflügeln sowie den klobigen Stoßstangen nach damaliger US-Norm und schließlich dem verkleideten Auspuffkasten erkennen kann. Eines der Modelle besitzt eine Rennkupplung. Da Tom Selleck aber damit nicht zurechtkommt und fast einen Unfall am Set verursacht, wird dieser Wagen nur noch dann eingesetzt, wenn ein Stuntman den Wagen fährt.

 

08/1984 - Die erste Ausgabe der MOTOR KLASSIK erscheint. Titelstory war damals ein Vergleich vom Mercedes-Benz 300 SL, dem Porsche 356 Carrera und dem BMW 507.

 

01.08.1984 - Seit diesem Tag wird in der Bundesrepublik Deutschland schon länger bestehende Gurtpflicht auch geahndet. Das Bußgeld beträgt 40 DM. Die Anschnallquote steigt damit von 60 auf 90 Prozent.

 

21.10.1984 - In der knappsten Entscheidung einer Formel 1-WM wird Niki Lauda mit einem McLaren zum dritten Mal Weltmeister. 1975 und 1977 holt er mit Ferrari die ersten beiden Titel. 1976 erleidet er bei einem schweren Unfall beim GP auf dem Nürburgring schwere Brandverletzungen.

 

1984 – Zum Auto des Jahres wird der Fiat Uno gewählt. Zweitplatzierter ist der Peugeot 205, Drittplatzierter der VW Golf II.

 

 

1985

 

1985 – Zum Auto des Jahres wird der Opel Kadett E gewählt. Zweitplatzierter ist der Renault 25, Drittplatzierter der Lancia Thema.

 

01.04.1985 - Die Abgas-Sonderuntersuchung (ASU) wird eingeführt. Sie ist nur für Kraftfahrzeuge mit Benzinmotor vorgeschrieben. Die regelmäßige Prüfung des Zündzeitpunktes und des CO-Anteils im Abgas kann nicht verhindern, dass der Schadstoffausstoß in Folge Verschleißens des Fahrzeugs zunimmt. Bei moderneren Autos mit verschleißfreier elektronischer Zündung ist deren vorgeschriebene Prüfung eigentlich nicht nötig. Die Messung des CO-Anteils ist zu Zeiten des Waldsterbens und sauren Regens ein Bestandteil der Hauptuntersuchung geworden. Bei Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte wird eine weitere Plakette (vorn) nicht erteilt und die Betriebsgenehmigung entzogen.

 

25.04.1985 - Bereits 1954 beginnt die Volkswagenwerk GmbH unter ihrem Generaldirektor Heinrich Nordhoff, Exponate des Unternehmens aufzubewahren und frühe, fehlende Fahrzeuge von ihren Besitzern zurück zu kaufen. 1967 wird auf dem Gelände des Volkswagenwerkes Wolfsburg eine Fahrzeugsammlung eröffnet, die jedoch noch nicht der Öffentlichkeit zugänglich war. Am 25. April 1985 wird das Museum an seinem heutigen Standort eröffnet. In den ersten Jahren zeigt das Museum Fahrzeuge des damaligen Volkswagen-Konzerns, wozu neben den Produkten der Marke Volkswagen auch Exponate von Audi, DKW, Horch, NSU und Wanderer gehören. Zum 1. Januar 1992 wird das Museum mit seinen Exponaten der dafür neu gegründeten Stiftung AutoMuseum Volkswagen übertragen, um es von der Volkswagen AG unternehmerisch unabhängig zu machen. 2001 wird das Museum renoviert und umstrukturiert und zeigt seitdem nur noch Exponate der Marke Volkswagen. Einige Exponate werden in das ZeitHaus der im Juni 2000 eröffneten Autostadt überführt. 2007 kommt es erneut zu Neugestaltungs- und Renovierungsarbeiten. Am 8. November 2017 wird das neu eingerichtete Motoren-Kabinett, eine Ausstellung von Motoren und Getrieben, eröffnet.

 

12.08.1985 - Die letzte offizielle Lieferung von Volkswagen Käfern (Typ 1) aus Mexiko für Deutschland trifft im Hafen Emden ein. Die Volkswagen AG nimmt den Käfer aus dem deutschen Vertriebsprogramm. In den folgenden Jahren boten freie Importeure wieder Käfer aus mexikanischer Produktion an.

 

01.09.1985 - Am Steuer seines Porsche 956 verunglückt Stefan Bellof beim 1000-km-Rennen von Spa. In seinem erfolgreichsten Jahr 1984 wird er Langstrecken-Weltmeister, Deutscher Rennsportmeister und Fahrer-Europameister. Von 1984 bis 1985 fährt er für Tyrrell in der Formel 1.

 

01.10.1985 – Produktion des einmillionsten Wartburg 353/353W. Der Wartburg 353 wird vom VEB Automobilwerk Eisenach zwischen 1966 und 1989 gebaut, insgesamt entstehen 1.225.190 Fahrzeuge, davon 868.860 Stück des 353 W.

 

03.10.1985 - Filmpremiere von "Zurück in die Zukunft". Einer der Hauptdarsteller dieser Film-Trilogie ist ein De Lorean DMC-12. Der 1981 bis 1982 in Nordirland gebaute, futuristisch aussehende Sportwagen des ehemaligen GM-Managers wird ein Flop, nur 8.583 Exemplare werden gebaut. Der DMC-12 ist im Film zur Zeitmaschine umgebaut und mit einem fiktiven Atom-Elektroantrieb ("Flux-Kompensator")  versehen worden. Ein Fahrzeug wird für die Außenaufnahmen eines fahrenden Fahrzeugs mit einem Porsche-Motor versehen.  Auch in anderen Filmen wie z.B. „Miami Vice“, „Beverly Hills Cop“, „Das ausgekochte Schlitzohr III“ oder der  Zeichentrickserie „Die Simpsons“ sind De Loreans zu sehen.

 

03.11.1985 - Die Formel 1-Saison 1985 geht mit dem Großen Preis von Australien zu Ende. Auch wenn er in diesem Rennen nicht gewertet wird, holt Alain Prost seinen ersten Weltmeistertitel. Die elf besten Rennen der Saison werden gewertet, Prost holt 5 Siege, 11 x steht er auf dem Podium.

  

 

1986

 

1986 – Zum Auto des Jahres wird der Ford Scorpio 85 gewählt. Zweitplatzierter ist der Lancia Y10, Drittplatzierter der Mercedes-Benz 200-300.

 

1986 - Zum Auto des Jahres wird der Ford Scorpio '85 gewählt. Der Ford Scorpio ist ein von den Ford-Werken in Köln zwischen Frühjahr 1985 und Sommer 1998 hergestellter Pkw der oberen Mittelklasse mit Hinterradantrieb. Zeitweise sind auch Versionen mit Allradantrieb im Angebot. Der Scorpio wird anfangs nur mit Fließheck („Aero-Heck“) angeboten. Ende 1989 kommen die Stufenhecklimousine und im Frühjahr 1992 der Kombi „Turnier“ hinzu.

 

17.01.1986 - In einem Partykeller in Hasbergen (Ohrbeck) wird von acht VW Käfer-Freunden der "Käfer-Liebhaber-Club Osnabrück" gegründet. Unter dem geänderten Namen "Käfer-Club Osnabrück e.V." existiert der Verein auch heute noch.

 

12.08.1986 - In Emden werden die letzten Käfer entladen, die aus Mexiko nach Deutschland exportiert werden. Diese letzte Serie besteht aus 3.000 Fahrzeugen, die ausschließlich in zinngrau Metallic lackiert sind. Alle Fahrzeuge sind mit einer "Jubiläumsplakette" auf der Heckklappe und der linken Fahrzeugseite versehen. Die letzten offiziell nach Deutschland gebrachten Käfer haben einen 1,2 Liter-Boxermotor mit 34 PS und sind 115 km/h "schnell". Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h beträgt 32 Sekunden.

 

01.11.1986 - Den Führerschein gibt es zunächst nur "auf Probe". Führerscheinneulinge müssen sich während der zwei Jahre dauernden Probezeit peinlich genau an die die Verkehrsregeln halten, ansonsten müssen sie mit kostspieligen Aufbauseminaren und einer Verlängerung der Probezeit rechnen. Bei Verstößen ist der Führerschein auch schneller wieder weg.

 

17.11.1986 – Terroristen der französischen linksextremistischen Action Directe erschießen Georges Besse, den Direktor der Renault-Werke in Frankreich. Die Mörder werden gefasst und 1989 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

 

 

1987

 

1987 – Zum Auto des Jahres wird der Opel Omega A gewählt. Zweitplatzierter ist der Audi 80 B3, Drittplatzierter der BMW 7er (E32).

 

01.01.1987 - In Deutschland besteht die Pflicht für das Vorhandensein mindestens eines Rückfahrscheinwerfers bei PKW. Laut § 52a StVZO ist ein Rückfahrscheinwerfer "eine Leuchte, die die Fahrbahn hinter und gegebenenfalls neben dem Fahrzeug ausleuchtet und anderen Verkehrsteilnehmern anzeigt, dass das Fahrzeug rückwärtsfährt oder zu fahren beginnt".

 

21.07.1987 - Er ist nicht nur ein Supersportwagen, sondern auch der letzte Ferrari, dessen Präsentation und komplette Entwicklung Enzo Ferrari miterlebt: Der Ferrari F40, am 21. Juli 198 in Maranello präsentiert.  Ursprünglich soll er die traditionsreiche Bezeichnung "Le Mans" erhalten, doch dann erhält er in Anlehnung an das 40jährige Firmenjubiläum die Bezeichnung "F40". Mit seinem 2.936 ccm großen 8-Zylinder-Motor bringen die 478 PS den meist roten Flitzer auf 324 km/h. Von Michelotto in Padua entwickelte Rennversionen sollen sogar 700 PS haben. Der Preis für den "normalen" F40 beträgt 1989 444.000 DM, heute werden für Top-Exemplare des 1.315 x gebauten Fahrzeugs mehrere Millionen Euro gehandelt.

 

11.09.1987 . Auf der IAA stellt BMW einen neuen Roadster vor: Den Z1.  Der schicke Zweisitzer ist als Image- und Technologieträger konzipiert.  Beim Z1 sind z.B.  die Türen nach unten in die Seitenschweller versenkbar, wodurch der Wagen auch mit offenen Türen gefahren werden kann. Das komplett verschweißte Stahlchassis ist in einem Stück feuerverzinkt, alle nichttragenden Karosserieteile sind aus thermoplastischem Kunststoff und mit dem Chassis verschraubt. Der Z1 wird zwischen 1989 und 1991 in einer limitierten Serie von exakt 8.000 Stück gebaut.

  

22.09.1987 - Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden kommen weltweit täglich mehr als 1100 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die Zahl der Verletzten liegt jährlich bei rund 12 Millionen.

 

03.10.1987 - Das Automuseum Rosso Bianco wird in Aschaffenburg eröffnet. Schon in den 1960er und 1970er Jahren rettet Museumsgründer Peter Kaus zahlreiche ehemalige Sportprototypen vor der Verschrottung, wie es damals noch üblich war. Zu Beginn der 1980er Jahre hat er bereits eine umfangreiche Sammlung von mehr als 100 Fahrzeugen zusammen. Diese möchte er in Frankfurt am Main in einem Museum ausstellen, doch die Verantwortlichen der Stadt zeigen kein Interesse. Daher verlagert er seine Sammlung Anfang 1987 in die Fabrikhallen einer ehemaligen Weberei in Aschaffenburg und eröffnet hier sein Automuseum. Der Museumsname Rosso Bianco soll an seine Herkunft erinnern, denn Rot und Weiß sind die Frankfurter Stadtfarben. 1990 wird das Museum durch die Autokunstsammlung ArtAuto-Forum mit rund 600 Gemälden, historischen Plakaten, Skulpturen und Reliefs ergänzt. Nachdem teure Reparaturen am Dach notwendig werden, will Kaus einen finanziellen Zuschuss in einer Größenordnung von 10.000 bis 20.000 Euro von der Stadt Aschaffenburg erhalten. Der Oberbürgermeister lehnte hingegen jegliche finanzielle Unterstützung ab. Das Museum wird aus diesem Grund nur noch sonntags geöffnet. Nach langjährigen Auseinandersetzungen mit Klaus Herzog und der Stadt Aschaffenburg bemüht sich Kaus, einen neuen Standort in für seine Sammlung zu finden. Er versucht vergeblich, seine Sammlung in Deutschland zu behalten. Im Februar 2006 schließt das Museum und die Automobil- und Kunstsammlung wird an die niederländische Louwman Collection ohne konservatorische Pflichten übertragen. Evert Louwman, Eigentümer der Louwman Collection, zeigt sich im Nachhinein jedoch ebenfalls uninteressiert an der Sammlung und nutzt sie fast ausschließlich zum Erzielen von Profit durch Versteigerungen. Die Sammlung wird anschließend sukzessiv auf Auktionen veräußert, sodass heutzutage nur noch 15 Fahrzeuge der ursprünglichen „Rosso Bianco Collection“ anzutreffen sind.

 

 

1988

 

1988 – Zum Auto des Jahres wird der Peugeot 405 gewählt. Zweitplatzierter ist der Citroen AX, Drittplatzierter der Honda Prelude.

 

04.01.1988 – Im Alter von 79 Jahren verstirbt Walter Glöckler in Frankfurt am Main. Mit 19 Jahren nimmt er 1927 am Eröffnungsrennen auf dem Nürburgring teil und gewinnt mit seiner 250-ccm-NSU das Rennen. Nach dem Zweiten Weltkrieg siegt er 1949 beim Schauinsland-Bergrennen mit einem Hanomag-Eigenbau. 1950 holt er mit einem VW-Eigenbau den Deutschen Meistertitel in der Sportwagenklasse bis 1100 ccm. Zwischen 1948 und 1954 konstruiert Glöckler zusammen mit Hermann Ramelow sieben verschiedene Rennwagen, zumeist auf Basis des neuen Porsche. 1950 wird Walter Glöckler  mit dem 1100-ccm-Glöckler-Porsche erneut Deutscher Sportwagenmeister, 1951 und 1952 holen Hermann Kathrein bzw. Heinz Brendel den Titel auf einem Glöckler-Porsche. Im September 1951 fahren Walter Glöckler, Petermax Müller,  Huschke von Hanstein, Hermann Ramelow und Richard von Frankenberg mit dem 1500-cm³-Glöckler-Porsche einen 72-h-Weltrekord (11.000 km, Durchschnitt 152,35 km/h). 1953 konstruieren Glöckler und Ramelow für den Rennfahrer Richard Trenkel einen 1100-cm³-Porsche-Roadster, mit dem Trenkel die Deutsche Sportwagenmeisterschaft 1953 gewinnt.

 

01.02.1988 – In der Bundesrepublik Deutschland wird verbleites Normalbenzin verboten. Motorbenzin ist übrigens ein komplexes Gemisch aus rund 150 verschiedenen Kohlenwasserstoffen, deren Siedebereich  zwischen denen von Butan und Kerosin/Petroleum liegt.

 

01.06.1988 - In Wolfsburg läuft der zehnmillionste VW Golf vom Band. VW-Chef Carl H. Hahn weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass der VW-Golf seit fünf Jahren das meistverkaufte Auto in ganz Europa ist. Bei den Beschäftigten von VW herrscht z.Z. allerdings Beunruhigung über Pläne der Konzernleitung zur drastischen Kostensenkung, was auch den Abbau von Personal einschließen soll.

 

04.06.1988 - Die Vereinigten Staaten liefern den Hauptverdächtigen in der VW-Devisenaffäre, den ehemaligen Leiter der Devisenabteilung des Automobilkonzerns, an die bundesdeutschen Justizbehörden aus. Durch Devisenmanipulationen bei VW soll ein Schaden von rund 500 Mio. DM entstanden sein.

 

13.06.1988 - In Stuttgart kündigt der Daimler-Benz-Konzern die Zahlung von insgesamt 20 Mio. DM als Entschädigung für Personen an, die während der nationalsozialistischen Herrschaft als Zwangsarbeiter in den Daimler-Benz-Werken unter zumeist unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten.

 

14.07.1988 – Das Volkswagenwerk muss aufgrund mangelnder Verkaufszahlen das Automobilwerk in Westmoreland (US-Bundesstaat Pennsylvania) schließen. Es ist zu diesem Zeitpunkt die einzige Produktionsstätte des Wolfsburger Autoherstellers in den USA.

 

24.07.1988 - Die italienische Regierung erlässt in Rom eine bis zum 11. September befristete Geschwindigkeitsbeschränkung für Autobahnen (110 km/h) und Landstraßen (90 km/h). Dadurch soll der dramatische Anstieg von Verkehrsunfällen während der Urlaubszeit vermieden werden.

 

11.08.1988 - Der ADAC und das Verkehrskombinat Potsdam unterzeichnen in München ein Abkommen über Verbesserungen im Pannenhilfsdienst auf den Transitautobahnen von Berlin (West) ins Bundesgebiet. Der ADAC stellt 15 Hilfsfahrzeuge zur Verfügung, die - besetzt mit speziell ausgebildeten DDR-Mechanikern - auf den Transitautobahnen eingesetzt werden.

 

12.08.1988 - In den amerikanischen Kinos läuft der Film "Tucker: The Man And His Design" an. Der Film von Francis Ford Coppola zeigt die Geschichte des amerikanischen Autodesigners und -herstellers Preston Tucker, gespielt von Jeff Bridges. Tucker hat nach dem Zweiten Weltkrieg versucht, ein technisch perfektes und vor allem sicheres Automobil zu bauen. Scheibenbremsen, Sicherheitsgurte, Kurvenlicht, Sicherheitsglas, gepolstertes Armaturenbrett - das war damals noch kein Thema bei den anderen Herstellern. Die etablierte Konkurrenz der "Big Three" Ford, Chrysler und General Motors sabotierten Tucker, da sie befürchteten, ebenfalls teure Investitionen in die Sicherheit stecken zu müssen. Dubiose Gerichtsverfahren wurden gegen Tucker eingeleitet und schließlich musste er nach nur 51 Tucker Torpedo aufgeben. Viele seiner Innovationen sind später Standard bei Automobilen geworden. Der Film erhielt zahlreiche Nominierungen und beste Kritiken. Dennoch konnte er die Produktionskosten von rund 25 Millionen US-Dollar nicht einspielen: In den USA spielte er nur 19,65 Millionen US-Dollar ein.

 

14.08.1988 - Enzo Ferrari stirbt im Alter von 90 Jahren. Mit ihm stirbt ein Mann, der wie kein anderer für sportliche Automobile und den Rennsport steht.

 

10/1988 - Beginn der Produktion des Volkswagen Corrado, eines Sportwagens auf Basis des Golf. Entwickelt und gebaut wurde er bei Karmann in Osnabrück. Bis Juli 1995 werden 97.521 Fahrzeuge gebaut.

 

12.10.1988: Serienanlauf des Wartburg 1.3 mit Volkswagenmotor. Das Modell ist der Nachfolger des Wartburg 353, der noch von einem veralteten Zweitaktmotor angetrieben wurde. Dieser Wagen soll schon 1972 einen Vierzylinder-Viertaktreihenmotor erhalten, aufgrund der sozialistischen Planwirtschaft darf er aber innerhalb des RGW („Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“) nicht verwendet werden.  Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre werden in den Exportländern (vor allem Großbritannien, die iberischen und die skandinavischen Staaten) Zweitakter verboten. Nun ist der Vierzylindermotor von 1972 wieder veraltet. Daher schließt man einen Vertrag mit Volkswagen. Diese Motoren sind jedoch zu groß für den Motorraum des 353 und damit muss ein veränderter Wartburg entwickelt werden. Die Serienfertigung des Wartburg 1.3 beginnt am 12.10.1988 in Eisenach. Der 58 PS starke Motor – ursprünglich für den VW Polo 86c entwickelt – wird in der DDR für VW und für den Eigenbedarf hergestellt. Den Wartburg 1.3 gibt es als Limousine, als viertürigen Kombi „Tourist“) und als zweitürigen Pickup /“Trans“), insgesamt entstehen 152.775 Fahrzeuge, davon 920 „Trans“. Gebaut wird der Wartburg 1.3 drei Jahre lang, der letzte Wagen rollt am 10.04.1991 vom Band. 

 

30.10.1988 - Nach dem Rennen in Suzuka (Japan), noch vor dem Saisonabschluss mit dem Großen Preis von Australien, steht der Rennfahrer Ayrton Senna erstmals als Weltmeister der Formel 1 fest. 1990 und 1991 wird er erneut Formel 1-Weltmeister.

 

 

1989

 

1989 – Zum Auto des Jahres wird der Fiat Tipo gewählt. Zweitplatzierter ist der Opel Vectra A, Drittplatzierter der VW Passat B3.

 

01.01.1989 - In der Bundesrepublik Deutschland werden Neufahrzeuge nur noch mit Fahrzeugkatalysatoren zugelassen.

 

10.02.1989 – Mit dem auf der Chicago Auto Show vorgestellten MX-5 begründet Mazda eine bis heute dauernde Renaissance des klassischen Roadsters. Erst ein Jahr später folgt die Markteinführung in Europa. Zunächst wird der MX-5 nur mit einem 1,6 Liter-Motor mit 115 PS angeboten. Zunächst plant Mazda lediglich eine Produktion von 5.000 Fahrzeugen, davon 3.000 Stück für die USA und lediglich 500 für Europa. Doch bis Ende 1990 werden bereits 141.000 MX-5 gebaut, das für Deutschland bestimmte Kontingent ist innerhalb von drei Tagen ausverkauft. Bis 2016 werden mehr als eine Million Exemplare verkauft und damit ist der MX-5 der meistverkaufte Roadster weltweit. Nach dem Erfolg des MX-5 ziehen zahlreiche Hersteller nach und bringen den Z1 (BMW), den SLK (Mercedes-Benz), den MG F, den MR2 (Toyota) oder den Fiat Barchetta auf den Markt. Im Gegensatz zu zahlreichen Mitbewerbern gibt es den MX-5 nur wenig verändert noch heute.

 

05/1989 - Die Produktion des  neuen Oberklasse-Coupés der 8er-Baureihe von BMW startet. Der E31  ist bis zu seiner Einstellung im Mai 1999 das teuerste Modell im BMW-Programm. Mit etwa 30.600 gebauten Exemplaren bleibt er hinter seinen Erwartungen zurück. Das mit markanten Klappscheinwerfern ausgestattete Fahrzeug wird zunächst nur als 850i mit dem bereits im BMW 750 eingebauten Zwölfzylindermotor mit 300 PS ausgeliefert, 1992 kommt der 850VSi mit 380 PS hinzu. 1993 folgt der mit einem V8-Zylinder ausgerüstete 840i.

 

09.11.1989 - Nach zahlreichen Massendemonstrationen in der DDR verkündet auf einer abendlichen Pressekonferenz das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski, dass mit sofortiger Wirkung die Grenzübergänge der DDR zur Ausreise freigegeben sei. Noch in der Nacht werden die Grenzübergänge geöffnet, die Teilung der beiden deutschen Staaten ist ab diesem Moment Geschichte. Am 03.10.1990 tritt die DDR der Bundesrepublik bei.

 

1989 – Auf dem Genfer Autosalon wird die komplett erneuerte SL-Baureihe von Mercedes-Benz vorgestellt. Mit dabei das eigens für den SL entwickelte „Windschott“, ein luftdurchlässiges Gitter mit Rahmen. Es soll laute Windgeräusche und Zugluft absolut minimieren. BMW zeigt seine neue 8er-Baureihe mit 12 Zylindern und rund 300 PS. Bei Audi ist das Spitzenmodell der von einem Turbo-Fünfzylinder angetriebene 200 Quattro 20 V. Ferry Porsche feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag und die Firma Porsche bietet dazu den 911 Carrera mit einer Tiptronic an. Von Opel wird der sportliche Calibra vorgestellt und Nissan stellt seinen Sportwagen 300 ZX vor. Nur in den USA zu haben ist das neue Jaguar XJ-S-Cabriolet zu haben, dessen Verdeck bei Karmann in Osnabrück entwickelt wurde.

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